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Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 21.05.1893
- Erscheinungsdatum
- 1893-05-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-189305212
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-18930521
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-18930521
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1893
- Monat1893-05
- Tag1893-05-21
- Monat1893-05
- Jahr1893
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 21.05.1893
- Autor
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Wochen- und Nachrichtsblatt zugleich GksWs-AMMl für Hohndorf, Wich, Scrnsdorf,Küsdors, Ä.Egidicn, Krinrichcoc!, Morirnan u. Mülsen. Amtsblatt für den Stadtrat z« Lichtenstein. 7— — L3. Jahrgang. --— — Nr. 116. Sonntag, den 21. Mai 1893. Dieses Blatt erscheint^ täglich jaußer Sonn- und Festtags) abends für den folgenden Tag. Vierteljährlicher Bezugspreis 1 Mark 25 Pf. — Einzelne Nummer 10 Pfennige. —> Gestellungen nehmen außer der Expedition in Lichtenstein, Markt 179, alle Kaiser!. Postanstalten, Postvoten, sowie die Austräger entgegen. — Inserate werden die viergespaltenk Korpüszeile oder deren Raum mit 10 Pfennigen berechnet. — Annahme der Inserate täglich bis spätestens vormittag 10 Uhr. Die nächste Nummer dieses Blattes erscheint Dienstag abend Jüngst schlief noch die Blüthe, In Anospen versteckt, Nun hat sie der Frühling Zum Lichte erweckt: Zur Wirklichkeit wurde Der Traum der Natur, Ts lebet und webet Auf jeglicher Flur! And Pfingsten ist's wieder, Die selige Zeit, pell schallt durch die Lande Das Freuden-Gcläut'; Du, halte die Blumen In sorgender Hut, Beschütze, mein Volk, sie Als theuerstes Gut. Wie dein Aaiser sie hegt Wit gütiger Hand; Dann wird dir stets blühen Jin Vaterland, Amweht von des Tw'gen pegen und Gunst, Das Pfingstfest des Friedens Der Frühling der Aunst! Julius Diehl Au Mingken 1893 O lausche init Andacht Dem friedlichen Ton, Du große, du freie, Du deutsche Nation! Die Glocken, sie läuten Vom Belt bis zum Rhein Dem Volk der Germanen Pein Pfingstfest auch ein. Die Sonne des Friedens Die Wolken durchbricht, And zaubert die Blumen Der Künste an's Licht. Tagesgeschichte. * — Lichtenstein, 20. Mai. Wieder läuten die Pfingstfest-Glocken durch Deutschlands Gaue, wieder zog der Frühling in's Land mit seinen Blumen, seinen Freuden und Hoffnungen! Eine Zeit des Glückes und des Friedens hält ihren Einzug im Reiche der Natur und, so Gott will, auch im politischen und sozialen Leben unserer Nation und demjenigen des gesamten Europas. „Ein Blühen ist's, ein Grünen In wonn'ger Frühlingszeit, Im Menschenherz erwachet Der Traum der Seligkeit!" Im Grünen und Blühen der Natur weht ein leiser Hauch der Alles versöhnenden Liebe durch die Welt; — möge dieser Hauch tief Hineindringen in das wirt schaftliche Streben und Wirken unseres Volkes, hinein in die dunklen Abgründe, die noch drohend in den sozialen Verhältnissen Deutschlands gähnen, — möge er über jene Klüfte eine Brücke bauen, gewebt aus Liebe, Treue und Idealismus, auf daß das deutsche Volk sei ein einzig Volk von Brüdern, — ein Volk des Mutes, des Rechtes und des wahrsten Deutsch tums ! Der Geist, der aus dem Pfingstfest uns grüßt, er ist ein Geist der Versöhnung und Mensch lichkeit, der in jeder fühlenden Brust lebt, schafft und wirkt. Kommende Geschlechter werden ihn nicht mehr anbeten, aber sie werden ihn grüßen von Jahrtausend zu Jahrtausend. In diesem Geiste laßt uns das Pfingstfest von 1893 feiern als ein Fest der Alles versöhnenden Liele, der vertrauenden Hoffnung und des segensreichen Friedens. — Das walte Gott! * — Aus den von dem hiesigen Stadtrate für die bevorstehende Reichstagswahl aufgestellten Wahllisten haben wir ersehen, daß die Stadt Lichtenstein 1347 Stimmberechtigte zählt, nämlich 642 im 1. und 705 im 2. hiesigen Wahlbezirk. BH der Reichstagswahl des Jahres 1890 zählte unsere Stadt 1275 Stimmberechtigte und zwar 629 im 1. und 646 im 2. Wahlbezirk. * — Soviel wir hören, ist die Verpflichtung und Einweisung uäsres künftigen Herrn Bürgermeisters Lange seitens der Königlichen Kreishauptmannschaft Zwickau auf Donnerstag, den 29. Juni ds. Js. fest gesetzt wordep. * — An beiden Pfingstfeiertagen wird in den Gottesdiensten unsrer Landeskirche eine Kollekte zum Besten des sächs. Kirchenfonds, der hauptsächlich für die kirchlichen Bedürfnisse armer Gemeinden unsres Vaterlandes bestimmt ist, gesammelt. *—Callnberg. Der Turnverein „Eintracht" hier hält am 1. Pfingstfeiertag im Saale des Schützen- Hauses eine öffentliche Aufführung, bestehend in Turnen, Gesang und Theater ab. Der Ertrag ist zum Besten des Gerätefonds obigen Vereins bestimmt. Es sei deshalb an dieser Stelle darauf aufmerksam gemacht und der Besuch dieser Aufführung bestens empfohlen. — Von Interesse ist folgende Frage: „Besteht das Reichstagswahlrecht für das vollendete 25. Jahr anfangend oder sind sämtliche im Jahre 1868 Geborenen wahlberechtigt?" Das Wahlrecht beginnt mit der Vollendung des 25. Lebens jahres, es steht also für die nächste Wahl Allen zu, die vor dem 15. Juni 1868 geboren sind. — Aus Dresden berichtet man, daß ein dor tiger Restaurateur einen alten Schrank verauktioniert habe, in welchem er aus Versehen 800 Mk. in Pa piergeld liegen gelassen hatte, und daß er den Verlust erst gemerkt habe, als der Schrank schon fortgeschafft war. Der Schrank und das Geld waren aber in ehr liche Hände gekommen und wurden die 800 M. dem Restaurateur wieder zurückerstattet. — Dresden, 19. Mai. Auf der Wienerstraße beim Grundgraben zu einem Neubau stieß man gestern früh auf ein Massengrab, welches offenbar aus den Befreiungskriegen herrührte. Es wurden 4 Säcke mit Knochen gefüllt nnd nach dem Friedhöfe geschafft. Uniformknöpfe oder sonstige Armatnrstücke fanden sich nicht vor. Bekanntlich wurden die Gefallenen in jenen Schlachttagen sofort so gründlich ausge plündert, daß sie meistens ganz nackt der Erde übergeben werden mußten. — Glauchau, 19. Mai. Herr Max Schubert in Chemnitz ist heute nachmittag von allen reichs treuen Parteien zum Reichstags-Kandidaten für den 17. Wahlkreis, Glauchau-Meerane, ausgestellt worden. — Am Dienstag hat im östlichen Vogtlands ein heftiges Gewitter gleichzeigtig den ausgedorrten Fluren den erwünschten Regen gebracht. Hierbei hat auch der Blitz mehrfachen Schaden angerichtet. In Schnarrtanne bei Auerbach traf der Blitzstrahl das Petzold'sche Haus und tötete eine Kuh im Stalle, ohne jedoch zu zünden; in der Nähe der Haltestelle Grünbach an der Falkenstein-Muldenberger Eisen bahn sind mehrere Telegraphenstangen, sowie der Draht vom Blitz zerstört worden. In der Postan stalt Falkenstein war derTelepraphenverkehr am Diens tag nachmittag unterbrochen. 8 Herr v. Egidy bewirbt sich „selbständig" um die Wahl in den Reichstag im 1. Berliner Wahl kreis. Er hat einen Wahlaufruf erlassen, in dem er sagt: „Ich gehöre keiner Partei oder Jnteressen- Gruppe an; ich diene mit klaren Zielen in uner schütterlicher Treue dem deutschen Volke, für dessen endliche und entgiltige innere Befreiung ich kämpfe, und erbitte mir daher für meine Wahl die Unter stützung der selbständigen Männer aller Lebensstell ungen. Eine durch nichts eingeschränkte geistige Selbständigkeit und ein gegen jede materielle Ver gewaltigung gesichertes Dasein sind die Bedingnisse innerer Freiheit für den Einzelnen; sie bilden die Grundlage gesunder, der Vernunft und den natür lichen Empfindungen entsprechender Einrichtungen im Vaterlande. Wir brauchen Zustände, die Jedem im Volke eine menschenwürdige Lebensführung er möglichen. Wir sind ein mündiges Volk und werden uns diese Zustände schaffen. Die Religion, ein dem Menschen angeborenes Bewußtsein — der Drang zu Gutem — wird mit dem Siege des Guten unser Dasein beherrschen; der Thron, eine im deutschen Empfinden geheiligte Einrichtung, steht fest nur in dem Herzen eines freien Volkes. Ich bin bereit, Jedermann und jeder Gemeinschaft im 1. Wahl kreis über mein Denken und Wollen ausführlich und öffentlich Rede zu stehen." Z Wiesbaden. Gegen Dr. Lieber erheben sich jetzt in seinem eigenen Wahlkreise Montabaur- Branbach Centrumsstimmen, welche sein Verhalten gegenüber der Militärvorlage mißbilligen und seine Wiederwahl bekämpfen. Eine Anzahl angesehener dem Centrum angehörender Personen in Monta baur und Höhr erläßt einen Wahlruf, worin statt Lieber der Rechtsanwalt Hohl-Montabaur als Centrumskandidat aufgestellt wird. Für den Wahl kreis Wiesbaden-Rheingau stellte eine katholische Vertrauensmännerversammlung in Eltville nach Ab lehnung des Rechtsanwalts Kellerhoff den Pfarrer Dr. Rody in Oestrich als Centrumskandidat auf. Z Thun, 19. Mai. Der Raubmörder Thier stein, welcher im Jahre 1892 den Supernumerar Ott bei einem Spaziergang nach Belchen in Baden ermordete, wurde heute wegen Raubes und Tot schlags unter Ausschluß mildernder Umstände zu lebenslänglicher Zuchthausstrafe und zu einer Zivil entschädigung von 4000 Franks verurteilt. 8 lieber eine im Hüröener Gemeindewalde Kranthalde von Oberförster Sihler hier entdeckte Höhle ist Nachstehendes mitzuteilen: Unter Mithilfe der Hürbener Feuerwehr wurde dieser Tage früh die entdeckte Höhle einer genauen Besichtigung unterzogen. Man erhielt hierbei das überraschende Ergebnis, daß die Höhle eine Länge von etwa 500 Meter haben dürfte, so daß sie also den Hohlenstein an Ausdehn ung übertrifft, und daß sie sich in westlicher Richtung unter dem Staatswald Wasferhan gegen Renendors hinzieht, mit der Kaltenburg demnach nicht in Ver bindung steht, die Höhle besteht zum Teil aus sehr geräumigen Hallen mit prächtigen Tropfsteingebilden und kann mit Ausnahme einer kurzer Strecke in auf rechter Haltung begangen werden. Außer den früher schon gefundenen Pferdeknochen fand man dieser Tage Ueberreste des Höhlenbären, der Höhlenhyäne und anderer Raubtiere. Die Höhle dürfte bei Uli
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