Suche löschen...
Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 23.05.1915
- Erscheinungsdatum
- 1915-05-23
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-191505232
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-19150523
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-19150523
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1915
- Monat1915-05
- Tag1915-05-23
- Monat1915-05
- Jahr1915
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 23.05.1915
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Ksiict.Lcke V Stet^erivsIL blisLser Olre ^v^eiäHeLckäkte: I-eLprLtz.^Qüäed^ DreLäen.^^ , 7^^77-,^«^71 tLI^^tdlloäev/srenvünrend. unZ-Ms^LäLer ^OIMv-LOO^^d 1^)0(^O.dHO 2sic1ü^eiiLMcke leÄe^üieistäleppäc^Q^A'koim^eltütMen-. Speo^MvollsiÄMe Si2^-u.LrsÜm^5-^skMw^en Uj W M Zen. i Lichtenstein, 22. Mai 1915. Tägliche Erinnerungen. 22 Mai; i!00 Schlacht bei Knlver. 154-1 Friede zu Speyer. 1813 Richard Wagner geboren. 1880 Eröffnung der Gotthardtbahn. - 1885 Vietor .Hugo gestorben. > i * * * 23. Mai; 1408 Savonarola gestorben. 1018 Ausbruch des 30-jährigen Krieges. ; 1871 Rigibahn eröffnet. 1880 Leopold v. Ranke gestorben. * * « 24 Mai; 1543 Kopernikus gestorben. , ' 1709 Trouchiu geboren. ' 1741 Marat geboren. 1873 Thiers dankt ab, Mae Mahon wird Präsident. *— Vernichtung des Löwenzahnes. In die- sein Flühjabr tritt in manchen Gegenden auf Wie- iH seu und Feldern der Löwenzahn so stark auf, das; k die Felder zu verunkrauten drohen. Es ist Pflicht I der Feldbefiher, die Pflanze, soweit irgend möglich, U ivenigsleno aus den (Getreidefeldern anszuroden, da- I mit in dieser schweren Zeit die Ernte nicht öeein- R iräci tigt wird. Um einer weiteren Ausbreitung des M Unkrautes nach Möglichkeit vorzubeugen, wird eni- W pfolilen, die Blüten der Pflanze abznschneiden, da- W mil ein 7lleiter!ragen des befederten Samens durch D den Wind vermieden wird. * Eiche' mrd Esche sind diesmal fast genau zu gleicher Zeit grün geworden, so das, einer alten Bauernregel nach zuni Sommer weder eine grosse „Wäsche" noch eine grosse „Bleiche" zu erwarten sein wird, sondern ein gutes Mittelmaß von Regen 'und Sonnenschein, Hoffen wir, daß es zntrifft * - SöNderzüge. Zur Erleichterung des Perso nenverkehrs während deS Pfingstfestes wird ans der 8 Linie St. E a i d i e n - S t o l l b e r g Sonntag, den ' 23. und Montag, den 24. Alai ein Sonderzug mit 2.- 4 nlasse und Halten an allen UnterwegSslatio- nen: ab Stollberg (Sag nachm. 0,00 an St. Egi- dien 0,40 niid ab St. Egidien 10,12 nachm., an Stoll berg 1l,0I nachm verkehren. Feldpostbriefe bis 5t)N Gramm. Postamt lich ivird daraus Hingeiviesen, daß Feldpostbriefe nach dem Feldheer im Geivicht über 250 Gramm bis .500 Gramm bis auf weiteres für unbeschränkte Zeit zu gelassen sind. Tie Gebühr beträgt 20 Pfg. Ane. (Unglückssall.) In Zschorlau geriet am Dienstag vormittag der aus Sauersack i. B. gebür- U iige Geschirrfübrer Rob. Baumgärtel unter den ß schwerbeladeuen Ziegelwagen und erlitt lebensgefahr- U lichc innere Verletzungen. Burgstädt. (Tot aufgefundeni wurden auf der l Eisenbahnstrecke zwischen Cossen und hier zwei Kna- A bcn.. Es toiirden in ihnen ein 1-tzjähriger und ein llsäbriger Knabe ans zwei Orten der hiesigen llm- - gebung erkannt. Furcht vor Strafe dürfte die bei- deu.Jungen in den Tod getrieben haben. Likgau bei Radeberg. (Wieder festgenomnien.) Tie s drei in der Nacht vom 18. zum 10. Mai aus dem Kriegsgefangenenlager in Königsbrück entwichenen Russen sind von dem Pächter Feldwebel Müller, der sich zufällig auf Urlaub zu Hause befand, in der i Gegend der Forellenschänke sestgenonnnen worden. Roszwcitt. (Gewitter..) Ein langanhaltendes Ge- I llvitter mit wolkenbruchartigcm Regen entlud sich k Mittivoch nachmittag über hiesige Stadt und Um- D liegend. Weiyert. (Ein tödlicher Unglücksfall' ereignete sich gestern vormittag 1.0 Uhr ans dem hiesigen Balm- Hofe.. Beim Ucbcrschreiteu der Gleise wurde der k Güterbodenarbeiter Weißkopf von einer sächsischen Rangierlokomotive angefahren nutz ihm Heide Beine und ein Arin vom Rumpfe getrennt. Ans dein Transporte nach dein Krankenhanse ist der Be dauernswerte verschieden. j Ne drei Meslm «Mols. l Roman von CourthS-Mahler. 111. (Rachdrnck Verbote») „Tie Tarnen sind schon wieder abgereist?" „Leider." „Habt ibr noch viel unternommen?" Fritz lachte. „Jeden Tag etwas Nenes, Fränlein Susi war von einer bewundernswerten Aufnahmefähigkeit, lind es Ivar mir eine Wonne, ihr alle Wünsche zu erfüllen." Heinz sah ihn lächelnd an. - „Ei ei, Fritz, das klingt recht sonderbar." Fritz sprang ans. „Ja, ja, mein Alter — mich hat's gepackt — ganz meuchlings. Tiefer süße, blonde Krauskopf hat mir wirklich das Herz um und um gekehrt. Und wenn ich meiner Mutter Sohn genau kenne, daun ivird dieser Blondkopf eines Tages Frau Fritz Herbig — wenn sie mag. Und ich glaube, sie wird mögen." „Ich wünsche dir schon heute Glück, mein lieber Fritz. Tie Kleine ist wirklich ein reizendes Geschöpf — und sie hat das Herz auf dein rechten Fleck." Fritz legte ihm die. Hand auf die Schulter. „Na und du, mein Alter? Was macht deine Her- zenswnnde? Ist der erste Schmerz verwunden?" Heinz strich über die Stirn und klopfte dann an seine Brnsl. „Hier drinnen ist viel Bitterkeit aufgehäuft. Aber ich werde darüber hinwcgkommen." „Tas wünsche ich dir. Diese dritte der Schwe stern Randolf ist, scheint mir, nicht wert, daß. ein ehrlicher Mann ihr nachtrauert. Freilich ist das kein Trost. ES tut mir sehr leid nm dich, daß du dein Herz gerade an diese Sandra gehängt hast. Du bist blind an einer schönen, edlen Blume vorbeige- gaugen, die für dich blühte — um nach diesem Un kraut zu faisen." , Heinz warf sich in einen Sessel und sah ernst zu ihm auf.. „Tu.sprichst von Liselotte Randolf." „Ja, ich habe meine Beobachtungen gemacht und weis nun, daß du es bist, der ihr Herz gehört." Heinz nickte langsam mit dem Kopfe. „Ich weiß es, Fritz, weiß es schon lange." „Na, dann begreife ich dich nicht." „Ich werde dir noch unbegreiflicher erscheinen, wenn ich dir bekenne, daß ich! zuerst Liselotte liebte — und dann erst Sandra kennen lernte. Diese nahm alte meine Linne gefangen, sodaß ich mich von Li selotte abwandte, unc ihrem Zauber zu verfallen. Du kennst Sandra nicht sonst würdest du mich vielleicht verstehen. WaS du aber ganz sicher nicht verstehen wirst und was ich selber nicht be greifet! kann , das ist, daß. ich Liselotte trotzdem nicht vergessen konnnte. Ich glaube, ich habe sie immer geliebt im tiefsten Herzen. Jedenfalls war ich glühend eifersüchtig ans dich, als ich merkte, wie vertraulich Liselott mit dir stand — und doch glaubte ich damals Sandra noch zu lieben. Es erschien mir wie ein Unglück, daß ich Liselottes Liebe, von der ich mich durch einen Znsall überzeugen konnte, verlie ren könnte. Selbst dir gönnnte ich sie nicht. Nun löse mir dies Rätsel, Fritz, Ich bin doch wahrhaftig kein Weiberheld, und ich hätte Sandra unbedingt die Treue gehalten. Aber Liselottes Liebe mochte ich doch nicht niisseu, und es hat mich namenlos geguält. daß ich ihr Schwärzen bereiten mußte, ohne es zu wollen. Kannst du mir dieses Rätsel lösen?" Fritz iah lächelnd zu ihm nieder. Er lehnte mit gekreuzten Beinen am Tisch und spielte mit einem Brieföffner. „Rätsel lösen ist zwar meine Stärke nicht, aber — vielleicht liebst du Liselott mit dem Herzen, wäh rend du die blendendere Sandra nur mit den Sin nen liebtest. Jedenfalls ist mir nun nicht mehr bange um dich, mein Alter. Und was meinst du — wäre es nicht nett, wenn wir eines Tages Schwä ger würden?" Heinz fuhr sich durchs Haar. „Tas ivird nicht so einfach feilt, Fritz, Selbst wenn mich Liselotte noch liebt — wie kann ichs wagen nach alledem, meine Hand nach ihr anszn- streckcu. Sie ist stolz — und sie hat ein Anrecht daraus, es zu sein.." Fritz winkte ab. Warten wir ab — es kommt alles, wie es muß." „Ja laß uns von etwas anderem sprechen — von meinen! Oheim." „Ah, richtig - wie fandest du ihn? Du bliebst so lange fort." „Mein Oheim ist tot." ' Fritz reichte ihn, die Hand. „So schnell! Ich kondoliere, Heinz. Der alte Herr war ja wohl dein einziger naher Verwandter." „Ter einzige überhaupt Fritz. Ich hatte ihn sehr lieb, trotzdem er ein Sonderling war. Aber nun höre und staune! Onkel Jnstus, den ich immer für einen armen Mann hielt, hat mir ein Vermögen von hun dertzwanzigtausend Mark hinterlassen." Fritz schüttelte ihm die Hand. (Fortsetzung folgt.) Literatur. Baug,König Friedrich'klugufi m.v Dachse» Ein Lsbens- u >d CharakstMild. 64 S. pr 8^ mit 82 Abbildungen, farbigem Titelbild, in Umschlag mit Dreifarbendruck, kartoniert SO Pfg. — Dresden, L. Ehlcrmann. Die vortiegeude Schrift, die in neun in sich abgeschlossenen und selbstständigen Abschnitten in steter Vreknäpfung mit den gegenwärtigen Zeitereignissen Leben und Wirken des König» darstellt, bedeutet eine wertvolle Bereicherung der vaterlänoischen Literatur, Ihr Erscheinen gerade im jetzigen Augenblicke ist von besonderem Werte Al» Keschenck zum ersten und hoffent lich auch zum letzten Kriegsgeburtstag des Königs und als Heimatrgruß an die Volksgenossen im Felde erhält di« Schrift die bleibende Bedeutung eines interessanten zeitgeschichtlichen Dokuments. Der Verfasser bietet dabei ein reiches und viel fach neuartiges Tatsacheomaterial und durchsetzt es in unge zwungener Weise mit wertvollen staatspolilischen Grundsätzen und Wahrheiten. Die Schrift verdient die weiteste Verbreitung in Haus und Schule, in Vereinen und im Heere. Mit der vor nehmen Ausstattung und dem zahlreichen wertvollem Bilder schmucke hat sich der Verlag ein besonderes Verdienst erworben. » - Li» stNngMonntag. « * Pfingstsonntag, dir Flieder blüht, Im Westen den Horizont umzieht Des Sonnensanmes goldne Binde. Im belgischen Dorfe unter der Linde Sitzt Jochen, ein deutscher Landwehrmann, Der im Schlachtgewühl schon mitgetan lind der nun in seinen Mnsestunden, In Träumen der Heimat ist ganz versunken Wie schön war's doch im vorigen Jahr, Als er bei seinen Lieben noch war, Ta saß er im Garten, genau wie heut Die Vöglein sangen, welch' köstliche Zeit — lind Hänschen, der verwogene Strick, Die ersten Blumen im Garten bricht; Sein liebes Weib, sie lächelt darüber, Sie nimmt den Baben und herzt ihn wieder. Und wie er so sinnt in den sinkenden Tag, Hört plötzlich er Pfeifen und Trommelschlag, Ta zwischen Verse der Wacht am Rhein . . . Nun zieh'n sie vorbei in endlosen Reth'n Die Reserven, die feldgrauen Hüter. Und mächtig dröhnet die Erde wieder — So ziehen zum Kampfe die deutschen Recken, Um dich, mein Vaterland, zu retten . . . Und aus der Ferne ertönet dumpfer Schlag Das Brücken der Geschütze, — ein Pfingstsonntag? Willy Adler z. Zt. im Felde. Börsenwochenbericht, mitgeteilt vom Bankhause Bayer L Heinze, Lichtenstein-Callnberg. Der Sieg unserer Truppen in Galizien zeitigt jetzt auch schon wirtschaftliche Erfolge, Befindet sich doch jetzt wieder fast das ganze wertvolle galizische Erdölrevier, das vor dem Kriege nicht nur den gesamten Bedarf Oesierreich-klngarns an Petroleum und sonstigen Rohölproduben deckte, sondern von wo auch noch erhebliche Mengen derartiger Produckte nach dem Auslande, u. a. auch nach Deutschland ausgeführt wurden, fest in der Hand der Centralmächte. Die empfind lichen Folgen der Besetzung Galiziens durch die Russen die sich auch bei uns durch die außerordentliche Knappheit und den hohen Preis des Petroleums bemerkbar machcen. sind noch in aller Erinnerung. Ein weiterer Umstand der schwierigen Beschaffung des Petroleums war die Unterbindung der Ein fuhr aus Amerika durch England. Auch Rumänien, was noch für den Import in Frage kam, konnte unsere Bedürfnisse in dieser Hinsicht nicht ausreichend befriedigen. Die lange Bahnbeförüerung wirkte außerdem sehr preistreibend. Die Rückeroberung dieser Erdöl Distrikte läßt daher die Wahr scheinlichkeit aufkommen, daß die Schwierigkeiten unsrer Ver sorgung mit Petroleum und sonstigen Rohölprodukten für die Zukunft behoben sind. Dieses wäre mit Rücksicht auf die minderbemittelte Bevölkerung, Lie doch fast ausschließlich auf das Petroleum als LeuchlmMel angewiesen ist, besonder» zu begrüßen. Die Raffinerien und Nahölanlagen in den frag lichen Gebieten dürften durch die Russen im allgemeinen wohl nicht gelitten haben, da sich einerseits die Russen schon als die Herren im Lande fühlten, andrerseits aber auch die eng lische Negierung um Schonung der Anlagen ersucht hatte, da an den meisten galizischen Petroleumunternehmungen englische» Kapital sehr stark beteiligt ist. Sollien aber doch Beschädigungen vorgekommen sein, so dürften sich diese wohl bald ausbessern lassen, und eine Wiederaufnahme des Betriebes möglich sein. Interessant war auch Lie Nachricht, daß die französische Re gierung den Ausgabebetrag für Banklnoten der Banque de France von 12 Milliarden auf 15 Milliarden erhöht hat. Außerdem wird Frankreich, um sich in London einen Kredit' von 1550 Millionen zu schaffen, von (einem Goldschatz 500 Millionen an die Bank von England geben. Durch beide Maßnahmen wird die Golddeckung der französischen Bank noten ganz erheblich vermindert. H eraus sieht man, zu wa» für schmierigen und eigenartigen Mitteln das „reiche" Frank- reich seine Zuflucht nehmen muß, um seine Finanzwirischaft aufrechtzuerhallen Der Niedergang Frankreichs auch auf wirtschaftlichen Gebiet ist unverkennbar, und wird sich auch nicht durch die verzweifelten Anstrengungen des Finanzmini- slers Ribot auihaücn lassen. — Der Ausweis unserer Reichs tank vom 15 cr. bietet dagegen ein recht erfreuliches Bild. Dem Goldbestände konnte» weitere 2,8 Millionen zugeführt werden, womit er eine Höhe von 2376,1 Millionen erreicht hat. Der Notenumlauf ist dagegen um 43,8 auf 519S Milli onen zurückgegangen. Die Golddeckung der Noten berechnet sich jetzt auf 45,7 o^. Die Einzahlungen auf die 2. Kriegs anleihe ^betrugen bis zum 15. cr. 7416 Millionen oder 82 der Gesamlzeichnunq. Die Stimmung der am freien Effekten verkehr beteiligter Kreise stand natürlich völlig im Zeichen der schwankenden Haltung Italiens. Da täglich widersprechende Nachrichten beir. Hoffnung Ler Erhaltung des Frieden» mit Italien bekannt wurden, so legten sich alle In eressenten äußerste Zurückhaltung auf. Ein Geschäft kam daher falt garnicht za slande. Nichtsdestoweniger kann von einer großen Schwäche des Marktes nicht gesprochen werden. Im Gegenteil mutz, man die Kurse als recht gut behauptet bezeichnen.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder