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Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 24.03.1891
- Erscheinungsdatum
- 1891-03-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-189103248
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-18910324
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-18910324
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Vorlagebedingter Textverlust
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1891
- Monat1891-03
- Tag1891-03-24
- Monat1891-03
- Jahr1891
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 24.03.1891
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1 Woche«- und Kachnchlsolalt zugleich 1891 Nr. 68 KMkNrsverfahreN. In dem Konkursverfahren über das Vermögen der Handelsfrau Marie ver ehr!. Heutsche! in Lichtenstein ist zur Abnahme der Schlußrechnung des Ver walters, zur Erhebung von Einwendungen gegen das Schlußverzeichnis der bei der Verteilung zu berücksichtigenden Forderungen und zur Beschlußfassung der Gläubiger über die nicht verwertbaren Vermögensstücke der Schlußtermin auf de« LK. Npril I8SL, vormittags 11 Uhr vor dem Königlichen Amtsgerichte hicrselbst bestimmt. Lichtenstein, den 18. März 1891. Heilmann, Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts. Konkursverfahren. In dem Konkursverfahren über das Vermögen des Färbereibesitzers Ernst PirMer in Mülsen ^t. Jacob ist zur Abnahme der Schlußrechnung des Ver walters, zur Erhebung von Einwendungen gegen das Schlußverzeichnis der bei der Verteilung zu berücksichtigenden Forderungen und zur Beschlußfassung der Gläubiger über die nicht verwertbaren Vcrmögensstttckc der Schlußtermin auf de« 18. Mpril I8S1, vormittags 10 Uhr vor dem Königlichen Amtsgerichte hierselbst bestimmt. Lichtenstein, den 18. März 1891. Heilmann, GerichtSschreiber des Königlichen Amtsgerichts. TKgesgsschßchSs. * — Lichtenstein, 23. März. Kestern nachm. 4 Uhr versammelten sich eine große Anzahl Herren aus Lichtenstein, Cnllnberg und umliegenden Ort schaften Mülsen, Gersdorf, Hohndorf und Oberlung witz, um ein schon seit vielen Jahren in Frage ge kommenes und sich notwendig für die beteiligten Kreise machendes Projekt, betreffend die Beschaffung, einer direkten Bahnverbindung zwischen Chemnitz und Zwickau über Lichtenstein, Bernsdorf, Gersdorf und Oberlungwitz, näher zu besprechen. Das Interesse hierfür war selbstverständlich ein allgemeines und man beschloß, erst eine Fühlung mit den Stadträten und Handelsinteressenten von Zwickau und Chemnitz zu versuchen und dann eine auf Herstellung obiger Linie gerichtete Petition, welcher sich sämtliche beteiligten Gemeinden und Kreise anichließen würden, an das Kgl. Finanzministerium abgehen zu lassen. * — Wie uns von maßgebender Seite mitgeteilt wird, ist da« zur Erledigung gekommene Amt eines Stadtrates Herrn Kaufmann Paul Fankhänel hier übertragen worden und wird derselbe schon in den nächsten Tagen als solcher in seine Stelle eingewiesen werden. Dieses Blatt ersSeint tLZltch (außer GvM« urck Festtags) abends fttr dm folgenden Tag. MertrUchrkicher Bezugspreis 1 Mark 2K Pf. — Einzelne Stummer 10 Pfennige., — Bestellungen nehmen außer der Erpeditisn in ZichteMein, Markt 17S, «Le Kaiser!. PsßMßMs«, BoWotru, sowie die Austräger eutgegen. — Inserate werden die vrergespsltene KsrpnSzeilc ober »«r« Raum Wit 1V Pfennigen berechnet. — M»Ähme der ZuserÄe täglich bis spätestens vormittag 10 Uhr. — 4L. KkchrMAg. Dienstag, den 24. Mürz gegen die Bescheide der zur Durchführung der Ju- validitäts- und Altersversicherung gebildeten Ver sicherungsanstalten, durch welche der Anspruch auf Rente abgelehnt, beziehungsweise die Höhe der Rente festgesetzt wird, die Berufung auf schiedsrichterliche Entscheidung statthaft. In den Bescheiden muß die Bezeichnung der Berufungsfrist und des für die Be rufung zuständigen Schiedsgerichts, sowie Name und Wohnort deS Vorsitzenden des letzteren enthalten sein. Nach Z 74 des Jnvaliditäts- und AlterSversicherungS- gesetzes trägt, abgesehen von der Befugnis des Schieds gerichts, den Beteiligten die durch unbegründete Be- weisauträge veranlaßten Kosten zur Last zu legen, die Versicherungsanstalt die Kosten des Verfahrens vor dem Schiedsgericht. Diese Bestimmung von der Kostenfreiheit des Verfahrens ist Wenigen unter den jenigen Personen bekannt, di-> einen Anspruch aui Rente erhoben haben, und es werden daher sehr Viele aus Scheu vor den Kosten die Berufung unter lassen. Um ihnen die Wohlrhat des Gesetzes auch in dieser Beziehung im vollen Umfange zu sichern, würde es sich empfehlen, alle Personen, welche einen An spruch auf Rente geltend machen, in den Bescheiden der Versicherungsanstalten ausdrücklich darauf hinzu- weiseo, daß ihnen, abgesehen van dem vorerwähnten einen Falle, Kosten durch die Berufung an das Schiedsgericht nicht erwachsen. — Es scheint im Publikum nur wenig bekannt zu sein, daß es bei Postsendungen aller Art zulässig ist, auch die Bestellgebühr einfach durch Aufkleben von Briefmarken vorauszubezahlen. Namentlich im amtlichen und geschäftlichen Verkehr ist dieser Weg dem jetzt meist gebräuchlichen Verfahren vor zuziehen, wonach man das Bestellgeld dem über sendeten Betrag beifügt. Denn im geschäftlichen Verkehr, bei Kassenverwaltung w. dienen meist die Postanweisuugsabschnitte als Belege, und da ist es doch bequemer, den reinen fälligen Betrag ohne Zu satz der Bestellgebühr auf dem Abschnitt zu finden. Bei Vorausbezahlung des Bestellgeldes thut man aber gut, nicht den Vermerk: „Frei in's Haus!" oder „Bestellgeld bezahlt" fallen zu lassen. — Bekanntlich stehen im Herbste die Ergänz ungswahlen zum Landtage bevor. Um sich an diesen aktiv beteiligen zu können, ist in erster Reihe notwendig, daß Jedermann, der in Sachsen wohn haft ist und die sonstigen Bedingungen der Stimm berechtigung erfüllt, sich die sächsische Staatsange hörigkeit, falls er sie^ noch nicht besitzt, erwirbt. Stimmberechtigt sind älle diejenigen, welche das 25. Lebensjahr vollendet haben, welche entweder Eigentümer an einem mit Wohnsitz versehenen Grundstücke im Orte sind, oder an Grundsteuern von ihnen eigentümlich gehörigen Grundstücken oder an direkten Personal-Landesabgaben, oder an beiden zusammen mindestens 3 Mark jährlich entrichten. Die Erwerbung der sächsischen Staatsangehörigkeit ist weder mit Schwierigkeiten noch mit Kosten ver bunden. Die Anzeige zur Erwerbung geschieht bei derjenigen Kreishauptmannschaft, in deren Ver waltungsbezirk man wohnt. —, Sachse» halte vor der Herrschaft des Dampfe verkehrs den Ruf, in ganz Deutschland die besten Landstraßen zu besitzen, trotzdem daß nach alten Reisc- berichten die Passagiere, wenn übles Wetter dir KMNWIN ßr ßchrnf «Ult, MMrf, UMf, St. Wit», HmrWrt, «»neu» ut Mls« AWtsAstt für de« StMrst z« Lichtenstein. Wege verschlimmerte, manchmal im Postwagen durch Hin- und Herstoßen blaue Flecke bekamen. Aber auch an „gefährlichen" Straßen scheint es nicht ge fehlt zu haben; darüber findet sich ein denkwürdiges Zeugnis über die Leipzig-Dresdner Chaussee auf der Strecke Dresden-Meißen. Am 18. Oktober 1784 fuhren der Kurfürst Friedrich August und sein Bruder Prinz Anton in aller Frühe zur Jagd nach Sitzen roda. Es war stockfinster und neblig, und die Laternen am Wagen verbreiteten wenig Licht. Bei Serkowitz angekommen, hörten die Fürsten das Geschrei zweier Weiber, welche dem Kutscher zuriefen, zu halte». Dies geschah, und es stellte sich heraus, daß die Pferde nur noch wenige Schritte zu laufen brauchten, um mit dem Geschirr vom hohen Ufer in die Elbe hinab zu stürzen. Es wurde hierauf sofort unter Leitung des Ingenieur-Majors Günther der Ufer bau vorgenommen, wozu der Kurfürst aus eigenen Mitteln 16 000 Thaler gab, und die Chaussee vom Elbufer weg verlegt. Die beiden Weiber, Hökerinnen, welche nach Dresden zu Markte gehen wollten, er hielten für ihren Warnungsruf jede eine lebensläng liche Pension von 48 Thalern. — Die evangelische Landessynode, welche aller 5 Jahre abzuhalten ist, wird gleich nach Pfingsten zusammentreten, voraussichtlich aber nicht von langer Dauer sein, da die Zahl der Vorlagen keine große ist. — Der Däne I)r. Nansen hat sich jetzt end- giltig entschlossen, seine zweite Reise nach dem Nord pol Mitte Juni d. I. anzutreten. Er beabsichtigt, sich durch die Behriugstraße nach den neuen, auf seiner ersten Reise von ihm entdeckten sibirischen Inseln zu begeben und schon im September weiter nördlich das offene Meer zu erreichen. Das Schiff sott eine Bemannung von nur 8 Leuten haben, die jedoch mit Lebensmitteln für 5 Jahre versehen werden. 1)r. Nansen hofft, die Reise nach dem Nordpol in 2 Jahren zürücklegen zu können. Die dänische Re gierung hat ihm für das Unternehmen eine Unter stützung von 50000 Kronen gewährt und ein dänischer Großhändler hat die gleiche Summe bei- gesteucrt. Die Vorbereitungen für die Reise werden mit großer Sorgfalt getroffen; auch der Fall, daß das Schiff untcrgehen könnte, ist vorgesehen worden. Es werden deshalb starke Zeltdecken an Bord ge nommen, deren man sich in jedem ungünstigen Falle auf den Eis- und Schnecfeldern als Schutz vor Wind und Wetter bedienen zu können hofft. Auch 4 Schiffsboote werden schon jetzt sorgsam in den Stand gesetzt, damit sie allen Unbilden der Witterung Trotz bieten können. Dr. Nansen ist der festen Ueber- zengnng, daß man in der Nähe des Nordpols auf ein bisher unbekanntes Land stoßen und daß man daselbst mit einer Külte von 40 bis 44 Grad Reaumur zu rechnen haben werde. *—2 Dresden, 22. März. Eine für Dres dens Weiterentwickclung (gerade jetzt tauchen wieder allerhand Dnrchbruchsprojekte auf) äußerst wichtige Frage ist am Donnerstag in einer ziemlich stürmisch verlaufenen Sitzung des Stadtverordnetenkollegiums entschieden worden, die Frage der Wahl eines Stadt» banrates. In erster Linie unter Seu vorgeschlagenea 3 Kandidaten staub der bisherige Stadtbaumeister Rettig', iW gchenüber als Bevorzugte au» einer ziem. * — Die Zahl der bei der hiesigen Bürgerschule gegenwärtig zur Konfirmation Entlassenen betrug 59 Knaben und 79 Mädchen, in Summa also 138 Kon firmanden. Dagegen werden der Schule nach den erfolgten Anmeldungen wieder insgesamt 134 Kinder zugeführt. * — Morgen Dienstag von vormittag 11 bis nachmittag 2 Uhr findet im neuen Schützcnyause hier selbst die Wahl von acht Beisitzern — 4 Arbeit gebern und 4 Arbeitnehmern — für das Gewerbe gericht des Bezirks der königl. Amtshauptmannschaft Glauchau statt. Wir wollen nicht unterlassen, die Be teiligten auf die große Bedeutung dieser Wahl noch mals hinzuweisen. Das mit dem 1. April d. I. ins Leben tretende Äewerbegcricht hat über die gewerb lichen Streitigkeiten zwischen Arbeitgebern und Arbeit nehmern (auch Hausindustriellen) meistenteils cndgiltig zu entscheiden; bei auSbrechcnden Streiks wird es zwischen Fabrikanten und ihren Arbeitern zu ver mitteln, eventuell über die Berechtigung der Forder ungen beider Teile einen Schiedsspruch zu erlassen haben; außerdem kann das Gewerbegericht aus eigner Entschließung Anträge in gewerblichen Angelegenheiten an die zuständigen Behörden oder sonstige Stellen richten oder auf Veranlassung der Behörden über ge werbliche Fragen sich gutachtlich äußern. Das Man dat der Beisitzer ist ein sechsjähriges. Jeder Arbeit geber und Arbeitnehmer hat hiernach ein dringendes Interesse an der gehörigen Besetzung des Gerichts. Bei der Wahl ist noch zu berücksichtigen, daß jeder Wähler der Zurückweisung sich aussetzt, der sich über seine Stimmberechtigung nicht durch eine Bescheinigung der OrtSbehörde anSzuweisen vermag. *— Callnberg, 23. März. Die Zahl der diesjährigen Konfirmanden in hiesiger Stadt beträgt insgesamt 67, darunter 26 Knaben und 31 Mädchen aus der Stadtschule und 10 Mädchen aus der Se minarschule. j . , — Zur Invalidität»- und Alters- versicheruuz schreibt man: „Bekanntlich ist
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