— 65 — feindlichen Einfall durch eine Zusammenziehung derselben zu be gegnen sei, vor?) Freilich war dazu die erste Vorbedingung die ebenfalls von Rutowsky am 2. Juli 1756 dringend anempfohlene Beschaffung der notwendigen Gelder zur Mobilmachung?) Aber erst am 19. August ergingen an die der Grenze zunächst stehenden Regimenter geheime, den Rückmarsch regelnde Ordres, die jedoch erst bei einem preußischen Einmarsch geöffnet werden sollten und in denen im Falle eines Aufbruchs die Mitnahme eines für vier Wochen ausreichenden Bedarfs an Mehl und Fourage vorgeschrieben war. Ebenso waren Hacken und Schaufeln mitzunehmen. In den exponiertesten Garnisonen wurde ein Kundschafterdienst eingerichtet. Doch erst auf die Nachricht, daß am 26. August 5 preußische Regi menter von Magdeburg nach Halle und sofort weiter marschieren würden, und daß auch die Berliner Regimenter zum Teil schon nach Schlesien unterwegs, zum Teil bereit seien, nach Magdeburg auf zubrechen, wurde in den Tagen bis zum 29. August, nachdem der an fängliche Plan, Dresden zu verteidigen, aufgegeben worden war, der Aufbruch der Regimenter nach dem bei Pirna in Aussicht ge nommenen Lager befohlen. Einige Regimenter, darunter auch das Regiment Minck witz, wurden zunächst nach Meißen dirigiert, wo sie am 31. August und 1. September anlangten. Es war hohe Zeit gewesen, daß die so vereinzelt liegenden Truppen in Sicherheit gebracht wurden. Schon am 29. August erfolgte der Übertritt der preußischen Armee über die säch sische Grenze. Um die sächsischen Truppen entweder einzeln in ihren Stand quartieren zu überfallen oder sie von Böhmen abzuschneiden, ließ Friedrich II. seine in 3 Kolonnen geteilte Armee gleichzeitig auf ver schiedenen Punkten nach Sachsen einmarschieren?) Die Gesamtstärke seiner Armee betrug ungefähr 70 000 Mann. — Vergebens trat der Kurfürst mit dem König in Unterhandlungen ein, immer noch hoffend, die begonnenen Differenzen gütlich beilegen zu können. Sachsen wurde fortdauernd als feindlich behandelt, so daß 0 So besonders in einem Promemoria vom 8. Juni 1756, in welchem er aller dings dem Gegner zuwenig , den österreichischen Bundesgenossen zuviel Schnellig keit zutraut, auch die Befestigung Dresdens zu hoch anschlägt. 0 Auch die vom Kurfürsten zur Bestreitung der ersten Kosten und besonders zur Beschaffung der nötigen Vorräte für das Lager bei Pirna aus seiner Privatschatulle gespendeten 25 WO Dukaten konnten diesem'Mangel nicht abhelfen. Von diesen 3 Kolonnen befehligte die 1. der König selbst, die 2. der Herzog von Braunschweig, die 3. der Herzog von Bevern.