Suche löschen...
Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 14.04.1891
- Erscheinungsdatum
- 1891-04-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-189104148
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-18910414
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-18910414
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1891
- Monat1891-04
- Tag1891-04-14
- Monat1891-04
- Jahr1891
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 14.04.1891
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Wochen- und Nachrichlsblült zugleich StsWs-RiytiM für HW«f, Mlitz, IMHors, Rösdorf, Ft. Wien, HmrWrt, Marienan m» Ms«. Amtsblatt für de« Stadttat z« Lichtenstein. — ———— — — 41. ZahTgasg. Nr. 84. Dienstag, den 14. April 1891. Diese» Blatt erscheint täglich (außer Soun- uud Festtag«) abends für den folgenden Tag. Vierteljährlicher Bezugspreis 1 Mark 25 Pf. — Einzelne Nummer 10 Pfennige. - Bestellungen nehmen außer der Expedition in Lichtenstein, Markt 17S, alle Kaiser!. Postcmstalteu, Postbote», sowie die Austräger entgegen. — Inserate werden die vicrgelpaltene ktorpuszeile oder bereu Raum mit 10 Pfennige» berechnet. — Annahme der Inserate täglich bis spätestens vormittag 10 Uhr. Dienstag und Sormabend von 11—12 Nhr Volksbivliothek. TageSgefchichte. * — Lichtenstein, 13. April. Wie wir in Erfahrung bringen, werden der hiesige Militärverein und der Kriegerverein den Geburtstag Sr. Majestät unseres allverehrten Königs Albert Donnerstag, am 23. April d. I., festlich begehen. Der Militärverein wird diese Festlichfeit im Ratskellersaale und der Kriegervcrein im Saale des Schützenhauses hier ab halten. Auch der Turnverein begeht diesen Tag festlich. * — Auf das morgen Dienstag abend im Schützenhause bei Herrn Schnabel hier statt findende große Extra-Concert vom Meeraner Stadt orchester, unter Leitung des Kgl. Musikdirigenten Herr I. Theubert, sei auch an dieser Stelle noch besonders hingewiesen. * —t. Nächsten Sonntag, den 19. April, Vorm. 10'/- Uhr findet im Gasthofe „zur Burg" in St. Egidien die 44. Gauvorturner stunde mit Gauvorturnertag des Niedererzgebirgischen Turngaues statt. Das Turnen besteht in Aufmarsch, Freiübungen, Gerätturnen mit einmaligem Wechsel und Kürturnen. Die Berichterstattung erfolgt nach Beendigung des Kürturnen». Die Tagesordnung zu dem nachm. 2 Uhr beginnenden Gauvortnrnertag ist folgende: 1) Präsenz liste, 2) Eingegangene Anträge, 3) Bericht über die 7. Gauturnwartsvcrsammlung in Dresden, 4) Wahl der Bezirksturnwarte, 5) Fragekasten, 6) Wahl des Ortes der nächsten Gauvorturnerstunde, 7) Allgemeines. * — Herr Scminarlehrer Ur. Rost aus Walden burg ist von dem König!. Ministerium des Kultus und öffentlichen Unterrichts unter Verleihung des Titels „Oberlehrer" an das Lehrerinnenseminar in Callnberg bei Lichtenstein versetzt worden. * — Welch großer Beliebtheit beim reisenden Publikum sich die z u s a m m e n st e l l baren Fahr scheinhefte erfreuen, mögen folgende Ziffern be weisen. Im Jahre 1890 wurden im Bereiche der Sächsischen Staatsbahnen 30 079 Stück solcher Fahr scheinhefte verkauft und hieraus 1 563 133 Mark vereinnahmt. Hiervon hat die Ausgabestelle Dresden 19 125 Stück und die Ausgabestelle Leipzig 10 954 Stück ausgefertigt. Gegen das Jahr 1889 ergiebt sich hiernach eine Mehrausgabe von 6588 Stück, mithin eine Verkehrszunahme von 28 Proz. An Fahrscheinen für Sächsische Strecken za zusammen stellbaren Reiseheften sind bei vorgenannten Ausgabe stellen und bei solchen fremder Verwaltungen 389 966 Stück im Gesamtwerte von 1 193 168 Mark zur Verwendung gekommen und zwar wurden 75 585 24 Proz. Fahrscheine mehr verbraucht und 218 609 Mark 22 Proz. Erlös mehr erzielt, als im Jahre 1889. * — Nachgewiesenermaßen leiden fünf Mal so viel Frauen als Männer an Gallensteinen. Unter den Ursachen, die eine Äallenstauung herbeiführen, die ihrerseits wieder unter den Entstehungsursachen der Gallensteine die bedeutendste Rolle spielt, stehen die engen Schnürleiber der Frauen in erster Linie; daher die erschreckende Häufigkeit des Leidens bei dem schönen Geschlecht. Die „Voss. Ztg." ent nimmt diese Thatsache einem kürzlich auf dem Wies badener Kongreß gehaltenen Vortrage und bemerkt dazu: Wir sind mit dem Referenten der Ansicht, daß es aussichtslos ist, selbst mit so gewichtigen Gründen einen Feldzug gegen die Bekletdungsunsitte zu unternehmen; als gewissenhafter Berichterstatter wollen wir trotzdem die Kenntnis der Thatsache unseren Damen nicht vorenthalten. — Die Verwüstungen, welche der ungewöhn lich strenge Winter in der Pflanzenwelt angerichtet hat, lassen sich jetzt schon einigermaßen übersehen. In der Hauptsache betreffen dieselben naturgemäß nicht die bei uns heimischen, sondern aus milderen Klimaten eingeführten Gewächse; denn unsere deutschen Pflanzen müssen ja von Rechtswegen eine Kälte von 18 Grad R., wie sie im letzten Winter nicht überschritten wurde, ohne Schaden überstehen. Wenn trotzdem hin und wieder, sogar an Wald bäumen, wie Kiefern, Fichten oder Tannen (selbst am Wachholder) Frostschäden zu bemerken sind, so ist das, abgesehen von ganz besonderen, durch den Standort bedingten Verhältnissen darauf zurückzu führen, daß auch der vorige Sommer etwas unregel mäßige Witterungsverhältnisse aufwies, und daß infolgedessen die Lebensthätigkeit der Pflanzen nicht immer den Verlauf nahm, der eine genügende Widerstandsfähigkeit gegen die Wintereinflüsse her vorzubringen vermochte. Der Trieb währte zu weiten bis in den Herbst hinein, oder trat gerade erst im Spätherbste wieder neu auf, man erinnere sich der häufigen Nachrichten über Blühen und Fruchtansatz von Bäumen, bezw. Obstbäumen im letzten Herbste. Dadurch gingen die Bäume und Sträucher vielfach mit jungen Trieben in den Win ter hinein und litten nun an diesem nicht ausge reiften Holze durch den scharfen Frost. Einen dauernden Schaden bringt das nicht weiter zu Wege; die Gewächse treiben eben aus dem gesund gebliebenen Holze neu aus und stoßen allmälig die erfrorenen Zweige und Zweigspitzen ab, wenn nicht die Hand des Gärtners ihnen die letztere Mühe abnimmt. Schlimmer steht es mit den feineren Ziergehölzen, welche ja zum großen Teile aus weniger unwirtlichen Gegenden stammen, und namentlich unter den edlen Nadelhölzern ist recht arg aufgeräumt worden. Sowohl in Gärten, wie in Baumschulen kann man das beobachten. Meist ist es die Sonnenseite der Pflanze, welche man welk und trocken sieht, während die Nordseite noch in voller Frische und Schönheit prangt. Das mag auf den ersten Blick befremdlich erscheinen, erklärt sich aber zwanglos, wenn man bedenkt, daß die Sonnenstrahlen, wie sie oft gerade an kalten, aber heiteren Wintertagen recht wirksam sind, das Leben in den betroffenen Teilen der Pflanze vorübergehend anregen, und daß dies abwechselnde Warm- und Kaltwerden, diese Verflüssigung der Pflanzensäfte mit nachfolgendem Wiedergefrieren unmöglich so schadlos ertragen werden kann, wie ein ungestörter Winterschlaf bis zum endlichen wirklichen Erwachen der vollen Lebensthätigkeit. Für Gartenfreunde, für die Behörden, welche über öffentliche Anlagen zu wachen haben, wird es also in diesem Frühjahr an Anlaß zur Renovierung und Aufbesserung nicht fehlen. Den Dank dafür bringen dann der volle Lenz und der Sommer. — Beim Beginne des neuen Schuljahres und bei dem Wiedcranfang des Unterrichts in allen vaterländischen Schulen erinnern wir uns der er freulichen Thatsache des gewaltigen Fortschrittes, den das Sächs. Volksschulwesen unter der Herrschaft des Elementarvolksschulgesetzes von 1835 und vom 26. April 1873 genommen hat. Die durch diese Gesetze veranlaßte Hebung des Unterrichts in allen unseren Volksschulen ist ersichtlich, wenn man die tabellarischen Zusammenstellungen vergleicht, die über die Fertigkeit der in das XII. (Königl. Sächs.) Armeekorps eingestellten Mannschaften im Lesen und Schreiben Aufschluß geben. Während von den im Jahr 1834/35 eingestellten Rekruten, bevor also das Schulgesetz vom Jahre 1835 seine vildende Wirkung äußern konnte,mehr als ein Fünftel Analphabeten, d. i. des Lesens und Schreibens Unkundige, waren, vermin derte sich in den nachfolgenden Jahren die Zahl so, daß im Jahre 1889/90 die Zahl der Analphabeten nur wenig mehr als 1 auf 10 000 betrug. Der vorteilhafte Einfluß des Volsschulgesetzes vom 23. April 1873 machte sich noch insofern kenntlich, als die frühere ungleichmäßige Bildung der Rekruten aus den verschiedenen Kreisen gewichen ist und eine im ganzen Lande fast gleiche Höhe erreicht hat. Von der vortrefflichen Wirkung der Einführung der obligatorischen Fortbildungsschule ist die Thatsache ein sicherer Beweis, daß die Prozentziffer der Analphabeten, welche sich in den Jahren von 1869 bis 1880 noch zwischen 0,625 und 0,233 bewegt, im Jahre 1889/90 auf 0,012 herabgegangen ist. — Im Frühling, am 18. April 1864, war's im linden Wehn der Lüfte, als deutsche Truppen in frohem Siegesmute hinanstürmten zu dem Boll werke der Dänen bei Düppel. Denkwürdige Erinner ungen aber weckt in allen treuen Sachsenherzen der schleswig-holsteinische Feldzug 1848/49 und die Episode der Einnahme der Düppler Schanzen am 13. April. Den Angriff befehligte General von Prittwitz, an dessen Seite sich unser König, als Prinz Albert befand. Unter heftigstem Kanonen donner leitete er mit größter Unerschrockenheit eine Batterie so sicher, daß man demselben einen erheb lichen Teil des Erfolges zuschrieb. Als Ordonnanz offizier wohnte er noch einigen Gefechten in Jütland bei. Durch das glänzende Debüt war die Lebens richtung des Kronprinzen Albert entschieden, der ge lehrteste aller lebenden Könige, Johann von Sach sen, sollte durchaus einen Kriegshelden zum Sohn und Nachfolger haben. In Anerkennung seiner militärischen Verdienste ward Prinz Albert auch mit dem St. Heinrichsorden, dem ältesten für kriegerische Ehren (1736) gestifteten sächsischen Orden geschmückt. — Oeffentliche Versteigerungen in den Königlichen Amtsgerichten. Donnerstag, den 16. April. Leipzig: Johann Karl August Heinicke's Hausgrundstück in Eutritzsch, 60 000 M. Zschopau: Agnes Laura verehel. Wegner geb. Weber's Grund stück (Gebäude mit Garten und Feldstück) daselbst, 20 121 M. Chemnitz: Carl August Beyrich's Grund stück (Haus mit Bäckerei und Garten) in Bernsdorf, 43 500 M. Grimma: Friedrich Wilhelm Bernhard Jacob uud dessen Ehefrau Anna Bertha Jacob geb. Taschenberger gehör. Grundstücke m Brandis bez. Kämmerei: 1) Bürgergut, 8500 M.; 2) Haus, 2700 M.; 3) Feld, 900 M. Freitag, den 17. April. Zwickau: Rudolf Fleig's Grundstück in Reinsdorf, 5775 M. Leipzig: Handelsgesellschaft unter der Firma: „Julius Born" gehör. Grundstücke in Zehmen bez. Rüben bez. Kötzschwitz: 1) Mühlen grundstück nebst dem gehenden und treibenden Zeuge, 139 956 M.; 2) Feldgrundstück, 6870 M.; 3) Wiesengrundstück, 1070 M.; 4) Feldgrundstück, 13 500 M. Neustadt: Friedrich Gustav Emil Hentler's Grundstücke in Langburkersdorf bez. Neu stadt: 1) Bauerngut, 20 260 M.; 2) Grundstück, Garten, Feld, Wiese, Wald, 3360 M.; 3s Wiesen grundstück, 1860 M.; 4) Wiesengrundstück, 636 M.; 5) Wiesengrundstück, 1470 M. Sonnabend, den 18. April. Auerbach: Friedrich Anton Götz' Haus grundstück daselbst, 10 OM M. Crimmitschau: Carl Friedrich Schaller's Hausgrundstück in Langen reinsdorf, zusammen 3000 M. Lengenfeld: Fried rich Wilhelm Arzt's Grundstücke daselbst: 1) Wohn haus mit Nebengebäuden, Hofraum und Garten (auf welchem letzteren ein bis ungefähr 1 Meter über das Erdgeschoß im Rohbau fertig gestelltes, zu Bäckerzwecken eingerichtetes Wohnhaus sich be findet, 11068 M. 84 Pf.; 2) Feld, 5M M. Glauchau: August Ferdinand Arnold's Nachlaß- grnndstück: Wohnhaus, Hof und Feld (Baustelle) daselbst, 7850 M. Plauen: Louise Emilie verw. Böhme geb. Borkmann's Hausgrundstück daselbst, 11 750 M. Meerane: Hermann August Bauer's Hausgrundstück daselbst, 8050 M. * —8. Dresden, 12. April. Der hiesige na tionalliberale „Reichsverein" veröffentlicht in Ange legenheit der Landtagswahlen eine Erklärung, die auch
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite