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Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 16.05.1891
- Erscheinungsdatum
- 1891-05-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-189105160
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-18910516
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-18910516
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Vorlagebedingter Textverlust
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1891
- Monat1891-05
- Tag1891-05-16
- Monat1891-05
- Jahr1891
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 16.05.1891
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Wochrn- und NachrichtsölaiL zugleich Gkslhäfts-AnuiSttfirHiih»dlirf,MIih,Kkriisdiirf,Msdiirf,St.Eliidik»,Kk!iiNlI>ssrt,M«ici!Aiu.Mi!lftn. Amtsblatt für den Stadtrat zn Lichtenstein. — — 41. Jahrgang. — Nr. 1l1. Sonnabend, den 16. Mai 1891. Dieses Blatt erscheint täglich jaußcr Sonn- und Festtags) abends sür den folgenden Tag. Vierteljährlicher Bezugspreis I Mark 25 Pf. — Einzelne Nummer 10 Pfennige. —> Bestellungen nehmen außer der Expedition in Lichtenstein, Markt 179, alle Kaiser!. Postanstalten, Postboten, sowie die Austräger entgegen. — Inserate werden die viergespaltene Korpuszeile oder deren Naum mit 10 Pfennigen berechnet. — Annahme der Inserate täglich bis spätestens vormittag 10 Uhr. Stadtanlage« fällig! BekMKtMKchung. Der Bau des Hochbehälters für das hiesige Wasserwerk soll im Wege eines beschränkten Wettbewerbs vergeben werden. Gewerbetreibende aus hiesiger Stadt, welche sich am Wettbewerb beteiligen wollen, können Bedingungshefte und Angebotsformulare gegen Hinter legung von 1 M. —- in unserer Ratsexpcdition erhalten. Schluß der Augebotsaunahme erfolgt am IS. Mai dss. Js. vormittags LV Uhr. Lichtenstein, am 14. Mai 1891. Der Rat zu Lichtenstein. Fröhlich. Das Verbot des stellv. Gutsvorstehcrs vom 2V. Mai L88S, wonach das Betreten der Fürstl. Waldungen außerhalb der Wege, das Rauchen und Gebühren mit Feuer, ungehöriges Schreien und Lärmen, jegliche Beschädigung der Anpflanzungen, so wie das Mitbringen nicht an der Leine geführter Hunde bei Strafe bis zu L Mark verboten ist, wird hiermit in Erinnerung gebracht. Fürstliche Forstverwaltung Lichtenstein, den 13 Mai 1891. Bekanntmachung, Am Dienstag, den LS. Mai d. I., von nachmittag 2 Uhr an sollen die zum Nachlasse der verstorbenen Frau Pauline Martin aus Rödlitz im Hause Cat. Nr. 640 gehörigen Gegenstände, als: Kleider, Betten, Möbel und Wirtschaftssachen gegen sofortige Barzahlung versteigert werden. Rödlitz, am 14. Mai 1891. Die Ortsgerichteu daselbst. Tagesgeschichte. * — Lichtenstein, 15. Mai. Mit Ein tritt des diesjährigen Sommcrfahrplans (am 1. Juni d. Js.) wird eine Abendverbindung von Stollberg nach Chemnitz und umgekehrt auf dem Weg über St. Egidien hergestellt, nämlich: Abf. Stollberg 8,tv, Ank. Chemnitz 10,38, Abf. Chemnitz 8,22, Ank. Stollberg 10,12. Zur Ermöglichung der Benutzung des Umweges über St. Egidien auf die für die kürzere Strecke über Lugau gütigen Fahr karten läßt die Staatseisenbahn-Verwaltung Um wegskarten zum Preis von 60 Pfg. in II. und 40 Pfg. in III. Klasse ausgeben, welche zur einmaligen Fahrt über die Umwegstrecke berechtigen. Der Verkauf solcher Karten soll in Chemnitz, Grüna, Nicolai-Vorstadt Chemnitz, Siegmar, Wüsten brand, ferner in Höhlteich und Stollberg statt finden. * — Das Konkursverfahren über das Vermögen der Färbereibcsitzerin Anna Theodora Hedwig verehel. Stegmann in Lichten st ein, Inhaberin der dasigen Firma A. T. Hedwig Stegmann ist, nachdem der in dem Vergleichstermine vom 21. April 1891 angenommene Zwangsvergleich durch rechtskräftigen Beschluß von demselben Tage bestätigt ist, aufge hoben worden. * — Zu Schwvrgerichtsvorsitzenden für die im dritten Kalendervierteljahr 1891 beginnende Sitzungs periode sind nach Z 83 des Gerichtsverfassungsgesetzes vom 27. Januar 1877 ernannt worden: bei dem Landgerichte Dresden der Landgerichtsdirektor Eber hardt, bei dem Landgerichte Leipzig der Landgerichts direktor Vollert, bei dem Landgerichte Chemnitz der Landgerichtsdirektor Schräg, bei dem Landgerichte Bautzen der LandgerichtSdirektor Exner, bei dem Landgerichte Freiberg der Landgerichtsdirektor Baum bach, bei dem Landgerichte Zwickau der Landgcrichts- direktor Ortmann und bei dem Landgerichte in Plauen der Landgerichtspräsident v. Bose. * — Callnberg, 15. Mai. Nachdem der 3. Nachtrag zum Ortsstatut der Stadt Callnberg vom 17. März 1875, die Pensionierung der berufs mäßigen Gcmeindcbeamten betreffend vom 16. März dieses Jahres, vom Königlichen Ministerium des Innern bestätigt worden ist, liegt derselbe 14 Tage lang zu Jedermanns Einsicht in hiesiger Rats expedition aus. — Für Hauswirte ist nachstehende Entscheidung des Kammergerichts in Berlin von Interesse. Von dem Berliner Königlichen Polizeipräsidium ist unseres Wissens stets nur dann auf Grund der Bau polizeiordnung ein Geländer verlangt worden, wenn eine Treppe nicht von beiden Seiten durch Mauern begrenzt ist und eine Gefahr besteht, seitlich herabzu stürzen. Jüngst hat nun das Königliche Kammer gericht in einer Prozeßsache wegen Schadenersatzes dahin entschieden, daß Mauern, zwischen denen eine Treppe abwärts führt, ein Geländer nicht ersetzen können, da erstere einem Ausgleitendcn oder Fallenden nicht einen greifbaren Halt gewähren. Es hat hier nach das Kammergericht in der Nichtanbringung eines Treppengeländers ein Versehen gefunden, welches bei einem gewöhnlichen Grade von Aufmerksamkeit ver mieden werden konnte, und deswegen wegen dieses mäßigen Versehens einen Gebäudeeigentümer zum Schadenersätze an die Hinterbliebenen eines auf einer geländerlosen Treppe Verunglückten für verpflichtet erklärt. Das Gericht hat in dem Urteile ausdrücklich betont, daß das Verhallen des Verunglückten — derselbe war angetrunken gewesen — auf die Be messung der Ansprüche der Hinterbliebenen ohne Ein fluß bleiben müsse und nur insoweit in Betracht komme, als dieses Verhalten bei der Feststellung des ursächlichen Zusammenhanges zwischen dem Handeln des Dritten und dem Unglücksfalle von Bedeutung wird. — In Dresden hat eine Pridatmittagstisch- Unternehmerin, wie wohlfahrtspotizeilicherseits festge- stellt worden, ihren Gästen schon längere Zeit Roßfleisch für Rindfleisch zu Gemüse, als Rumpfsteat rc. verab reicht und dieselben dadurch in strafbarer Weise ge täuscht. — Dresden, 12. Mai. Der Gebirgsverein für die sächsische Schweiz hier und in Leipzig erteilt einen Nachweis an Sommerwohnungen, die innerhalb seines Gebietes angeboten werden. Da vielfach von Wohnungssuchenden der Wunsch aus gesprochen wurde, die nur handschriftlich ausliegenden Verzeichnisse der angemeldeten Wohnungen zu be quemerer Einsichtnahme mit nach Hause zu nehmen, so hat der Verein in diesem Jahre das Verzeichnis zu unentgeltlicher Abgabe an die Wohnungssuchenden drucken lassen. Wer sich also mit der Absicht trägt, im kommenden Sommer in der sächsischen Schweiz zeitweilig Wohnung zu nehmen, erhält auf Verlangen in der Geschäftsstelle des Vereins (bei Herrn H. Poppenburg, Poststraße 14) ein Verzeichnis ausge händigt. Auch nach auswärts wird es gegen Ein sendung einer Dreipfennigmarke versendet. — In diesen Tagen ist in Zwickau die Fest- Halle zum Reformationsspiel fertiggestellt worden. Das Reformationsspiel ist eine am Ende des vorigen Jahres in Druck erschienene Dichtung des Diakonus Ed. Müller. Nachdem ein Komitee die Aufführung des Spiels beschlossen und ein von Zwickauer Bürgern gezeichneter Garantiefonds von 4000 Mark dieselbe ermöglicht hat, ist eine eigene Festspielhalle nach dem Plane des Stadtbaumeisters Möbius erbaut worden. Dieselbe bietet für 1500 Zuschauer bequeme Sitze. Die sehr geräumige Bühne ist 12 Mtr. breit und 9 Mtr. tief, der Raum für das Orchester wie im Bayreuther Festspielhause vertieft. Die 150 Dar steller, darunter 30 junge Damen, haben sich aus allen Kreisen der Bürgerschaft zusammengefundcn und schon mit großem Fleiß und Geschick seit Monaten geübt. Bereits haben die Proben in der Festhalle begonnen. Die Aufführungen sollen Sonntag nach Pfingsten ihren Anfang nehmen. — Plauen, 13. Mai. Der Zimmermann Johann Nikolaus Wirth aus Plauen (Dobenaustraße) hat sich heute früh von der Elsterthalbrücke herab in die Elster gestürzt. Wirth war ein hoher Fünfziger und ordentlicher Arbeiter. Er stand 30 Jahre bei einem und demselben Meister in Arbeit, hatte aber jetzt infolge Mangels an Beschäftigung seine Arbeit eingebüßt. Er war nach Jocketa gegangen, um sich dort Arbeit zu suchen, hatte solche aber nicht er halten und hat dann den offenbar schon vorher ge faßten bedauerlichen Entschluß ausgeführt. Auf der Brücke lagen Uhr, Brille und andere Sachen Wirth's, sowie ein von ihm angefertigtes Schreiben. Der Tod des unglücklichen Mannes scheint augenblicklich eingetreten zu fein. — Am 16. Mai wird auf demFichtel- berge in Verbindung mit der daselbst vorhandenen Posthülfstelle eine Reichstelegraphenanstalt eröffnet. — Wurzen. Am Vormittag des 13. Mai erschien in der Apotheke hier ein unbekannter Mann, nm sich ein auf den Namen Eduard Scheffler in Dornreichenbach lautendes Rezept ausführen zu lassen. Beim Uebergeben des Rezeptes brach der Mann, dessen Persönlichkeit bis jetzt noch nicht festzustellen gewesen ist, leblos zusammen; ein Herzschlag hatte seinem Leben ein Ende gemacht. Die Leiche wurde nach der Leichenhalle überführt. — Grimma, 13. Mai. Dieser Tage fand hier die Taufe des 31 Jahre alten Photographen Grünberg aus Surabaya (Java) statt. Darauf folgte am Montag seine Trauung mit der Tochter eines hiesigen Photographen. Bei dem Hoch zeitsmahle fühlte sich nun der Bräutigam Grün berg durch die Aeußerung eines Gastes so be leidigt, daß er sofort einen Revolver hervorzog und mit demselben den Beleidiger bedrohte. Die Braut entwand dem Bräutigam den Revolver und eilte mit der Waffe hinaus, der Bräutigam folgte ihr. Plötz lich tönte ein Schuß und man fand die Braut aus einer unterhalb des Herzens befindlichen Schußwunde blutend. Die Hochzeitsfeier wurde natürlich sofort aufgehoben. Die schwerverletzte Braut mußte in's Krankenbett und der Mann in's hiesige Amtsgerichts gefängnis wandern, da er sich schon durch die Be drohung des Festteilnehmers mit dem Revolver straf bar gemacht hat. Außerdem wird jedenfalls auch die Art und Weise genau erörtert, in welcher die Ver wundung der Braut herbeigeführt worden ist. Nach den Aeußerungen des allgemein bedauerten Mädchens hat dasselbe in der Aufregung über den au der Hoch zeitstafel entstandenen Streit die Waffe absichtlich selbst gegen sich gerichtet. Die Entfernung der Kugel aus der Brust ist noch nicht gelungen. — Auf der Radeberger Landstraße auf der stark abschüssigen Strecke beim Forsthause „Fischhaus" wurde am Sonntag ein Dresdner Ingenieur, aus mehreren Kopfwunden blutend, besinnungslos auf gefunden; neben ihm lag ein zerbrochenes Zweirad. Wahrscheinlich hat der Verunglückte, dem Verbote zuwider, mit seinem Vehikel den steilen Berg herab fahren wollen und ist dabei gestürzt. Man sorgte für dessen Unterbringung im Diakonissenhause. Z Der Kaiser hat das Rücktrittsgesuch des preußischen Eisenbahnministers genehmigt. Ueber den Lebenslauf des Herrn von Maybach ist fol gendes mitzuteilen. Am 29. November 1822 zu Werne in Westfalen geboren, studierte Albert May bach, der katholischen Bekenntnisses) ist, die Rechte,
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