Sächsische Elbzeitung : 24.04.1936
- Erscheinungsdatum
- 1936-04-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Urheberrechtsschutz 1.0
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- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787841065-193604240
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787841065-19360424
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787841065-19360424
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Elbzeitung
- Jahr1936
- Monat1936-04
- Tag1936-04-24
- Monat1936-04
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- Sächsische Elbzeitung : 24.04.1936
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Sächsische Elbzeitung Sächsische Schwei» 80. Jahrgang Bad Schandau, Kreiiag den 24. April 4SS6 Nr. 96 „Vas Leden im Bild" Tageblatt für die Ar« Sächsische Elbzeitung enthält die amtlichen Bekanntmachungen des Stad,- rats zu Bad Schandau, des Hauptzollamts Bad Schandau und des Finanzamts Seb nitz. Hcimat - - '» ung snr Bad Schandan mit seinen Ortstcilen Ostrau und Postel- Witz und die Landgemeinden Altendorf, Goßdorf mit Kohlmühlc, Kleingießhübel, Krippen, Lichtcnhain, Mittclndorf, Porschdorf, Prossen, Rathmannsdorf mi, Plan, Neinhardtsdorf, Schmilka, Schöna, Waltersdorf, Wcndischfährc. Druck und Verlag: Sächsische Elbzeitung, Alma Hieke, Inh. Walter Hieke, Bad Schandau, Zaukenstr. 134. Fernsprecher 22. Postscheckkonto: Dresden Rr. 33 327. Genicindegirokonto: Bad Schandau Nr. 12. Geschäftszeit: wochentags 148—18 Uhr. Ständig-Wow-ub-ilagen- abholcr monatlich PPf Nichterscheinen einzelner Nummern und Beilagen infolge „ Anspruch aus Lieserung der Zeitung, „ich, zur Kürzung des A'.gsp 0 .„,d Breite kostet 7 NPf, AnzeIgenprc i s c. 2.cr . 22,5 ^iPf. Ermüsfigte Grundpreise, Nach. Eröffnung der Reichsgartensckmu in Dresden In Dresden findet eine große Gartenschau statt, die 1. Neichsausstellung des deutschen Gartenbaues, die sich stärkster Beteiligung erfreut und Zeugnis ablegt von den schöpferischen Leistungen und der Naturverbundenheit des na tionalsozialistischen Deutschlands. Eine Sonderschan zeigt die Betreuung des bäuerlichen Menschen un Gartenbau durch den Reichsnährstand, wie überhaupt Bauer und Gärt ner aufs engste miteinander verbunden sind. Beide ent stammen einem Blut, beide erfüllen zugleich auch wichtige staatspolitische Aufgaben. Wie der Bauer auf seinem Erb hof zugleich auch dem Volk und dem Führer dient, so auch der Gärtner, dessen Wirken der Sicherung der Familie auf kleinstem Grund und Boden gilt. Ans der Eröffnungs kundgebung hielt der Reichsminister eine wegweisende und grundlegende Rede. Reichsminister Lmre verwies zunächst auf die vor 10 Jahren veranstaltete letzte große Dresdener Gartenbauausstellung, die in einer Zeit trügerischer wirtschaftlicher Scheinblüte erfolgt sei. Mit dem Zusammenbruch der früheren Wirtschaftspolitik, fuhr der Minister fort, mit dem Einsetzen der allgemeinen Wirt schaftskrise mußte zwangsläufig auch der Gartenbau wirt schaftlich ins Wanken kommen. Eine beispiellose Preisschleu derei, ein wildes Unterbieten bei gleichzeitigem Oualitäts- panschen setzten ein. Anständige Leistung und anständiges kaufmännisches Verhalten wurden gänzlich um ihren ver dienten und berechtigten Lahn gebracht. Gleichzeitig ging die arbeitslos werdende Gefolgschaft zur Schwarzarbeit über und zwang damit auch die Gartenpfleger und Garten- ausführcnden, die Wohlfahrtsämter aufzusuchen. ringen des platz" der Deutschen Arbeitsfront zum Ausdruck kommt. Sa kam auch für den Gartenbau die Rettung durch den Führer und Nationalsozialismus gerade zur rechten Zeit, um das Schlimmste zu verhüten, wenn ihm auch nicht so schnell geholfen werden konnte, wie cs sonst beim Land- so schnell geholfen werden konnte, wie es sonst beim Land volk, als dem entscheidendsten Träger der deutschen Nah- rungsfreihelt geschehen konnte. Das Reichsnähr tandsgesetz bot auch dem Gartenbau die Grundlage, die Er üllung sei ner Aufgaben unter Sicherung seiner Erxistenz zu gewähr leisten. Dazu brachten ihm auch andere Schöpfungen des neuen Staates Beschäftigung und Absatz seiner Erzeugnisse. Ich nenne nur die Möglichkeiten im Zuge der Reichsauto bahnen oder die Förderung des kulturüchen Lebens, wie sie z. V. in der Arbeit des Amtes „Schönheit am Arbeits Rund 190 000 Kleinbetriebe betreiben regelmäßig zu Verkaufszwecken Gartenbau. Sie bilden den eigentlichen Erwerbsäarlenbau. Dabei ist zu bemerken, daß hiervon 67 000 gärtnerische Produktionsbetriebe sind, d. h. solche, de ren Inhaber oder Gefolgschaft einen besonders geregelten gärtnerischen Ansbildungsgang durchgemacht haben, wäh rend rund 62 000 Feldgemüsebaubelriebe und rund 40 003 landwirtschaftliche vbstbaubetrlebe sind, hinzu kommen jene Garlenbauunlernehmungen, die die Anlage und Pflege von Gärten und Friedhöfen übernehmen. Die 67 000 gärtneri- schen Betriebe, die 1933 festgeskelll wurden, beschäftigten da bei ständig 187 000 Personen, von denen 61 000 Personen familienfremde Kräfte sind. Prüft man die Betriebe näher, dann stellt man fest, daß ein Großteil der Betriebsinhaber und ihrer ständig be schäftigten „gelernten Gefolgschaft" aus den Städten stammt. Diese Menschen haben also von der Stadt her den Weg zum Lande zurückgefunden. Die Mannigfaltigkeit in der Struktur des Erwerbsgar tenbaues brachte es mit sich, daß früher wie in der Land wirtschaft zahlreiche Organisationsgruppen bestanden, die ohne Rücksicht auf gemeinsame Notwendigkeiten und auf das allgemeine Wohl nur ihre eigenen Interessen wahrnahmen. Das Neichsnährstandsgesetz gab die Möglichkeit, diese Viel heit der Gruppen und Grüppchen verschwinden zu lassen und die Gesamtheit der Bestrebungen an einer Stelle zusammen zufassen, die nicht mehr von Sonderinteressen ausgeht, son dern ihre Entscheidungen nach den Forderungen des allge meinen Nutzens trifft. Ihre Aufgabe ist es, die Gartenbauer so zu erziehen, daß sie die sittliche Pflicht, den Bedarf des Volkes nach Menge und Güte zu decken, dem bisher üblichen spekulativen Anbau voranstellen. Erst die Zusammenfassung aller Glieder in einer Spitze sichert die einander ergänzende Aufgabenstellung zum Wohl des Ganzen. Da der Erwerbsgartenbau mit der Gesamtheit seiner vielgestaltigen Erzeugung völlig marktgebunden ist, habe ich ihm in der Hauptoereinigung der Deutschen Garten- und Weinbauwirtschaft das Organ gegeben, mit dessen Hilfe er seinen Markt in Ordnung bringen kann. Jedoch zwingen die außerordentlichen Schwierigkeiten, die hierbei gerade die Gartenbauerzeugnisse bieten, zu einem langsamen Vorgehen. Aber selbst bei den leichtverderblichcn Gütern der gä^ rischen Erzeugung ist es möglich, das Weiche Gnmdz ZI der Marktordnung durchzuführen, mit dem die . schäft durchschlagende Erfolge erzielte; em weücrer Bew . dafür, daß wir auch hier auf dem richtigen Wege sind. I mer klarer schält sich dabei die Erkenntnis Ausnahme des Obstbaues auf dem Gebildes gesamten Gar tenbaues nicht aus eine flächenmäßige Steigerung ves vaues ankomml, sondern auf eine Steigerung der Gute- leistuug aus der Flächeneinheit. Unter diesem Gesichtspunkt habe ich auch gern meine Zustimmung gegeben den gesam- ten deutschen Gartenbau zu einem Leistungswettbewerb auf- zurnfen, wie er in dieser Ausstellung und ihren Sonder- schauen zum Ausdruck kommen soll. Der Minister eröffnete dann die Ausstellung und schloß mit einem „Sieg-Heil!" auf den Führer. Löhrich iM). Erste NeichS-Gartcuschau in Dresden die Henie eröffnet wurde und bis zum Oktober dauert. Der Heide-Garten mit seiner charakteristischen ,rlora. Erste Besichtigung Dresden. Tas Ansstellnngsgelände ist siir eine GaNenschan geradezu ideal. Nicht allein wegen seiner zentralen Lage am Rande des Stadtkerns, sondern auch deshalb, weil so organisch ein Teil des Groszen Gartens in die Schau mit eiubezogen wer den konnte. Nach langer, sorgfältiger Vorbereitung ist die ReichSgarten- schan in Dresden entstanden. Ter Boden wurde bereits im Herbst 1034 bearbeitet, um die rechte Gare zu erhalten. Seit dem Früh jahr 1935 ist — begünstigt von milden Wintern säst ununter brochen von Gartcngestaltcrn, Gärtnern, Architekten, Erdarbei tern und Handwerkern aller Art gepflanzt, gesät, entworfen, ge schachtet, geerdet, gebaut und gewerkt wurden. Nnn ist sie in ihrer tausendfältigen Schönheit fertig, die erste ReichSgarten- schan, nnd erwartet die Hnnderltausende von Besuchern aus nah nnd fern, ans Reich nnd Ansland, die gerade im Olympiajahr 1930 in der Gartenschan etwas ganz Besonderes zn sehen bekom men. Hier werden keine toten Ausstellungsgegenstände mehr oder weniger sinnvoll anfgcbant zur Schau gestellt, sondern hier sprießt Leben, blühen Pflanzen und Bäume, läßt der Mensch die Natur selbst ein herrliches Kleid weben immerdar wech selnd in Form nnd Farbe. In den 20 000 Quadratmeter umfassenden, architektonisch mit Holz, Glas, Rnpfen und Nessel ncn nnd stimmnngsvoll geglieder ten Hallen hat der Reichsnährstand eine große Lchrschan des Gartenbaues errichtet, die mit stets wechselnden Sonder schauen die Leistungsfähigkeit der deutschen Gärtnerei unter Be weis stellen wird. Die Plätze zwischen den Hallen im alten Ansstellungsgelände sind nicht wieder zu erkennen. Uebcrall hat der künstlerische Sinn des Gartenbauers gewirkt nnd Anlagen mit Blumenbeeten und Springbrunnen geschaffen, von denen der „Brn n n enho f" ganz eigene Wege geht. Flache kieselwasserbccken durchziehen bunte Blnmcntcppichc, die locker ineinander greifen nnd somit jede, bisher übliche strenge Form der Abgrenzung vermeiden. An schwedischen Leitern ranken Schlinggewächse empor. Ein unge wöhnlicher Anblick. Doch er überzeugt, weil er der Natur abae- lauscht ist. Hinlerm Kugelhausplah beginn, die Freilandkultur in gewaltiger Ausdehnung. Um einen ersten Gesamtüberblick zu ge winnen, lohnt cs sich, mit der kleinen Ansslellnngsciscnbahn zu ! fahren, die sich durch das ganze Gelände schlängelt nnd über raschende Ausblicke bietet. Wir kreuzen breite Wege nnd symme trische Haupt- und Querachsen mit ihren monumental angeleg ten Blnmenparterren. Wir fahren über blumige Wiesen, ge pflegte Rasen, nnter Bäumen hindurch, durch strauchiges Gebüsch und trinken uns satt an Form nnd Farbe, die die Natnr in nu- geahnter Fülle hervorbringt. Und wir ahnen, welche ungeheure Pracht uns überraschen wird, wenn wir das nächste Mal all die Hunderte kleiner Wege nnd Stege wandeln, die zwischen den Son derschauen und in sich geschlossenen Gartenanlagcn hindurch- sührcn, so daß wir hernach nicht nur die Beete und Arrangements im Gesamteindrnck betrachten, sondern mit den Blnmcn und Pflanzen einzeln Zwiesprache halten können. Das ist das Neue nnd Wohlgelungcnc, daß wir in die Blütenpracht selbst hinein gehen können, über der die alten ehrwürdigen Bäume des Gro ßen Gartens sich znm grünen Tome erheben. Wir finden den barocken Park neben idyllischen Svndergärten, den Friedhof mit der in ihrer Einfachheit besonders eindrucksvollen Kapelle neben Wohn-, Siedler- nnd Kleingärten, an Wassern den Jrisgartcn vorwiegend mit Lilien bestanden, den Garten des Tierfreundes mit allem möglichen Getier nnd die „Stauden am Bachlanf". Der Hcidcgarten mit einem lütgen Heidjcrhänschen d>^ Blumen des Bauerngarlens, der knorrige Eichenpark mit seinem Ruhehäns- chen nnd das AmmerländerbanernhanS mit typisch Oldenbur gischer Laudschast vermitteln uns Stücke deutscher Heimat und Landschaft. Und so gibt eS noch viele andere lauschige uud trau liche Soudergärtcheu uud Souderpflanzeuschaueu, die beim ersten Besuch noch dem entzückten Auge entgehen. Wir ruhen auf einer der zahlreichen Bänke nnd Ruheplätze. Oder wir rasteu in einer der Gaststätten im Grünen oder inmitten der Blumenlanben. Auch ein Tänzchen zwischen Rosenhecken ist gestattet. Wir sind zwar müde geworden vozr all dem Schauen, aber noch möchten wir uns nicht trennen von der Reichsgartenschau. Als es dann doch geschehen mnß, versprechen wir uns, bald wiederznkommen.
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