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Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 10.07.1900
- Erscheinungsdatum
- 1900-07-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-190007101
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-19000710
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-19000710
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1900
- Monat1900-07
- Tag1900-07-10
- Monat1900-07
- Jahr1900
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 10.07.1900
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WMMMMiWU Wochen- und Nachrichtsblatt zugleich HeMD-Anzeiger für Koljndoch Köiütz, Kmirdors, Mims, St. Mi-ien, Keimichsoch NKienau n. MW. Amtsblatt Mr den Ktadtrat M Lichtenstein. — .»«. Jahrgang. Älr. 156. Dienstag, den 10. Juli -Rxmrs« 1W0. Dieses Blatt erscheint täglich (außer Sonn- und Festtags) abends für d->n folgenden Tag. Vierteljährlicher Bezugspreis 1 Mark 25 Pfennige. — Einzelne Nummer 10 Pfennige. — Bestellungen nehmen außer der Expedition in Lichtenstein, Markt 179, alle Kaiser!. Postanstalten, Postboten, sowie die Austräger entgegen. — Inserate werden die viergespalten* Korpuszeile oder deren Raum mit 10 Pfennigen berechnet. — Annahme der Inserate täglich bis spätestens vormittag 10 Uhr. Inserate unter dem „Amtlichen Teil" werden die zweispaltige Zeile oder deren Raum mit 30 Pfennigen berechnet. Für auswärtige Inserenten kostet die 4gespaltene Zeile 15 Pfennige Ans Dta-t und Land. (Mitteilungen von allgemeinem Interesse werden dankbar entgegengenommen und eventl. honoriert.) * — Lichtenstein, 9. Juli. Der gestrige erste Roseufesttag hatte recht unter der Ungunst der Witterung zu leiden. Granes Gewölk verdeckte den Himmel, und ununterbrochen strömte der Regen hernieder. Aus diesem Grunde war der Aufent halt im Garten unmöglich, und die zahlreichen Besucher mußten sich in die Kolonnaden und in den Salon begeben. Bewiesen hat sich aber wiederholt, wir wir schon vorher mitteilten, die Volkstümlich- keit dieses Festes, denn trotz des fortwährenden Regens waren viele fremde Gäße anwesend, sodaß man annehmen kann, daß bei schöner Witterung die frühere Zahl der Besucher nicht mir erreicht, sondern gewiß noch übertroffen worden wäre. Die Rofenausstellung in der Turnhalle war unter der kundigen Hand des Herrn Gärtner Zscherp in zauberischer Pracht entfaltet. Unter Palmen hervor erblickt man die Büsten des Kaisers Wilhelm und König Albert, und verschiedene Amoretten versinn bildlichten das Fest. Die Rosen waren rund herum an den Wänden auf Tafeln berganlanfend ausgestellt und die Zahl der Aussteller mag wohl, soweit mir beobachtet haben, an 50 gewesen sein. Die Varietäten der Rosen waren in den seltensten und schönsten Exemplaren vertreten, nnd konnte man bemerken, daß so mancher Rosenzüchter für seine mühevolle Pflege auch Freude empfinden mag, wenn feine Lieblinge gedeihen. Die Außen seite des Einganges verzierten 2 große Statuetten, Blnmengöttinen darstellend, welche Rosen spenden. Die Konzertmnsik spielte unsere bewährte Stadt kapelle und brauchen wir wohl die Vorzüge der selben, die allgemein bekannt sind, an dieser Stelle nicht besonders hervorzuheben. Der Konzertgenuß wäre für das zahlreiche Publikum viel schöner gewesen, wenn der Aufenthalt im Garten hätte stattfinden können. * — Wie aus dem Inseratenteile ersichtlich, ist das Nosenfest der ungünstigen Witterung wegen verlängert worden nnd findet die Fortsetzung morgen nachmittag statt. * — In der am Sonnabend abgehaltcncn Ver sammlung des Turnvereins Lichtenstein wurden folgende Tnrnhatlcnban-Aktien ausgelost: 53, 55, 77, 108, 148, 161, 170, 181, 190, 206. — Vorsicht sei dem Publikum bei An nahme von Geldstücken empfohlen. In letzter Zeit sind vielfach gewaltsam beschädigte Thaler und Reicht Abermünzen bei den Kassen derNeichs- bank und )ren Nebenstellen in Zahlung gegeben worden; den gesetzlichen Bestimmungen geinäß müssen diese Geldstücke den Einzahlern znrück- gegeben werden. Jedes durchlöcherte, eingeschnittene oder sonst gewaltsam beschädigte Geldstück ist also zurückzuweisen. — Leipzig, 6. Juli. Die Leipziger begegnen den Schaustellungen von Barnum L Bailey ziemlich kühl. Schon der Umzug hat sie nicht so befriedigt, wie sie nach der umfangreichen Reklame erwartet hatten; das „Gebotene" — so ungefähr äußert sich eine dortige Zeitung — „stand nicht im Verhält nis zu dem Opfer an Zeit, was von Tausenden gebracht worden war." Die vorgestrige Nachmit tagsvorstellung war nur mittelmäßig besucht. — Leipzig, 6. Juli. Ein heftiger Krach er schreckte heute abend die Bewohner der Burgstraße. In dem weltbekannten Restaurant „Thüringer Hof" war im Maschinenraum eine Explosion erfolgt, und als rasch die Feuerwehr anrückte, welche mehrere Mann nach unten sandte, kehlten letztere nicht zurück. Nun wurden die Fenster eiugeschlagen, um Luft zu schaffen und weitere Feuerwehrleute er mittelten, daß ein Kohlensäurebehälter explodiert war. Zwei von den erst eingedrungenen Feuer wehrleuten wurden bewußtlos aufgehoben, und ins Hospital verbracht, gelangten dort glücklicher weise aber bald wieder ins Leben zurück, während leider Stunden lang fortgesetzte Wiederbeleb ungsversuche am Körper des Maschinisten Bettziege (?) ohne Erfolg blieb-n. Der Unglückliche hatte hente seine Stellung aufgekündigt. — Aus Chemnitz i. S. wird uns geschrieben: Chemnitz, die diesjährige Feststadt des Deutschen Keglerbnndes, rüstet sich zum Empfang ihrer Gäste. Die letzte Hand wird gegenwärtig an die Vorberei tungen für das Fest gelegt und zu dem natürlichen Schmnck, den unsere Industriestadt teils durch seine Lage am Fuße des schönen sächsischen Erzgebirges, teils durch die Kunst des Gärtners aufzuweisen hat, wird sich auch bald der Festesschmnck gesellen, mit dem die Bürger der Stadt, gemeinsam mit dem festgebenden Kegler-Verbande, ihre Gäste würdig zu empfangen wissen werden. Und eine stattliche Zahl solcher Gäste wird es sein, die sich in den Tagen vom 14. bis 19. Juli zum großen Deutschen Bundeskegelfest hier zusammenfinden) aber auch mit Stolz kann der Chemnitzer Verband auf seine vorbereitende Thätigkeit Hinweisen, die der frohen Keglerschar nicht allein ein in allen Teilen wohlgelungenes und für sie unvergeßliches Fest gewährleistet, sondern ihr auch die Garantie bietet, daß von der reich besetzten Preistafel mancher einen Preis, und zwar einen gediegenen, soliden, mit nach Hause nehmen kann. — Zwickau, 7. Juli. Radfahrer für China! Von welchem Umfang und von welcher Vielseitigkeit die neuerlichen Verstärkungen der nach China gehenden Truppenkörper sind, geht aus der telegraphischen Meldung hervor, die an unser hie siges Infanterie-Regiment gerichtet ist. Nach der selben sollen sich unverzüglich Feldwebel, Vizefeld webel und Mannschaften, die das Stahlroß zu lenken wissen, melden, die gesonnen sind, in den Kampf gegen den gelben Drachen zn ziehen. Die Untersuchung der Freiwilligen für den Tropendienst erfolgte heute vormittag um 11 Uhr. — Neinsdorf bei Zwickau, 7. Juli. Hier wurde am vergangenen Sonntag der vierjährige Sohn des Gutsbesitzers Leichsenring von einem In sekt ins Bein gestochen. Trotz ärztlicher Bemüh ungen schwoll das Vein so stark an, daß gestern die Ueberführung des Kindes ins Kreiskrankenstift erfolgen sollte. Leider war das Kind bei Ankunft im Stift bereits verschieden. — In Wermsdorf gingen die Pferde des Gutsbesitzers Hänig durch und rasten durch den Ort. Dem zwölfjährigen Schulknaben Salzmann gelang es, von hinten ans den Lastwagen jzu klet tern nnd mit Mühe die Zügel zn erreichen. Auf diese Weise brachte der wackre Junge die dahin sausenden Pferde znm Stehen. — Lchandan, 6. Juli. Eine unheimliche Ueberraschung widerfuhr dieser Tage einer Reisege sellschaft auf der Bahnfahrt von Dresden nach Aussig. Vor der Station Schandau stieß plötzlich eine im Coupö befindliche Fran einen mark erschütternden Schrei aus und zeigte mit angstverzerrten Zügen zu den auf dem gegen über befindlichen Netz liegenden Gepäckstücken. Man folgte mit den Blicken der angegebenen Richtung und sah mit Entsetzen, wie eine K r e u z - otter zwischen deni Gepäck hervvrschlängelte. Schon wollte man das Notsignal geben, da faßte ein beherzter Passagier die Otter, welche sich rasch um seinen Arm winden wollte, und tötete sie. Es stellte sich heraus, daß ein Mitreisender die Kreuz otter unterwegs gefunden, mit dem Stiefel auf den Kopf getreten nnd, da sie sich nicht mehr rührte, in der Meinung, sie sei tot, in ein Papier eingepackt und mitgenommen hatte. Die Otter hatte aber ein zähes Leben und kam wieder zu sich. — Geithain, 5. Juli. Der Postassistent Arnold Richard Müller von hier, welcher z. Zt. seiner Militärpflicht beim 1. Telegraphenbataillon genügt, geht mit einem Telegraphendetachement nach China. Er ist nebst dem bei demselben Ba taillon dienenden Postassistenten Richard Kirsch aus Dresden dazu bestimmt, die telegraphischen Ver bindungen zwischen den einzelnen Abteilungen der deutschen Truppen und den Betrieb zu überwachen. — Falkenstein, 7. Juli. Heute morgen ^4 Uhr wurde man durch eine heftige Erder schütterung aus dem Schlafe geschreckt. Das Getöse im Erdinnern dauerte etwa 5 Sekunden. Zu An fang wurde ein donnerähnliches Sausen wahrge nommen, welches allmählich verlief. Es erzitterten die Häuser, und Fenster klirrten. Deutsches Reich. .Hannover, 7. Jnli. Der 'Arbeiter Schreiber aus Linden hat gestern mittag seine drei Kinder in die Leine geworfen und sich dann selbst ertränkt. Ein Mädchen von nenn Jahren und ein Knabe von 4 Jahren ertranken, ein 7jähriger Knabe wurde von Arbeitern gerettet. Prinz Heinrich, der erst im Frühjahr aus China zurückgekehrt ist, hat sich, wie der „Post" aus Kiel geschrieben wird, zur Uebernahme des Kommandos der Panzerdivision erboten. Der Kaiser hat dieses Anerbieten aber mit aner kennendem Dank abgelehnt. Ausland. Frankreich. Nancy, 7. Juli. Bei Liverdun ist der Deich des Rhein-Marne-Kanals auf eine Strecke von 20 Meter gebrochen. 6 Millionen Kubikmeter Wasser haben sich durch die Oeffnung in die Mosel ergossen. Ungefähr 20 Schiffe liegen trocken. Charleroi, 7. Juli. Heute vormittag stieß in Corcelles ein aus Charleroi kommender, aus der genannten Station nicht haltender Schnell zug mit einer R a n g i e r m a s ch i n e zu sammen. Letztere wurde aus den Schienen ge worfen, auch entgleiste ein Teil des Zuges. Einige Personen erlitten leichte Verletzungen. Der Material schaden ist bedeutend. Englische Behandlung vonSchiff- brüchigen: In Bremerhaven kam am Diens tag mit dem Lloyddnmpfer „Friedrich der Große" die Mannschaft des Dampfers „Bremen", Kapitän Giering, der Oldenburg-Portugiesischen Dampf- schiffahrts-Gesellschaft an. Die „Bremen" wnrde am 29. Juni, morgens 9 Uhr, von dem englischen Trappentransportdampfer „Orotowa" nieder gerannt und sank zwei Minuten nach der Kollission. Mit genauer Not konnten die Lente der „Bremen" an Bord der „Orotawa" klettern. Die Behand lung, welche den Schiffbrüchigen an Bord des englischen Transportschiffes zn teil wnrde, spottet jeder Beschreibung! Die Leute, die zur Zeit geschlafen hatten, mußten in ihrem Unterzeug fünf Stunden lang an Deck sitzen, bis ihnen ein Schlafraum angewiesen wurde. Einige der Leute mußten das Schiff in Southampton sogar barfuß verlassen. Afrika. Die Nachrichten vom Kriegstheater in Südafrika werden mit jedem Tage spärlicher und, wie ein Londoner Blatt bemerkt, langweiliger, was
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