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Sächsische Elbzeitung : 01.10.1934
- Erscheinungsdatum
- 1934-10-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787841065-193410018
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787841065-19341001
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787841065-19341001
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Elbzeitung
- Jahr1934
- Monat1934-10
- Tag1934-10-01
- Monat1934-10
- Jahr1934
- Titel
- Sächsische Elbzeitung : 01.10.1934
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Sächsische Elbzeitung Tageblatt für die Säcbsische Elbzeitung enthält amtlichen Bcmnntmachungen veS Ttavi- :a1S zu Bad Schandau, des Hauptzollcu ts Bad Schandau und des Finanzamts Sebmp H e ma t z c i t u n g für tllad Schandau und die Landgemeinden Altendorf, Gosdorf m>. Kohlmühlc, Kleingießhübel, Krippen, Lichtcnhain, Mitteludorf, Ostrau, Porsch, darf, Postelwih, Prossen, Rathmannsdorf mit Plan, Rcinhardtsdorf, Schmilka, Schöna, Waltersdorf, Wendischsährc. Druck uud Verlag: Sächsische Elbzeitung, Alma Hieke, Inh. Walter Hieke, Bad Schandau, Zaukcnstr. 131. Fernsprecher 22. Postscheckkonto: Dresden Nr. MM Vemeindegirokonto: Bad Schandau Nr. l2. Geschäftszeit: wochentags l-48—18 Uhr Sächsische Schweiz Die Sächsische Elbzeitung erscheint an jedem Wochentag nachmittags 4 nv». Bezugspreis: mouatlich frei Haus 1.85 RM. (cinschl. Botengeld), für Selbst abholer monatlich 1.65 RM., durch die Post 2.0N RM. zuzügl. Bestellgeld. Einzel nummer' 10 RPf., mit Illustrierter 15 RPf. Nichterscheinen einzelner Nummern uud Beilagen infolge höherer Gewalt, Betriebsstörung usw. berechtigt die Bezieher nicht zur Kürzung des Bezugspreises oder zum Anspruch auf Lieferung der Zeitung. Anzeigenpreise: Der Naum von 1 nun Höhe uud 46 mm Breite kostet 7 RPf., im TctUtcil 1 mm Höhe uud 00 mm Breite 22,5 RPf. Ermäßigte Grundpreise, Nach lässe und Bcilagcugcbührcu lt. Anzcigcnpreislistc. Erfüllungsort: Bad Schaudau. Mntkenbeitaaen* »Unterhaltung und Wissen", „Das Uttterhaltungüblatt", „Die Frau „Vas Leben im Nit-" ^ranmge ^vomenveuagen. undihreWelt", „Neue dcuischeIugend", Illustrierte Sonntagsbeilage: Bad Schandau, Montag, den 4. Oktober 4934 Nr. 229 ?S. Jahrgang «—««MS Erntedankfest des ganzen Volkes 700 VOV deutsche Bauern huldigen dem Führer auf dem Dücheberg Das Erntedankfest im nationalsozialistischen Staat ist nicht nur eine Angelegenheit des Bauern. Die ganze Nation feiert diesen Tag als ein Bekenntnis zu Blut und Boden. Mit den Bauern und Landarbeitern feierten die Fabrikarbeiter, die Bergleute,'die Handwerker, die Gelehrten, die Kaufleute, die Beamten. Alle deutschen Stände nahmen teil an der Feier des Erntcdanktagcs und bekundeten damit, das; Stadt und Land zusammenstchen und beide entschlossen sind, ihre 'Ver bundenheit immer mehr zu vertiefen. Den Höhepunkt des deutschen Erntcdanktagcs bildete der Staatsakt auf dem Bückeberg. Vorauf ging diesem Staatsakt ' ein Empfang der Bauernabordnungen in der alten Kaiser pfalz in Goslar. Bon 5 Uhr früh hallten die Strassen Gos lars wider vom Gesang der marschierenden Kolonnen. Die ganze Bevölkerung ist aus den Beinen, um Spalier zu bilden: an vielen Stellen standen die Massen 10 und 20 Glieder tief. SA., SS. und PO., Hitlerjugend und BDM., Nationalsozia listischer Frontkämpferbund, alle sind angetreten mit Musik kapellen und Fahnen. Auf dem Marktplatz vor der Kaiscr- worth standen die Goslarer Bergleute in ihren schwarzen Trachten und grünen Kappen. Es ist immer das gleiche Bild. Selbst in den Bäumen sitzen sie, auf Zäunen in unbequemster Stellung, auf Dächern und selbst auf Schornsteinen. Kurz vor 10 Uhr tauchten die beiden Flugzeuge auf, die den Führer mit seiner Begleitung nach Goslar bringen. Don nernder Jubel erschallt. Der Präsentiermarsch wirb geschla- gen, das Deutschlandlied erklingt. Der Führer schreitet die Front der Ehrenkompagnicn ab und tritt dann die Fahrt in die Stadt an. Vor der Kaiserpfalz steht stramm ausgerichtet wie aus Erz gegossen die Ehrenkompagnic der Reichswehr, Goslarer Jäger, die für ihren Oberbefehlshaber präsentieren. Reichsbaucrnfükrcr und Neichsernährungsminister Darrö empfängt und vegrüßt hier den Führer, gefolgt von seinem gesamten Stab, und geleitet ihn in den historischen Saal der Kaiserpfalz, wo die Baucrnabordnungen aus allen deutschen Gauen versammelt sind. Der Emvltnig in Goslar In seiner Begrüßungsansprache im historischen Kaiser- saal führte Reichsminister Darre u. a. aus: „Wenn ich heute Ihnen, mein Führer, die Vertreter des gesamten deutschen Bauerntums mit ihren Landesbauernführern melde, so tue ich das auf einem für das Schicksal des deutschen Bauern tums geschichtlichen Boden. Vor Jahrhunderten waren nie derdeutsche und bayerische Bauern unter einem Herzog, und zwar unter einem Herzog aus bayerischem Stamm geeint, unter Heinrich dem Löwen. Dieser Mann rang verzweifelt um eine deutsche Linie der Politik mit seinem Kaiser, der seine Macht außerhalb der Grenzen seines Reiches suchte und sein Volk vergaß. Ein eigenartiger Zufall spitzte diesen Kampf beider po litischer Weltanschauungen um die Stadt Goslar zusam men. Heinrich der Löwe siegte nick'» und das Kaiserreich der Hohenstaufen zerbrach darün, es seine Grundlage nicht in Blut und Boden gesucht hucke. Damit sank auch Goslars alte Herrlichkeit. Damals begann erstmalig die Mainlinie. heute ist das deutsche Bauerntum wieder geeint und be grüßt hier in Goslar Sie, mein Führer, als einen Führer aus bayerischem Vauernblut. In eigenartigem Kreislauf schließt sich wieder die Kelte unserer Geschichte. Was Hein rich dem Löwen, einem Bayern wie Sie, nicht gelang, er leben heute Sie, mein Führer. In der alten Stadt Goslar die Huldigungen des geeinten Bauerntums! Wir Bauern sehen darin ein Symbol für eine Glück verheißende deutsche Zukunft!" Der Führer im Gespräch mit den Dmern Dann stellte der Neichsbauernführer Darre dem Füh rer die Bauernabordnungen aus den einzelnen Gauen vor, die zum Teil im Braunhemd, zum Teil in der Tracht ihrer Heimat erschienen waren. Der Führer unterhielt sich mit den einzelnen Bauernabordnungen lange Zeit. Es entwickelt sich ein lebhaftes Gespräch. Die Bauern erzählten von ihrem Wirken, sprachen über die Lage der Landwirtschaft und dankten dem Führer für die tatkräftige Förderung ihrer Arbeit und dafür, daß er sie zum ersten Stand Deutschlands gemacht hat. Der Führer fragte, wie die Ernte gewesen sei, ob sie geborgen sei, er kundigte sich nach den Fruchtbesländen, nach der Pferdezucht, fragte die Bauern nach ihrem Schicksal. So hörte man, wie das Geschlecht des einen Bauern schon tausend Jahre auf s dem rheinischen Hof sitzt, daß Bauern von der Saar an- j wesend sind, deren Familien seit Jahrhunderten mit der l Scholle verwurzelt sind, man sah Angehörige alter Vaucru- ! geschlechter, die Deutschland schon tausend treuester Söhne - geschenkt haben. Auch Bauern aus Danzig waren anwesend l mit kernigen Gesichtern, mit schwieligen Fäusten, und erd- : verwachsen die Niedersachsen. Alte Kampfkameraden traf s der Führer wieder, die er schon in den Jahren des Ringens > sah, und tauschte mit ihnen Erinnerungen aus. Landarbeiter waren da von der Wasserkante mit den goldenen Ehrcuzei- : chcn der Partei auf der Brust, Männer, die gegen Marxis- ! mus und Reaktion dem Nationalsozialismus in Mecklenburg und Pommern kämpfend halfen. Im weiteren Verlaus der Unterhaltung brachte der Füh rer zum Ausdruck, daß die Arben der Bauernschaft ein täg liches Wagnis sei. da er gegenüber anderen Berufsständen niemals die Sicherheit habe, ob seme Arbeit' auch bezahlt werde. Er sei abhängig von Wetter und Wi :d. Ein Tag könne ihm die Hoffnung eines Jahres cauben. ,So trage der Bauer das größte Risiko für die Ernährung/ des deutschen Volkes, und dieses Risiko müsse man ibm tunken. Als der Führer den Kaisersaal nach einer Stunde der Aussprache mit seinen deutschen Bauern wieder verließ, überreichten ihm Bergleute aus dem Oberharz ein traditionel les Grubenlicht und trugen ihm eine Bitte vor. Nun tritt der Führer aus dem alten Bau der Kaiser pfalz heraus. Marschmusik klingt auf. Dann besteigt der Füh rer seinen Wagen. Triumphsahrt nach Sameln Nun geht die Fahrt durch jene Triumphstraße, die der deutsche Bauer dem Führer bereitet hat. Wehr als hundert Erntctore muß der Wagen aus der Kundert Kilometer lanaen Strecke zum Bückebera durchfahren, und-hundert Kilometer steht das Spalier der Bauern und der Stadlbevölkerung, die an diesem Tage ihre enge Verbun denheit mit dem Bauernstand herzlich bekundet. Ucbcrall hoch beladene und geschmückte Erntewagen, Bauern mit Sensen und Sicheln, Gärlncr, Jäger in grüner Uniform. Inschriften wie ..Der junge Bauer dankt dir. mein Füh rer, seine Scholle!" — „Wald und Wcidwcrk grüßen den Führer": niedersächsische Kernsprüche grüßen van Schildern, und eine Stimmung liegt über dem Ganzen, die voll ist non einer Herrlichkeit, oie wohl non nichts zu übertreffen sein Mag. Giebel von Bauernhöfen grüßen, die wohl tausend Jahre alt sind, deren Balken geschnitzte Sprüche tragen und Jahre zählen, die Ehrlurcht erwecken. In Hildesheim ist die ganze Bevölkerung an dec Durchfahrtsstraße zusammcngeströmt. Wieder empfängt den Führer jubelnde Begeisterung. Vom Turm des Dames dröh nen die Glocken. Von Hildesheim geht die Fahrt über Elze durch das fruchtbarste Gebiet niedersächsischer Landschaft, vorbei an hügeligen Laubwäldern, durch Bauerndörfer, die Geschichte haben, nach Hameln. Die SA., die sich in ihrer Treue zum Führer durch nichts übertreffen läßt, bildet auch hier Spalier, wie sie es auf dem ganzen hundert Kilometer langen Weg getan hat. In den Dörfern spielen Feuerwehr kapellen. Alle Verbände und Vereine sind angetreten. Immer wieder muß der Wagen des Führers langsam fahren, damit er alle die Hände erfassen kann, die ihm ent-« gegengestreckt werden. Hameln prangt in nicht mehr zu übertreffendem Fest- chmuck. Ueber allen Straßen hängen Girlanden und Tran- parcnte mit den Sinnsprüchen des Tages. Alle Häuser- ronten sind reich mit Fahnen, Blumen und Teppichen be- kleidet. In den Fenstern sieht man die Erzeugnisse des deut schen Bodens. Staatsakt auf dem Bückeberg Während des Empfanges der Bauernabordnungen in Goslar marschierten in sieben gewaltigen Kolonnen die Mas sen den Bückeberg hinan. Seit Sonnabend hatte Sonderzug s auf Sonderzug immer neue Massen aus allen deutschen Gauen nach dem Schauplatz des großen Staatsaktes ge- ! bracht. Um 14 Uhr war der Aufmarsch beendet. Gleichzeitig s lief in Bad Pyrmont der Sonderzug mit den Diplomaten ein. > In Kraftwagen wurden die Gäste von da auf den Bückeberg geführt. Der Jubel der Massen wird von Stunde zu Stunde stär ker. Tausende von Fahnen marschieren ein, dann folgen die i Trachtengruppen. Da sieht man die alten schönen eigenartigen Trachten der Friesen, oer Schleswig-Holsteiner, der rhei nischen Winzer, Scbwarzwäldler, der Mädel und Frauen aus dem bayerischen Alpenland, der Bückeburger, der Schwälmer und der Spreewäldlcr. Bei den Pommern fallen die Trach ten der Mönchsguter Fischer besonders auf. Es kommen die Bergleute von der Saar, aus dem westlichen Industriegebiet, aus Schlesien, die Sachsen und die Danziger, und schließlich, unter sich immer wiederholendem Jubel, die Sudetendeutschen und die Siebenbürger. Oie Ankunst -es Führers Auf dem letzten Teil des Anfahrtsweges des Führers bil deten das Reiterregiment 15 aus Paderborn und Teile der 1. Abteilung des 6. Artillerieregiments aus Münster i. W. sowie das 6. Pionierbataillon aus Minden Spalier. Ungeheu rer Jubel braust auf dem ganzen Felde auf, als die Wagen kolonne des Führers am Fuß des Bückeberges anlangt. Die Absperrmannschaften können kaum die Massen davon zurück- balten, auf den Wagen des Führers zuzueilen. Im Augen olick, als der Führer den Bückeberg betritt, bricht die Sonne durch die Wolken — fast wie ein Symbol — nachdem sei: Mittag der Himmel sich bezogen hatte und leichte Regen schauer niedergegangen waren. 21 Salutschüsse donnern, abgefeuert von der 1. Batterie des 6. Artillerie-Regiments, über das Feld. Der Jubel der Wassen ballt immer aufs neue über das Feld. Wusikkorps und Spielleite sehen mit dem Präsentiecmarsch ein, die Lhrenkompagnie präsentiert, der Kommandeur der vom Jn- fankericbataillon Hameln gestellten Ehrenkompagnie erstattet > dem Führer Weldung. Auf dem rechten Flügel der Ehrenkompagnic stehen, den Führer grüßend, mit ihren Adjutanten Reichsmehrminister Generaloberst von Blomberg, der Eyes der Heeresleitung General der Artillerie Freiherr von Fritsch, der Befehlshaber im Wehrkreis VI, Generalleutnant Fleck, und der Komman dant von Münster, Oberst Glokke, in dessen Händen die Ge samtleitung der Teilnahme der Wehrmacht liegt. Der Führer schreitet, gefolgt vom Reichsmehrminister und dem Komman deur der Ehrenkompagnic, die Front unter den Klängen des Präsentiermarsches ab. Am Fuß des Berges steht auch eine Ehrenabteilung des Arbeitsdienstes. Dann schreitet der Führer den ansteigenden breiten Weg zur Ehrentribüne an den Trachtenträgern vorbei. Ihm fol- gen alle die Männer, die in den Jahren des Kampfes an sei ner Seite standen, unter ihnen die Reichsminister Dr. Goeb bels, Göring, Kerrl, Seldte und Rust, dem der Führer übri gens zu seinem heutigen Geburtstag gratulierte, sowie der Chef des Stabes der SA., Lutze, Neichsführer der SS. Himmler, der Führer des NSKK. Obergruppenführer Hühn lein. Im Gefolge des Führers schreiten ferner der Rcichs- bauernrat und zahlreiche alte Kämpfer und Führer dec NSDAP, hinauf zur Ehrentribüne. Die Musikkorps spielen den Badenweiler Marsch. Die vielen Trachten aus allen Tei len des Reiches finde» das größte Interesse des Führers. Auf der Ehrentribüne angelangt, begrüßt der Führer die Diplo maten und die übrigen Ehrengäste. § Jic Berlin fand eine Landesivaltertagung der Deutschen Arbeitsopferversorgnng statt, ans der der Leiter des Sozialamtes der DAF. Peppler die Richtlinien für die neue 'Arbeit der Deutschen Arbeitsopferversorgnng darlegte. Tie Kundgebung bildete einen guten Auftakt für die zukünftige Betreuung der Opfer der Arbeit. * Der deutsche Gesandte in Wien, v. Papen, ist sür einige Tage zur Jagd bei Bekauulcu in Budapest eingetrofsen uno hat bei dieser Gelegenheit dem Ministerpräsiventen Gombös einen Besuch abgestattct. " In Wilhelmshaven wurde am Souuabcnd der Kreuzer „Emden" wieder in Dienst gestellt.
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