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Erzgebirgischer Volksfreund : 14.07.1934
- Erscheinungsdatum
- 1934-07-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-193407140
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19340714
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19340714
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungErzgebirgischer Volksfreund
- Jahr1934
- Monat1934-07
- Tag1934-07-14
- Monat1934-07
- Jahr1934
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 14.07.1934
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ErzgebirgWer voltssteun- -kk-« ÄS»i-er-Sch»re5«Kr Sie Enttviülnng der Sergfladt Schneeberg zm Aremdenverlehrsfladt. Wenn wir in alten Büchern und Schriften blättern, kön nen wir immer miedet feststellen, daß schon vor Wer IM Iah. «n, als noch die Postkutsche die einzige offizielle Verbindung »on Ort zu Ort -arstellte, es bereits begeisterte Schilder« der Schönheiten unser« engeren Heimat gab. Gerade di« altehr. »Lrdige Silberstadt Schneeberg, die damals im Kranze d« rrzgebirgischen Städte eine beherrschende Stellung einnahm, konnte sich der eingehenden Schilderung der zeitgenössischen Schriftsteller ritz«««. So schreibt der Breitenbrunner Pfarrer Bild in seinen 18M «schienen«» „Interessante Wanderungen durch das sächsisch« Ober-Erzgebirge", daß Schnevberg zu den schönsten Städten des Erzgebirges gehört, und verbreitet sich in begeisterten Ausfiihrungen üb« den herr lichen und angenehmen Anblick, den Schneeberg von allen Seilen bietet". Auch in dem 1837—1839 erschienenen Sammelwerk ^Saxonia, Museum für sächsisch« Paterlandskunde" wird Schneeberg, unterstützt von zwei vortrefflichen Stahlstichen, «trotzend -ewürdi-t. Schneeberg hatte bereits damals große Bedeutung als Durchgangspunkt groß« Straßen, vor allem auch nach Karlsbad, wohin auch Goethe im Ähre 1786 nach erfolgt« Ueberuachiung im „Goidnen Ring" (jetzt Commerz- «W Privatbank) reiste. Auch die vielen Reisenden und Ge schäftsfreund« der Schneeberg« Spitzen- und Handelsherren trugen sich« das tzrig« dazu bei, die Schönheiten Schneebergs und sein« Umgebung zu künden, wie sich aus allen noch vor handenen Briefen leicht nachweisen läßt. In dem 1847 erschie nenen, mit vortrefflichen Stahlstichen ausgestatteten Buch „Das stichfische Eq-chtv-e" von H«rm Grimm, Dresden, fchil- bert der Verfasser in eingehender Ausführungen namentlich dte wuchtige Schönheit -er St. Bolfgongskirche. ? Mit der Seöffnung der Eis«n-ahulinie Schnee, der-—Rtederschlema tm Jahre 1N8 war auchSchnee- her- an da» Weltverkehrsnetz angeschlossen. Leider erfolgte trotz jahrzehnt« lang« Bemühungen keine Wetterführung der Mchn nach dem Bogtlande. trotzdem muß anerkannt werden, daß mit Eröffnung der Eisenbahn «ine segensreiche Epoche im Berkehrsleben d« Stadt ihren Anfang nahm. Eine gewaltige Belebung der Werbung für die Schön- heilen uns«« engeren Heimat, vor allem auch unser« damals betriebsamen Berg-, Handels- und Schulstadt Schneeberg, er folgte durch die Gründung des Erzgebirgsver- ein» im Jahr« 1878. SeminarW«rlchr« Dr. KShler und keine Getreuen, darunter uns« noch lebender Ehrenbürger, Seminaroberlehr« Lorenz, nahmen mit Begeisterung die Arbeit für die Erschließung des Erzgebirges auf, und bereits hie ersten Jahr« der Berrinsarbeit zeitigten lebhafte Erfolge. D« Erzgebirgszwelgverein Schneeberg-Reustädtel richtete be- deits in den ersten Jahre» seines Bestehens seine ganz« Auf. »erksamkeit. darauf, Schneeberg und seine Umgebung in wei- ; le» Kreise» bekannt zu machen durch Errichtung eines Hölzer- sie» Ausfichtsturmes (des ersten im Erzgebirge) auf dem Glees- derg, Erschließung des Keilberg., Pinkes- und Forstgebietes tzurch Setzen "von Bänken und Wegweisern und Bau von Unterstandshütten (die Pinkesschützhütte fiel nach bvjährigem Bestehen einem Sturm zum Opfer). Auch «in Werbealbum Mit Photographien vom Erzgebirge, um das sich der damalige Hüttenmeister Müller vom Echlemaer Blaufarbenwerk (dessen reiches wertvolles Bildmaterial im Besitz der Stadt Schneeberg ist) große Verdienste erwarb, wurde in jenen Iah. «en beretts hevausgegeben. Originell ist, daß bei einem 1878 erschienen Bierbeartikel über das Erzgebirge Schneeberg «inen großen Raum einnimmt, wobei besonders das ,^ute Abend- Kot in Stahls Hotel" gerühmt wird! Das Keilberggebiet wurde durch den im Jahre 1883 seitens des dann selbständig gewordenen Erzgebirgs-Zweigvereins Schneeberg erfolgtenBau de» Bismarckturmes und das seitens der Stadt «richtete Unterkunstshaus in weitgehender Weise aufgeschlossen, wo ¬ bei der mit einem Kostenaufwande von 3200 Mark errichtete Turm spät« der Stadt schenkungsweise überlassen wurde. Schneeberg hat es damals schon verstanden, sich einen guten Ruf als Feststadt zu schaffen, und die großen Veranstal tungen der letzten 50 Jahren werden sicher dazu beigetragen, haben, die Stadt in wellen Kreisen bekannt zu machen. Dor allem war es auch die Bedeutung als Schulstadt, und man- cher Schüler des Gymnasiums und Seminars war Künder der Schönheiten unserer Stadt und hat ihr ein liebevolles Ge« denken bewahrt. In den Jahren vor dem Kriege war d«r Plan einer Querverbindung nach dem Bogtlande bereits bis zur Grün dung einer Erzgebirgisch-Bogtländischen Dahn- und Elektrizi- tätsgesellschast gediehen. Auch dies« Gesellschaft, welche den Bau einer elektrischen lleberlondbahn von Schneeberg nach dem Bogtlande sich zum Ziel gesetzt hatte, war kein Erfolg be« schieden, da vor allem die Staatsbehörden Zweifel an der Ren tabilität dies« geplanten Linie hegten. Die Frage einer Querverbindung nachdem Bogtlande, welches damals auf das eng^ mit Schneeberg durch die Stickerei und Spitzenindustrie verbunden «ar, wurde immer bren nender. Da begann, wenn auch noch in bescheidenem Aus maße, auch in unserem Erzgebirge sich das Automobil das Feld zu erobern. Schneeberg bekam im Jahre 1911 seine erste Autobuslinie, die „Ek o v", di« von Gey« über Aue und SchneÄerg nach dem Bogtlande führte. Leider war dieser Linie, welche von den beteiligten Gemeinden unter ziemlichen Opfern getragen wurde, kein langes Leben beschieden. Der Da« Schmeik-arw, eines See ^Hön/ken Vaeoützeväuöe öer Siaök -Le-re«M- Ae. - - - Heimatfest Schneeberg Ser Schneeberger Versbau im Kandel der Zeiten. Geologische und geschichtliche Studien. bedeutendes Silbermittel ange 1475 Silber «och «Uwn von Pros. Die Lia/a-«. anbrüche auf der St. Georg- Zeche erwiesen sich so aushal- tend, daß die Grube im Jahre 1477 auf einen Kux 4000 rheinische Gulden reine Aus- beute verteilen konnte. Am 23. April 1477 speiste Herzog Albrecht in derSt.Georg-Fund- grübe an einer durch die Scha rung von 12 silberführenden Gangtrümern gebildeten Erz niere, von der nach Meltzers Stölln in den Berg. blühte der Bergbau in und bei Neustädtel aus. Die Silber Das Fündigwerden des Schneeberger S i l b e r bergbaus wird in das Jahr 1470 verlegt. Lange vorher, bereits zur Zeit des Beginns des Freiberger Bergbaus um 1185 wurde in der Umgebung Zinn geseift und Eisenstein am Wolfsberg und Hasenberge be, Oberschlema gewonnen. Um 1350 nahm der Kupferbergbau am Hohen Forst bei Weißbach seinen An fang. Daß aber längst vor der Auffindung der Schneeberger Eilbergänge Bergbau zur Gewinnung von Silber in der weiteren Umgebung bekannt war, beweist eine alte Berleihungs- urkunde vom Jahre 1382, di« über den Stollnbrunnen bei Lößnitz handelt, in welchem Silber, Wismut und Eisenstein gewonnen worden sein soll. Beim Schürfen auf Eisenstein ist, wie berichtet wird, im Jahre 1470 eine silberhaltige Gilbe am Schneeberg gefunden worden, die den Anlaß zu weiteren Untersuchungsarbeiten gab. Am 6. Februar 1471 wurde auf der Alten Fundgrube «in troffen, ein bei weitem größerer Fund aber 1472 auf der Nach- byrgrube St. Georg gemacht. Dieser Silberfund hatte einen außerordentlichen Zuzug von Bergleuten und Glücksrittern nach Schneeberg zur Folge; das Schürfen nach Silber entwickelte sich derart, daß 1474 inner halb des hölzernen Schrankens der neuen Ansiedelung bereits 66 Zechen und außerhalb noch 120 Gruben vorhanden waren. Ueberdies führten bereits 13 Angaben später 400 Zentner Silber gewonnen worden sem sollen. Die höchste Blüte ««eichte der Schneeberger Silber bergbau aber im Jahre 1478, in dem nach Georg Agrikola der St. Georg in einem Quartale 234 600 Tylr. Ausbeute -W. 1480, also nur erst 10 Jahre nach Fündigwerden des Berg- baus, war der St. Georg schon über 1M Lacht« tief und die Hebung des Grundwaffers verursachte immer größere Schwie rigkeiten. Um die Gruben bei Neustädtel mit Kraftwaff« Zur Hebung ihrer Gtundwass« zu versorgen, wurde 1483 oet Filzteich auf einem alten Seifengelände angelegt. Ließ nH 1478 der Silbersegen in Schneeberg nach, so hatte man 1490 noch das Unglück, daß Infolge «in« Wasserflut all« Zechen er soffen. Mangels geeigneter Maschinen konnte ihrer Gewältt- gung bei St. Georg erst 1505 nach Konstruktion ein« Bulaen- Mnst näher getreten werden, mit deren Hilfe man 1513 oa» alte Tiefste wieder ««eichte. Die Bewältigung erforderte üb« so ungeheure Kosten, daß die Grub«, obwohl sie 1510 bi» 131747 Mark Silber gewann, k«ine Ausbeute geben konnte. Wenige Monate nach b«ndeter Gewältigüng »erbrach jedoch die Welle der neuen Kunst, so daß die Srundwass« wird« aufgingen und die Grube 1514 -um Erliegen kam. Ihre -Ge- wältigung wurde erst tn den 1870er Jahren durchgeführt. Frühzeitig erkannt« man, daß die im Tal« von Schneeberg angesetzten Stölln für einen zukunftsreichen Bergbau kein« genügende Wafferlosung bringen konnten. Deshalb wurde um 1480 der Marx-Semmler-Stolln begonnen, der die Grund- waffer nach der Zwickauer Mulde ableitet, in die er unterhalb des Bahnhofs Niederschlema mündet. 1714 besaß der Haupt- stolln bereits 6800 Meter Läng« und seine Rebenflügel werden überdies zu 1585 Meter angegeben, 1835 betrug die Stolln- länge mit Seitenflügel 29928 Meter, 1883 L 983 Met«, gegenwärtig etwa 43,6 Kilometer. Das Vorkommen von Kobalt wurde bereits kurz nach dem Fündigwerden des Schneeberger Bergbaus bekannt Meltzer erwähnt, daß schon um 1500 große Mengen Kobalt gefunden wurden und daß 1514 ins Freie gefallen« Schlacken« Halden von Silberschmel-Hütten auf Kobalt verliehen wurden. 1520 wird erwähnt, daß Peter Weidenhammer, der Faktor de, Hetten von Planitz, denen ein Privilegium zum Ankauf von Kobalt-Wismut von allen Zechen, wo solches vorkam, erteilt Der Schneeberger Bergbau geht auf einer Schieferscholle um, die eingebettet ist zwischen dem Eibenstöcker Granit-Massiv tm Süden, dem Granit des Gleesberges im Osten und dem Kirchberger Granit-Massiv im Westen. Das Empordringen des Granites ist etwa um die Zeit des Zwickauer Rotliegenden erfolgt, wobei die Schieferscholle mit eingeschoben wurde. Die Schieferscholle wurde hierbei kontakt-methamorph umgewandelt. Es bildeten sich Frucht-, Fleck-Garben-Schiefer und Andalusit Glimmerfels. Es ist anzunehmen, daß unter der Schieferscholle die verschiedenen Granitmassive zusammenhängen, wenn man auch in der Mitte der Scholle den Granit noch nicht ««eicht hat. Wenigstens steht der über 400 Meter tiefe Beustschacht bis zum Schachtsumpf im Schiefer. In dieser Schieferscholle setzen nun die Schneeberger Gänge auf. Es find ältere und jüngere Gänge zu unterscheiden, wovon die älteren keine bergmännische Bedeutung haben. Von den jüngeren find die der Schwerspat- Formation hauptsächlich auf Silber, die der Kobalt-Formation auf Kobalt und Wismut abgebaut worden. Im ganzen Revier siüo 58 Spat- und 90 Fläche-Gänge bekannt. Die Gangaus- fullung besteht hauptsächlich aus Quarz und Gangschiefer, Kalkspat spielt eine untergeordnete Roll«. Die Erze find haupt sächlich arsenidische Erze. Die Erzführung beschränkt sich auf verhältnismäßig kleine Erzzonen.
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