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Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 02.09.1891
- Erscheinungsdatum
- 1891-09-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-189109020
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-18910902
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-18910902
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Vorlagebedingter Textverlust
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1891
- Monat1891-09
- Tag1891-09-02
- Monat1891-09
- Jahr1891
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 02.09.1891
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MMWcklMMM Wochen- und Nachrichtsblatt zugleich GtsWis-AMiger für Huhndorf, Mlih, Kcrnsdors, Wsdorf, Ä. Ezidicn, HriurilhLort, Maricimii n. Mnlscn. Amtsblatt für den Stadtrat zu Lichtenstein. — 41. Jahrgang. Nr. 203. Mittwoch, den 2. September 1891. Dieses Blatt erscheint täglich (außer Sonn- und Festtags) abends für den folgenden Tag. Vierteljährlicher Bezugspreis 1 Mark 23 Pf. — Einzelne Nummer 10 Pfennige. — Bestellungen nehmen außer der Expedition in Lichtenstein, Markt 179, alle Kaiser!. Postanstalten, Postboten, sowie die Austräger entgegen. — Inserate werden die viergespaltene Korpuszeile oder deren Naum mit 10 Pfennigen berechnet. — Annahme der Inserate täglich bis spätestens vormittag 10 Uhr. Um dem gesamten Personal unseres Geschäftes einen arbeitsfreien Nachmittag zum morgen den Nationalfeste zn ermöglichen, fällt die nächste Nummer dieses Blattes aus. Auch unsere Expeditions räume sind morgen nachmittag geschlossen. Lichtensteiu, den 1. September 1891.Die Expedition des Tageblattes. Bekanntmachung. Aus Anlaß des bevorstehenden Sedantages wird hierdurch daran erinnert, daß das unbefugte Schieße», sowie das Abbreuneu von Feuer werkskörpern ohne polizeiliche Erlaubnis bei Strafe verboten ist. Lichtenstein, den 1. September 189l. Der Rat zu Lichteustei«. Fröhlich. Bekanntmachung. Für das am 2. d. M. im Helmgarten abzuhaltende Schulfest macht man das Publikum aufmerksam: 1. Daß während des Kaffeetrinkens im Salon und in den Kolonnaden außer den Festausschußmitgliedern weder Eltern noch Verwandte Zutritt haben, da für Bedienung der Kinder hinreichend gesorgt ist; 2. aller Zutritt von Eltern usw. in die Spielplätze der Kinder ist verboten; 3. das Betreten des Birkenwäldchens, welches an die Spielplätze sich an schließt, ist verboten; 4. um mehrseitigem Wunsch zu entsprechen, wird gestattet, daß Kinder, welche nächste Ostern schulpflichtig werden, am Zuge teil nehmen können, jedoch haben deren Eltern vom Eintritt in den Festgarten selbst für Dieselben zu sorgen, da deren Zutritt zu den Spielplätzen verboten ist. 5. Fortbildungsschüler haben zu den Spielplätzen keinen Zutritt; 6. mit Kinderwagen darf auf den Wegen nach den Spielplätzen nicht ge fahren werden; 7. erfolgt die Aufstellung der Schulkinder schon mittag 1 Uhr am Krieger denkmal, nach einer Ansprache seitens des Herrn Schuldirektors und Absingung des Liedes: „Deutschland, Deutschland über alles usw." und setzt sich der Zug in Bewegung nach dem oberen Markt, Schulgasse, Hospitalgasse, Chemnitzerstraße, Markt, Schloßgasse, Niedergasse, niedere Bachgasse, Waldenburger-, Glauchauer-, Zwickauerstraße, Helmgarten. Rückmarsch abends ffs7 Uhr Hartensteinerstraße, Badergasse, Markt. Lichtenstein, den 30. August 1891. Der Schulfest-Ausschuß. Beyerlein. Zum Sedautage. Weihen wir gerade in diesem Jahre dem großen Tag, welcher als der Grundstein deutscher Größe und Einigkeit zu betrachten ist, ein inniges Gedenken, freuen wir uns darüber, daß die Wirkung jenes Sieges eine solche gewesen, daß seit jener Zeit der Friede dem deutschen Vaterlande erhalten geblieben. Stärken wir unser Herz und unsere Kraft an den Goßthaten jener Zeit, in welcher gezeigt wurde, was ein geeinigt Volk im Vollgefühl seines Rechtes, in der Verteidig ung seiner Ehre vermag, in welcher auch bewiesen wurde, daß es in der entscheidenden Stunde nicht auf Worte und Phrasen mit leerem Schall, sondern auf Thaten, auf Mannesgeist, Mannesmut und Mannes kraft ankommt. Der Tag von Sedan hat Deutschland hoch empor gehoben, er hat ihn äußeren Glanz ge geben vor allen Großstaaten Europas; mit gutem Gewissen können wir sagen, daß die Bürger und Siaatsmänner des neuen Deutschen Reiches, gerade so wie seine Fürsten und Kaiser, sich nie der er rungenen Größe überhoben, nie prahlerisch die Er rungenschaften jener Zeit verwertet haben. Deutsch land ist seit 1871 bis 1891 friedliebend, einfach und entgegenkommend in seiner Politik fremden Staaten gegenüber geblieben, und wenn trotzdem rechts und links von unseren Grenzen der Haß gegen das Deutsche Reich nicht blos, sondern gegen Alles, was Deutschtum heißt, genährt wird, wenn absichtlich die friedlichen Bestrebungen des Reichsoberhauptes und seiner Räte entstellt werden, dann liegt uns alle Schuld für dies Gebühren fern. Wir sind geblieben, wie wir waren, ohne Haß und Neid gegen Andere, und können im ruhigen Bewußtsein unserer Kraft auch er tragen, wenn hämische und kleinliche Menschen Gift und Galle gegen Deutschland auszuspritzen versuchen. Und das ist's, weshalb wir, gerade in diesem Jahre, ein ruhig' und treu' Erinnern widmen wollen. Rauschende Siegesfeste zu feiern hat heute keinen Zweck mehr, aber wir wollen, daran denken, was Deutschlands Volk in Waffen geleistet hat, als in frecher Weise sein Friede und seine Ruhe gestört wurden, und wenn heute im Osten und Westen schon wieder mit dem Geschrei gegen Deutschland, nur halb unterdrückt, Kriegs- und Revanche-Geschrei umläuft, dann können wir zu all' diesem Toben kaltblütig die Achseln zucken, und unseren offenen und geheimen Gegnern mit einem einzigen Wort den Standpunkt klar machen, und die« einzig notwendige Wort, das keine Drohungen bedeuten, sondern nur daran er innern soll, was das Deutsche Reich schon geleistet hat, heißt: Sedan! Nicht in chauvinistischer Weise wollen wir mit dem Worte „Sedan" triumphieren, das wäre undeutsch und auch unserer nicht würdig, aber im deutschen Gemüt und im deutschen Herzen soll der Name „Sedan" nachklingen, für uns eine Helle Freude, für jeden Mann von Ehre eine wahre Herzerquickung. Wie sehr in den letzten Wochen wiederum gegen Deutschland getobt ist, ist nur sehr bekannt. Weder an der Seine, noch an der Newa hat man sich die geringsten Beschränkungen in den Kundgebungen der Feindseligkeiten gegen uns aufcrlegt, ein wahrer Rausch schien über weite Kreise des russischen und französischen Volkes gekommen, eine Bewegung voller haßerfüllter Leidenschaft, die den Regierungen sicher nicht lieb war, der aber von ihnen weder entgegen- gctreten wurde, noch entgegengetreten werden konnte, weil der erste Anstoß gerade „von oben" herabge kommen war. Deutschland hat all' diesem Treiben keine Demonstrationen des Zornes oder auch des ge kränkten Ehrgefühls entgegengestellt, wir wissen, was wir sind, und was jene sind, wir wissen auch, wo wir unsere Freunde und wo wir unsere Feinde zu suchen haben. Ein bekanntes Wort sagt: „Viel' Feind', viel' Ehr'!" aber eine Ehre ist es auch, gute und erprobte Freunde zu haben. Und hat Deutsch land seine haßerfüllten Feinde, so hat es doch auch seine Freunde, die dem friedfertigen deutschen Reiche und seinen Bürgern das vollste Vertrauen entgegen bringen. Es ist ganz zutreffend, wenn gesagt wird, unsere Feinde seien unversöhnlich; es ist aber auch zutreffend, wenn wir sagen, die Treue unserer Freunde ist bewährt und erprobt. Deutschland will heute den Frieden mehr als je, andere Nationen wollen den Frieden weniger als je. Es ist nicht unmöglich, daß über lang oder kurz der Tag der Abrechnung schlagen, daß die Volksleidenschaft über die ruhigen Entschlüsse der Regierungen den Sieg davontragen wird, aber wir haben diesen Tag der Abrechnung nicht zu fürchten. Im Kriege ist es nicht immer das Recht, welches entscheidet, aber verbinden sich Recht und Kraft, dann wird auch mit ihnen der Sieg sein. Deutschland hat an einem Sedan und an einem Sedantage genug, es gebraucht keine Nahrung seiner kriegerischen Lorbeeren; aber muß es sein, nun dann sind wir wahrlich noch Manns genug, Jedermann zu beweisen, daß das deutsche Volk seit dem 2. Septbr. 1870 nicht müßig auf seinen Lorbeeren geruht hat. Es ist ein thörichtes und nutzloses Bestreben wenn versucht wird, des Sedantages Glorienschein in den Augen der Mitwelt herabzusetzen. Wer da bei war, wer nur jene Zeit als denkender Knabe mit erlebt hat, der weiß, welches Hochgefühl jede Brust bewegte. Man kann es versuchen, des deut schen Volkes Stolz auf seine großen Männer, seine großen Tage und seine tapferen Söhne zu zerstören, aber gelingen wird es nie. Da sitzt doch etwas in jeder deutschen ManneSbrust, was sich nicht mit Worten und nichtigem Geschwätz ertöten läßt, und das heißt Ehre. Ehrlose Menschen giebt es, wie in jeder Nation, so auch bei uns, und sie müssen ertragen werden, wenn sie auch nicht geachtet wer den. Auch hier wird einmal der Tag der Abrech nung anbrechen, und er ist vielleicht näher als Man cher denkt. In solchen Zeitläufen, in welchen alles leidlich steht, da läßt sich wohl mit allerlei Worten ein Ersatz bei urteilslosen Personen erzielen, aber anders gestaltet sich die Sachlage, wenn des Lebens Ernst den einzelnen beim Schopfe nimmt und tüchtig schüttelt. Und wer will denn sagen, es wäre uns keine ernste Zeit mehr beschieden? Wir werden auch in Zukunft noch unsere Tage haben, in wel chen nicht alles so geht, wie es gehen soll und dann wird sich zeigen müssen, wie die blecherne Weisheit vor der nackten und oft harten und schrecklichen Wirksamkeit Stand hält. Unser deutsches Volk soll nie vergessen, was es war und was es heute ist. Vor dreißig Jahren war das heutige Reich ein Bün del von Kleinstaaten, um die sich kein einziger frem der Minister kümmerte, und der Deutsche, der sich in der Welt umhertrieb, war ein verlorener armer Teufel, der von Engländern und Franzosen mit über legenem Mitleid betrachtet wurde. So standen die Dinge, es waren nicht Verhältnisse die geeignet waren, deutschen Natisnalstolz und deutsches Selbstbewußtsein zu heben. Heute winkt der deutschen Industrie gegen früher ein Riesenabsatz in allen Ländern, mit der Steigerung der politischen Machtstellung haben auch Handel und Wandel sich gehoben, und der Deutsche, welcher in fremden Weltteilen des Friedens stille Arbeit betreibt, der ist sicher, daß ungestraft ihm kein Haar auf seinem Haupte gekrümmt wird. Wie würden wir denn heute dastehen, wenn dem nicht so wäre? Es würde kurios in unserem Vaterlande aussehen. Sind wir aber auf die jetzige Höhe nur durch schöne Redensarten gelangt? Nein, Thaten haben uns soweit geführt. Deutschland hat den übrigen Staaten Eu- ropa's seine Kraft gezeigt, es hat ihre Achtung er rungen. Und damit hatten wir die Grundlage zu unserer heutigen Stellung. Deutschland verdanke seine Größe sich selbst, nur Deutschland allein kann auch Deutschland ruinieren. Vergessen wir das nie! T-geSseschichte. *— Lichtenstein, 1. Septbr. In schöner und wohlgelungener Weise hat gestern nachmittag der Lichtenstein-Callnberger Missionsverein sein diesjäh riges 41. M i s s i o n s f e st gefeiert. Das mit Guir« landen und Kränzen geschmückte Gotteshaus war von hiesigen und auswärtigen Misfionsfreunden gefüllt. Nach dem Gesang des Liedes „O Jesu Christc, wahres Licht", hielt Herr Diakonus Riedel die Eingangs liturgie und Herr Oberpfarrer Seidel verlas das er habene Kapitel zum Preise des für die Welt erwürg- l
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