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Sächsische Elbzeitung : 02.10.1934
- Erscheinungsdatum
- 1934-10-02
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787841065-193410027
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787841065-19341002
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787841065-19341002
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Elbzeitung
- Jahr1934
- Monat1934-10
- Tag1934-10-02
- Monat1934-10
- Jahr1934
- Titel
- Sächsische Elbzeitung : 02.10.1934
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BrMMimgen mit MMN Landwirlschaflsbesprechungen i» Budapest. Budapest, 2. Oktober. Zn der Landwirtschaftlichen Kammer m Budapest tra ten die Führer der ungarischen Landwirtschaft mit Bcrirc- tern des deutschen Reichsnährstandes zusammen, um die Möglichkeiten eines meiteren, für beide Länder möglichst wrlcilhnslen Ausbaues der sich ergänzenden landwirtschaft lichen Interessen Deutschlands und Ungarns zu erörtern. Die Besprechung ergab, dasz aus solche Weise tatsäch lich in vieler Hinsicht eine besonders günstige Abstimmung der beiderseitigen Interessen auseinander und damit eine Förderung und Vertiefung der landwirtschaftlichen Bezie hungen zwischen der deutschen und der ungarischen Land wirtschaft erreicht werden können. Es wurde daher beschlossen, einen ständigen deutsch- ungarischen gemischten Ausschuss von Bauern und Landwir ten zu errichten, um künftig hier alle Fragen in offener Aussprache zu erörtern, die sich aus der Praxis der deutsch- ungarischen Zusammenarbeit auf landimrtfchaftlichem Ge biete ergeben. * DelM-argentlliWes Handels- und WlungsMonimen Zwischen der deulschen und der argentinischen Regie rung ist ein Abkommen über den Handels- und Zahlungs verkehr unterzeichnet worden. Das Abkommen wird vom 20. Oktober 1934 ab vorläufig angewcndet. Neber die Ein zelheiten des Abkommens insbesondere hinsichtlich des künf tigen Haudels- und Zahlungsverkehrs zwischen Deutschland und Argentinien erfolgen weitere Mitteilungen. Es wird jedoch schon jejzt daraus hingewiesen, das; das Abkommen wesentlich von dem Gedanken unserer Nohslofssicherung aus ! Argentinien getragen ist. i — Budnpester Fronttämpserwo verboten Berlin. Tic siir diese Woche geplante ungarische FroMlämp- , scrlagnng in Budapest, zu der bekanntlich auch 1300 Mitglieder des N2DFB. und kleinere Abvrdnnngeu der italienischen und sranzösischen Frontkämpfer erwartet winden, ist von der Buda- " Pester Polizei verboten worden. Ta in dieser Woche an la glich der slattsiudenden ungarischen Nationalen Arbeitswoche bereits groszc Menschenmasscn in der ungarischen Hauptstadt zuiannuen- strvmcn, hält es die Polizei für untunlich, etwa 30 000 Manu in Budapest tagen zu lassen. Außerordentliche Zunahme der Eheschliessungen und Geburten im Deutschen Reich. Berlin. Die Zahl der Eheschliessungen nimmt im Tcutschcn Reich infolge der ehefördcrnden Gesetzgebung des nationalsozia listischen StaateS sowohl als auch als sichtbarer Ausdruck des Vertrauens in die Gesundung der deutschen Wirtschaft ständig zn. : Bereits im Jahre 1033 wurden im Tculschen Reich 121 oder l 23,7 v. H. mehr Ehen geschlossen als im Jahre 1032, und im i ersten Vierteljahr 1031 Ivar die Zahl der Ehefchliespingen aber- , mals um >13 700 oder 46,2 v. H. größer als iu oer entsprechenden ! Zeit des Vorjahres. Infolge dieser starken Zunahme der jungen ! Ehen ist nnn auch die Zahl der Geburten im Tenlschen Reich ! seit Beginn dieses Jahres im Steigen begriffen. So wurden — j nach allerdings beispiellosem Tiefstand im Jahre 1033 — im i ersten Vierteljahr 103! in Teutschland 3-1 Mit oder 13,3 v. H. i Lcbcndgeborene mehr gezählt als im ersten Vierteljahr 1033. An der Unglüüsstätte in Nienhagen. Tas Ocl beginnt wieder zn lausen. Nienhagen. Tie Brandkalastrophe an der Bohrung 22 ist hier - noch immer das einzige Gesprächsthema. Allgemein kommt die ! tiefe Trauer um die fünf bedauernswerten Arbcitskameradcn zum Ausdruck, die den cntsesselwn Naturgcwalwn zum Opfer s fielen. Die Unglncksstätte ist in einem Umkreis von 103 Meter s ein Trümmerfeld. Die Ausräumnngsarbcitcn sind in vollem s Gauge. In fieberhafter Eile werden kleine Gräben gezogen, die > sich bald mit dem schwarzen zähflüssigen Rohöl füllen, das in der - Nacht zum Montag zn fließen begonnen hat. „Tie Bohrung ist s wieder eruptiv geworden", würde vielleicht zu viel sagen, aber mit dem Ausbruch muß über kurz oder laug doch gerechnet wer- > den. Am Montagvormittag traten im Vcrwallungsgcbändc die j Vertreter der Bergbehörden, Sachverständige und verantwortliche j Leiter der Gewerkschaft Nienhagen zn einer Sihnng zusammen, s in der die Vernehmungen sowie die Protokollierungen der AuS- ' sagen über den Hergang des Unglücks erfolgten. Die eigentliche Ursache des Unglücks wird wohl niemals ergründet werden. Viel- ! mehr wird man sich mit den bekannten Annahmen absiudcn > Sie M« Mik der „Scharnhorst" und der „Gneisencm" vom ver lorenen Kiautschou kommend, verstand es Admiral Graf i Spee, sich" trotz der 30 feindlichen Vcrfolgcrschiffc mit den , einzeln operierenden Kleinen Kreuzern „Leipzig", „Dresden" und „Nürnberg" zum Geschwader zu vereinigen. Aufgesan- s gene Funkrufc lackten ihn zum schmutzigen Kohlenhafen Coronel an der chilenischen Küste. Mit einer meisterhaften Wendung führte er sein Geschwader in den Bergschatten der j Cordillcren, während das englische Geschwader des Admi- s rals Craddock mit schwarzen Silhouetten als Zielscheibe gegen die sinkende Sonne stand. Das glich die artilleristische Ungleichheit aus. Hoher Seegang und zunehmender Sturm mischten sich in die Schlacht. Drei Stunden lang donnerte an diesem denkwürdigen 1. November der schwere Geschütz lärm durch das heulende Orgeln des Orkans. Nicht umsonst besaß jedoch die „Gnciscnau" den Kaiserpreis im Scharf- schießen. Brennend versuchte die „Good Hope", auf den Strand zu laufen, noch im Sinken nahm die „Monmouth" Anlauf, den Gegner zu rammen. Beide kenterten jedoch unter den Breitseiten der jetzt erst in das Gefecht eingreifenden Kreuzer „Dresden" und „Nürnberg". Die „Otranto^ schor gleich anfangs mit schweren Schäden aus und entkam mit der später fliehenden „Glasgow" in der stürmischen Nacht. Fast 2000 englische Seelute versanken hilflos, die Deutschen ! verloren keinen einzigen Männl Der Sieg war vollständig, und der englische Flottendünkel hatte einen heftigen Schlag in das Gesichr bekommen. Der britische Stolz bäumte sich auf. Die deutschen Kolonien Südamerikas aber jubelten den Sie gern zu. In Valparaiso empfing der Admiral huldigende Blumen. „Sie werden mein Grab schmücken!" erklärte er ernst. Düstere Worte für einen glänzenden Siegeri Aber die Lage war klar. Ohne Möglichkeit zu docken, um die fahrt- i drosselnden Seemuscheln und Tangmassen von den Schiffs- j in -K Skagerrak den Boden bereitete! Ö. von Hainspach. sen aus Neue Verhaftungen im Fall Lindbergh. Im Zusam menhang mit der Untersuchung gegen Hauptmann sind neue Verhaftungen erfolgt. Die Sensationsblätter beschäftigten sich aussüljrlich mit der Nolle, die eine dunkelhaarige Frau, unter dem Namen „Mary" bekannt in der Lindbergh- Angelegenheit gespielt haben soll. Sie soll Beziehungen zu Isidor Fisch unterhalten haben. Zwei Tage vor der Ver haftung Hauptmanns lief, sie sich ihr Haar rot färben und erregte durch verwirrte Erzählungen, wonach ihr Leben be droht sei, die Aufmerksamkeit der Polizei. Am gleichen Tage, an dem Hauptmann fcstgenommen wurde, soll sic von der Polizei nach New Dark gebracht worden lein. Wichtiger als diese Festnahme erscheint die Verhaftung eines Mannes und einer Frau in Chicago. Die Polizei vertritt die An nahme, dasz es sich bei dem Mann um den lang gesuchten „John" handelt, der an der Empfangnahme des Lösegeldes beteiligt gewesen sein soll. Der Verhaftete gibt an, Ja mes Bowman zu heißen. Er gab zu, wegen Verschiebung gestohlener Kraftwagen eine Zuchthausstrafe von 6 Jahren abgescsscn zu haben. Schwere Bluttat in Stettin. In dem Haufe Große Oücr- straßc 5 in Stettin wurden am Montag früh ein Mann na mens Fischer und dessen Geliebte blutüberströmt tot auf gefunden. Die bisherigen Ermittlungen ergaben, daß FisctM nach voraufgegangenem Streit seine Geliebte in der Nacht mit einem schweren Bleirohr niedergeschlagen und ihr dann die Kehle durchschnitten hatte. Darauf hat er sich mit dem selben Messer tödliche Verletzungen an der Kehle beigebracht. Auto fährt in marschierende SA.-üolonnc. Nachts fuhr ein Auto auf der Landstraße Weißkirchen—Niederursel bei Frankfurt a. M. in schnellem Tempo in eine nach Niedcr- urfel marschierende SA.-Kolonne. Drei SA.-Männer wur den von dem Wagen erfaßt und zu Boden geworfen. Einer Ausstellung: „Der schöne deutsche Gasthof". Berlin. Aus Anlaß des Internationalen Hotcl- b e f i tz e r k o n g r c s s e s, der etwa 650 Hoteliers, darunter dic Hälfte Ausländer, »ach Berlin bringen wird, wnrdc heute iu der Ncichshauptstadt eine Schau eröffnet „Der schöne deutsche Gasthof". Sie ist uutcrgebracht iu den Räumen des Bundes Dcntschcr Verkehrsvcrbändc nnd Bäder im Kolum- bushaus am Potsdamer Platz, wo schon mehrfach Ausstellungen einzelner deutscher Neisegcbietc veranstaltet wurden. Dic Schau bringt interessante Bildcr aus der Eutwickluug des deut schen Gaststättcngewerbes, Ansichten alter bekannter Hotels aus allen Gegenden Deutschlands, daneben alte Speisekarten, Wein karten und Fremdenbücher. Sic bietct so cin kleines Spiegelbild des großen deutschen Gaststättengewcrbcs, ohne naturgemäß Voll ständigkeit zn erreichen oder anzustrebcn. Erwähnt sei, daß sich in der Ausstellung Bilder des Hotels Bellevue iu Dresden befinden, nnd daß man unter den alten Gastbüchern cin solchcS der Bärcnschänke in Dresden findet. MMer nnd ürei Kmöer oerbramu Regensburg, l. Oktober. Nachts war in der kleinen Ortschaft Leitenhanscn bei Langquaid (25 KUomclcr südlich von Regensburgs ein Brand auogcblochem der cin Anwesen in Asche legte. Dabei fanden die 29 Jahre alte vienstmagd Wncrsmannsdobler und ihre zwei Kinder sowie ein Kind einer anderen Familie den Tob in den Flammen. Dic vier Leichen konnten noch nicht geborgen werden. Vic Rtagd hatte vergeblich versucht, ihre Kinder, von denen eins 14 Tagt und das andere cin Hahr alt war, zn retten. Vsm Personenzug WersMen Karlsbad, 2. Oktober. An der Kreuzung mit dec Staatsstraße Karlsbad—Schlackenwcrlh fließ ein Personcn- zug aus Karlsbad mit einem Personenkraftwagen zusam men. Oer Bahnwärter halte, wie cr bei seiner Verneh mung aussagtc, die Schranke geössnet, nm den Kraftwagen noch durchzulasfcn. Der Wagen blieb jedoch aus den Schie nen stehen und wurde von dem Pcrsoncnzug 200 Bieter milgeschleist. von den vier Insassen waren zwei auf der Stelle tot. Line Fran starb während der Beförderung ins Krankenhaus, eine weitere liegt im Sterben. Blutiges Gefecht mit Banditen Rcw Pork, 2. Oktober. Line vcrbrcchcrbandc überfiel der Nähe von St. Jacobs in Illinois cin Gasthaus, in rümpfen zu scheuern, mit schwindender Munition, kaum in der Lage, irgendwo zu kohlen, ohne sofort verraten zu wer- den, wär cs ein Kesseltreiben ohne Ende. Von allen Seiten > eilten die feindlichen Panzerschiffe konzentrisch herbei. Allen ! voran zwei englische Rächer für Coronel: die Schlachtschiffe „Inflexible" und „Jnvincible" — der Unbeugsame und der Unbesieglichc! Dauernd gezwungen, rastlos unterwegs zu sein, wechselt ! Gras Spee in den Atlantik hinüber. Dort soll England mit der Vernichtung der lebenswichtigen Kohlenstation auf den Falklandinseln einen neuerlichen Schlag empfangen. Aber hinter dem Vorgebirge qualmen schwere Rauchwolken auf. l Zugleich zeichnen sich die Umrisse der aus der Einfahrt her- ! ausschiebenden Giganten mit ihren Dreibeinmasten als s Dreadnoughtsilhouctten gegen den Himmel ab. Gegen die Feuerschlünde dieser Ungeheuer sind die deutschen Kreuzer > bloß noch Zielscheiben. Sieben weitere Schiffe aller Größen folgen den beiden Niesen. Das ist der sichere Tod, das bittere s Ende! Wie ein Sieb zerschossen sinkt die „Scharnhorst" mit dem Geschwaderchef in die Tiefe. Bis in die Eingeweide zerfetzt, ' folgen, bis zuletzt feuernd, die „Gneisenau" und „Leipzig" ! dem Führer nach. Von drei Panzern gestellt, gibt die „Nürn berg" die stolze Antwort: „Deutsche Schiffe ergeben sich - nicht!" und sackt, Bug voran, in die Tiefe, indes auf dem ' Heck zusammengedrängte Matrosen die herabgeschossene j Flagge mit den Händen hochhalten. Nur die „Dresden" ent- - kommt dem Massaker. Auch sie wird einige Monate später ! zur Strecke gebracht. England ist gerächt, aber es hat an die- ! sein 8. Dezember 1914 einen Vorgeschmack abbekommen, ! was das heißt, mit deulschen Blaujacken zu kämpfen, die s eher sterben wollen, als daß sie die Fahne strichen. Damals s pflanzte der Tod der deutschen Seehelden jene Hochachtung vor deutschem Kampfeswillen in dic Brust der Gegner, der schließlich zwei Jahre darauf dem glanzvollen Seesicg von i müssen. Zur Ricdcrzwmcpmg des Bnmdes ist noch fvlgcndcs zn sogen: Toe- Bobrlocb tzoi sich durch Sond oder steiniges Gc schwämme verstvpsl. Tos Ivor jür dos erfolgreiche Eingreifen nick dem Schonmlöschversohren die Voronssetznng, weil dadurch der Gos- nnd Oelcwsbrnch vollkommen nnierbnnden wurde. Hi» zu kom, doß sich der Trelpisch mil dem Gestänge infolge der Hitze etwas geneigt Hot. Hierbei ist dos Hohlgcstänge osscnbor geknickt worden. Tnrch diese doppelte Abdrosselung wurde der Tmidcn- broud zu einem Oclslächenbrand, dessen Ablöschung dann erfolgte. dem vier Gäste, zwei Männer und zwei Frauen, beim Früh- i stück saßen. Alle vier gehorchten sofort dem Rus „Hände hoch!" Der Gastwirt Jackson jedoch, der sich nicht ohne Wi- ! verstand berauben lassen wollte, griff zum Revolver und i tötete einen der Banditen. Es entspann sich cin wildes s Fcncrgesccht, in dessen Verlauf sich der Wirt einen Augen- i blick zurückzog, um seinen Revolver neu zu laden. Diese i Pause benulzien die Verbrecher, um einen der wehrlosen s Gäste, einen alten Wann, der ahnungslos das Haus betrat, zu erschieße«. Jackson nahm darauf den Kampf mit frisch i von ihnen wurde ichwcr verletzt. Der Wagenführer blendclc > nach dem Unfall sofort dic Scheinwerfer ab und vcrsuchic, unerkannt zu entkommen, doch konnte er später festgeftelst werden. Schiffs-Zusammenstoß. Der Cuxhavener Fischdampjcr > „Nitzebüttel" stieß nach Beendigung seines Fanges im Ne bel bei der Doggerbank mit dem englischen Dampfer > „Teano" zusammen, der sich auf der Reise non Hull »ach Göteborg befand. Der Fischdampfcr erlitt erheblichen Plco- tenschadcn, so daß viel Wasser einlicf. Der englische Damp fer entschloß sich daher, den Fischdampfer nach Cuxhaven zu begleiten, wo beide Schiffe inzwischen eintrasen. Der Engländer hat bereits die Weiterreise nach Göteborg an- gctreten. Die Kinderlähmung im Abflauen. Dic Zahl der Er krankungen an spinaler Kinderlähmung in Norüschlesmig nimmt van Tag zu Tag ab. Es konnten infolgedessen auch sämtliche Schulen des Kreises wieder ihren Unterricht aus- . nehmen. In den Polizcikrcisen Apeurade und Gravcnsteiii ist das Verbot von öffentlichen Versammlungen und Belu- > stigungcn wieder aufgehoben worden. — Im Kreise Soii- , dcrburg werden in einigen Tagen ebenfalls die Schulen wie der geöffnet werden. In der Stadt Sotidcrburg ist eine junge Frau der Krankheit erlegen. Im übrigen tritt dic Krankheit nur noch in sehr milder Form auf. Aufsehenerregende Verhaftung in Warschau. Auf Ver anlassung des Staatsanwalts wurde im Warschauer Hotel „Poloniä" ein Baron Nelken verhaftet, der in der War schauer Gesellschaft sehr bekannt war. Er galt als sehr rei cher Kaufmann und soll ein Sohn des letzten russischen Ober polizeiministers von Warschau sein Baron Nelken wurde unter der aufsehenerregenden Begründung verhaftet, daß er seit einer Reihe von Jahren van Unterschlagungen lebe. Diese Unterschlagungen in Höhe van 10 Millionen Zloty soll Baran Nelken zum Schaden des vor einigen Tagen ver storbenen Grafen Jakob Potocki verübt haben, der sein gesamtes Vermögen von etwa 60 Millionen dem Staate für eine Stiftung zur Bekämpfung von Krebs und Tuberkulose hinterlassen hat. Zwei Todesopfer bei einem Brande. Bei dem Land wirt Reich in St. Johann bei Salzburg brach in der Nacht zum Sonntag Feuer aus, dem das Wohn- und Wirtschafts gebäude vollständig zum Opfer fielen. Dic Hausbewohner waren von dem Feuer derart überrascht worden, daß zwei Personen, der 27jährige Sohn des Besitzers und ein bisher unbekannter Wanderbursche, der dort nächtigte, sich nicht mehr retten konnten sondern in den Flammen umkamen. Zwei Söhne des Besitzers wurden lebensgefährlich verletzt. Die Brandursache ist vermutlich aus Unvorsichtigkeit zurück- zusühren. Drei Bergsteiger tödlich abgestiirzt. Auf der Hohen Wand, einem Berge in der Nähe Wiens, der hauptsächlich zu Klettertouren benützt wird, sind im Laufe des Sonntags, wie heute bekannt wird, drei Bergsteiger tödlich abgestürzt. Orkan über Neuseeland. Ein Orkan hat im Bezirk Wairarapa überaus schwere Schäden angerichtet. Die Eisenbahnverbindungen mußten eingestellt werden. Tele graphen- und Telephonleitungen wurden unterbrochen. Sämtliche Verkehrswege sind mit entwurzelten Bäumen, Glassplittern und mit den Trümmern von Dächern über sät, die vom Sturm abgehoben worden sind. Der Baum bestand zahlreicher Pflanzungen ist wie abrasiert. Soweit sich bis jetzt übersehen läßt, haben die Getreide- und Obst ernte schwersten Schaden erlitten. Amerikanischer Küstendampfer gestrandet. Bei New Bedford (Massachusetts) ist der Küstendampfer „New Bed ford" einem Funkspruch seines Kapitäns zufolge gestrandet; die Fahrgäste sind in die Rettungsboote gegangen. Sechs Küstenwachtschisfe wurden in aller Eile an Ort und Stelle entsandt. Der Dampfer batte 250 Fahrgäste und 25 Mann Besatzung an Bord. Schiffsunglückc. Der englische 1350-Tonncn-Dampser „Darino" ist aus dem Wege von Oporto nach Cadiz in dich tem Nebel mit einem anscheinend deutschen Dampfer zusam mengestoßen. Der englische Dampfer erlitt ein großes Leck, vermochte aber Lissabon zu erreichen. Der Kapitän erklärte, daß das deutsche Schiff anscheinend ebenfalls schwer beschädigt worden sei. — Aus Oran in Algerien wird gemeldet, daß der britische 1500-Tonnen-Dampfer „Aberhill" den dorti gen Hafen nur mit Mühe und Not erreicht hat. An Bord war ein gefährliches Feuer ausgebrochen, und die großen Wassermengen, mit denen die Flammen gelöscht werden mußten, hatten zur Folge, daß das Schiss sich 30 Grad auf die Seite neigte. Der Krösus von El Salvador gestorben. Einer der reichsten Männer El Salvadors, der Italiener Mauricio Meardi, der seit 55 Jahren hier ansässig ist, ist gestorben. Durch Meardis Kapital, das man auf 40 Millionen Colo nes (etwa 80 Mill. NM) schätzt, wurden fast die gesamte Kaffee-Ernte Ostsalvadors und ihre Ausfuhr finanziert. Mear- dis Konzern umfaßt rund fünfzig Unternehmen, darunter Fabriken, Banken, Elektrizitätswerke Kinos und Apotheken. Der polnische Staat erbt ein BUllionenvermögcn. Graf Iacob Potocki, einer der reichsten Männer Polens, ist ge storben. Er war ein bekannter Philantrop. Sein Vermö gen, das aus etwa 100 Millionen Zloty beziffert wird, ver machte er dem Staat. Er besaß u. a. 60 000 Hektar Land, zahlreiche Paläste in Polen, mehrere Hotels in Biarritz, Cannes, Juan-les-Pms und Paris. Alle Vermögenswerte sollen in den Dienst der Bekämpfung von Krebs und Tuber kulose gestellt werden. Seine berühmte Sammlung an Kunstwerken und Büchern vermachte er dem Nationalmu seum und der National-Bibliothek. Der Präsident der Re publik, der von dieser letztwilligen Verfügung kurz nach ihrer Abfassung erfuhr, verlieh Potocki das Großkreuz des Ordens „Polonia Nestituta". Diese Auszeichnung wurde dem Gra fen Potocki kurz vor seinem Tode überbracht. geladenem Revolver von neuem auf und tötete einen zwei ten Banditen. Hierauf traten die Banditen den Rückzug an und fuhren unter Milnahme ihrer beiden toten SpicsM- sellen In Ihren, Kraftwagen davon, vor einem Kranken haus in St. Jacobs hielten sie einen Augenblick au, war- dic Leichen aus das Pslastcr und machten sich dann dem Staube.
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