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Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 07.08.1895
- Erscheinungsdatum
- 1895-08-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-189508077
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-18950807
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-18950807
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1895
- Monat1895-08
- Tag1895-08-07
- Monat1895-08
- Jahr1895
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 07.08.1895
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Wochen- und RnchnchMM zugleich AMfts-AMM str Kchndorf, Ködlitz, Kermdorf, Msdorf, KEOm, Kmiichsort, Msrit»«« u. Mülse». Amtsblatt für den Stadtrat zu Lichtenstein. Ux, 181. Nernsprechstelle Str. 7. Mittwoch, ÄW 7. AUgUst Fernsprechst.lle Nr. 7. 1895. Meser Blatt erscheint täglich (außer Sonw- Md Festtags) abends für den folgenden Tag. Vierteljährlicher Bezugspreis 1 Mark 25 Pf. — Einzelne Nummer 18 Pfennige. —' IWellungeu nehme« außer der Expedition in Lichtenstein, Markt 179, alle Kaisers. Postanstalteu, Postboten, sowie die Austräger entgegen. — Inserate werden die viergespattem Korpuszeile oder bereu Raum mit 10 Pfennigen berechnet. — Annahme der Inserate täglich bis spätestens vormittag 10 Uhr. Volksbibliothek MM, M Sm« m M M 1.! !U Lagesgrschichtr. *— Lichtenstein. Vom Jahre 1892 zum Jahre 1893 hat der Ertrag der Einkommensteuer in Sachsen um 3^4Prozent zugenommen. AmstärkstenistderErtrag dieser Steuer im Steuerbezirk Auerbach gestiegen, wo er um mehr als 1O'/s Proz. (genau: 10,64Proz.) wuchs. Die nächstgrößte Zunahme wies der Steuer- bezirk Löbau mit 7^/s Proz. auf. Eine Abnahme des Einkommensteuerertrages stellte sich heraus in den Steuerbezirken Meißen, Großenhain und Glauchau. — Das Ausrufen der Stationsnawen durch die Schaffner wird in den Wagen, die nur von den Stirnseiten aus zugänglich sind, den sogenannten V-Wage», leicht überhört. Durch einen neueren Er laß des Ministers der öffentlichen Arbeiten wird das Zugpersonal angewiesen, sobald der Zug steht, in den Wagen selbst sich zu begeben, um die Reisenden, deren End- oder Umsteigsstation erreicht ist, zum Verlassen des Wagens aufzufordern. — Eine drastische Illustration zum „Schreiber- staat" bildet ein Fall, den der Stuttgarter Beobach ter erzählt: Der Hilfsbeamte einer Gemeinde erhält Auftrag zur Ausarbeitung eines kleinen, die Gemeinde etwa 1 M. Kosten treffenden Geschäfts, wodurch folgendes nötig wird: 1. Auftrag durch den Gc- metnderat (gemeinderätlicher Beschluß); 2. Erklärung des Beamten über Annahme des Geschäfts; 3. Vor lage des Beschlusses ans vorgesetzte Oberamt; 4. Berichterstattung des Oberamtes an die Regierung; 5. Vorlage des Beschlusses und des oberamtlichen Berichts an die Regierung; 6. Genehmigung durch die Kreisregierung und Ausschreibung des Dekretes ans Oberamt; 7. abschriftliche Ausfertigung des Dekrets durch das Oberamt und Mitteilung an den Gemeinderat; 8. Vorlage des Kostenzettels des Ge schäfts, Wenns über 1 M., an das Oberamt; 9. Zahlungsanweisung durchs Oberamt; 10. Dekretur durch den Gemeinderat und endlich 11. Zahlung von 1 M. an den Geschäftsmann. Welche Verschwen dung au Zeit und Arbeitskraft! Anderwärts ist es kaum besser als in Württemberg. — Das „Bayrische Vaterland" vom 4. August schreibt: „Bei dem von Klinikern der medizinischen Facultät in Bonn zu Ehren des (nach Leipzig berufenen) Geheimrats Prof. vr. Trendelenburg ver anstalteten Abschiedskommerse bedlente sich das Prä sidium statt des üblichen Schlägers eines mensch lichen Oberschenkelknochens. Bei diesen Gesellen hat die Bildung offenbar die Sitten nicht verfeinert. Oder vielleicht tragen sie auch keine Bildung fort von der Universität, wie es scheint. Die mensch lichen Skelette werden den Medizinern nicht über geben, daß sie damit bei Trinkgelagen groben Unfug treiben können." Das Blatt vr. Sigls hat ganz Recht, vorausgesetzt, daß es sich keinen Bären hat ausbinden lassen! — Der Vorstand des Elsaß-Lothringischen Kriegervsrbandes richtet an diealtdeutschenKameraden- vereine die dringende Bitte, anläßlich ihres Besuches der Metzer Schlachtfelder nicht etwa mit Fahnen oder Musik, auch nicht einzeln die französische Grenze zu überschreiten, um damit allen Scherereien und weitläufigen Reklamationen aus dem Wege zu gehen. Die zahlreichen aus Sachsen dahinreisenden Kamera den möchten doch diese wohlgemeinte Warnung be rücksichtigen. — Die „Dr. N." erhalten folgende Zuschrift: Vor Kurzem ging eine Anregung durch die Presse, die eine Erleichterung des Dienstes der Post-Unter beamten durch Einführung einer bequemeren Beklei dung derselben anstrebt. Dies, giebt Veranlassung, einen anderen Punkt zu beleuchten und mit einem zweckentsprechenden Vorschlag vor die Oeffentlichkeit zu treten. Es ist die das Bestellwesen der gewöhn lichen Briefe rc. Ein großer Zeitverlust wird dadurch herbeigeführt, daß die Briefträger in fast jedem Hause bei ihrer Tour die sämtlichen Treppen ersteigen müssen, um Briefe und Zeitungen an die betreffenden Adres saten abgeben zu können. Wie leicht und einfach könnte hier eine durchgreifende Aenderung geschehen. Anstatt daß die Bewohner der verschiedenen Etagen der Häuser ihre Briefkästen an ihren Korridorthüren anbringen, könnten dieselben ebensogut gleich in den betreffenden Hausfluren befestigt werden, und eS brauchte nur jeder Kastenbefitzer eine kleine Tafel mit seinem Namen darüber anzubriugen. Bei »or- zunehmenden Neubauten könnte gleich von den be treffenden Bauausführenden darauf Bedacht genom men und eventuelle Nischen rc. in der Hausflur zur Aufnahme von Briefkästen für die Etagenbewohner benutzt werden. Wie leicht hätten es dann die Brief träger, wenn dieselben gleich ihre gewöhnlichen Briefe rc., die eine Persönliche Uebergabe an die Adressaten nicht bedingen, in den Hausfluren abladen könnten, und welcher kolossale Zeitverlust würde dadurch ver mieden. Da au sehr vielen, besonders großen Häu sern ja auch an der Hausthür zu jeder Etage Klin geln angebracht sind, so könnte de« Briefträger den betreffenden Empfängern sogar nach dem Einlegen von Briefen ein besonderes Signal geben, wohinge gen in Grundstücken, an denen keine Klingeln sind, jeder Etagenbewohner zu den bekannten Briefbestel lungszeiten feinen Briefkasten nachsehen lassen kann. — Dresden, 5. Aug. Auf Allerhöchsten Befehl wird wegen erfolgten Ablebens Seiner Kaiser lichen Hoheit des Erzherzogs Robert Ferdinand Sal vator von Oesterreich, Königlichen Prinzen von Un garn, Böhmen usw., am Königlichen Hofe die Trauer auf eine Woche, vom 5. bis mit 11. dieses Monats, angelegt. — Das neue Reichsgerichtsgebäude in Leip zig. Der Umzug der Bibliothek des Reichsgerichts in das neue Heim ist bereits vollzogen; in den näch sten Wochen folgt das Uebrige und vom 16. Sept, ab gedenkt man den gesamten Geschästsdienstim neuen Gebäude abzuhalten. Die Wohnung des Präsidenten wird jedoch erst nach der vom Kaiser für den 26. Okt. angesetzten Einweihungsfeier fertiggestellt werden. — Chemnitz, 5. Aug. Das erste sächsische Gaukegelfest nahm am Sonnabend abend mit einem Kommers in dem schön geschmückten Saale der „Linde" seinen Anfang. Geschoben wurde bis gestern abend wenigstens auf den Ehrcnbahnen nicht besonders gut, der höchste Wurf waren 48 Holz, den jedoch heute morgen ein solcher von 53 (Herr Löser jun.-Chemnitz) überholte. Die Beteiligung an der Tageskonkurrenz und an den Industriebahnen war eine äußerst leb hafte. Das heute morgen 10 Uhr gewonnene Re sultat der ersteren zeigte als die ersten 10 Sieger die Herren: Mende-Zwickau, Pohler-Limbach, Pfeif - fer-Oelsnitz i. V., Wilde-Magdeburg, Siegert-Buch holz, Pöhler-Auerbach, Böttcher-Leipzig, Peege-Anna berg, Pfeifer-Oelsnitz i. B., Heydenreich-Bärenstein. Hoffentlich klärt sich das inzwischen etwas „äußere Feuchtigkeit" bietende Weiter wieder auf und läßt das Fest im Glanze der Sonne seinen Abschluß finden. Bis dahin aber ein lustiges „Gut Holz!" — Die Vorarbeiten zu dem am 18. August d. I. in Zwickau statifindenden Grenadier-Tage sind so weit gediehen, daß mit aller Bestimmtheit eine der 25jährigen Wiederkehr des Schlachtentages von St. Privat entsprechende würdige Feier zu erwarten steht. Das Kommando des König!, sächsischen 9. Infanterie-Regiments Nr. 133 hat die Vereinigung ehemaliger Grenadiere zu dem an diesem Tags statt findenden Feldgottesdienst eingeladen. Nach dem Feldgottesdienst wird sich die Vereinigung in Ge meinschaft mit den sämtlichen Militärvereinen von Zwickau nach dem Krieger-Denkmale begeben, um daselbst Blumenschmuck niederzulegen, worauf der Abmarsch der Grenadier-Vereinigung nach dem Fest lokale, dem Schwanenschlosse, erfolgt. In dem ge dachten, idyllisch gelegenen Etablissement findet dann ein Concert statt, an welches sich ein Kommers, be stehend in Festreden, Musik- und deklamatorischen Vorträgen, sowie Darstellung von dem Tage ange paßten lebenden Bildern usw , anschließt. — Werdau, 2. Aug. Ein in Zwickau wohn hafter geistesgestörter Mann hatte in einem Restaurant an der Zwickauerstraßs hier in Abwesenheit des Wirtes ein solennes Frühstück veranstaltet, zu dem er noch zwei Männer als seine Gäste eingeladen, dessen Kosten aber leider der Wirt zu tragen hatte. Es wurde ge gessen und dazu 2 Flaschen Wein getrunken, so daß eine Zeche von 6 Mark herauskam. Als der „Gast geber" bezahlen sollte, erklärte er, er hätte kein Geld, und entfernte sich. Der inzwischen hinzugekommene Wirt benachrichtigte die Polizei, welche nun den frei gebigen Herrn vorläufig unterbrachte und die Wahr heit seiner Angabe feststellte. Ueber den für ihn un günstigen Ausgang der Sache war der Mann so aufgebracht, daß er in der Zelle, in welcher er unter gebracht war, alles, was nicht niet- und nagelfest war, demolierte. Später wurde er nach Zwickau abgeholt. — Am 2. d. M. passierte ein Teil des König!. Bayerischen Eisenbahn-Bataillons auf der Fahrt von München nach Berlin den Bahnhof in Werdau. Dieser Truppenteil bleibt ca. 4 Wochen in Berlin, um während dieser Zeit eine schmalspurige Eisenbahn von Berlin nach Luckenwalde zu bauen. Daß die Söhne Bavaria's mit den Werdauer Biergläsern nicht einverstanden waren, als sie während des Aufenthaltes sich stärkten, bewies der Ausspruch: „Ach, was habt's halt für kloane Gläser, Moaß- krüg' müßt's bringen!" — Kirchberg. Vor kurzer Zeit entdeckte im nahen Hundshübel der Totengräber bei der Her stellung eines Grabes eine Art Schacht, von welchem aus nach der sogen. Fichtzig zu ein mit einer star ken eisernen Thüre verschlossener Stollen führt. Da in der Geschichte des Ortes nichts über Bergbau bemerkt wird, nimmt man an, daß diese Anlage ehe mals als Versteck in Kriegszeiten gedient hat. Einer näheren Untersuchung hat man den Stollen noch nicht unterzogen. — N i e d erlun g w t tz, 5. Aug. Gestern Abend machte sich ein junger Mensch im Schnabel'schen Gast hofe hier, den Spaß, einen kleinen Hund über den Kronleuchter im Tanzsaal hinwegzuwerfen, wobei das Tier so unglücklich fiel, daß es nicht wieder aufstehen konnte. Der Hundebesitzer stellte den rohen Patron zur Rede, gab ihm schließlich nach längerem Wort wechsel eine gebührende Ohrfeige und entfernte sich dann. Der Geschlagene verfolgte ihn mit noch 4 Genossen und stieß am Eishauss der Firma Nagel L Wentz auf 2 Personen; er vermutete dabei den Gesuchten. Ohne sich auch näher zu erkundigen, schlugen nun dis 5 Leute auf die 2 Spaziergänger ohne Weiteres ein und richteten Einen derselben der artig zu, daß sich seine sofortige Unterbringung im städtischen Krankenhause notwendig machte. Hoffentlich erhalten die rohen Angreifer vom Strafrichter den ihnen gebührenden Denkzettel! — Eine der M u tzs ch e n e r Hebammen, Frau Wolf, bedient sich schon seit sieben Jahren des Fahr rades, und es soll schon öfter vorgekommen sein, daß, als der die Hebamme benachrichtigende Bote wieder nach Hause kam, der junge Weltbürger be reits das erste Bad empfangen hatte. 8 Berlin, 5. Aug. Die Begegnung des Grafen Goluchowskt mit dem Fürsten Hohenlohe in Aussee trug, wie von dort gemeldet wird, einen herzlichen Charakter. Der deutsche Botschafter in
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