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Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 19.11.1893
- Erscheinungsdatum
- 1893-11-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-189311196
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-18931119
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-18931119
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1893
- Monat1893-11
- Tag1893-11-19
- Monat1893-11
- Jahr1893
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 19.11.1893
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Wochen- und NachnchMatt zugleich AesWs-AMM für Huhndorf, Mich, Krrnodors, Msdorf, Ä. Cgidien, Heinrichsori, Maricnm«. Mülsrn. Amtsblatt für den Stadtrat zu Lichtenstein. LZ. Jahrgang. —» Nr. 270. Sonntag, den 19. November 1893. Dieses Blatt erscheint täglich laußer Sonn- und Festtags) abends für den folgenden Tag. Vierteljährlicher Bezugspreis 1 Mark 25 Pf. — Einzelne Nummer 10 Pfennige. —i Nestellungen nehmen außer der Expedition in Lichtenstein, Markt 179, alle Kaiserl. Postanstalten, Postboten, sowie Sie Austräger entgegen. — Inserate werden die viergespalteM Korpuszeile oder deren Raum mit 10 Pfennigen berechnet. — Annahme der Inserate täglich bis spätestens vormittag 10 Uhr. Die alte HauptmafferleiMW wird Montag und Dienstag, den ZO. und 21. Nov. wegen Reinigung derselben außer Betrieb gesetzt sein. Lichtenstein, 18. Nov. 1893. Der Stadtrat. Götze. BekaNNtmachMg. Am 14. nächsten Monats sind 67 M. 50 Pfg. Zinsen der Bernhard- Laux-Stiftung an 3 bedürftige und würdige Bewohner unsrer Stabt im Alter von mindestens 60 Jahren zu verteilen. Bewerber um diese Stiftungszinsen, die nicht bereits aus anderen Stiftungen Beträge beziehen, haben sich, bez. unter Nachweis ihres Alters, bis Schluß dieses Monats in unsrer Kassenexpedition bei Herrn Kassenasststent Schneider zu melden. Lichtenstein, am 15. November 1893. Der Rat zu Lichtenstein L ange. Sch. BetaNKMach^ Ein goldenes Kreuz mit Kette ist als gesunde» hier abgegeben worden. Es wird dies hierdurch mit dem Bemerken veröffentlicht, daß, wenn sich innerhalb Jahresfrist kein zur Abforderung des Gefundenen Berechtigter gemeldet haben sollte, darüber in Gemäßheit der Bestimmung in 8 239 des Bürgerlichen Gesetzbuchs verfügt werden wird. Lichtenstein, am 14. November 1893. Der Stadtoat. Nr. 1020./1I. Lange. Bm. Lagesgefchichte. — Dresden, 16. Nov. Das Befinden des Königs ist befriedigend. Der König hat den größten Teil der vergangenen Nacht gut geschlafen. Es ist auch kein Fieber mehr vorhanden und die katarrhalischen Erscheinungen haben nachgelassen. — In Chemnitz brannte in der Kreibeschen Menagerie der sogenannte Drefsurwagen aus. Ein Wagen, in dem sich sechs Löwen im Werte von 15000 Mark befanden, kohlte an; wäre er von dem Feuer zerstört worden, so hätte unter Umständen die Nach barschaft durch ein Ausbrechen der Tiere in Gefahr kommen können. -- Plauen, 16. Nov. Der vorgestern vom hiesigen Schwurgericht wegen Mordes zum Tode verurteilte Fröschelmacher Penzel aus Kleedorf bei Brambach hat sich der Strafe des irdischen Richters durch Selbstmord entzogen; er hat sich heute gegen Abend im hiesigen Gerichtsgefängnis erhängt. — Am Dienstag verunglückte bei Zusammen setzung eines chemischen Präparates der Direktor der chemischen Fabrik in Taucha. Der Tod er folgte am andern Tage früh. Ein Mitarbeiter, Dr. S., erhielt mehrfache Verletzungen an Gesicht und Händen. — Ein Leineweber in Großröhrsdorf hat seine Sach' auf dis gestellt, die nicht alle werden. Und er gedeiht vortrefflich dabei. Er ist ein „Hexen doktor", der den „Drachen" aus den Ställen bannt, und Wunderkuren durch seltsam beschriebene Zettel verrichtet, die das Vieh verschlucken muß. Während der Austreibung des bösen Geistes windet er sich unter heftigen Zuckungen und läßt diejenigen, die seine Hilfe anrufen, allerlei Blödsinn ausführen. Das Geschäft nährt seinen Mann und lernt flotter und flotter gehen. Wenn nur nicht die ungläubige Polizei eingreift. 8 Kiel, 17. Nov. Im Nordostseekanal ver sank plötzlich in vergangener Nacht der Dampfer „Luise"' sowie das Benzin-Boot „Bertha", Eigentum der Kanalkommission. Ursache ist unbekannt. 8 Hannover, 17. Nov. In dem Wucherer- Prozeß beantragte der Staatsanwalt gegen die An geklagten Guhl, Krain und Schwietzer Freisprechung, gegen Hollmann 2ffs Jahre Gefängnis, 3000 Mark Geldstrafe und 5 Jahre Ehrverlust, gegen Hirsch 3 Jahre Gefängnis, 6000 Mark Geldstrafe und 5 Jahre Ehrverlust. — Der Gerichtshof sprach die Frau Guhl, die Witwe Schwietzer und den früheren Pferdehändler Krain frei und verurteilte die Agenten Hirsch und Hollmann zu 2 bezw. 2fts Jahren Ge fängnis ; außerdem wurde gegen jeden Verurteilten auf 3000 Mark Geldstrafe, 5 Jahre Ehrverlust und sofortige Verhaftung erkannt. 8 Schneidemühl, 17. Nov. Die Kiesauf schüttung am Unglücksbrunnen ist in der Nacht zu heute beinahe 2 Meter gesunken. Ein wasserreicher Quell bahnt sich den Weg durch den Kies und reißt wieder Thon aus der Tiefe hervor. Der Brunnentechniker Beyer hat Vorkehrungen zum Ab fangen dieser Quelle getroffen. Neue Bohrungen werden nicht vorgenommen werden. 8 Dr. Hans Blum bringt ein Buch zur Ver öffentlichung über die Vorgeschichte zum Dreibund. Neu darin ist nur, daß Kaiser Alexander II. von Ruß land einen Brief an den Kaiser Wilhelm I. geschrieben, worin er die unbedingte Unterstützung der russischen Orientpolitik durch Deutschland verlangte, falls zwischen beiden Völkern der Friede weiter bestehen solle. Als Fürst Bismarck das Schreiben ge sehen, soll er geäußert haben, wenn das eine offizielle Note wäre, müßte Deutschland mobil machen. Die Folge war dann das Bündnis mit Oesterreich, zu dem der alte Kaiser nur sehr schwer zu bewegen war. 8 Ein Berliner Blatt erzählt folgendes Geschicht- chen: Vor einigen Wochen verheiratete sich die Toch ter eines Bauunternehmers mit einem Berliner Kauf- manne. Unter der Aussteuer befand sich auch ein alter Flügel, auf dem die junge Frau einst spielen gelernt hatte. Sie teilte vor einiger Zeit ihrem Manne mit, daß das Klavier spuke; sie stände große Angst aus, wenn Plötzlich aus dem geschlossenen Flügel leise Töne drängen, und neulich hatte sie ganz deut lich, wenn auch sehr leise, den Trauermarsch von Cho pin gehört. Gewiß stände ihnen Unglück bevor. Ihr Gatte lachte darüber, er wurde aber selbst ein mal stutzig, als er sich allein in dem Zimmer befand und das wunderbare Tönen sich vernehmen ließ. Als er den Flügel öffnete, erklang noch ein leiser Akkord, und dann blieb es still. Er machte davon seinem Schwiegervater Mitteilung, und beide machten sich daran, das Klavier genau zu untersuchen; man fand jedoch nicht das geringste Auffällige, sondern sah nur, daß dicHämmer sehr abgespielt seien und neu bezogen werden müßten. Das Klingen aus dem alten Kasten machte sich indes immer unheimlicher bemerkbar, und die junge Frau mochte die Stube gar nicht mehr be treten. Da kam kürzlich ihr Bruder zum Besuch und blieb über Nacht. Er mußte in dem Spuckzimmer schlafen, und man hatte ihm von dem unerklärlichen Vorgang Mitteilung gemacht. Er ließ die Lampe brennen und legte sich auf die Lauer. Kaum war es im Zimmer still geworden, als auch das Tönen anfing, zugleich sah er aber auch aus dem Flügel zwei Mäuse kommen. Nun war die Sache aufgeklärt. Der Instrumentenmacher erschien, und man entdeckte in der äußersten Ecke des Flügels ein Mäusenest, zu dem die Alten die Wolle von den Hämmern genagt hatten. Durch das Laufen der Mäuse über die Sai ten war das Tönen entstanden. * * Wien, 17. Nov. Hier erbrach der Kam merdiener des verreisten Privaten Dormitzer dessen feuerfeste Kasse und raubte die Wertpapiere und den ganzen Schmuck. Er bezeichnete in einem hinterlas senen Briefe die That als einen Racheakt, weil er bei seinem Dienstantritt seinen Bart abnehmen mußte. * * Rom, 17. Nov. 10000 Pilger wohnten der vom Papste gehaltenen Messe in der Basilika bei, zu welcher 13 Kardinäle und zahlreiche Bischöfe zu- gegen waren. Ler Papst sah sehr blaß aus und konnte keinen Arm zum Segnen heben; er ließ die Ansprache durch einen Kardinal verlesen. * * Graz, 17. Nov. Graf Hartenau, der frühere Fürst von Bulgarien, ist heute mittag an Biinddarm-Entzündung gestorben. * * Airdrie in Schottland, 17. Nov. Die Kohlengrube von Summerlie Kirkwood bei Coatbridge ist in Brand geraten. 52 Bergarbeiter sind von der Oberwelt abgeschlossen. Nach weiteren Mitteilungen ist der Brand gelöscht. Man hofft, Alle retten zu können. * * London, 17. Nov. Nach einer Reuter meldung aus Kairo vom 10. Nov. griffen 300 Der wische unter Osmanazrak die arabischen Vorposten unter Saleshbey bei Muralbrunnen an. Nach einem 24stündigen erbitterten Kampfs wurden die Derwische geschlagen und zogen sich unter einem Verlust von 29 Toten auf Abuhammed zurück. Auf egyptischer Seite sind 13 Mann, darunter Saleshbey, gefallen. Die von Wadihalfa gesandten 200Kameelreiter trafen erst nach dem Kampfe ein. * * Der britische Botschafter Morier in P e - terbsurg ist gestorben. M's. Name ist in Deutschland dadurch bekannt geworden, weil von M. behauptet war, er habe 1870 in seiner Eigenschaft als englischer Gesandter in Darmstadt dem franzö sischen Marschall Bazaine die Bewegungen der deut schen Truppen verraten. Morier hatte wegen dieser Anklage einen heftigen Briefwechsel mit den damaligen Staatssekretär Grafen Bismarck. ** Die Engländer haben das Matabeleland in Südafrika, obwohl der Krieg mit dem Könige Loben- gula gar nicht einmal zu Ende ist, annektiert; dafür haben sie das Szwaziland an die Transvaal-Republik, welche ebenfalls Ansprüche auf Matabeleland erhob, abgetreten. ** Die Aufständischen vor Rio de Janeiro haben einen allgemeinen Angriff auf die brasilianische Hauptstadt unternommen, die Stadt brannte an zahl reichen Stellen. Präsident Peixoto hatte seinen Truppen große Geldgeschenke gemacht und diese leisteten den vordringenden Revolutionssoldaten energischen Widerstand. Die Entscheidung des Kampfes ist noch nicht gemeldet. Fortsetzung der Tagesgeschichte in der Beilage. 11. Ziehung K. Klaffe 1S4. Kgl. sachf. Landes-Lotterie. Gezogen am 17. November 1893. Alle Nummern, hinter welchen kein Gewinn ver zeichnet ist, sind mit 260 Mark gezogen worden. (Ohne Gewähr der Richtigkeit.) Mark auf Nr. 11590. Nr. 373 927 52 816 923 131 301 980 798 22 (300) 599 12 202 692 210 719 129 (300) 594 (500) 245. — 1004 103 596 839 (1000) 981 594 (300) 261 259 583 (300) 45 (300) 990 99 761 297 772 367 (300). — 2368 (300) 730 (500) 147 998 415 370 47 701 159 165 795 337 251 268 303 934 296 676 (3000). — 3794 (500) 552 494 741 564 (500) 454 757 576 617 878 512 308 449 738 (300) 272 716 525 680 94 34 972. — 4120 680 865 (300) 169 828 128 11 705 934 531 939 (1000) 463 585 748 97 238 74.
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