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Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 11.01.1891
- Erscheinungsdatum
- 1891-01-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-189101113
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-18910111
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-18910111
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Vorlagebedingter Textverlust
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1891
- Monat1891-01
- Tag1891-01-11
- Monat1891-01
- Jahr1891
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 11.01.1891
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WnMMMWM Wochen- und Nachrichlsblatt zugleich ZtMAWztijtt fir HohsSors, WM, VmAorf, NLsdorf, 8t. Wit», Heinnchsort, Mmemi mt Rlses. Amtsblatt für Ze« Sta-trat ;« Lichtenstein. 41. Jahrgang. — —— — Nr. 8. Sonntag, den 11. Januar 1891. —— — — » — — . « Lieser Blatt erscheint täglich (außer Sonu- und Festtag») abends für de» folgenden Lag. Viertrltührltcher Bezugspreis 1 Mark 2b Pf. — Einzelne Nummer 10 Pfennige. — Bestellungen nehme» außer der Eppe ditto n tu Lichtenstein, Markt 179, alle Katserl. Postanstalttu, Postboten, sowie die Austräger entgegen. — Inserate werden die viergespaltenr «orpuSzeile oder deren Raum mit 10 Pfennigen berechnet. - Annahme der Inserate täglich bis spätestens vormittag 10 Uhr. l il i—--« Sparkasse Lichteastei«. Wegen Vornahme der Zinsenberechnnng bleibt die hiesige Sparkasse vom 2. bis mit 14. Januar 18S1 für Ein- und Rückzahlungen geschlossen. Vom 1. Januar 1891 ab wird der Zinsfuß für sämtliche Spareinlagen auf 3/s Prozent erhöht. Lichtenstein, den 23. Dezember 1890. Der Rat zu Lichtenstein. Frohl i ch. HMhck-lm für i>it AnmkO zu Weichei» auf das Jahr 18SL Forti. Nr. Mr. Pf. Voranschlag der Einnahmen. 1. 2160 Kassenbestand am Iahresschluß 1890. 2. 110 — Zinsen von außenstehenden Kapitalien. 3. 350 — von Kaufverträgen. 4. 170 — Ertrag der kirchlichen Sammelbüchsen. 5. 10 — Vermächtnisse und Schenkungen. 6. 500 — vom Tanzhalten. 7. 33 — von Jagdkarten. 8. 30 — von Schaustellungen. 9. 30 — Strafgelder. 10. 1000 — zurückerstattete Almosen, Kurkosten und Vorschüsse. 11. 100 — Einnahme sür Privatpflege der städtischen Krankenpflegerin. 12. 5500 — Zuschuß aus der Stadtkaffe. 13. 10 — Insgemein. 10003 — Summa der Einnahme«. Forti. Nr. Mk. 1. 3300 2. 100 3. 1400 4. 800 5. 240 6. 2200 7. 100 8. 400 9. 300 10. 1004 11. 150 N ». Voranschlag der Ausgaben. — wöchentliche Unterstützungen. — zeitweilige Unterstützungen. — Erziehungsaufwand. — Aufwand für Häuslinge der Bezirksanstalt. — Aufwand der Verpflegstation. — Medizinal-, Kur- und Verpflegungskosten. — Begräbniskosten. — Wartung, Wache und Brennmaterialien. — Bauaufwand für das Armenhaus. — Besoldungen. — Insgemein. 9994 — Summa der Ausgabe». v. Abschluß. 10003 . — Einnahme«. 9994 — Ausgaben. 9 — Ueberschuß. Lichtenstein, den 22. Dezember 1890. Der Stadtrat und die Stadtverordneten daselbst. Städtische Volksvibliothel geöffnet Dienstag und Sonnabend 11—12 Uhr. Wochenschau. Wenn man von dem Jahresbeginn auf das Jahr selbst schließen darf, so wird 1891 ein recht ruhiges und gemütliches werden. Es regte sich kaum ein Blättchen am Baum der Politik, und in den soge nannten großen europäischen Fragen herrschte gerade zu vollständige Windstille. So wird es hoffentlich auch auf unabsehbare Zeit hinaus bleiben, Regier ungen wie Regierte haben in gleicher Weise wenig oder keine Neigung, sich an einander zu reiben, und auch diejenigen, deren Lebenselement der Streit ist, haben keine große Aussicht, ihr Feld mit Erfolg be ackern zu können. Es ist erfreulich, daß selbst in solchen Ländern, die uns wenig befreundet sind, die öffentliche Meinung übereinstimmend anerkennt, daß ein Hauptverdienst um diese ruhige Entwickelung dem deutschen Kaiser zukommt, und daß dieser Satz ohne jede Beimischung von Hohn oder Spott selbst an der Seine ausgesprochen wird. Das ist immerhin eine sehr beachtenswerte Errungenschaft. Wenn wir sagen könnten, im Innern Deutschlands sei eine gleiche Stille eingekehrt, wie in der auswärtigen Politik, auch der weitere Verlauf des Jahres würde so stille Tage sehen, wie sein Anfang, so wäre das gut und übel zugleich. Gut insofern, als mancher Streit, der sich sicher noch erheben wird, uns erspart bliebe, übel insofern, als in der inneren Entwickelung eines Volkes nie ein Stillstand, stets ein Fortschreiten herrschen soll. Aber die Erörterung über die Wege, die wir zu beschreiten haben, kann eine sachliche, von allem Egoismus freie sein, dann kommen wir in Ruhe und Frieden zum Ziel. In unseren Parlamenten sind nun einmal große Reform-Arbeiten begonnen, und darum müssen sie auch fort- und zu Ende gebracht werden. Zu diesem Zwecke ist es aber nötig, daß alle Teile sich entgegcnkommen. Wenn Jeder nur haben, Niemand aber geben will, dann kommt das Gesetzeswerk niemals vom Fleck. Der Reichstag nimmt seine Arbeiten zu Mitte der nächsten Woche wieder auf, das preußische Abge ordnetenhaus hat dies bereits gethan, indem es ver schiedene kleine Gesetze beriet. Beide Parlamente werden also in den nächsten Monaten nebeneinander arbeiten und unter diesen erschwerenden Umständen ist gar nicht daran zu denken, daß ein Abschluß der Sessionen bis zum Osterfeste erfolgen kann. Besonder- das preußische Parlament kann sich auf eine Arbeits periode bis über Pfingsten hinaus gefaßt machen. Die Differenzpunkte, welche bezüglich der Landgemeinde ordnung bestanden, sind in letzter Zeit weniger scharf hervorgetreten, und es läßt sich vorhersehen, daß ein Ausgleich hierüber erfolgen wird. Ob er sich leicht vollzieht, ist ja Nebensache, die Hauptsache ist, daß er sich vollzieht. Im Reichstagswahlkreise Bochum hat die erforderliche Stichwahl zwischen den Kandt- baten der Nationalliberalen und der Centrumspartei stattgefunden. Der Wahlkampf ist teilweise mit großer Gehässigkeit geführt und wird wohl nicht ohne ge richtliches Nachspiel bleiben. Die Neujahrsgratulation am Kaiserhofe in Berlin ist in üblicher Weise vollzogen. Weder dort, noch in den übrigen europäischen Hauptstädten haben bemerkens werte Ansprachen zum Jahreswechsel stattgefunden; zu erwähnen wäre höchstens, daß der ungarische Ministerpräsident Graf Szapary die bestimmte Hoff nung auf ein Zustandekommen des neuen deutsch- österreichischen Handelsvertrages ausgesprochen und dazu bemerkt hat, derselbe werde die Nationen immer fester mit einander verbinden. Zwischen den verbünde ten Monarchen von Deutschland, Oesterreich-Ungarn und Italien sind sehr herzliche Glückwünsche ausge tauscht worden. In dieser Woche war die deutsche Kaiserfamilie im Charlottenburger Mausoleum ver sammelt, wo ein Trauergottesdieust für die vor einem Jahre verstorbene Kaiserin Augusta abgehalteu wurde. Verschiedene wichtige Maßnahmen sind in den letzten Tagen angckündigt. Zunächst sollen russische und galizische Arbeiter wieder in die preußischen Ost- provinzcn, besonders während des Sommers einge lassen werden, um dem Arbeitermangel abzuhelfen. Dann aber ist auch die Beseitigung des vielbesprochenen Paßzwanges an der deutsch-französischen Grenze in Aussicht genommen. Ersetzt soll diese Maßnahme durch Aufenthaltskarten werden, die von allen sich im Reichslande befindenden Nichtdeutschen gelöst werden müssen. Ein Gesuch um gänzliche Aushebung des Vieheinfuhrverbotcs und der Grenzsperren ist vom Reichskanzler im Hinblick auf die der deutschen Land wirtschaft dr ohende Gefahr abschläglich beschieden worden. In Sachen der Kolonialpolitik hat die ReichL- regierung eine bestimmte Entscheidung in dem Streit fall Emin Pascha-Wißmann noch nicht getroffen. Man hofft indessen bestimmt, daß es gelingt, beide bewährte Afrikakenner dem deutschen Kolonialdienste zu erhalten. Am ersten Tage des Neuen Jah" s ist in ganz Deutsch-Ostafrika, welches bisher immer noch dem Namen nach zum Sultanat Zanzibar gehörte, die deutsche Flagge gehißt worden, und zugleich hat das Reich als solches die Verwaltung des Schutzge bietes übernommen. Einigen unruhigen Stämmen im Innern ist durch militärische Expeditionen größere Ruhe gelehrt worden. Begonnen ist auch mit der Vermessung der geplanten Bahnlinie Bagamojo-Dar- es-Salaam, mit deren Bau baldmöglichst der Anfang gemacht werden soll. Ersatzwahlen zum französischen Senat haben am letzten Sonntag in Frankreich stattgefunden, und den Republikanern einen unbedinglen Erfolg gebracht. Damit haben die monarchistischen Parteien einen neuen empfindlichen Schlag erhalten, und sie räumen auch offen ein, daß zur Zeit die Republik Siegerin sei. Man sprach viel davon, daß der Papst der Gemahlin des Präsidenten Carnot die goldene Tugendrose ver liehen habe. Bewahrheitet hat sich die Meldung aber nicht, die Verleihung wäre auch Wohl bei der in Frankreich herrschenden mächtigen radikalen Strömung nicht angebracht gewesen. Erhebliche Streikunruhen haben in Schottland von Seiten der ausständigen Bahnarbeiter stattge funden. Der Betrieb der Bahnen ist infolge der An nahme zahlreicher Hilfsmannschaften wieder in vollem Umfange hergestellt und ihrem Umnute über die er littene Niederlage haben die Streikenden nun wieder holt in Tumulten Luft gemacht, so daß Militär und Polizei mit blanker Waffe einschreiten mußten. Die Kolonialverhandlungen zwischen England und Portu gal nehmen einen sehr guten Fortgang und neigen sich zum Abschluß. Es ist nicht zweifellos, daß die zeitweise recht verwickelte Geschichte bis zum Frühjahr völlig klargestellt sein wird. Neue Besprechungen haben auch innerhalb der irischen Parlamentspartei stattgefunden. Es wird als sicher angenommen, daß Parnell von der Leitung der Irländer zurücktrttt und dieselbe seinem Freunde O'Brien übergiebt. Von einer großen Verschärfung des zwischen England und den Vereinigten Staaten von Nord amerika herrschenden Streite» über den Robbenfang im Behringsmeer war die Rede, es hieß schon, daß auf beiden Seiten starke Kriegsflotten ausgerüstet würden, um die entsprechenden Rechte im Behringsmeer zu
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