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Sächsische Elbzeitung : 13.08.1934
- Erscheinungsdatum
- 1934-08-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787841065-193408133
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787841065-19340813
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787841065-19340813
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Elbzeitung
- Jahr1934
- Monat1934-08
- Tag1934-08-13
- Monat1934-08
- Jahr1934
- Titel
- Sächsische Elbzeitung : 13.08.1934
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Dcr Rcgicriuigspräsidcnt z» Düsseldorf Hot mit svsortigcr Wirkung das nm 2. J»li ausgcsprvchcnc Bclälig»»gsvcrbot dcs NSDFB. (Stahlhclm), Landesverband Niederrhein, mit allen sci- ncn Neben- und Untergliederungen anher Kraft gesetzt. * Der langjährige Rcichskommissar für die Mailänder Messe, Präsident des Rcichswirtschaftsgcrichts, Dr. Willecke, ist znm Ncichskommissar für die Internationale Weltausstellung in Brüs sel 1935 bestellt worden. * Nach Bollcndung des ungeheuren Fcstimgswallcs an der deutsch-französischen Grenze soll jetzt auch die französisch-bel gische Grenze von Manbcuge bis Balcucieuncs mit einem star ken Fcstnngsgürtel versehen werden. * Im Befinden des ehemaligen österreichischen Gesandten in Nom, Dr. Rintelen, ist eine merkliche Bcgernng cingctrctcn. Die Acrztc rechnen mit einer völligen Wiederherstellung Dr. Nintclcns. * Der polnische Gesandte in Budapest hat dem ungarischen Ministerpräsidenten Gömbös die Einladung der polnischen Regierung zu einem Besuch iu Warschau überreicht. Gömbös wird sich im September nach Warschau begebcu. * Der japanische Hccrcshaushal! für 1935/36, beläuft sich auf insgesamt 560 Millionen Aen. Das sind 120 Millionen mehr als im Vorjahr. Zustimmung ist selbstverständliche Wicht Der Neichsarbeilsführer Hierl erläßt einen Aufrus zur Volksabstimmung, in dem er u. a. erklärt: „Adolf Hitler hat unser Volk zu seinem eigenen besseren Wesen wieder zurückgeführt. Er hat Volk und Staat vom Rande des bolschewistischen Chaos zurückgcrissen. Er hat dem Kampf der Parteien und Klassen ein Ende gemacht und unser Volk politisch und iozial geeinigt. Er hat der Arbeits losigkeit Einhalt geboten und das Schwungrad der Arbeit wieder in Gang gebracht. Sein ganzes Dasein ist Sorge für sein Volk und Dienst an seinem Volke. Adolf Hitler an der Spitze des deutschen Volkes bedeutet kraftvolle Führung. Gerechtigkeit und Frieden im Innern, bedeutet Frieden in Ehren nach außen. Für jeden dcutschfühlenden, verantwortungsbewußten Volksgenossen ist daher die ausdrückliche Zustimmung zu dem Gesetz selbstverständliche Pflicht. Wer hier abseits bleibt, stellt sich abseits seines Volkes." Bekenntnis der Kriegsopfer zum Führer In dem Aufruf des Neichskriegsopferführers Hanns Oberlindober heißt es: „Wir sehen in der Ueberlragung der höchsten Reichs- gemalt an den Führer die einzig wahre Vollstreckung des letzten Willens des verewigten Reichspräsidenten. Deshalb marschieren die Soldaten des Weltkrieges und die Frauen und Kinder ihrer im Kriege gebliebenen Kameraden am 19. August in feierlichem Zuge zu den Wahlurnen, um mit dem Akte der Stimmabgabe dem toten Marschall die letzte und höchste Ehre zu erweise» und seinem einzigen, würdi gen Erben, dem Gefreiten des Weltkrieges, Adolf Hitler, treueste Gefolgschaft zu geloben und zu leisten." Kurzparolen zur Volksabstimmung Der deutsche Rundfunk bringt in der Woche vom 13. bis 19. August täglich um 8,14, 16 und 20 Uhr drei Minu ten Kurzparolen zur Volksabstimmung. Es sprechen Per sönlichkeiten aller Lebenskreise des deutschen Volkes. Es sprechen u. a. der Preußische Ministerpräsident Hermann Göring, Reichsminister Darre und Seldte, ferner Neichs- sportführer von Tschammer und Osten und aktive Sportler, wie Hans Stuck, Hans Heinz Sievert, Otto. Peltzer und Hanne Sobeck. Literatur und Bühne sind u. a. vertreten durch Hans Friedrich Blunck, Rainer Maria Schlösser und Heinrich George. Aus der Wirtschaft hört man Krupp von Bohlen-Halbach und Dr. Dorpmüller. Es werden sprechen der Vater des ermordeten Norkus und der Bruder des er mordeten Hitlermannes Udo Curth. Es sprechen Winifred Wagner, Oberst von Hindenburg, Professor Hans Pfitzner, Professor Hauscgger und Professor Sauerbruch, Reichsbank präsident Dr. Schacht, Ritter von Epp, Dr. Frank II, Wer ner Beumelburg, Dr. Hugo Eckener, Baldur von Schirach, Bruno Loerzer, General Litzmann und Prinz August Wil helm. Hören wird man ferner Männer der Arbeitsfront und nicht zuletzt alte Kämpfer der Partei. Staatssekretär Dr. Pfundtner vom Neichsinnen- ministerium spricht Montagabend 20 Uhr über alle Sender zu dem Thema „Was muß jeder Volksgenosse beachten, um sein Stimmrecht für den 19. August zu sichern?" Aursvrache Mussolmi-Starhemberg Zusammenkunft im Lager der österreichischen Jugend. Der italienisckw Ministerpräsident Mussolini hatte im Lager der österreichischen Jugend in Ostia in einem Zelt eine Unterredung mit dem österreichischen Vizekanzler Fürst Star- Hemberg. Die Unterredung, der auch Staatssekretär Suvich beiwohnte, dauerte über eine Stunde. Bei der Besichtigung des Lagers hielt Fürst Starhemberg eine Rede, in der er erneut betonte, Oesterreich sei von dem festen Willen erfüllt, „seine Unabhängigkeit aufrecht zu erhalten, was es auch koste." In politischen Kreisen ist gegenwärtig ein Rätselraten über den Zweck der Jtalienreise des Fürsten Starhemberg im Gange. In Rom wird erklärt, der Besuch Starhembergs habe nicht gerade privaten Charakter, andererseits aber auch keine politische Bedeutung. Die Pariser Presse äußert er neut Mißtrauen gegen die italienische Politik. „Matin" meint, möglicherweise würden die Besprechungen Starhem bergs bei Mussolini die Schaffung einer neuen inneröster- reichisckM Organisation nach dem Muster der faschistischen Miliz und der italienischen Opera di Vigilanza zur Folge haben. Vielleicht sei auch die Frage der Nachfolge des öster reichischen Bundespräsidenten Miklas angeschnitten worden, wobei Starhemberg als Nachfolger in Frage komme. „Petit Journal" bezweifelt, ob Italien und Frankreich noch genau so energisch wie bisher die monarchistische Restauration ab lehnten. Bielleicht rechneten beide Mächte damit, daß die Zeit den Widerstand der Kleinen Entente besänftigen werde. Leibgarde für Schuschnigg? Eine Wiener Meldung berichtet von Bestrebungen, die darauf abzielen, aus ehemaligen Offizieren der Kaiserschützen eine Leibgarde für den Bundeskanzler Schuschnigg zu bil den, die, mit Maschinenpistolen ausgerüstet, Schuschnigg auch auf seinen Reisen begleiten wll. Die Deutsche Front klagt Aushebung der polizeilichen Menbeschlagnahme beantragt Saarbrücken, 12. August. I Der Landesleiter der Deutschen Front Hal beim verwal- tungsausschuß der Regierungskommission Klage gegen Prä sident Knox wegen der entgegen den Entscheidungen des Un tersuchungsrichters aufrcchterhaUenen Beschlagnahme der Akten der Deutschen Front erhoben. In der ausführlichen Begründung dieser Klage wird u. a. ausgcführt: Der angegebene Grund der Beschlag nahme, da« sic als polizeiliche Beschlagnahme notwendig sei, um die notigen Anstalten zur Erhaltung der öffentliche» Ruhe, Sicherheit und Ordnung und zur Abwendung der dem Publikum oder einzelnen Glieder» desselben bevorstehen den Gefahren zu treffen, ist heute ebensowenig gegeben als zur Zeit der Beschlagnahme am 24. Juli. Hat nun der Umcrsuchnttgsrichtcr schon bctom, dasz die tatsächlichen Gründe des „begründeten Verdachts" nicht angegeben wor den. daß auch in der Verfügung des Präsidenten Knox wiederum keine tatsächlichen Gründe für die Beschlag nahme angegeben sind. Es ist darin nur gesagt, daß sie notwendig sei. Mil einer derart dürftigen Begründung könnte jederzeit durch ein« einfache, unsubstantiierte Erklärung der anordnenden oder ausführendcn Polizeibehörde das dem Staatsbürger bei Be schlagnahmen gesetzlich gewährte Nachprüfungsrecht durch einen Richter illusorisch gemacht und vereitelt werden. Ge gen ein derartiges Borgchen der Polizei muß' jedoch jeder Staatsbürger geschützt werden. Der Landesleiter bittet da her. die ohne jede tatsächliche Begründung erfolgte polizei liche Beschlagnahme zur Vermeidung van Nechtsunsicher- heit im Saargebiet aufzuheben. Die Regierungslommifsion priist... Die Regierungskommission des Saargebiets trat jetzt endlich aus dem bisherigen Stillschweigen über ihre letzten Maßnahmen heraus und ließ der Prefsc folgende Mit teilung zugehen: „Die Durchsicht und Prüjung des gelegentlich der am 24. Juli in den Büroräumcn der „DciUschcn Front" vorgenommenen poli zeilichen Untersuchung beschlagnahmlen sehr umfangreichen Mate- rials wird ersl un Laufe der nächsten Woche zum Abschluß ge brach! werden können. Die Rogierungskoinmission wird sodann an Hand von Unterlagen der Ocsfcntlichkeit eine umfangreiche Dar stellung der Einzelheiten übermitteln." Terror gegen die Neuische Kroni Anschlag auf d«n Propagandaleiler in Sulzbach. Das „Saarbrücker Abendblatt" berichtet aus Sulzbach: Aus den Organisations- und Propagandaleiter der Deutschen F-^nl in Sulzbach, Klaus Loth, wurden auf dem Heimweg in einer unbeleuchteten Straße von einem Unbekannten fünf scharfe Schüsse abgegeben. Der Uebersallene flüchtete in den Vorgarten eines Hauses, wo er In Deckung ging. Als der gefährliche Strauchrilter seine Munition verschossen Halle, flüchtete er in den nahen Wald. Der Uebersallene setzte dem Feigling nach, dec allerdings ohne erkannt zu sein, in dem Dunkel des Waldes verschwand. Der Grund, der die verbrecherische Elemente veranlaßt haben mag, zu solche» Mitteln zu greisen, ist nur allzu er sichtlich. Der Organisations- und Propagandaieiter der Deut schen Frvm entfaltete nämlich eine außerordentlich reg« Werbetätigkeil, die der sogenannten Einheits-Front fühl bar Abbruch lat. Aus solche Weise aber sich einer geistig unbequemen Uebermacht zu erwehren, ist ein unglaublicher Terror, der den Herren der Negierungs- und Abstimmungs» kommißion wieder einmal klar beweisen wird, wo die eigent- !:cl)«n Aufrührer und Volksverhetzer sitzen. Ein Dr. Dollfuß-Bationaldenkmal. Die österreichische Bundesregierung hat die Vaterlän dische Front beauftragt, dem toten Kanzler ein Denkmal zu errichten, das als Dr. Dollfuß-Denkmal Oesterreichs Ratio- naldenkmal werden soll. Franlreilh und die Wiedereinsetzung der Habsburger. Paris. Die Verhandlungen, die Fürst Starhemberg gegenwärtig in Rom führt, haben die gesamte französische Presse mobil gemacht. Man gewinnt ans ihren Betrachtungen den Ein druck, dasz man sich in hiesigen politischen Kreisen etwas bcim- ruhigt fühlt. Ostentativ weist man darauf hin, daß sämtliche mit der österreichischen Unabhängigkeit zusammenhängenden Fragen mir eine internationale Rcgelnng finden dürften. In dem Sonntagsleitartikel des „Tcmvs" kommt die fran zösische Einstellung am dentlichstcn zum Ausdruck. DaS Blatt schreibt u. a., man müsse die Gerüchte namentlich über die Wic- dcrcinscbnng der Habsburger mit größtem Vorbehalt ansnchmcu. Man dürfe nicht vergessen, daß die Aufrechterhaltung der Un abhängigkeit Oesterreichs in erster Linie eine internationale Frage sei, die praktisch nnr unter Mitwirkung aller am Frieden in Mitteleuropa nttercssierlcu Mächte gelöst werden könne. Man habe Grnnd zu der Anuahmc, daß der Anschluß den Krieg bedeu tet: würde, aber auch die Wiedereinsetzung der Habsburger könnte zum Kriege führen, wenn sie ohne vorherige Verständigung mit allen Regierungen der österreichischen Nachfolgestaaten vorgciwm- mcn werde. Tie Angelegenheit sei weniger einfach als dielenden glaubten, die einen Aufruf an das österreichische nnd ungarische Volk zur Wicdcreiusctzuug Ottos „iu seine dynastischen Rechte" für ausreichend hielten. Tie Wiedereinsetzung der Habsburger würde nur als letzte Möglichkeit in Frage kommen, und, auch dann wäre mit ernsten Schwierigkeiten zn rechnen. Otto von Habsburg in Schweden. Stockholm. Erzherzog Otto von Habsburg ist Sonutag früh, aus Dänemark kommend, in Schweden cingetroffen. Er landete in Hälsingbvrg nnd ist von dort im Anto wcitcr- gefahrcn. Man erwartet ihn Montag oder Dienstag in Stock holm. Der„Francilte" geitzelt die Hetze der französischen Presse gegen den Sichrer. Paris. Der „Franc i stc", das Organ dcr Bewegung glei chen Namens, schreibt über die Haltung der französischen Presse zur Zusammenlegung dcr bcidcn obcrstcn Acmtcr in: Reich: „Unsere Presse machte zuerst ein großes Geschrei uud behauptete, der Führer mache sich über das deutsche Volk lustig und hüte sich, das Volk zu befragen, denn er wisse zu genau, daß eine geheime nnd allgemeine Wahl einer Niederlage gleichkämc. Als Hitler aber wenige Stnndcn später feierlich bestätigte, dasz die Sou veränität des Volkes unangetastet bleibe nnd er selbst einen Volksentscheid verlangte, waren plötzlich unsere Journalisten ans Ein Erstürmer von Douaumont gestorben. Der früher« Kommandeur der Berliner Schutz Polizei, Polizei oberst Haupt, der als Hauptmcmn des Infanterieregi ments 24 an dcr Erstürmung des Verdun-Forts Douau mont im Jahre 1916 einen erheblichen 'Anteil hatte und dafür mit dem Orden Pour le Merite ausgezeichnet wurde, ist plötzlich in Berlin an einem Herzschlag verstorben. dcr Fassung gcbracht. Allerdings nicht für lange Zeit, denn man erklärte sofort, daß der Volksentscheid nnr eine scheinheilige Handlung sei. Tas ist eine wirklich billige Beweisführung. Schließlich hat die Regierung des armen Dollfuß in Oesterreich nie gewagt, einen Volksentscheid herbciznführcn aus Angst, daß der Sieg einer neuen und jungen Parte! zufallc. Auch Stalin hat niemals gewagt, das russische Volk zu befrage», ob seine An wesenheit im Kreml erwünscht sei. Er zog cs vor, sein Rcgimc durch blutigc Uüterdrückuugcu uud soziale- Ungerechtigkeit ans jeucr klcincu Beamteuklique aufzubaucu, die ihn umgibt und die ihm treu ist, wcil sic in schändlicher Weise bevorzugt wird. Wahr heit ist, daß Hitler aus den kürzlichen Ereignisse» stärker dem« je hcrvorgcht. Diese Tatsache köiuic» die Wortführer »nscrcr ver lotterte» Demokratie nicht verzeihen." Verhaftung eines dcntfchcn Ingcndführcrs in Polen. Warschau. Nach Mitteilung dcr offiziellen „Gazeta Polska " wnrdc in Bromberg der Führer der dcntschen Jn- gcndbcwcgnng, M iclke, ans bisher unbekannten Gründen ver haftet. In der Wohnung dcs Verhafteten wnrdc eine Dnrch- snchnng vorgcnommcn. Mielke. wnrdc im vergangenen Jahre im bekannten Psadsindcrprozcß zn einigen Monaten Gefängnis verurteilt. Um Sie chinesische Mahn -Bloskau lehnt das japanische Angebot ab. Tokio, 11. August. Das letzte japanisch-mandschurische Angebot für Ruß lands Anteil an der chinesischen Ostbahn ist offiziell von Sowjet-Rußland abgelehnt worden. Der russische Botschafter in Tokio überreichte im Auswärtigen Amt eine Antwort note, in der ausgeführt wird, daß das japanische Angebot viel zu niedrig sei. Der abgelehnte japanische Vorschlag war seinerzeit von der japanischen Presse als „letztes Angebot" bezeichnet worden. In japanischen Regierungskreisen gibt inan sich den Anschein als ob auch jetzt kein Anlaß zur Beunruhigung oorliege. So äußerte Ministerpräsident Oka do der Presse gegenüber, es liege kein Grund für eine Krise in den sow- jetrussisch-mandschurischen Beziehungen vor. Okada meinte, daß sich Grenzzwischenfälle zwischen der Sowjetunion und der Mandschurei, die ja eine gemeinsame Grenze hätten, nicht vermeiden ließen, aber nicht zu einer Zuspitzung der Lage zu führen brauchten. Denn es gebe keine Frage zwi schen der Sowjetunion und der Mandschurei, die nicht auf friedlichem Wege gelöst werden könne. Auch zwischen Ja pan und der Sowjetunion gebe es eine Reihe von Streit fragen, z. B. die Frage des Kurses des Sowjetrubels und die Frage des Ankaufes der Ostchinabahn. Aber auch diese Fragen könnten friedlich bereinigt werden, und man brauche nicht zu den Waffen zu greifen. Wenn ein Staat einen Krieg beginne, müsse er sich darüber klar sein, daß er sein Dasein aufs Spiel setze. In sechs Wochen zwölf schwere Katastrophen Auf der chinesischen Ostbahn herrscht infolge des Räu berunwesens eine ständig wachsende Unsicherheit, die der sowjetriissischen Verwaltung große Sorgen bereitet. Wie aus dem Bericht des Verwalters der Bahn, Nudyi, an die Direktion hervorgeht, sind in der Zeit vom 1. Januar bis 6. August 1934 durch Räuber 16 Estsenbahnkata- st r o p H e n. 41 Fälle von Beschädigungen des Bahnkörpers, 91 bewaffnete Ueberfälle, 116 Fälle von Gefangennahmen von Bahnangestellten. 9 Fälle der Beschädigung von Tele phon- und Telegraphenleitungen, 46 Morde (darunter 9 an Bahnbeamten), 102 Verwundungen (darunter 83 an Bahn beamten). 42 Naubüberfälle auf Bahnbeamte und 22 Brand stiftungen verursacht morden. Besonders stark werde die Bahn seit dem 17. Juni von Räubern heimgesuchk. Allein in dieser Zeit seien 12 Kata strophen, 43 bewaffnete Ueberfälle, 72 Fälle von Gefangen nahmen, 2 Blorde und 24 Verwundungen von Beamten festgestellt. Mehrere Lokomotiven und 207 Wagen seien unbrauchbar gemacht morden. Allein die Verluste an rollen dem Material betrügen 300 000 Güldrubel. Rudyi teilte weiter mit, daß die Verwaltung sich täg lich an den Stab der Wachtruppen um Schutz gewandt habe, meist jedoch vergebens. Pie Bahnoerwaltung habe deshalb eigene Sicherheitsmaßnahmen getroffen. Die Züge verkehr ten nur am Tage. Vor dem Ablassen jedes Zuges werde erst die Strecke untersucht. Die Personenzüge führten Pan zerwagen mit. Alle dies« Maßnahmen kosteten viele hun derttausend Goldrubel.
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