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Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 09.04.1893
- Erscheinungsdatum
- 1893-04-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-189304099
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-18930409
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-18930409
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1893
- Monat1893-04
- Tag1893-04-09
- Monat1893-04
- Jahr1893
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 09.04.1893
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Zugloch GesGsts-Anstiger Kr HshÄNs, Ksdlih, Kernsers, R«shsrf, AEgi!>ir», Kemrichesr!, Meriessil». Mlftü. Nmtsblatt für den Stadtrat zu Lichtenstein» 43. Jahrgang. —— —— . — —. Nr. 81. - Sonntag, oen 9. April 1893. Dieses Blatt erscheint täglich (außer Sann- und Festtags) abends für den folgenden Tag. Vie^eljShrlichcr Bezugspreis 1 Mark 25 Pf. — Einzelne Nummer 10 Vfennige."— Bestellungen nehmen außer der Expedition m Lichtenstein, Markt 178, alle Kaiser!. Postan Italien, Postboten, sowie die Austräger entgegen. — Inserate werden die viergespaltene Korpuszeile oder deren Raum mit 10 Pfennigen berechnet. — Annahme der Inserate täglich bis spätestens vormittag 10 Uhr. GMMtNKchNW. Künftigen Montag und Dienstag, den IO. und tl Npril wird die alte HmipLwasserleitrmg wegen deren Reinigung außer Betrieb gesetzt sein. Lichtenstein, den 8. April 1893. Die Wasserwerk Verwaltung. Götze. Fm'MlLMNBschlüe isMkberß. Alle Fortbildungsschüler, cinfchl. d. Neukorrsirmrerten, haben sich Montag, den JO. dss., nachmittags 2 Nhr im kV. Schulzimmer einzufinden. Callnberg, den 7. April 1893. W. R. Schmidt, Schuldirektor. BetKMtNEtHUNg. Nachdem die Einschätzung des steuerpflichtigen Einkommens für das lausende Jahr hier beendet und das Ergebnis den Beteiligten bekannt gemacht worden ist, werden in Gemäßheit von Z 46 des Einkommensteuergesetzes vom 2. Juli 1878 alle Personen, welche hier ihrs Beitragspflicht zu erfüllen haben, welchen aber der auLgefertigte Steuerzettel nicht hat behändigt werden können, hiermit ausgefordert, wegen Mitteilung des Einschätzungsergebnisses sich bei der hiesigen Stadtsteuer- einnahms zu melden. Csllnberg, den 8. April 1893. Der Stadtgemei«derat. Schmidt, — Bürgermeister. Die AufMhme' der für die Seminarschule angemeldeten Kinder findet Nächsten Montag früh LO Uhr im Zimmer der 4. Klasse statt. Cailnberg, 8. April 1893. Höser, Seminardirektor. TaKksW schichte. * — Es wird darauf aufmerksam gemacht, daß vom 1. Juli ab nur noch die durch die Verkehrsord- ordnung für die Eisenbahnen Deutschlands vorge- schriebenen Frachtbriefformulare zugelassen werden und daß eine Verlängerung der durch den Bundes rat für die Weiterverwendung der früheren deutschen Frachtbriesformulare bestimmten Frist, die am 30. Juni abläuft, keinesfalls in Aussicht genommen wer den kann. * — Interessant sürGeflügellieb- hab er. Heute wurde uns von glaubhafter Seite mügeteilt, daß in Oelsnitz i. E. ein Paar echt brasilianische Hühner (Goldfasanen) ausgestellt sind, dieselben verdienen in Wirklichkeit 'Prachtexemplare genannt zu werden und sind unentgeltlich bei Herrn Restaurateur Eduard Pelz in Nieder-Oelsnitz zu sehen. Es dürfte sich für Liebhaber empfehlen, einen Spaziergang dahin zu unternehmen. Die Hühner find in einem geeigneten Käfig im Garten genannter Wirtschaft untergebracht. Der Besitzer erwarb sich mit denselben bei verschiedenen Ausstellungen den ersten Preis. * — Oelsnitz i. E., 7. April. Der Geburts tag des ureigentlichen Begründers und Schöpfers des Deutschen Kaiserreiches ist auch in unserem Ort nicht ungefeiert vorübergegangen. Wenn schon am Sonnabend als den 1. April verschiedene Häuser durch Flaggenfchmuck anzeigten, welch ein bedeut ungsvoller Tag es gewesen, so unterblieb doch jede weitere Feier des Osterfestes wegen. Am Mittwoch aber fanden sich verschiedene Herren aus Oelsnitz, Hohndorf und Gersdorf auf Bahnhof Oelsnitz zu sammen, um bei einem fröhlichen Mahle den Tag nachträglich noch würdig zu begehen. Nachdem Herr Direktor Wächter durch eine treffliche Ansprache und ein Hoch auf Kaiser und König die Feier er öffnete, hielt in begeisterten und begeisternden Worten Herr Dir. Hurtzig die schwungvolle Hauptansprache auf das Wohl des eisernen Kanzlers, des Fürsten v. Bismarck, die begeisterten Widerhall fand. Wie schon voriges Jahr, so hatte auch Heuer wieder in gewohnt gewandter Weise Herr Dir. Hurtzig eine poetische Adresse verfaßt, die nach Vortrag mit den Unterschriften sämtlicher Festteilnehmer abgesen det wurde. — Ein Petroleumring riesenhafter Art, der die Konsumenten der ganzen Erde umspannen und als dann wahrscheinlich auch gelinde quetschen wird, scheint im Entstehen zu sein. Die beiden Haupt- produzenten Rußlands, Gebrüder Nobel und Roth schild, haben sich nach langer Fehde geeinigt, und be absichtigen nunmehr mit der amerikanischen Mono pol-Inhaberin, der Standard Oil Company in Ver handlungen wegen Abgrenzung der ausländischen Ab satzgebiete einzutreten. — Der Ende 1884 gegründete Verband reisen der Kaufleute Deutschlands (Centralleitung in Leipzig) hatte am 1. Januar d. I. in 48 Sektionen wehe als 5000 Mitglieder. Nach dem Jahresbericht für 1892 ist das Vermögen des Verbandes bis zum 31. Dezember 1892 auf 420,028 Mark 92 Pfg. ge wachsen gegen 318,412 Mark 28 Pf. am 1. Oktbr. 1891. Außer dieser Summe als effektives Kapital zahlte der Verband für Unterstützungen an seine not leidenden Mitglieder im Ganzen bis zum 31. Dezör. 1892 60,354 Mark 38 Pfg. Außerdem gewährt der Verband seinen Mitgliedern auch rückzahlbare Not- standsuntsrstützungen. Den größten Schritt vorwärts hat der Verband gethan, indem er eine Witwen- und Waisenunrerstützungskasse geschaffen hat, die am 1. Januar 1893 in Kraft getreten ist, und zu deren Nutznießung jedes Mitglied, welches fünf Jahre dem Verbände ununterbrochen angehört hat, ohne Bei tragserhöhung berechtigt ist. Die Pension wird in jedem Jahre auf Grund des Gutachtens eines fach kundigen Mathematikers durch Beschluß der ordent lichen Generalversammlung festgesetzt und beträgt für das Jahr 1893 120 Mark, eine Summe, die keine Versicherungsgesellschaft bei gleichbemessenem Beitrag (20 Mark p. a) zahlt. Eine Altersoersorg- ungskasse mit zehnjähriger Karenzzeit, deren Ausführ ungsbestimmungen bereits beraten find, tritt erst im Jahre 1895 in Kraft, da der Verband erst dann zehn Jahre besteht. Eine Kranken- und Begräbniskasse, eingeschriebene Hilfskasse, besteht schon seit einigen Jahren und gewährt den Mitgliedern große Vorteile. An sonstigen Vorteilen bietet der Verband außer der erwähnten Kranken- und Notstandsunterstützung, die, beiläufig bemerkt, sich auf 240 Mark pro Kopf und Jahr beziffert, ein Begräbnisgeld bis 150 Mark. Im Uebrigen geben das Präsidium, sowie diebetreffenden Sektions-Vorstände über alles Andere bereitwilligst Auskunft. — Kleinigkeiten genügen unserem nervösen Ge schlecht, das Leben von sich zu werfen. Man könnte täglich Spalten füllen mit den Berichten über Selbst morde. Seit 1830 hat sich die Zahl der Selbstmorde inSachsen verhältnismäßig fast verdreifacht, sodaß jetzt von 100 000 Menschen jährlich 40 freiwillig das Leben beenden. Hier einige Beispiele aus diesen Tagen: In Bautzen erhängte sich am Donners tag v. W. früh ein Mann, der zum 2. Osterfeiertag seine Hochzeit angesetzt hatte. Er war Lohnkutscher und früher Hausknecht gewesen und hatte sich ein hübsches Sümmchen erspart. Dafür hatte er sich ein Haus mit Schankgerechtigkeit gekauft und wollte in den nächsten Tagen eine Restauration eröffnen. — InEbersbach in der Oberlausitz ertränkte sich der Gutsbesitzer Samuel Dreßler in demselben Teiche, in welchem auch vor einigen Jahren seine Tochter den Tod gesucht hatte. — In Wurfchnitz bei Wittgensdorf halte ein Gartengutsbefitzer einen Erb schaftsstreit. Aus Aerger über denselben erhängte er sich. Er hinterläßt eine Witwe und 7 unerzogene Kinder. — JnDresden sprang ein Dienstmädchen in die Elbe, schrie um Hilfe und wurde wieder ge rettet. Es erzählte: „Al; ich in den Fluten mit dem Tode rang, war es nur, als würde mir ein feuriges Schwert durch die Seele gestoßen, solche schmerzliche Reue fühlte ich über meine That, so groß war meine Furcht vor dem Jenseits. In dieser ent setzlichen Angst schrie ich um Hilse". — Der Sächsische Mühlenverband hält am 14. April, am Tage seines 25jährigen Bestehens, eine Versammlung inDresden im Restamant 3 Naben, Marienstraße 18/20, mit folgender Tagesordnung ab : 1. Bericht über Verbandsthätigkeit. Rechnungs ablage und Entlastung für 1892. — 2. Wahl von 3 Ausfchußmitglisdern. — 3. Vortrag „Ueber Zeit fragen" von Hbrrn Jos. I. v. d. Wyngaert. — 4. Die von dem Landeskulturrat geforderten Beding ungen beim Kleieverkauf. — 5. Besprechung über Staffeltarife. — 6. Die Sonntagsarbeit in den Mühlen. — 7. Offens Fragen. — Zu dieser Ver sammlung haben nicht nur die Mitglieder des Säch sischen Mühlenvcrbandes, sondern alle sächsischen Müller Zutritt. Da am gleichen Tage und im gleichen L-aals früh 10 Uhr die Jahresversammlung der Müllerei-Beruss-Genossenschaft, Sektion 17 (König reich Sachsen und Herzogtum Sachsen-Altenburg), stattfindet, so liegt ein um so größerer Anlaß zum Gesuch dieser Versammlungen seitens aller Interessenten vor. — Nach den Versammlungen findet ein gemein schaftliches Essen statt. — Vom Landgericht zu Zwickau wurde der Hilfsweichenwärier Wagner aus Lößnitz zu zwei Mo naten Gefängnis wegen fahrlässiger Körperverletzung und Gefährdung eines Eisenbahntransportes verur teilt. Er hatte zugelaffen, baß ein Geschirrführer die bereits geschlossene Bahnbarriere öffnete. Das Geschirr karambolierte mit dem heranbrausenden Zuge, wobei der Geschirrführer einen Arm verlor. — Die letzthin erwähnte Angelegenheit der „ge heimen Sitzungen" der städtischen Kollegien in Glauchau kam dortselbst in einer gemeinschaftlichen Rats- und Stadtverodnetensitzung neuerdings zur Sprache. Herr Stadtrat Winckler bemerkte hierzu etwa folgendes: „Die neulichen Aeußerungen über die geheimen Sitzungen können sehr leicht mißver standen werden, namentlich dann, wenn sie, aus dem Zusammenhänge herausgerissen, wicdergegeben werden. Sie klingen dann nämlich so, als ob z. B. das Ratskollegium sich zu scheuen hätte, mit seinen Vor lagen an die Oeffentlichkeit zu gehen. Wir sind aber überzeugt, daß alle Vorlagen das Licht des Tages vertragen können, weil sie in gewissenhafter Weise gemeinschaftlich zusammen beraten worden sind. Wenn gesagt wurde, daß jeder Bürger wissen müsse, was verhandelt werde, so hat man damit wohl nicht sagen wollen, daß der Bürgerschaft irgend etwas vorcnt- halten wird. Gewisse Angelegenheiten müssen im Interesse der Stadt und der Bürgerschaft geheim verhandelt werden; es mag in dieser Beziehung nur an den Ankauf von Grundstücken erinnert sein. Weise Vorsicht gebietet, es nicht an die große Glocke zu hängen, wenn man ankaufen will. Es giebt eben Sachen, die geheim beraten werden müsien. Es sei zu bedauern, daß ein Stadtverordneter seinen Tadel
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