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Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 31.12.1891
- Erscheinungsdatum
- 1891-12-31
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-189112319
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-18911231
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-18911231
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Vorlagebedingter Textverlust
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1891
- Monat1891-12
- Tag1891-12-31
- Monat1891-12
- Jahr1891
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 31.12.1891
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Diakonus icht weg, Dez.: ratur. WÄMWcktzMBii.. Wochen- und Nachrichtsblatt zugleich GeMts-AiWM für Hahndorf, Mdlih, Kcrnsdors, Kürdorf, Ä. Egidien, Hcinrilhsort, Marieann«. Mülscn. Amtsblatt für den Stadtrat zu Lichtenstein. —— —— 41. Jahrgang. Nr. 30 U — Donnerstag, den 31. Dezember 1891. Dieses Blatt erscheint täglich (außer Sonn- und Festtags) abends für den folgenden Tag. Vierteljährlicher Bezugspreis 1 Mark 2S Pf. — Einzelne Nummer 10 Pfennige. — Bestellungen nehmen außer der Expedition in Lichtenstein. Markt 179, alle Kaisers. Postanstalten, Postboten, sowie die Austräger entgegen. — Inserate werden die viergespaltene Korpuszeile oder deren Raum mit 10 Pfennigen berechnet. — Annahme der Inserate täglich bis spätestens vormittag 10 Uhr. , . Der am LI. Dezember 18S1 fällige ßV. LaMrerttert-TermiK ist bis längstens zum 18. Januar 18N2 zu tadtsteuereinnahme Lichtenstein -- Mitteilungen aus der öffentl. Stadtverordnetensitzung zu Lichtenstein vom 29. Dezember 1891. des Zweck, ein flüssiges Geld für die Bedürfnisse des Reiches zu schaffen. Aber heute ist in Europa eine Zwangslage eingetreten, welche unerbittlich zum Frieden nötigt; man mag den Frieden nicht wollen, aber man hat nicht das Vermögen, die Kraft und die Fähigkeit, den Frieden zu brechen. Das sind dieThatsachen, von welchen absolut sich nichtsfort reden läßt. Die Dinge liegen recht einfach. Wenn man sich genau jetzt, nachdem Monate verstrichen sind, überlegt, was im Sommer zwischen Rußland und Frankreich vorging, so kann man eigentlich doch sagen, daß Beide den frischen und frohen Willen hatten, sich auf den Platz zu fetzen, auf welchem die Staaten des großen mitteleuropäischen Friedens bundes sich bis dahin befunden hatten. Der Wille war ganz zweifellos vorhanden, darüber konnte doch nur Meinungsverschiedenheit bestehen, welche Mittel zur Erreichung dieses Zieles angewendet werden sollten. Man kann glauben, daß der dritte Alexander in Rußland wirklich nicht gern mit dem Säbel rasselt; >das besorgen seine Offiziere, und der Czar mag von diesem Geklapper selbst häufig genug heftige Ohrenschmerzen haben. Aber wer weiß, ob er sich nicht am Ende doch dazu verstanden haben würde, zur Flinte und zum Säbel zu greifen, wenn ihm nicht von der Vorsehung bedeutet worden wäre, daß selbst in Rußland die Herrschermacht ihre Grenzen hat. In Kronstadt und Petersburg und Moskau tranken Russen und Franzosen recht, recht reichlich Champagner, und heute haben Hunderttausende kein Brot. An den Grenzen des Czarenreiches starren heute Bajonette über Bajonette und Kanonen über Kanonen, und dahinter befindet sich nicht etwa ein blühendes Land, dahinter wütet in seiner furchtbarsten Gestalt der Hunger. Wir wollen Rußland und seine Kraft nicht unterschätzen ; es gebietet über gewaltige Trup penmassen, die Mittel des ganzen weiten Reiches sind der Armee dienstbar, mögen die Bauern und Bewohner der Kleinstädte vor Hunger Gras essen, schadet nichts, wenn nur neue Kanonen und neue Gewehre besorgt werden können. Gewaltig ist Ruß land's Macht an seiner Westgrenze gegen Deutsch land und gegen Oesterreich-Ungarn, aber wie stehen die Dinge in Wahrheit, wie würde es kommen, wenn heute ein Krieg ausbräche ? Eine große ver lorene Schlacht für die Russen, und Alles würde zusammenbrechen. Heute schon verfaulen ganze Züge mit Brotkorn infolge der unerhört nachlässigen Bahnverwaltung, was soll erst werden, wenn eine auf dem Rückzüge begriffene Armee in die notleiden den Gebiete hineingeworfen wird? Und wie groß ist das Notstandsgebiet in Rußland? Die Not ist zieMch überall, ein Krieg, selbst ein glücklicher, Amtsblatt für den Stadtrat zu Lichtenstein seinen 42. Jahrgang und erlauben wir uns freundlichst zum Abonnement einzuladen. Auch im neuen Jahrgang werden wir bemüht sein, unsere Leser mit den neueste« und interessanteste« Nachrichten zu unterhalten und alles zu bieten, was ein gutes Lokalblatt überhaupt zu bieten im Stande ist. Nicht nur die täz Königlich sächsischen Laudeslotterie werden durch das - Nkonnements-Ginladung. Mit 1. Januar 18N2 beginnt das Lichte«stei«-Callnberger „Tageblatt kann Rußland nichts nützen, weil es urmer würde, als es schon ist, und eine unglückliche Schlacht würde die wilden, rem asiatischen Leidenschaften seiner Bewohner nur zum Emporlodern bringen» Sagen wir Alles in Allem: Wer heute in Europa den Krieg zu fürchten hat, das ist Rußland, und mögen auch die Panslawisten sich über die Trag weite ihrer Pläne und Gedanken keinen Besorgnissen hingeben, einer weiß, daß Alles ' dem Spiele steht, und dieser Eine ist der Sel> . ^cher aller , Reußen. So steht es im Osten. Im Westen ist es im Grunde nicht anders, wenn dort auch von der furcht baren Not im russischen Reiche keine Rede sein kann. Die Franzosen frohlockten und jubilierten nach den Tagen von Kronstadt, als ob ihnen das Ueberge--. wicht in ganz Europa beschert worden wäre. Jeder Russe, ob Militär oder Zivil, der in Frankreich sich sehen ließ, wurde gefeiert, als ob er ein Himmels bote wäre. Woran das Alles lag? An der be kannten Unkenntnis der Franzosen mit fremden Zu ständen, noch viel, viel mehr aber an dem durch die Revancheideen getrübten freien Blick. Man glaubte, was man wollte. Man wollte in früherer oder späterer Zeit eine tüchtige und siegreiche Auseinander setzung mit Deutschland, man sah dafür keiney Mithelfer, als Rußland, man schätzte ihn Afifan'gS als solchen, bis man am Ende ihn gründlich überschätzte. Noch im Herbst glaubten die Pariser unbedingt, der Czar werde Millionen von Soldaten den Franzosen , zur Erfüllung ihrer Revanchepläne, zur totalen De mütigung der verhaßten Deutschen zur Verfügung stellen. Und was stellte der Selbherrscher aller Reußen dem befreundeten Lande zur Verfügung? Nichts, wohl aber forderte er, und zwar Geld! Nust können aber auch die Franzosen ohne Geld doch b-i' besten Willen nicht leben, und sie sehM" politischen Begeisterung für Rußland den Staat doch mit ganz außerordentlich miß. Augen an. Schon müssen Reklamemittel ange>r werden, um im besitzenden Frankreich noch ein Für Vorliebe für die Russen zu erhalten, der Besuö Kaiserin Marie Feodorowna in Paris wirtz-för Monat Januar angekündigt, obgleich diest gax n daran denkt, Paris aufzusuchen, da sie daheim reichliche Sorgen hat. Rußland ist heute matt, tota matt, und Frankreich mit, und das Unheil, weichet dieses Jahr im Zarenreiche geschaffen, läßt sich ir verschiedenen folgenden nicht wieder gut machen Das ist keine beschönigte, eine vorurteilsfreie An ; schauung der Sachlage, wie sie von selbst sich ergiebt j bei welcher Deutschland und die mit ihm eng vex bündeten Staaten noch ganz und gar außer Betrach gliche« Reichstags Berichte und die sämmtliche« Gewinne der eie werden durch das „T a g e b l a t t" veröffentlicht, sondern auch die geschätzten Leser durch ansgewählte und auch die wichtigsten Ereignisse durch Telegramme bekannt gegeben werden. ... ' ----- billigste" und „beste" Blatt am Orte.- gute Erzählungen unterhalten, wie auch die wichtigsten Erei^ Bei diesem reichhaltigen Stoff kostet das „Tageblatt""nur 1,2S Mark und ist somit das „billigst e" und „b e st e" i Außerdem bürgt die große Abonnentenzahl des „Tageblattes", welche fortwährender Steigerung sich erfreut, für die erfolgreichste Ver breitung aller Inserate, welche in demselben zur Aufgabe gelangen. Wir bitten, Neubestellungen sofort zu veranlassen, da für Nachlieferung nicht Garantie geleistet werden kann. Die Verlags-GxPe-itivn des Tageblattes. Carl Matthes, Markt 17«. --WZ In der heutigen Sitzung fehlt ein Mitglied Kollegiums wegen Unwohlseins, dagegen ist der Stadtrat durch Herrn Bürgermeister Fröhlich und Herrn Stadtrat Beyerlein vertreten. Vor Eintritt in die Tagesordnung beantragt der anwesende Herr Bürgermeister Fröhlich die vorläufig aushilfsweise Anstellung eines Ratsex pedienten, resp. Hilfsarbeiters, an Stelle des er krankten Ratsexpedienten Herrn Wolf, welchem An träge das Kollegium beitritt. Nachdem in die Tagesordnung eingetreten wurde und Punkt 1 derselben gehörig begründet war, trat das Kollegium dem Ratsbeschlusse bei. Dasselbe geschah bei Punkt 2. Hierin wird uns zur Kenntnis, daß in Kürze 2 Laternenwärter in Aktivität treten werden, um den Klagen über mangelhafte Beleuchtung ein Ende zu bereiten. Punkt 3 und 4 erledigen sich fast in sich selbst, da dies schon dagewesene Fälle betrifft. Hingegen rufen Punkt 5 und 6 das lebhafte Interesse der anwesenden Herren Ratsmitglieder, sowie einiger Herren Stadtverordneten hervor, und die Erledigung dieser Angelegenheiten zeigt deutlich, mit welchem Interesse ein Jeder an deren Verlaufe teil genommen. Hierauf geheime Sitzung. Um die Jahreswende. Wenn Europa nach einem meist ruhigen Jahre sich geradezu langweilte, soweit man von Langweile in der allgemeinen Politik sprechen kann, so ist es in diesem Jahre der Fall. Und auch da noch kann man von den Ereignissen des Jahres sagen: „Viel Geschrei und wenig Wolle!!!" Das Jahr Hub ruhig an nach einer ganzen Reihe von unruhigen und durch allerlei Kriegsgeschrei heftig bewegten Jahren, es war fast zu still, und den Nationen fehlte vielfach der Glaube an eine dauernde Auf rechterhaltung dieses Zustandes. Aber sie müssen nun doch daran glauben, daß wir heute vom Krieg eigentlich so weit entfernt sind, wie nur möglich. Nicht deshalb, weil es einzelnen Staaten und Re gierungen an Lust zum Kriege fehlte; die Neigung ist wohl reichlich vorhanden, mag auch noch so sehr betont werden, daß eine glühende Friedensliebe vorhanden ist. Aus solche offizielle Redensarten ist blutwenig zu geben, sie werden alle so lange in Anwendung gebracht, wie es möglich ist, und sie Nutzen haben, in Rußland beispielsweise zu dem
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