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Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 25.08.1915
- Erscheinungsdatum
- 1915-08-25
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-191508258
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-19150825
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-19150825
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1915
- Monat1915-08
- Tag1915-08-25
- Monat1915-08
- Jahr1915
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 25.08.1915
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In Amerika Hobe Frankreich bi, jetzt nur 48 Millionen Dollar erholten können, und in Parts u»ü London hab« man Herrn Bark eine Anleihe nur dann versvrochen, nachdem die eigenen Veldbedürfnijse dieser beiden Länder gedeckt sein würden, wo ran bei der deiressenden Saturierung dieser beiden Märkte bis auf weitere, nicht zu denken sei Den schlimmsten Hieb erhielt Bark vom Reichsraismitglied Professor Osercw, der kurz erklärte: Ruhland siehe unmittel bar vor dem Krach und von den Verbündeten sei nichts zu erwarten; die einzige Hoffnung bleibe Amerika, aber er fürchte, dah auch hier die Hoffnung nur gering sei. Man müsse ver- suchen, in Amerika eine Anleihe zu «ffektuieren unter der Be dingung, dah der große Anleihebetrag in Amerika verbleiben werde al« Zahlung für den von dort zu liefernden Kriegsbedarf Er ist bezeichnend, dah Bark auf die Ausführungen von Kokowzew und Oserow kein einzige» Erwtderungswort fand. Voss Zcg) Der Krieg mrt Italien. Vien, 23. August. Amtlich wird verlautbart: Auch gestern schlugen unsere Truppen mehrere Au grisse der Italiener gegen die Hochfläche von Taberda -ab. Stellenweise kam es wieder bis zum Handge menge. Vielfach versucht sich der Feind nunmehr me thodisch an unsere Verteidigungslinien herauzuarbei- len. Ter Brückeukops Tolmein stand nachmittags unter Artillerieschnellfeuer. Hierauf griff die wind- liche Infanterie bis in die Nacht hinein wiederholt vergeblich an: sie erlitt schwere Vertuest. An den übrigen Fronten hat sich nichts Wesentliches ereignet. Tas Feuer der schweren Artillerie auf unsere Tiroler Werke lies, zeitweise nach. Heute ist ein Vierteljahr seit der Kriegserklärung unseres einstigen Verbündeten verflossen. Tie un gezählten Angriffe des italienischen Heeres haben nirgends ihre Ziele erreicht, wohl aber kosten sic dem Feinde ungeheure Opfer. Unsere Truppen halten nach .wie vor ihre Stellungen an oder nahe der Grenze Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes. v. Hoefer, Feldmarschalleutnant. Vom westlichen Kriegsschauplatz. Grohes Hanptguartier, 23. August 1915. Heute früh erschien eine feindliche Flotte von etwa 40 Schiffen vor Aebrügge, die, nachdem sie von unseren Küstenbatterien beschossen wurde, in nord westlicher Richtung wieder abdampfte. In den Vogesen sind nördlich von Münster neue Kämpfe in der Linie Lingekopf-Schratzmäunle-Barren- kopf im Gange. Starke französische Angriffe führten gestern abend teilweise bis in unsere Stellungen. Ge genangriffe warfen den Feind am Lingekopf wieder zurück: am Schratzmünnle und Barrenkopf dauerten heftige Nahkämpfe nm einzelne Grabenstücke die gan ze Nacht an. Etwa 30 Alpenjäger wurden gefangen genommen. Bei Watrin (südwestlich von Lille» wurde ein eng lisches Flugzeug heruntergeschossen. O b e r st e H e e r e s l e i t n n g. Prachtlcistungen unserer U-Boote- Berlin, 24. August. (Amtlich.) Am 1 t>. d. M. versenkte ein deutsches Unterseeboot am Eingang des Finnischen Meerbusens ein russisches Hilfsschiff durch Torpedoschun. Vor Zeebrügge wurde in der Nacht vom 22. zum 29. Mtgust ein deutsches Vorpostenboot durch zwei feindliche Zerstörer angegriffen und nach tapferer Ge genwehr zum Sinken gebracht. Ein Teil der Mann schaft ist gerettet. Ter stellvert. Chef des Admiralstabes der Marine: Behnck e. 4 Dampfer vernichtet. London, 23. August. Wie das Rentersche Bureau berichtet, wurden der Kapitän und die Besatzung des Dampiers „C v b e r" (30«i0 Brnttotonnew aus Lon don, der von einem Unterseeboot versenkt wurde, durch den holländischen Dampfer „Mvnnikendom" gelandet. Nach einer Liverpooler Meldung wurden die englischen Dampfer „D agbi st a n" nnd „W i n d- s o r" versenkt, die Besatzungen gerettet, während der englische Dampfer „W illiam Daws o u" in die Luft geflogen ist. Zwei feindliche Dampfer vernichtet! London, 29. Anglist. Ter britische Dampfer „M a r t h a Ed in v u d s" wurde durch ein Unter seeboot versenkt. Tie Besatzung ist gerettet. Haag, 23. August. Wie der „Telegraaf" mitteilt, ist der holländische Fischereidampscr „Amsterdam" mit zehn Mann Besatzung durch eine Mine vernichtet worden. DM »scher Protest. K o p e n h a g e u , 23. August. Tas Auswärtige Amt teilt mit, das. der dänische Gesandte in Berlin ange wiesen worden ist, bei der deutschen Regierung einen entschiedenen Protest nnlünsich der vor der Insel Scltholm stattgefundeueu Neutralitätsverletzung zu erheben. Tie „Nordd. Allg. Ztg." schreibt mit be- zng ans die Vernichtung des englischen Unterseebootes „E 13" ini Bereich der Gewässer der Fusel Saltholm, diese Vernichtung sei nur eine winzige. Vergeltung für die Zerstörung der Kreuzer „Dresden" und „Alba tros" in neutralen Gewässern. 3« KlikWlMW MiM. B ern, 22. August. Ter römische Korrespondent der „Ttampa" sührt zu der Kriegserklärung Italiens noch ans, das: t<e Regierung sich energischer gezeigt hätte, als man vorausgescheu habe. Tic Entscheidung wurde besonders von Sonniuo warm vertreten. Die Kriegserklärung sei vom Dreiverband günstig ausge nommen worden. Man wisse aber nicht, ob sie in Berlin Rückwirknngen diplomatisclwr Art haben wird. In amtlich cm Streifen hegt man Libyens wegen kei nerlei Befürchtungen, ebensowenig wegen der italieni schen Kolonien in Kleinasien. „Seoclo" meint, das; die Kricgsmkläruug militärisch möglicherweise ge ringe Bedeutung, dagegen grosse moralische Rückwir kung (!) haben werde. Der Eindruck in der Türkei. K o n st a u t i n o P e l, 29. August. Die Blätter neh men den Bruch mit Italien gelassen auf und erklä ren: Wir wuüteu wohl, das; Italien seit dein Treu- bruch gegen seine Bundesgenossen entschlossen sei, glich mit der Türkei zu brechen.' Es muhte eben dem Drucke Englands gehorchen, das durch die ans sein Geheih erfolgte Kriegserklärung Italiens an die Türkei die Valkanländcr beeinflussen will. Im „Ta nin" heißt es: Italien ist kein unabhängiger Staat mehr: cs in England tributpflichtig, das im Be griffe ist, seinen letzten Trumpf a uf dem Balkan ans- znipielen in den, Glauben, dash wenn Italien der Türkei denn Krieg erklärt, die Balkanstaaten alles machen werden, was England von ihnen verlangt. Im allgemeinen gibt die Presse der Ueberzeugung Ausdruck, das. Italiens Vorgehen keine Wirkung aus den Balkan ausübcn werde und änßert ihre Zuver sicht, das: auch der neue Feind besiegt werden wird. Der wirkliche Grund des Krieges. Kopenhagen, 23. August. „Politiken" schreibt in einem Leitartikel: Italien hat nunmehr der Tür kei den Krieg erklärt. Die wirkliche Ursache, die nicht gut in der Kriegserklärung ausgesprochen werden konnte, ist, das; Italien als Beute eines glücklichen Krieges ein kl iuasiatisches Kolonialreich erobern möchte und dah es wirklich an der Zeit ist, etwas sür die Alliierten zu tun. Es ist nicht wahrscheinlich, dah Italien in der nächsten Zeit auf dein alten Kriegs schauplatz etwas erreichen wird. Tie einzige Mög lichkeit, die Lage zn ändern, scheint in der Oesfnung der Dardanellen nnd der freien Waffeuzufuhr für Ruhland zu liegen. Italiens Eingreifen an den Dardanellen. Christiania, 23. Angust. Italiens Kriegser klärung an die Türkei wird von der norwegischen Presse als sicherer Vorbote von Italiens Beteilig ung an den Operationen auf der Gallipoli-Halbinsel oder an der Küste Kleinasiens bezeichnet. Ties sei umso wahrscheinlicher, als Italien offenbar einge- sehcn habe, dah es im Angriff gegen Oesterreich doch nichts anszurichtcn vermöge nnd sich deshalb auf die Verteidigung seiner Grenze beschränken werde, wozu die Hälfte des jetzt gegen Oesterreich operie renden Millionenheeres genügen würde. Anherdem betont man, dah Italiens Eingreifen an den Darda nellen mehr oder weurger unmittelbaren Einfluss auf die Haltung der Balkanstaaten haben würde. Seoerm ver Materie v. Weler der Eroberer von Nowo-Georgewitsch SeM» WA. Berlin »Der Reichstags erledigte in seiner- gest rigen Sitzung in zweiter und dritter Lesung zunächst das Gesetz über de» Schutz der Berufstrachten der Krankenpflegerinnen und eine Acuderung des Reichs- militärgejetzes und setzte dann die Aussprache über die Eruähruugsfrage fort. Wesentlich Neues wurde dabei nicht zu Tage gefördert, sondern nur die aus de» Kommissio»sberichtcn bereits bekannten Gedan- kcngäuge nochmals vom Standpunkt der Parleipoli- tik dargestellt. (400 Millionen Mark Reichsbeiltilfe für die .Kriegswohlfahrtspflege der Gemeinden.) Man schreibt uns: Nach der am Freitag vom Reichsschatzsekretär iin Retchstag abgegebenen Erklärung soll von deck' weuLN dritten Kriegsanleihe 'ein Betrag von 20<H Millionen bereitgestellt werdw, uni den Fonds zir verstärken, der im Dezember vorigen Jahres zur Unterstützung von Gemeinden auf dem Gebiet der KriegswohlfahrtSPslege geschaffen worden ist. Damitz erhöhen sich dann die Reichsbcihilfc» für diesen Zweck auf 400 Millionen Mark. Durch den zweiten Nach trag zum Reichshaushaltsetat für 1914 ist von de» aus Anlaß des Krieges bewilligten 'Ausgaben von Ä Milliarden ein Betrag bis zu 200 Millionen Mark be- rcitgestcllt worden znr Unterstützung von Gemeinde» auf dem Gebiet der Kriegswohlfahrtspflege, insbe sondere der Eriverbslosenfürsorgc nnd der Familien- unterstütznngen, ferner sür Gewährung von Wochen- beihilfen. Dieser erste Betrag war für die Tauer? des Krieges bestimmt. Es bat sich jedoch herausge stellt, dah selbst, wenn die Bundesstaaten aus ihren Mitteln weitere Beihilfen bereitstellten, die verfüg baren Mittel nicht ausreichen. Ties ist darauf zurück-- zusübren, das; durch die vermehrten Einstellungen die Ausgaben für Familienunterstübungen sehr er heblich gewachsen sind. Außerdem aber ist auch dun: Gesetz über die Familienunterstütznng m nachträglichi eine so weitherzige Auslegung gegeben worden, dM dadurch der Kreis der Bezugsberechtigten bedeutend erweitert wurde. Auch die Wochenbeihilfc ist über den ursprünglichen Pla» hinaus wesentlich ausge dehnt worden. Sv ist es begreiflich, wenn die ur sprünglich für die ganze Kriegsdauer zur Verfügung- gestellten Mittel bei weitem nicht ausreichen und ihre Ergänzung wiederum durch 200 Millionen Mar? erforderlich wird. Preußen hatte bereits den auf sei nen Teil aus dem Reichsfonds entfallenden Betrag von 110 Millionen aus eigenen Mitteln um den gl'i- chcu Betrna erhöht, wodurch es möglich wurde, im Durchschnitt zwei Drittel der Kosten der Wohlfahrts pflege den Gemeinden zu erstatten. AIS M M M. Lichtenstein, 24. Angust 4915. Ereignisse vom Weltkrieg 19 k4 24. Angust: Russischer Vorstoß nach Ostpreußen; Sammeln deut scher Truppen zum Gegenstoß. - - Beginn der ersten Schlacht bei Krasnik. Der österreichisch-ungarische Kreuzer „Kaiserin Eli sabeth" erhält Besehl, bei Tsingtau mitzu kämpfen., * * * * - Die Wettervorhersage für morgen lautet: Meist heiter, Temperatur normal, Gewitterneigung, sonst meist trocken. > Taschenuhren. Nenerdings mehren sich die Bitten unserer braven Feldgrauen um Uebersendung vou Taschennyreu ins Feld: ist es doch sehr erklärlich, daß gar manche Uhr im Laufe der Zeit ihren Dienst versagt oder auch im Kriegsgetümmel verloren geht. Nun befindet fich wohl in manchem Haushalet eine ältere nicht mehr benutzte Taschenuhr, die vielleicht uur einer kleinen Wiedeiherstellungsarbeit bedarf, nm als völlig brauchbar ins Feld gesandt werden zu könne.>. Der Landesansschus der Vereine vom Ro ten Kreuz ist gern erbölig, solche ihm znr Versügung gestellte Tafchenuhreu an die Trupp'n ins Feld wei ter zn besörderu und bittet herzlichst um deren Zu sendung au seine Geschäftsstelle Dresden-A., Zin» zendorfstraße l7, l. - Die Gründung des Vereins „Heimat» Sank" sür Glauchau-Land fall am 27. Augnst, »ach- mitlags !:a!b 5 Utzr, in einer Versammlung erfolgen, die in: „Grünen Baum" iu Alberisthai stattfiudet. Wir uecweiwu auf die diesbezügliche Bekanntmachung in der gestrige» Nummer. * Vorsicht! Die schöne, lilarötlichc, sechsteilige Herbstzeitlose, die augenblicklich ans den Wiesen blüht und dew Gaweukrokus in Wuchs und Gestalt seh» nahe kommt, enthält bekanntlich ein sehr stark wir kendes Gift. Diese Pslanze dars deshalb nur mit Vorsicht be.ntnt werden: vor allem hat man sich, davor zu hüreu, eine Herbstzeitlose mit dem Stiele >u den Mnud zu ueluneu, was besonders Kinder gerne tun. Wie gütig diese Pslanze ist, erhellt da- >aus, daß ein Lehrer, der iu der Naturwisjeuschafts-- stuudc die Bluuieu noch mit dem Fingernagel auf» ritzte, um den Kindern die berabiührenden Staubge fäße zn zeigen ,nnd daraus, ohne sich die Hände ge waschen zn haben, in der Pause sein Butterbrot ver zehrte:, schwer erkrankte. * Liegcsttthle. Der Landesansschus! der Ver eitle vom Roten Kreuz erneuert die bereits mehrfach! ausgesvrvchene Bitte um Ucberlassuug von Liegcstüh- len sür die Pflege von Verwundeten nnd andere»» Heilungsbedürftigen. Bei der großen Anzahl Ver wundeter. die zurzeit die Lazarette füllen und de« außerordentlich günstigen Ein.wirknng des Aufent- halj.es in freier Lnft ans deren Genesnng ist der Be darf au Liegestühleu überall eiu sehr großer, und» es ist zu hosseu, daß diese erueute Bitte allseitig srenndliches Gehör siude und mancher noch in diesem oder jenem Haushalt verfügbare Liegestuhl dem näch sten Lazarett znr Versügung gestellt werde. In Dres den nimmt auch die Geschäftsstelle des Landesaus- schusscs vom Roten Kreitz, Zinzendorfstraße 17, 1^ solche gern entgegen, sorgt nötigenfalls auch für deren) Abholnug. i
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