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Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 06.06.1915
- Erscheinungsdatum
- 1915-06-06
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-191506067
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-19150606
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-19150606
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1915
- Monat1915-06
- Tag1915-06-06
- Monat1915-06
- Jahr1915
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 06.06.1915
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An der Pruthliuie Haden sich iir Rückwirkung der Ereignisse am Sau und am öderen Tnjeslr neue Käm- pse entwickelt. Wo der Gegner Angrifse versuchte, wurde er unter starken Verlusten abgewicseu. 9G0 Mann wurden zp Gefangenen gemacht. Tie sonstige Lage am unteren 2a» und in Palen ist unverändert Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes, v. Loefer, Feldmarschalleutnant. Der Einzug i» Przemnsl. Prien, 4. Juni. Tie Truppen drangen gestern rasch nacheinander von allen Seiten in die Stadt Przemnsl ei». Mit de» Bauer» träfe» sich die Reiter der Kavalleri.'division Berndl auf dem Markt plane. Bald darauf langten auch die Fußtrutwen des 10. .Carps an. Cs derrfchte »»endlicher Jubel. Alle Strafe» wäre» vall va» Me»iche», die Blumen streuten, Dahlie» schwenkte» und salche a» de» Läu fern befeuchten. Tie Stadl bat niebt gelitten. Grane Vorräte find in de» Magazinen mrüechebliebe». und auch wnstiaes Kriegsmaterial defiiidet sieb narb viel in der Festung. Tie Truppe» tamtte» sich aber i» der Stadl nicht aushalten. da sie safart dem abzi'Hea den Gegner nachdräugten, der znm Schutze seines Abmarsches ans de» Labe» östlich der Stadt Rach- hutstellungen hezog »iid diese ziemlicü hartnäckig ver teidigte. Langsam drängten unsere Truppen den Feind van Stellung zu Stellung ans dem Festuugs- raboil hinaus. Tie Zahl der Gefangenen ist nach nicht ermittelt. Tie Siege s b e u t e v o n P r z e m u s l. Rach der Wiener „Reicbspasr" ist die Siegesbeute von Przemusl nach unübersclibar. Tie Runen hätten nach vor 14 Tagen über 00 Cisenbahmvaggans mit schwerer Artillerie und Festungsgefchühen in die Festung eingefnbrt. * * * Ter Jubel in Wie». t Wie», 3. Juni. Tie Rachricht vo» der Wicder- besehung Przelnpsls erweckt alkeuthalbeu den größ- te» Jubel. Ab?kids sand »»ter ungeheurer Beteilig ung ei» militärischer Zapfenstreich statt. Weiterhin marschierte ein Zug niit klingendem Spiel nach Schön brunn, wo vor dein Schlosse eine überwältigende Kundgebung für de» Kaiser stattfcmd. Auch auf an dere» Plätze» der Stadt kam es zu gewaltige» patrio tische» Kundgebungen. Wien, 4. Juni. Tie gesamte Presse gibt ihrer lebhaften Freude nnd tiefgehende» Genugtuung über k die Wicdereroberung von Przemusl Ausdruck und k betont, daß die Festung in wenige« Tagen durch ; Waffengewalt bezwungen worden sei, während die ' Russen trotz monatelanger ''Anstrengungen es nicht , vermocht hätten, die Festung durch Wassen zu er obern. Tie Blätter messen der Wiedereinnahme von Przemhsl neben der strategischen auch eine hohe mo ralische Bedeutung bei, denn sie erhöhe die Zuver sicht der beiden Zentralmächte in den endgültigen Sieg der Verbündeten. l Wien, 4. Juni. Ter deutsche Kaiser ist heute mittels Automobils im Standort des K. und K. Oberkommandos eingetroffeu, um dem Armeeober- lommandauten Fcldmarscball Erzherzog Friedrich zu dessen heutigem Geburtsfeste, sowie anläßlich der Eroberung vo» Przemhsl die herzlichste» Glückwün sche persönlich zu überbringe». Bei der Mittagstafel erhob Kaiser Wilhelin sein Glas, nm in markigen Worten die Bedeutung des grasten Erfolges der ver bündeten Truppen und die Persönlichkeit des sieg reichen Fcldmarscüalles zu feiern. Bei der Ankunft nnd bei der Abfahrt wurde der Kaiser von der in Len Straßen der Stadt massenhaft versammelten Be völkerung jubelnd begrüßt. Freude in K a » st auti n oPel über de n Fall von Przemhsl. K o n st a n t i n o p cl, 4. Juni Tie Nachricht von der Einnahme von Przemhsl, die in den frühen Rachmittagsstunden hier bekannt gemacht wnrde, ist mit ungeheuerer Freude ausgenommen worden. Die ganze Stadt prangte bald in festlichem Flaggenschmuck Man bewundert allenthalben die Raschheit der Ak tionen der verbündeten Truppen, die so schnell die Festung zum Fall gebracht haben, die von den Rus se» viele Monate lang belagert gewesen ist. Zur Einnahme Przemysls Bukarest, 5. Ium. Der Eindruck des Falles vo» Przemhsl war in alle» Kreisen sehr stark. Tie russische» Tagesmeldunge» hatten in den letzten Wo che» keine» Glaube» mehr gesu»den, aber trotzdem hatte mau de» Fall der Festung für einen so nahen Zeitpunkt »och nicht angenommen. B erliu , 5. Jnni. Wie dein „Berliner Tage blatt" aus .gopcnhage» gemeldet wird, hat die Wie- dereroberung Przemhsls aus die Stimmung Skandi naviens entscheidend eingewirkt. .Heute sei Italien, über das die Presse und das Publikum gleich verächt lich dächten, vergessen. Der Sieg in Galizien und Przemhsls Fall hätten Dänemark begeistert. Der deutsche Heeresbericht. Großes Hauptquartier, 4. Juni 1015. Bom westlichen Kriegsschauplatz. Schloß und Ort Hooge (östlich Dheriü ist bis auf einige Häuser am Westrande von uns gestürmt. Eng lische Gegenangriffe wurden blutig abgewiesen. Oest- lich Givenchh gelang es gestern abend englischen Truppen, in unsere Stellungen einzndringen, im Gegenangriff warfen wir den Feind unter schweren Verluste» wieder hinaus, 3 englische Maschinengeweh re blieben in unserer Hand. Die Stellung ist lücken los in unserm Besitz. ' Die Zuckerfabrik von Svuchcz ist »ach hin- und lurwogendem Kampfe vo» »ns besetzt. Nur west lich von Souchcz ist der Kampf noch im Gange. Ei» starker feindlicher Angriff auf unsere Grä ben bei und nördlich Neuvisle brach im Artillerie- fcuer zusammen. Südlich Neuville sind seit heute nacht Rähkämvfc im Gange. Im Priesterwalde ist der Kampf abgeschlossen, cs ist uns gelungen, den größ ten Teil der verloren gegangenen Gräben wiederzn- gewinnen. Oberste Heeresleitung. Flieger über Brügge. Haag, 3. Jnni. „Nieuwe Courant" meldet aus Sluis: In der vergangenen Nacht stattete ein feind licher Flieger der Stadt Brügge einen Besuch ab. Der Flieger warf verschiedene Bomben ab, die jedoch keine» Schade» anrichteten. Die Nacht wurde durch einen Scheinwerfer erhellt und deutlich hörte man das Feuer der Abwehrgeschütze. Frankreich will keine» zweiten Win- l terfeldzug. Nach einer Meldung der „Täglichen Rundschau" teil, der Pariser „Matin" zensiert mit, Viviani sagte in dem Kammerausschuß auf eine Anfrage von so zialistischer Seite, für Frankreich bestehe noch keine Veranlassung, sich für einen zweiten Winterfeldzug einzurichtcn, denn das französische Bestreben sei, den Krieg mit allen: Kraftanfgebot zu einein baldigen Ende zn führen. Die Teuernng in England u. Frankreich Die Londoner „Times" melden aus Paris: Die Fleischpreise sind in Frankreich im Mai uni 30 Pro zent gestiegen. Aus London wird ferner berichtet: Die Ausfuhr von Weizen und Weizenmehl, sowie Hafer ist vollständig verboten worden. Der See-Krieg. 2 Fischdampfer versenkt. Rotterdam, 4. Juni Der englische Fischdam- pfcr „Hard" wurde 150 Meilen westlich der Luu- dy-Jnsel an der Südwestküstc von England von einem Unterseeboot versenkt. Die Besatzung wurde in 'vrd gelandet. — Der Fischdainpfcr „Viktor" wur de in derselben Gegend von einem U-Boot unter Artilleriefeuer genommen und zum Sinke» gebracht. Der Kapitän wurde getötet, zwei Personen schwer verwundet, die übrigen in Milford gelandet. Untergang eines dänischen Dampfers. Stavanger, 4. Jnni. Ter Kapitän und 18 Manu der Besatzung vom Dampfer „Ehrus" aus .Kopenhagen sind hier gestern nachmittag mit dem hier beheimateten Dampfer „Jotum" eingetroffen. Ter „Chrns", der mit Kohle von Burnt Island nach Kopenhagen unterwegs war, wurde vorgestern nach mittag torpediert. (?) Der Kapitän sah den Schaum- streifen eines Torpedos und machte., den Steuermann darauf aufmcrksam, auch der Ausguckmann sah den Torpedo. Gleich darauf erfolgte eine furchtbare Ex plosion. Menschen wurde» dabei nicht verletzt. Die Mamisclmft verliest unter Mitnahme des Schiffs journals den Dampfer. Ein holländischer Schiffs» kotier »ahnt die Mannschaft an Bord, sie wurde später vom Dampfer „Jotum" übernommen und nach Stavanger gebracht. Der Kapitän ist überzeugt, das? der Tampfer torpediert wurde, hak aber das Unter seeboot nicht gesehen. An Bord der „Jotum" war schon vorher ein Unterseeboot gesichtet worden. Gistige Gase auf der „Lusitania." 'N e w uvrk, 4..Juni. Tie „Newhork Times" mel den aus Petersburg: Ter Chemiker John Brown hat erklärt, daß die „Lusitania" 250 000 Pfund Tetrachlo rid au Bord führte, die von der französischen Regie rung bestellt worden waren. Die Ueberlebenden de« „Lusitania" hätten über erstickende Gasdäinpfe ge klagt. Brown ist der Ansicht, dast diese Dämpfe von dem sich verjlüchkenden Tetrachlorid herrührten, die eine teilweise Erstickung verursachten und der fran zösischen Regierung znm Herstellen von Gasbomben dienen sollten. Es ist gut, dast die „neutrale" Be satzung die Stickgase einmal selbst zn riechen bekom men hat, die für Tentschland bestimmt waren. Bom österreichisch-italienischen Kriegsschauplatz. Der österreichische Gencralstabsbericht. Wien, 4. Jnni 1915. Amtlich wird verlautbart: s Im Tiroler Grenzranm sind keine we sentlichen Ereignisse zn verzeichnen. Ocstlich deK Krenzbergsattcls nahmen unsere Truppen zwei Gipfel, welche die Italiener vorübergehend stark besetzt hatten. An der Kärtner Grenze hielt der Geschütz- kampf stellenweise an. » Hm Kttstcnlaude wird i in Raum von Karfreit gekä m p f t. Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes, v. Hvcfcr, Feldmarschalleutnant. Gute Aussichten auf den: italienischen Kriegsschauplatz. Wien, 3. Juni. Aus dem Kriegspressequartier' wird gemeldet: Ter Verlauf der ersten Zusammen stöße au der südwestlichen Front darf uns mit Zu versicht erfüllen. Ein glänzendes Beispiel für di« Unternehmungslust unserer Soldaten bot das Grenz- gcsecht bei Caprile am 28. Mai, wo sich eine Abteilung unter Führung des Oberleutnants Zeher besonders hervortat und dem Feinde schwere Verlust« bcibrachte. Die Bewohner der Monarchie können unsere» Soldate» ruhig de» Schutz der Grenzzonen aubertrauen. » Größere Kämpfe im Görz er Gebiets Wie», 4. Juin. Im Görzer Gebiet haben sich größere Kämpfe entwickelt. Der Feind griff unsere Infanterie an. Seit vorgestern nacht wirken zu sei nem Mißvergnügen auch unsere schweren Geschütze mit. »'»»'M - AUS W M M. Lichtenstein, 5. Juni l915. Die Wettervorhersage für morgen kantet:' Keine wesentliche Acnderung. *— Stadtbab. Die Wasserwärme beträgt: 22 Grad Celsius. — Die Heuernte hat auch iu hiesiger Pflege begonnen und dürfte allseitig befriedigend ausfaklen. Das gegenwärtige trockne Wetter ist der Einbringung des Heues überaus günstig. Auf der anderen Seite wäre ein baldiger durchgreifender Landregen im Jnteressc der Landwirtschaft dringend zn wünschen. *— Die Lichtenstciner Kammer-Lichtspiele bringen für heute nud morgen das spannende vier- vktige Trauerspiel „Maria Magdalena" (nach Fried rich Hebbels Roman bearbeitet zur Vorführung, da- zn kommen noch verschiedene interessante Einlagen. Am Sonntag nachmittag ist Kindervorstellung. * ThonfeldS Lichtspiel-Theatcr hat für morgen n. a ans dem Spielplan die ergreifenden Dramen „Das Ende" und /Mf dem Pfad? der Schlan ge", außerdem „Die Dollarpriuzessiu" uud verschie dene feine Einlagen , Kein Urlaub mehr für Landwirte! Nach dem die Frühjahrsbestellung beendet ist, wird da rauf hingcwiesen, daß Urlaubsgesuche vo» Laudwir- te» in den kommeudcn Monaten nur noch in ein zelnen dringenden Fällen Berücksichtigung finden können, insbesondere kann eine Notwendigkeit znr llt'laübsertcilnng ans Anlaß der Hencrnte oder der Pflege der Accker nnd Felder nicht anerkannt werden. I KNARR' «G MSiTSMG I Lkmlcgkseksft ^U8sükrunx aller dank- mL88iA6n 6r68eliLlte. *- Ein Irrtum ist in der Verlustliste Nr. 155 der Kgl. Sächs. Armee insofern enthalten, als dort der Soldat Martin Uhlig ans Callnberg als ge fallen angegeben wird. Das ist glücklicherweise un zutreffend. Wie uns von den Verwandten des Ge nannten mitgeteilt wird, befindet sich Uhlig z. Zt. als verwandet im Lazarett Fritzlar. Er hat zwei Schüsse (Fleisch- nnd Knochcuschuß) in den linken Arm erhalten, die aber gut heile«, * - Kricgszeit Herr Bürgermeister St eckner erstattet in der Beilage vorliegender Nummer über die außerhauslwltplanmäßigen Ausgaben der Stadt Lichtenstein während des Jahres 1914, sowie über dis städtischen Lasten während des Krieges 1914/15 nach dem Staude vom 15. Mai d Js. einen interessanten: Bericht, ans den an dieser Stelle noch besonders hin- gewiesen sei. * Die Allgemeine Ortskrankenkasse Lich» tensteitt hält nächsten Montag abend im „Golde nen Löwen" ihre erste diesjährige anßerordentlichs Äusschnßsitzung ab. Wir machen die Beteiligten noch mals hierauf aufmcrksam mit dem Hinweise, daU eine briefliche Einladung nicht erfolgt. *— DaS Züchtigen ungezogener fremder Kin der ist nicht strafbar, wenn es nicht in übermäßiger gesundheitsschädlicher Weise geschieht. Mit diesem Satze, der allgemeine Zustimmung finden dürfte, be^ gründete, wie aus Meuselwitz geschrieben wird, das Schöffengericht sein Urteil, als cs einen invaliden: Maurer aus Kriebitzsch freisprach, der einen 13-jäh» rigen ungezogenen Schuljungen mit einem starken Skocke geschlagen hatte und deshalb von den Elter« des Knaben wegen Körperverletzung verklagt worde» war. > * Bcrtzntung der Einschleppung der Reb laus iu Dcutschlaud Die Truppenkommandeurs usw. sind vom Kriegsminister ersucht worden, durch: geeignete Belehrung der Truppen nnd entsprechend« Aussicht dafür zu sorgen, daß anch Versendungen vo« Blumen nnd anderen Pflanzen mit Erde aus denk
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