Suche löschen...
Sächsische Elbzeitung : 16.09.1941
- Erscheinungsdatum
- 1941-09-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787841065-194109169
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787841065-19410916
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787841065-19410916
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Elbzeitung
- Jahr1941
- Monat1941-09
- Tag1941-09-16
- Monat1941-09
- Jahr1941
- Titel
- Sächsische Elbzeitung : 16.09.1941
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Sächsische Elbzeitung mit Königsteiner Anzeiger : der Raum von 1 mm Höhe.und 4ü mm Breite Tageblatt für üas Clbgebirge Bad Schandau, Dienstag den 16. September 1941 85. Jahrgang Nr. 217 Lieber die Dnjepr-Brückenköpfe in breiter Krönt prN»Iiste Nr. 7. erMungoor! Lad Schandau DeUSst«,,» Werktag» S-ir und X—I« i»«. Heimatzeitung für üie Otr Sächsisch, Etbieltung mit Königsteiner Anzeiger erststeint jeden wrrktag nachmittag», vezugopreio monatiich frrt Nau» durch AuoNöger I.ss «ir Seibstabiwier monatlich I,s; .Lcc, durch dir Post monatlich sA.cc zuziigi^, NesteUgeid. Einzelnummer 10 .!ö>/. Nichleistiliinen einzelner Nummrrn insoigc höherer Gewalt, vetrleböstörung ulw. rechtfcrligt keinrn Anipruch aus Rückzahlung des Lezugoprelje» und Erfüllung °on Anzelgrnauflrägen. jür Rückgabe unoerlangter vellräge übernehmen wir kein« Sewöhr. Elnfenöungen ohne Rückporto worden nicht zurückgefanöl. posthheckkonla: Amt Oreoben Z»r7. Sirokontoc Stadtbank Lad Schandau Z4IS. voikobank Lad Schandau s°o. /lmtsgerichtsbezirke Saü Schanüau unS Königstein (Elbe) ,, a^t^Noin.r Anzeiger enlhöil dir amtlichen vekannlmachungen de» tandral« Vie s»ö»sl>cke Ei ke tung m ^Ihmannodors, der zinanzömier Sebnit, und Pirna. Verlag und plrna, drr Lüegerm, »an , , » <z„nruf -r). S-lchäll»»'»' und Ochrlstleltung ,ür Nönigstein: v-uvthhrihl.itungc vad Schandau, Zaukenstrah, Id» «roh. Ami»,ast' S7» iZ-rn-uf Am, Königstein ,SS>. Anz.Ig.nurelf. tollet 7 Sh/, >m certlrll I mm tlöhe und yo mm prrlte »s,5 . Annahm.lchlub ,ür Anzeigen - tlhr, für jamlii.nan,eigen ,0 ilhr. Großer Sieg am Ilmensee Auö dem Fiihrerhanptquarticr, 16. Sept. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: In der Ukraine haben Verbände des deutschen Heeres mit wirksamer Unterstützung durch die Luftwaffe in liihucn Angriffe» an den wichtigsten Stellen Brückenköpfe Uber den breiten Unter lauf des DnjcPr gebildet. Nachdem die Brückenköpfe in mehr tägigen Kämpfen gegen erbitterte starke feindliche Angriffe zum Teil mit Pauzcruuterstiisruug gehalten nnd erweitert werden konn ten, sind nunmehr die deutschen Divisionen ans ihnen heraus in breiter Front siegreich weiter nach Osten vorgcstoszcn. Im Raume südlich des Ilmc «- Secs wurde«, wie bereits durch Soudermeldung bekanntgcgcbcn, iu den letzten Wochen starke Kräfte der sowjetische» 11., 27. und »4. Armee durch Teile des deutschen Heeres unter Führung des Generalobersten B u s ch mit Unterstützung durch Verbände der Luftflotte des Generalobersten Keller entscheidend geschlagen. Nenn feindliche Divisionen wur den völlig vernichtet, neun weitere unter blutigsten Verlusten für den Feind zerschlagen. Ueber 53 660 Gefangene sielen in unsere Hand. 326 Panzer, 665 Geschütze aller Art sowie zahlreiches Kriegsmaterial wurden crbentct oder zerstört. Anne Wmvke «m Leningrad Außerordentliche Leistungen einer deutschen Division. In den barten Kämpfen um die Befestigungsanlagen vo, Leningrav haben die deutschen Truppen austerordcntlichc Leistungen vollbracht. Nach vorangegangenein schweren, Häu ser- nnd Bunkcrkampf eroberte am 11. September eine deutsche Division eine Ortschaft, die von den Bolschewisten überaus zäh verteidigt wurde und durch Feldstellungen und Bunker gesichert war. Die deutsche Division durchbrach die Feld- und Bnnkerstellungcn der Sowjets nnd stellte die Verbindung zur Nachbardivisiön her. In den Kämpfen des 11. September setzten die Soldaten dieser deutschen Division über 36 sowje tische Bunker, darunter fchwere Gcschntzbmikcr, auster Gefecht machten zahlreiche Gefangene nnd erbeuteten eine Anzahl sowjetischer Geschütze. Im Laufe des 12. September kämpfte sich die deutsche j Division in einem durch Minenfelder geschützten Verleid!- . gungsshstem der Bolschewisten weiter vor. Die sowjetischen Widcrstandslinicn wurden durchbrochen. Die Pioniere dieser , Division räumten allein am 12. September über 1606 l sowjetische Minen weg und setzten im Zusammen- ! wirken mit den anderen Truppenteilen -11 Sowjctbuukcr, dar unter 16 mehrstöckige Werke und zwei Geschützbunkcr, auster Gefecht. In den Abendstunden des 12. September drangen die Truppen der Division in ein durch zahlreiche Vcr- tcidiguugsanlageu und Stützpunkte gesichertes Dorf vor. Deutsche Panzer durchbrachen StclluugSsystem. Deutsche P a n z c r k a m P f w a g c u durchbrachen am 14. September im Verlauf der Kämpfe um die Bcscstigimgs- aulagcu vor Leuingrad eiu neuzeitlich nusgcbautcs Stel- luugsshslcm der Bolschewisten. In heftigen Gegenangriffe« , versuchten die Sowjets unter Einsatz von schweren nnd schwer- i stcn Panzcrkampswagen, die deutschen Panzerverbände zurück- ! zuwcrfcu. Die bolschewistische» Augriffe wurdcu ! erfolgreich z u r ü ck g e s ch l a g e u. Im Verlauf dieser Kämpfe j erlitten die Sowjets schwere blutige Verluste uud verlöre» 12 Pauzerkampfwageu, darunter mehrere von 52 Tonnen Geivicht. Erfolgreiches Vordringen an der finnischen Front. An der finnischen Front setzten die deutschen nnd imnischcu Truppen am 11. September ihr Vordringen erfolg reich fort. In hartem Kampf erzielten sic weitere wichtige Geländcgewinne. In zahlreichen Eiuzelkämpsen wurden 156 sowietischc Bunker, die eine wichtige Strasten- vcrbmdung sichern sollten, genommen. Sämtliche Gegen- nngrisse der Bolschewisten wurden unter schweren blutigen Verlusten sür die Sowjets abgeschlagen. Bomben auf die Inseln Leset und Moon Ueber 506 Kraftfahrzeuge zerstört Im Nordabschuitt der Ostfront flogen deuljchc Kampfflug zeuge nm 1-1. September mehrere Angriffe gegen Artillcrw- Stellungen und Truppenansammlungcn auf der Insel Oeiel und Moon. Mehrere Batterien wurden mit gutgezieucn Bomben belegt und sowjetische Verbände im Tiefangriff durch Bordwaf- fen unter Feuer genommen. Die Beobachter der deutichen Kampfflugzeuge konnten nach ihrem Rückflug zahlreiche Ma- tcrialausfalle der Bolschewisten melden. Die deutsche Luftwaffe setzte am Sonntag, dem 1-1. Sep- tember, starke Kräfte im Naum ostwärts des Dnjepr gegen Truppenansammlungcn und Artilleriestellungen der Bolsche wisten. mc rollenden Angriffen wurden Feldstellungen, Trans- oortkolonnen und Panzerkampfwagen mit Bomben belegt und vernichtet. Ueber 560 Kraftfahrzeuge der Sowjets wurden durch ' Bomben und Bordwaffen zerstört, fünf Geschütze zum Schweigen , gebracht und cm sowjetischer Panzerzug auster Gefecht gesetzt. Sechs weitere Transportzuge wurden mit zahlreichen Bomben , belegt, zum Stehen gebracht und schwer beschädigt - Im Kampf gegen die britische Vcrsorgungöschisfahrt vernichtete die Luftwaffe am Tage westlich der Hebriden einen Tanker vo» 7366 VRT. In der vergangenen Nacht wurden im Sccgcbiet um England ans Gclcilzügcn hcranö zwei graste Handelsschiffe, dar unter ein Transporter, in Brand geworscn. In Nordafrika führten deutsche Truppen an der Sollum- Front einen erfolgreichen Aufklärnngsvorstost mit Panzern durch. Bei Tobruk wurde nach hartem Kamps eine wichtige Höhe ge nommen. In Lnftkämpfcn und durch Flakartillerie wurden am 14. September in Nordafrika ohne eigene Verluste acht britische Flugzeuge abgcschosscn. Versuche britischer Flugzeuge, am gestrigen Tage die Deutsche Bucht und die holländische Küste anzugreifen, blieben wirkungs los. Jäger schossen acht scindlichc Flugzeuge ab. Britische Flugzeuge warfen in der letzten Nacht Bomben auf verschiedene Orte Nordwcstdcutschlands. Die Zivilbevölkerung halte, vor allem in Hamburg, Verluste an Toten nnd Verletzten. Nachtjäger und Flakartillerie schossen neun dcr'angrcifenden Bom ber ab. HöhengelSndc vor Leningrad erobert. Eine vor Leningrad eingesetzte deutsche Infanterie-Divi sion drang am 11. S. erfolgreich gegen ein Höhcngelände vor, das die Sowjets durch Minensperren und zahlreiche Bunker ge sichert hatten und das sie zäh verteidigten. Das Höhengelände wurde in hartem nnd schwerem Kamps erobert. In diesen Kämpfen vernichteten die deutschen Truppen im Abschnitt dieser Divilion 50 sowietikcbe Bunker. Dank der Reichsmarschalls An siegreiche Jagdgeschwader Mölders Das Jagdgeschwader Mölders erhielt nachstehendes Schrei ben des Oberbefehlshabers der Luftwaffe: „Ich habe die Meldung erhalten, dast das Geschwader den 2600. Luftsicg errungen hat. Ich spreche den sieggewohnten Ingdgruppen meine rückhaltlose Anerkennung zu de« hervor ragenden Erfolgen uud meinen besonderen Dank für den hel denhaften Einsatz ans. Göring, Reichsmarschall." Weitere Anerkennungsschreiben sandte der Reichsmarschall den bewährten Jagdgr»ppcn des Jagdgeschwaders unter Füh rung des Majors Trautloss znm 1200. Lustsieg sowie dem Jagdgeschwader unter Führung des Majors Handrick anläst- lich des 500. Luftsieges. 8n kritischen Situationen die Retter Vier Staffelkapitäne eines SchlachtgcschwadcrS mit dem Ritterkreuz nnsgczcichiict Der Führer und Oberste Befehlshaber der Wehrmacht hat ans Vorschlag des Oberbefehlshabers der Luftwaffe, Reichs marschall Göring, das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes nach- stehenden Staffelkapitänen eines SchlachtgcschwadcrS verliehen: Oberleutnant Durschcl, Oberleutnant Metzer, Obcr- lcnnaut Dörfel, Oberleutnant Törnbrack. Die vorstehend genannten Staffelkapitäne haben sich auf allen Kriegsschauplätzen als kampferprobte, vorbildliche Füh rer ihrer Einheiten bewährt und in je über 200 Femvflügcn fchlachicntschcidene Erfolge erzielt. In zahlreichen Fällen hat ihr todesmutiger Kampf kritifche Situationen der am Boden kämpfenden Truppen gerettet, mit denen sic durch die Be sonderheit ihres Einsatzes aus Leben und Tod verbunden sind. Vor allem der Panzerwaffe sind sic oft in emschcidcndcn Mo menten auf dem Schlachtfeld treue Helfer und Wegbereiter ihres Vormarsches gewesen. Neue Ritterkreuzträger des Heeres VM. Berlin, 15. September. Der Führer nnd Oberste Befehlshaber der Wehrmacht verlieh ans Vorschlag des Ober befehlshabers des Heeres, Gcncralfeldmarschall von Brau- chitsch, das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes an: Generalleutnant Hollndt, Kommandeur einer In- fanterie-Division; Oberst von Groddcck, Kommandeur eines Infanterie-Regiments; Oberst Specht, Kommandcnr cliicö Infanterie-Regiments; Major Dr. Müller, Ba- taillonSkommnndcur in einem Schützen-Regiment; Major von Lauchert, Abtciluugskvminandeur iii einem Panzer- Regiment; Major Rückt, Kommandeur eines Nadfahr-Bn- tnillons; Hnuptmnmi Schröter, Bataillonskommnndcur in einem Infanterie-Regiment; Oberleutnant Frhr. von Wer thern, Kompaniechef in einem Schützen-Regiment; Ober- leutnant von Cvsscl, Kompanicsührcr in einem Panzer- Regiment; Oberfeldwebel Sawatzki, Zugführer in einer Jnfnntrrlc-Pnnzcrjnger-Kompanie. Hohe Auszeichnung für finnische Offiziere Den nur selten sür besondere persönliche Tapscrkcil ncr- liehcncn finnischen Orden des Ritterkreuzes des Maimerhcim- Krelizes erhielte» jetzt in der zweiten Klaste zwei finnische Of fiziere. die Obersten Arno Blick und Aaro Pajari. Straße des Todes Messerschmitt - Zerstörer zersprengen bolschewistische Trnppcnmassen — Kein Ausweg aus dem Kessel mehr Von Kriegsberichter Wolfgang Küchler. DdtlZ 13. Sept. (PK.j Ter eiserne Gürtel, den deutsche Truppen nm Leningrad gelegt haben, verengert sich von Tag zu Tag. Bou allen Seiten zielen die Stostkcilc der verbündeten Armeen aus den nordwestliche» Eckpfeiler der Sowjetunion. Die letzten Lücken sind geschlossen. Wieder einmal sind riesige bolschewistische Trnppcnmassen in einen Kessel zusammcngctricbcn worden, ans dem cö kein Ent rinnen mehr gibt. Eine neue Vernichtungsschlacht größte» Ausmastcs bahnt sich an. Hartnäckig verteidigen die Sowjets die Stadt, deren Verlust für sie eine materiell wie moralisch gleich grosse Schädig»,ig be deutet. Neben starken Verbänden ihres Heeres haben die Sowjets auch große Teile der ihnen noch verbliebenen Luftwaffe im Nvrd- abschuitt der Ostfront zusammcngczogcu. In Vorstößen gegen die Spitzen der deutschen Panzer und der Infanterie sowie durch eine verzweifelte Abwehr der zermalmenden Walze deutscher Luft- angrisfe haben die sowjetischen Flieger immer wieder versucht, das Verhängnis von Lcilingrad abzuwcnden und den raumgrci- fendcn Vormarsch der deutschen und der finnischen HccreSverbände aufzuhalten oder zu zerstreue». Vergeblich! Der entschlosseuc Sicgeswille unserer Soldaten ist stärker als die auf Politruk- Pistvlcn begründete Verbissenheit des sowjetischen Gegners. An den schweren Kämpfe» »m Lcilingrad ist unser Zcrstörcr- gcschwader maßgeblich beteiligt. Seit Wochen ist der engere und weitere Raum um die iwrdwestsowjctischc Metropole mm schon unsere fliegerische Heimat geworden. Alle die fast miaussprcch- lichcn Namen russischer Dörfer und Städte im Vorfeld Lcuiugrads sind uns geläufig geworden. Fast mit jedem dieser Name» ver knüpft sich die Erimieruug an irgeiideiiicn Angriff, irgendeinen Erfolg, de» wir dort errmigen habe». Besonders gegen die Un zahl von Fliigplätze», die wie ein ticfgcgliedcrtcS Stachekdraht- gcwirr »m Lenmgrad hcrmngclegt sind, haben sich unsere An griffe mit größtem Erfolg gerichtet. So hat unser Geschwader allein im Leningrader Raum eine große Anzahl von Sowjctflua- zcugen vernichtet, teils in schweren Luftkämpfeii, teils durch schnei dig dnrchgcführte Tiefangriffe mit Bombe» und Bordwaffen ans die Luftbasc» des Gegners. Einige am Filmischen Meerbusen gelegene Luftstützpunkte der Sowjets dicht bei Lenmgrad wurden jo schwer getroffen, daß bei den einzelne» Angriffe» der Me 110- Gruppe» bis zu 15 Fiugzcuge auf eiumal zerstört wurde». In emem Seeflughafe« wiirdeil bei einem cmzigc» Einsatz 15 Wasser flugzeuge vernichtet, eine Anzahl weiterer Secmaschme» schwer beschädigt, so daß damit fast die gesamte in dem Sccflughafe» lie gende bolschewistische Flicgcreinheit außer Gefecht gesetzt war. Sieben diese» der Niederrmguug der gegnerischen Luftwaffe geltende» Einsätze» w»rdc das Geschwader mit gleich gutem Er folg auch gegen Vatteriestcllnngcn, Feldbefestigungen, Eisenbahn geschütze, Ärnckcn nnd andere Erdziele eingesetzt. Dem weiteren Vordringen unserer Truppen wurde damit wertvolle Hilfe gelei stet. Ganz besondere Verdienste aber haben sich die Besatzungen unseres Zerstörcrgeschwaders vci der Bekämpfung bolschewistischer Kolonnen nnd Fahrzeuge sowie der Rückzugsstraße» des Gegners erworben. Bei uns wurde für diese Angriffe der Name Stra ße n j a g d geprägt. Es gehören ganze Kerle dazu, Flieger, die aus sich uud ihrem Flugzeug das Letzte herauszuholcn vermögen, Männer, die mit ihrer Verwegenheit eine kaltblütig abschätzcndc Besonnenheit ver binden, wenn in kühnem Ticfflng die Straßen des Feindes abge jagt werden. Biele Lastkraftwagen hat unser Geschwader dabei schon in Brand geschossen, unzählige Kolonnen des Gegners zer schlagen. Auch heute sind wir wieder zur Slraßenjagd »»gesetzt. Vor Leningrad sind von Aufklärern starke sowjetische Truppenmasscn fcstgesteltt worden, die vor dein Ansturm des oeutschcn Heeres in wildem Durcheinander in Richtung auf die Stadt zurückströmcii. Wir werden dafür sorgen, daß dieses Durcheinander noch größer wird, daß die Sowjets nur mit blutigsten Verlusten ihren Ruck- zng beenden können. Die Kampflust steht unseren Männern ins Gesicht geschrieben, als wir zur Flngbesprcchnng vor unseren schnittigen Vögeln an- gctrctcn sind. In die kurzen, Prägnanten Worte des Staffelkapi täns bricht nnvermittelt das Gebrüll der Motoren, dic für den kommenden Start schon warmlaufe». Ueber das Rollfeld treiben in geringer Höhe schanmige Wolkcnfetzcn. Wir können ims für unsere Straßcnjagd kein besseres Wetter wünschen. Und diese Atmosphäre des Drängenden, Jagenden ist noch nm nns, als wir fünf Minuten später in dic hochaufstcigcndcn Wol- kcngcbirgc hincingestoßen sind nnd in schnellem F-lng die grau weiße Wand durchschneiden. Rcgengerinsel fließen am Kabinen glas entlang, dann wieder ist für die Zeitspanne weuiger Sekun den ein Stnckchen blauen Himmels in unser Blickfeld gezaubert. Auch die anderen Flugzeuge unserer Staffel tauchen zeitweise in den milchigen Wolkenschlcier ein, dann gleiten wir wieder tiefer, hundert Meter über Banmspitzcn, Straßen und Wiesen dahin. Unter uns windet sich jetzt der endlose graue Wurm deutscher motorisierter Kolonnen dahin. Winken, Tücherschwenken. Sie marschiere» auf Lenmgrad, nnd wir wissen, daß ihr Marsch un aufhaltsam ist, daß auch der zäh um jeden Fußbreit Boden kämp fende Gegner ihm Weichen muß. Dann sind wieder die Wolken unsere Begleiter. Wenn wir
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite