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Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 15.07.1893
- Erscheinungsdatum
- 1893-07-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-189307154
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-18930715
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-18930715
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1893
- Monat1893-07
- Tag1893-07-15
- Monat1893-07
- Jahr1893
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 15.07.1893
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Wochen- und Mchrichtsblatt zugleich AkMts-AWiger für Kshndsrs, KöLiih, Krnsdsrs, Msderf, Ä. Egidirn, Htimicheirt, UarienM o. Mülsk». Mr 'i-.-L- Madtrat zu Lichteuftei«. Nr. 162. Sonnabend, den 15. Juli 1893. Dieses Blatt erscheint täglich (außer Sonn« und Festtags) abends für den folgenden Tag. Vierteljährlicher Bezugspreis 1 Mark 25 Pf. — Einzclke Nummer 10 Pfennige. —. Bestellungen nehmen außer der Expedition in Lichtenstein, Markt 17S, alle Kaisern Postanstalten, Postboten, sowie sie Austräger entgegen. — Inserate werden die viergespaltene Korpuszeile oder deren Raum mit 10 Pfennigen berechnet. — Annahme der Inserate täglich bis spätestens vormittag 10 Uhr. BeküMtMKchANg. Die Ziehungslisten der Johannis 1893 ausgelosten Landeskultur-Renten- scheine, der am 5. Juni 1893 auögelosten Partialobligationen und Schuldscheine der vormaligen Leipzig-Dresdner Eisenbahn-Kompanie, der am 5. Juni 1893 ausgelosten 3M °/o, vorm. 4M Staatsschulden-Kassenscheine vom Jahre 1869, der am 5. Juni 1893 ausgelosten Löbau-Zittauer Eisenbahn-Aktien, der am 6., 7. und 10. Juni 1893 auSgelosten 3M M, vormals 4M Staatsschulden-Kassen- scheine von den Jahren 1852/55/58/59/62/66/68 und der am 6. Juni 1893 aus gelosten 3M °/o Staatsschulden-Kassenscheine vom Jahre 1867 liegen in hiesiger Ratsexpedition zu jedermanns Einsicht aus. Licht Lustern, den 13. Juli 1893. Der StrMrat. Lange. Bm. GetMMNMchNW, die Lieferung Vv« Kraftfuttermittel« und Streumsteria.! betrefferrd. Um der herrschenden Futternot zu begegnen, hat der Bezirksverbanb Glauchau in Gemäßheit einer Verordnung des Königlichen Ministeriums des Innern die Aufgabe übernommen, den Bezug von Kraftfurtermitteln und Streumaterial für die einer solchen Unterstützung bedürftigen Viehbesitzer im Verwaltungsbezirke Glauchau dergestalt zu vermitteln, daß denselben auf Ansuchen a, als Ersatzmittel für Hafer: Mais, b, an Stelle LeS fehlenden Heu's, sowie des zur Ausnutzung des Futter- strohes fehlenden Beifutters: BauMwolleNsKatkucheNMeM, ü, als Streumaterial: TorWreu zum Selbstkostenpreise geliefert werden sollen. lieber die Grundsätze für die bezeichnete Vermittelung des Bezugs von Kraft- futtermitteln und Streumaterial kann Jedermann im Rathause, wie auch in folgenden Gasthöfen und Restaurationen hierselbst: in der So««e, im Helm, Ratskeller, Gasthof zum Löwe», weiße« Roß, im alte« Schieß- Hause, in den Restaurationen von Gimpel, Pohlert, Brauer und Zschoche durch Einsichtnahme der an diesen Stellen zum Aushang gebrachten bezüglichen Schriftstücke sich orientieren. Alle diejenigen hiesigen Viehbesitzer, welche Bestel lungen von Streu- und Futtermitteln der vorerwähnten Art zu machen beab sichtigen, werden andurch aufgefordert, zu diesem'Zweck Sonnabend, den 15. Laufenden Monats, nachmittags 3 Uhr, im Ratskcllersaalc hierselbst sich einzufinden. Bon den fraglichen Bestellungen, welche der unterzeichnete Stadlrat entgegen» nimmt, ist feiten des letzteren der Königlichen Amtshauptmannschast Glauchau bereits in den nächsten Tagen Nachricht zu geben. Lichtenstein, den 14. Juli 1893. Der StaStraL. Lange. I. QllLttKNg. Infolge des Hilferufs aus L-chneideMÜHl sind für die schwer Geschä digten daselbst bis heute eingegangen: von Herren H. Kretzschmar 60 Pf., Un genannt in Lichtenstein 3 M., Schneidermeister Kretzschmar 1 M., Bürgermeister Schmidt 3 M., A. Bluhm nebst Töchtern 1 M. 50 Pf., G. Röller 1 M., C. E. Löffler 1 M. — zusammen M. 11,10. Weitere Gabe» werden in hiesiger Ratsexpedition noch Lis 22. dss. Mts. dankend angenommen. Callnberz, den 13. Juli 1893. Der Stadtgememderat. Schmidt, Bürgermeister. Tagesgeschichte. *— Sonderzug nach München. Zur Erleichterung des Besuchs des in der Zeit vom 22. bis 24. Juli d. I. in München stattfindenden XIV. deutschen Feuerwehrtages wird von den Sächsischen Md Bayerischen Staatsbahnen am Freitag, den 21. d, M. ein Sonderzug von Dresden-A. nach München abgelassen. Derselbe wird von Dresden-A. 1 Uhr 25 Min. nachm. abgehen und am nächsten Tage früh 6 Uhr 10 Min. in München eintreffen. Die Fahr karten erhalten eine GiltigkeiLsdauer von 28 Tagen. Von sämtlichen sächsischen Stationen werden er ¬ mäßigte Anschlußfahrkarten ausgegeben. Z. B. werden in Leipzig, Bayer. Bahnh., Änschlußkarten nach Reichenbach i. V. ausgegeben, mit welchen man an den in Reichenbach i. V. 6 Uhr 18. Min. nachm. nach München abgehenden Sonderzug anschließen kann. Ueber die bedeutend ermäßigten Fahrkarten preise und die sonstigen Beförderungsbestimmungen ist eine Uebersicht erschienen, welche von allen größeren Stationen der sächsischen Staatsbahnen, ferner von den Ausgabestellen für zusammenstellbare Fahrschein hefte in Leipzig, Dresd. Bahnh. und in Dresden-A., Wienerstr. 13. unentgeltlich zu beziehen ist. Von auswärts kommenden brieflichen Bestellungen ist 3 Pfg. Porto in Marke beizufügen. Es wird noch besonders darauf aufmerksam gewacht, daßderFahr» kartenverkauf am 20. Juli abends 6 Uhr ge schlossen wird. *— Am 12. Juli ereignete sich in Ober lungwitz der gewiß seltene Fall, daß zwei Ehe gatten an einem Tage mit Tod abgingen. Zuerst starb der Ehemann, Strumpfwirkermeister Christian Friedrich Wirth und 12 Stunden später folgte ihm seine Gattin, Johanne Wilhelmine Wirth. Die nun mehr auch im Tode vereinten Eheleute standen im Alter von 78 resp. 75 Jahren. — An einen noch trockeneren Sommer, als den Auf dem Rsseuhof. Erzählung von H. Moevingus. (Nachdruck verboten.) (Fortsetzung.) Jst's denn wahr! schrie sie, ist denn die Käthe wirklich Lot? O du heilige Mutter von Einsiedeln, wer soll mir jetzt die Kinder warten? O ich arme Frau, jetzt hab ich gar keine Hilf' mehr; Tot ist sie nit, sagte der Laibacher, der sein Pferd anhielt, aber krank wird sie sein auf etliche Wochen hinaus. Zu Euch kommt sie nun nimmer zurück, Pachel- Läuerin. Mein Franz hat sie zum Krüppel g'schla- gen, da ist's wohl nur recht und billig, wenn ich von jetzt ab für sie sorg'. Er ritt rasch davon und die Bäurin blieb mit offenem Munde stehen. So, wenn der schwätzt, da kann unsereins sich nur den Mund wischen! Hab ich die Käthe darum großgefüttert, daß er sie mir jetzt wegfischt, als ob er ein Recht auf sie hätt' ? In einer der schönen großen Stuben des Rosen- Hofes lag das kranke Kind. Das kleine magere Gesicht verschwand fast in den hochaufgetürmten Kissen, und hätten sich nicht die roten lockigen Haare Non dem weißen Linnen scharf abgehoben, man hätte es gar nicht gewußt, daß in dem großen Himmel bett ein lebend Wesen lag. An den Fenstern der Krankenstube vorbei tanzten die weißen Flocken, um sich dann weich und dicht austdie Stelle herabzusenken, über die noch vor kurzem warmes Blut geflossen. * * Im Mai und Juni ist's thalauf und thalab nirgends so schön wie auf dem Rosenhof. Dergroße wohlgepflegte Garten, der sich hinter dem Wohnhause ein wenig bergan zieht, gleicht dann einem Blütenmeer. Das ist ein Leuchten und ein Duften, daß einem vor Farbenpracht und Wohlgeruch schier schwindlich wird. Hier schimmert's schneeweiß, dort purpurrot, hier zart getönt rosa, dort wieder hell- und orange gelb. Man sollte es gar nicht meinen, welch gut Stück Geld solch eine Rosenliebhaberei verschlingt und man sollte es auch gar nicht meinen, daß solch ein schlanker Rosenstock mit seinen vielen leuchtenden Köpflein einem Menschen fester ans Herz gewachsen sein kann wie Haus, Hof und Kind dazu. Und doch war das bei dem Laibacher der Fall. Im Mai und Juni da ging ihm inmitten feiner Rosen so recht die Seele auf, da saß er zwischen seinen Lieblingen und konnte sich nicht satt an ihnen sehen. Die schönsten Exemplare hatte er umgetauft. Da war der „faule Türkenkopf", der seine wundervollen, blaßgelben Blüten meist dann erst entfaltete, wenn alles rings um ihn schon im Flor stand, die „schlanke Magdalen'", eine Moosrose, die diesen Namen einer halbverwischten Jugenderinnerung des Laibacher verdankte, ein „dicker Ulmer", der nicht selten an die 200 Blüten trug, ein „krummer Heinrich" und andere mehr. Wenn mir unser Herrgott nur das z'Lieb thät', daß er mich unter meinen Rosen sterben ließ, hatte der Laibacher oft gesagt. Und der Herrgott hatte ihm den Wunsch erfüllt. Auf der Bank unter dem „krummen Heinrich" saß der Laibacher eines Morgens tot. Der Schlag hatte ihn gerührt. Es war ganz still auf dem Rosenhof. Die Fensterläden waren geschlossen, die Arbeit eingestellt, so lange der Lote Besitzer noch nicht hinausgetragen war zu seiner letzten Ruhestätte. In ihren besten Kleidern saßen Knechte und Mägde feiernd auf der Thürschwelle und unterhielten sich mit gedämpfter Stimme über den Verstorbene». Streng war er, aber gut und gerecht, fagte ein Knecht. Ja, stimmte ein anderer bei, das war er. Nur ang'schaut hab' ich ihn nie gern, 's war was Kurioses in seinen Augen, was ganz Besonderes. Dabei räusperte er sich, als ob er eigentlich mehr habe sagen wollen und nur aus Rücksicht für den Verstorbenen schwiege. Wie meinst Du denndas, fragten'mehrere neugierig. Der Knecht sah sich nach allen Seiten um, dann winkte er die andern näher. Horcht, was ich Euch sag', aber plauscht es nit gleich den Dirnen aus, bet denen rinnt alles durchs Sieb. Ich hab' mir sagen lassen, daß, wenn ein Mörder fein Opfer vor sich verenden sieht, ihm da vor Entsetzen der Augapfel erstarrt und er ihn nimmer hin und her bewegen kann. Guckt, just so war'S beim Laibacher — Gott hab' ihn selig! Will ihm g'wiß nit Uebles Nachreden, aber sagt Ihr selber: hat er nit immer den ganzen Kopf drehen müssen, wenn er nach rechts oder links schauen wollt', wo ein anderer doch nur die Augen hinwendet? Traun, ja Du hast recht, so war's. Und deshalb hat's mir immer vor seinen Augen graust und vielen anderen auch, das weiß ich für
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