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Erzgebirgischer Volksfreund : 08.05.1935
- Erscheinungsdatum
- 1935-05-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-193505086
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19350508
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19350508
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungErzgebirgischer Volksfreund
- Jahr1935
- Monat1935-05
- Tag1935-05-08
- Monat1935-05
- Jahr1935
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 08.05.1935
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— - - , d s' -v.»-,.^- ,» <„,.lv "« -r'"'»-"" «,'. 'U»W»' "KI»!,'»« ^aus Hof § Harten Bauer und Zukunslssicherung. Manch einer hat all sein Hab und Gut versichert. Sein Haus gegen Feuer, seine Ernt« gegen Haael. seine Pferde, sein Diey, alles hat er versichert. Nur sich selber hat er ver. gessen. Da» Hau» kann einmal, aber e» mutz nicht brennen, doch der Mensch muh sterben. Und der Mensch ist mehr wert als sein Hab und Gut. Das weih keiner besser als der Bauer. Den Hof, das Dieh im Stall, das Korn auf dem Acker bann man sehen und sich daran freuen. Di« Le bensversicherung steht nicht so sichtbar und prangend vor den Augen des Bauern. Und doch ist «in großer Unter schied zwischen einem Hofe, dessen Bauer eine Lebensver sicherung hat, und einem anderen, der keine hat. Das wird die Zukunft zeigen — früher oder später. Die Lebensver sicherung sorgt voraus, und das hat sie mit dem Bauern ge meinsam. Keiner ist von Natur aus so vorsorgend und voraus denkend, wie der Bauer. Sein ganzes Sinnen geht in die Zukunft, gegründet auf die Erfahrung der Vergangenheit; den Baum, den er pflanzt, pflanzt er für das folgend« Ge- schlecht; von jeder Feldbestellung und jeder Saat darf er erst spät die Früchte erhoffen. Jede Verbesserung des Ho fes und der Felder bringt erst im Laufe der Zeit den er höhten Ertrag. Aber gleichwohl bringt die vorsorgend« Tat schon den Lohn der inneren Befriedung und berechtigten Stotzes. So ist es auch mit der Lebensversicherung; auch sie ist eine Ausfaat auf lange Sicht, bringt aber doch dem Bauern sofort die Freude und Genugtuung erfüllter Pflicht und das Gefühl einer grossen Beruhigung darüber, dass für den Hof und die Seinen auch für'den schlimmsten Fall vorgesorgt ist. Der deutsche Bau« darf auch volle» vertrauen zur beut- schm Lebensversicherung haben. Sie ist stark und gesund in allen ihren zahlreichen Gesellschaft«». Alle untersteh«» sie der staatlichen Aufsicht, und alle bemühen sich, dem Bauern die Lebensversicherung zu geben, die er braucht, vielfältig sind ihre Aufgaben aerade auf dem Lande. Wen« der Bauer stirbt, dann wird seiner Frau die Versicherungssumme aus gezahlt, und sie kann dann frei und unabhängig darüber verfügen. Wollen die Söhne sich selbständig »lachen, kann man den, der den Hof bekommt, und die anderen Geschwi ster leichter auszahlen, aber auch d«n anderen Söhnen, sei es zu ihrer Berufsausbildung oder zur Gründung einer Siedlerstelle, etwas mitgeben. Wollen die Töchter heira- ten, ist Geld da kür die Aussteuer. Ma« braucht kein frem des Geld aufnehmen oder den Hof belasten; und jeder Bauer weiss, was das bedeutet. Im Alter bekommt der Bauer die Versicherungssumme selber ausgezahlt und er kann sich dann ohne Sorgen oder Reibereien auf das Altenteil zur Ruhe setzen. In jedem Falle aber kommt die Versicherungssumme dem Hof zugute, sei es zur Vergrösse rung und Verbesserung oder zur Entlastung von Verpflich tungen. Alles das leistet die Lebensversicherung, und darum kann man sagen: Gäbe es keine Üebesversicherung, so müsste sie eigens für den Bauern erfunden werden. Er braucht sie. mehr als irgend ein anderer Stand. Und er soll sie i» feinen Dienst stellen, zu Nutz und Frommen fei ner selbst, seiner Familie und seines Hofes. Je eher er es tut, umso billiger bekommt er sie, denn die Beiträge richten sich nach dem Eintrittsalter. Gänse bringen Gel- ins Bauernhaus. " Im Jahre 1934 wurden 697 192 Gänse im Werte von I 2 062 000 RM. aus dem Auslande eingeführt. Die Er» f zeugungeschlacht verlangt vom deutschen Bauern und Land» Wirt, dass sie mithelfen, die Einfuhr von Gänsen zum. Ver- hchwmden zu bringen. Die 2 062 000 RM. müssen in di« deutschen Bauernhöfe fliessen. So erspart das Reich Devi« jen und die Bauern und Landwirte können ihre Einnah men erhöhen. Der bäuerlichen Eänsehaltung fehlt heute noch die not wendige Planmässigkeit. Um diese zu erreichen, ist es not wendig, dass die Ortsbauernführer im Benehmen mit de» Bezirks- und Kreisbauernführern die Eänsehalter beleh ren, in welcher Weise es am besten möglich ist, die Gänse« Haltung den Bedürfnissen des Marktes anzupassen und st« rentabel und dadurch zu einer Freud« der Bäuerin und Les Bauern zu machen. Das zarteste Fleisch haben Jungaänse im Alter von etwa drei Monaten, wie st« durch Lie ^genannte Gössel« schnell mast erzeugt werden. Diese Methode ist wohl in den bäuerlichen Betrieben noch wenig bekannt, aber st« verdient besondere Beachtung, wenn der deutsche Geflügel« markt vom deutschen Bauern gewonnen werden soll. Wenn dafür gesorgt wird, dass frühzeitig Gössel vorhanden sind, kann man schon zu Ostern Schnellmast-Junggäns« auf den Markt bringen. Erfahrungsgemäss werden solche bis Johanni gern gekauft. Von Juni bis Weihnacht werden die Schnellmast-Jung gänse in der Stube oder in einem geeigneten Stall zu meist in Käfigen herangemästet werden, lässt man, den Frühmastgänsen mehr Zeit zu ihrer Entwicklung und bringt sie frühzeitig auf die Weide, wo sie mit Grünfutter und abends mit etwas Körnerschrot genährt werden. 6—8 Wochen vor der Schlachtung werden sie dann im Pferch oder in einem Schuppen gemästet. Gänse, die später zur Zucht verwendet werden sollen, bleiben dauernd auf der Weide. Er ist bekannt, dass Gänse lange Jahr« zuchtfähig bleiben. Alt« Gänse sollten nie auf den Markt gebracht werden, weil ihr Fleisch den Käufer nicht befriedigen kann und die deutsche Bauerngans und damit ihr Erzeuger in Misskredit kom men. Das Fleisch alter Gänse wird am besten im eigenen Haushalt verwendet und zu diesem Zweck fein gehackt in Suppen und Knödeln oder als Hackbraten gegessen. Das bei der Altgänsemast gewonnene Fett wird gerne gekauft «nd findet einen guten Preis. Die wichtigste Voraussetzung einer planmässigen ren tablen Eänsehaltung ist das Vorhandensein eines früh und viel legenden, leicht mäst baren Zuchttierbestandes. Nach dieser Richtung ist wohl bisher wenig geschehen und fast alles nachzuholen. Die vorhandene Hausgans kann in ihrer derzeitigen Veran lagung nicht befriedigen. Eine weitere wichtige Voraussetzung für eine plan mässige, rentable Gänsehaltung ist das Vorhandsein grosser Mengen früher Gössel, damit die grö ssere Kauflust in der Oster- und Pfingstzeit ausgenlltzt wer- oen kann. Wo ein gebiets», z. B. gemeindeweiser Ausbau der Eösselschnellmast beabsichtigt ist, empfiehlt sich die Er richtung von Zuchtgänsehöfen, die grössere Mengen von Zuchtgansen halten können und dann Gössel an die Bauer., die Eösselschnellmast betreiben wollen, abgeben. Die AufzuchtderEössel ist einfacher als die Auf zucht der Hühnerkücken. Gerade dieser Umstand erscheint wichtig genug, die bäuerlichen Mittel- und Kleinbetriebe auf die Eänsehaltung zu verweisen. Wie in allen Zweigen der Tierhaltung sind auch bei der Eösselaufzucht ein gesun- der Stall, richtig zusammengesetzte» Futter, saubere Fut- tergeschirre, trockene Einstreu und gute Weide Haupterfor dernisse. Gänsekücken brauchen nur in den ersten 14 Tagen eine besondere Wärmequelle, eine Gans-Puten« oder Hen nenglucke. Das beste ist für Gössel eine künstliche Glucke, wie man sie für Hühnerkücken verwendet. Die Glucke muh sich in einem zugfreien, aber gut gelüsteten, sonnenbeschie nenen Raum befinden. Bei der Gösselschn «llmast bleiben die Tiere stän- dig in einem zugfreien, nicht zu kalten Raum und erhal ten in den ersten vier Wochen das gleiche Futter wie Hüh- »erkücken. Später gibt man dann reichlich gedämpfte Kartoffeln mit Kleie nnd Schrot sowie etwa 20 Prozent der Kleie- und Schrotmenge Tierkörpermebl. Dieses Kut» tergemisch soll mit möglichst ganz frischer Ma ¬ ger- oder Buttermilch vermischt werden, wo durch Milchabfälle eine gute Verwertung finden. Dicksaure, also gestockte Mager- oder Buttermilch gibt man passend als Getränk, da die Jungtiere diese gierig schlappern. Um Magermilch richtig dicksauer zu erhalten und nicht nur ansauer, darf diese vorher nicht gekocht oder pasteurisiert sein, da sie sonst schwer und unregelmässig dickt und in halbsaurem Zustande Durchfälle hervorruft. Milchabfälle sind von bester Wirkung und erhöhen die Fleischgüte und fördern das Wachstum. Eössel, die als F r ll h m a st g ä n s e verkauft, also nicht gleich zur Mast gestellt werden sollen, kommen von der zweiten Lebenswoche ab auf die Weide, wenn es das Wet ter erlaubt. In der ersten Lebenswoche erhalten sie ge weichtes Weissbrot mit grober Weizenkleie und Haferschrot in feuchtkrümeligem Zustand, darunter gehacktes Eriinfut- ter, Brennessel, Löwenzahn u. dgl. Von der zweiten Le benswoche ab vertragen die Eössel anstatt Brot schon ge dämpfte Kartoffeln und Möhren. Von der vierten Ledens- woche ab gibt man nur mehr eine Mahlzeit abends, ge quollenen Hafer. Von der sechsten Lcbenswoche ab be kommen die Eössel nur mehr Weide und kein Beifutter. Die Weide muss aus jungem zartem Gras bestehen und soll aus Gesundheitsrücksichten von alten Gänsen, die oft Krankheitserreger ausscheiden, nicht begangen werden. Gutes frisches Trinkwasser muh den Tieren stets erreichbar sein. Vor Sonnenhitze müssen sich die Tiere unter Schutz dächer flüchten können. Während jene Gänse, die später als Zuchttiere verwen det werden, auf der Weide bleiben, kommen jene, die als Frühmastgänse verkauft werden sollen, bald in einen Schuppen oder in einen Pferch, wo sie möglichst wenig be unruhigt werden. Auf Wasser lässt man Gänse, die in Mast stehen, nicht. Wasserweide beeinträchtigt Gewichts zunahme und Fleischqualltät. Die Einstreu, die aus Stroh oder Laub bestehen kann, wird bis zum Ende der Mast be lassen und nur von Zeit zu Zeit aufgefüllt. So machen die Frühmastgänse wenig Arbeit. Als Futter gibt man ein Gemisch aus 30 Teilen Mais schrot, 20 Teilen Weizenkleie, 20 Teilen Eerstenschrot, 10 Teilen Haferschrot, 15 Teilen Tierkörpermehl und 5 Teilen phospborsauren Kalk. In dieses Futter mischt man ge stockte Mager- oder Buttermilch, bis die Masse krümelig ist, auch sein gehacktes, zartes Grünfutter. Die Mast darf nur solange fortgesetzt werden, als die Tiere an Gewicht beträchtlich zunehmen. Sollte ein Wachs- tumsstiUstand eintreten, müssen sie geschlachtet werden. Um vor Verlusten möglichst geschützt zu sein, muh für Absatz auf den Märkten oder für Eindosung des Fleisches vorge sorgt werden. Das vielfach geübte Stopfen oder Stoppen der Gänse kann nicht empfohlen werden, weil es weder für die Tiere gesund noch für den Eänsehalter wirtschaftlich ist. Gänse bringen Geld ins Bauernhaus und helfen die Erzeugungsschlacht gewinnen, wenn die bäuerlichen Eänse halter die obigen Richtlinien beachten. Planmässige Eänse- wirtschaft ist ein Gebot der Stunde. Ing. Kapfenberger. Die Düngung -es Getret-es im Frühjahr. Zur Erzielung von Höchsternten müssen alle landwirt schaftlichen Naturgewächse neben den wertvollen Wirt- jchaftsdungern (Stallmist, Jauche, Kompost) Kunstdünger mittel erhalten. Sie können entweder vor der Saat oder als sogenannte Kopfdüngung gegeben werden. Die Pflan zen müssen im Boden ausreichende Mengen von den Kern nährstoffen vorfinden, nämlich von Stickstoff, Kali, Phos phorsäure, Kalk. Von ihnen kommt dem Stickstoff ganz besondere Bedeutung zu. Er ist in der Hauptsache der Bild ner von Eiweiss, das als Träger allen Lebens bezeichnet werden kann. Es hat also eine stärkere Stickstoffdüngung eine erhöhte Lebenstätigkeit, also ein stärkeres Wachstum der Pflanze zur Folge. Deshalb ist die rechtzeitige Stickstoffzufuhr gerade im Frühjahr von ausserordentlicher Bedeutung; denn es soll die Pflanz« die Möglichkeit erhalten, durch frühzeitige Stickstoffaufnahme ihrem Bedarf an Eiweiss, der sich in den ersten Wachstumsmonaten stetig steigert, gerecht zu Rechtzeitige Futtergewinnung in diesem Frühjahr Am meiste« unter dem Dürrejahr 1934 hatte unzwei felhaft das Grünland zu leiden, auf das die Sonne Wo chen über Wochen unbarmherzig herniederbrannte und es bis aufs Mark ausdörrt«. Die Folge war eine zumeist in Menge und Güte geringe Futtererntep und die Betriebe, di« den einsetzenden Regen nicht zum Anbau von Zwi- schenfutter ausnutzten, sehen ihre Futtervorräte sich jetzt schon bedenklich ihrem Ende nähern. Sie ave stehen heute vor der Frage: Wie beschaffe ich mir möglichst bald Grün futter und wie schaffe ich mir in der Zukunft eine Futter reserve für aussergewöhnlich trockene oder auch nasse Jahre. Für die Beantwortung der ersten Frage gibt es nur eine Lösung: durch zusätzliche Düngung, in erster Linie an Stick stoff, Wiesen und Weiden zu beschleunigtem Wachstum an zuregen, wobei neben Handelsstrckstoff mit bestem Erfolg auch gut vergorene und sachgemäss aufbewahrte Jauche tre ten kann. Die Betriebe, die im Herbst Winterfutter, z. B. Zottelwicke, mit Roggen oder besser gesagt Roggen mit Zottelwicke, da letztere ja sehr knapp war," angebaut haben, geben zweckmässig die Jauche in erster Linie diesem Ge menge, um den Roggen besonders anzuregen, der dann vor beginnender Blüte zu mähen ist. Auf dem Grünland ist es wegen der verunkrautenden Wirkung der Jauche vor teilhafter, Handelsstickstoff zu bevorzugen. Das verflossene Jahr brachte aber nicht nur geringe Futterernten, auch die Gare hat naturgemäss sehr stark gelitten. Eine Humus anreicherung des Grünlandes mit Kompost oder Stallmist war daher ebenfalls unerlässlich. Sie ist, soweit ich beob achten konnte, in ihrer vordringlichen Wichtigkeit erkannt und im Lauf des Winters auch ausgeführt worden, wo durch sich Lie Futterflächen recht gut erholt haben und in der Lage find, eine zusätzliche Stickstoffdüngung nutzbrin gend zu verwerten. Der Witterungsverlauf 1935 lässt sich nicht vorherbestim men. Wir können aber mit einiger Wahrscheinlichkeit ver muten, dass eine derartige Trockenheit wie 1934 nicht wie der eintritt. Dennoch ist es zweckmässig, sich auch bei der Düngung auf die Unsicherheiten der Witterung «inzustel- len. Abgesehen von den Futterflächen, die besonders zeitig genutzt werden sollen und die wir daher mit reinem Sal- peterstickstoff bezw. Jauche abdüngen, werden wir diejeni gen N-Dllnaer bevorzugen, die sowohl schnell wirkenden Salpeterstickstoff als auch nachhaltig wirkenden Ammoniak- Stickstoff enthalten. Wo erfahrungsgemäss die Niederschläge reichlicher find, verwendet man den bewährten Ammonsul fatsalpeter (Leuna-Montan), weil er verhältnismässig mehr Ammoniak enthält. In Gebieten mit niedrigeren Nieder schlägen nimmt man den Kalkammonsalpeter, weil er «inen höheren Salpetergehalt hat. In regenreichen Eebirgs- und Küstenlagen wendet man besser die reinen Ammoniakdün ger, wie schwefelsaures Ammoniak und Kalkammoniak an. Wir beugen damit der Auswaschung vor, haben eine stän dig fliessende Stickstoffquelle im Boden und können diese Dünger ganz besonders preiswert kaufen. Schliesslich ist, gleichgültig wie die Witterung verlauft, daran zu denken, eine Futterreserve durch verstärkten Zwi schenfruchtbau zu schaffen. Die Schmetterlingsblütler wech seln dabei zweckmässig mit Massenfutterpflanzen (Mais, Sonnenblume, Markstammkohl, Sudangras u. a.) ab. Fol gen Schmetterlingsblütler, die mit sich selbst unverträglich sind, zu rasch aufeinander, so bilden sie eine Gefahr für die sonstigen Hlllsenfrüchte. Dieser Gefahr beugt man durch eine möglichst reichhaltige Fruchtfolge vor. Die Massen futterpflanzen liefern bei reichlicher Düngung mit schnell und doch reichhaltig wirkendem Stickstoff, wie Leuna-Mon tan und ausreichender Kaliphosphatgrunddüngung, durch ihren Massenertrag im Durchschnitt die gleiche Menge Ei weiß (aber viel mehr Kohlehydrate) je Morgen wie die Schmetterlingsblütler. werden. Der Stickstoff erhöht sozusagen die Tätigkeit der Lebenskräfte jeder Pflanze, er veranlaßt sie, grössere Men gen der übrigen Nährstoffe (Kali, Phosphorsäure, Kalk, Wasser, Sauerstoff, Kohlensäure) aufzunehmen. Da es sehr wenig Böden gibt, die einen größeren Vorrat an Stick stoff ausweisen, so führt die richtige Verwendung ausrei chender Stickstoffdiingemittel meist zu einer wesentlichen Steigerung der Erträge, weil der Stickstoff fast überall wegen seiner ausschlaggebenden Wirkung al« Nährstoff die Höhe der Getreide-Ernten bestimmt. Es kann eine unzu reichende Düngung mit Stickstoff oder ein vollständiges Un terlassen derselben die Rentabilität der übrigen Ausgaben sehr stark beeinträchtigen. Zu Wintergetreide gibt man Kali und Phosphorsäure im allgemeinen schon im Herbst, man wählt hiezu schwefel» saures Ammoniak oder Kalkammonsalpeter. In hohen La gen und in niederschlagsreichen Gegenden ist es zweckmässig, die Stickstoffgaben etwas niedriger, als sie hier angegeben, zu bemessen. Die Düngung vereinfacht sich, wenn man de« Volldünger Nitrophoska im Frühjahr als Kopfdünger gibt. Alle Stickstoffdünger müssen ausgestreut werden, bevor da» Getreide über handhoch ist, später würde der Stickstoff nur dem Stroh zugute kommen und die Gefahr de» Lagern» begünstigen. Erfordern später dllnnstehende Stellen eine Nachdüngung, so verwendet man de« sehr rasch wirkenden Kalksalpeter. Sommergetreide: Hafer hat wie Kartoffel ein relativ hohes Kali- und Stickstofsbedürfnis; man gibt vor der Saat schwefelsaures Ammoniak oder Kalkammonsalpeter von rei nem Salpeter Nitrophoska zur Saat oder spätestens un mittelbar nach dem Ausgehen derselben. Zu lagersestem Gelbhafer verwendet man Nitrophoska IG l, zu etwas jchwachstrohigen Weisshafersorten Nitrophoska ll. Zu Gerste muss der Stickstoff sehr frühzeitig, am besten zur Saat oder unmittelbar nach ihrem Aufgang« verabreicht werden, spä tere Stickstoffgaben zu Gerste verzögern die Reife, fördern das Stroy, wahrend die Körner klein bleiben.
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