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Erzgebirgischer Volksfreund : 30.12.1935
- Erscheinungsdatum
- 1935-12-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-193512309
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19351230
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19351230
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungErzgebirgischer Volksfreund
- Jahr1935
- Monat1935-12
- Tag1935-12-30
- Monat1935-12
- Jahr1935
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 30.12.1935
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V« „«rzaiX'lNch« D»IK»sr«i»»" iLslkd «ut« öoa«- und K«Uaz». lUnwI. der enlh>r«tz«nd»n 2»z!rk^ d«U»ae: Auer Unlerhallung-blo», SLne«brrg«r Anzeiger, Schwarzenberger Anzeiger, LdhMer Sladl- anz«>ger) srei Sau, einlchl. Botenlohn und Transport kosten monalltch l^e AM, halbmonnlltch ew AM, durch dt« Bost «tnstht. aller Beilagen monatlich iUIAM mwlchl.gustellg«bllhr. «inzeluummer ISPtg. Fkr AdSchad, unverlangi ^ng»land irr SchrtstlNIch, Aw. übernimmt die Schrtftleltung ireineveraniworiung. « enlhallmd die amMchen «ekauntmachunge«. des Amkshavplma^ * Bezirksverbands Schwarzenberg, der Bülgermeiiter zu Grünhain, Löbnitz, Neustädkl und Schneeberg, der Finanzämter in Aue und Schwarzenberg. Es werden outzerdem veröffentlicht: Bekannlmachnngen der Amtsgerichte in Aue, Schneeberg, Schwarzenberg, Johanngeorgenstadt, des Oberbürgermeisters zu Aue und des Ersten Bürgermeisters zu Schwarzenberg. Verlag L. M. Gärtner, Aue, Sachfe». «auptaefchäftafleNe: Aue, Fernruf Sammel-Nr. 2S41. SrahianschriN: Volksfreund «uesachsen. Geschäftsstettenr Löbnitz (Amt Aue) 2940, Schneeberg 3l0 und Schwarzenberg 3124. IS» dl, am A-chmiila, «rlchluad« ^uum^dW,-«,»Uh, io dm S,Ich««,«KI«. Da «rat» l»r dl, LS mm ball« MillimUa,,», !L 4 5 sgtdm S0mmdr«llmL«l-MMm<l»rro^, amMch 12 . «llgan^n, Bidlnguagm I-uiPni-Ust, S Nachladstast«! » BI Dalügimg v« HodaS«nd »U-« »«Ikwg au, lausmda, Dal,»««. »»> UAadrahuugm da «»- i«ülttd<lrl,da dA«, «°l»rüch,. 8Ä«Ä^»!r»ÄiÄ-" M. Ar. A. Nr. 302. Amtliche Anzeigen. Donnerstag, den 2. Januar 1936, norm. 9 Uhr sollen öffentlich gegen sofortige Barzahlung im gerichtlichen Ver- steigerungsraum meistbietend versteigert werden: elektr. Lam pe«, Installationsmaterial, Motoren, Apparate und Lampen- schirme, 1 Sofa, Badematten, Summiwärmslasche«, Gummi Montag, den 30. Dezember l93S. Jahrg. 88. schürzen, vollstSnd. Betten, Nachtschränkchen, Klelderschränke, Chaiselongues, 1 Tisch, 1 Wandbild, Waschtische, 1 Handtuch halter, 1 Stuhl, 1 Smokinganzug, 2 Frackanzüge, 1 Mantel, 1 Paar Steppdecken, 1 Sprechapparat mit Platten, 1 Flur garderobe, 1 Schaukelstuhl, 1 Teetisch, Linoleum, Deckenstreich bürsten, Gummiläufer, Fußbodenlack, Anstrichöl, Schuhware«. Der Gerichtsvollzieher de» Amtsgerichts Aue. El« Schäferhund (Rüde) ist hier zugelaufen. Kennzeichen: etwa 80 om groß, dunkles Fell, an der Brust schmale, weiße Streifen, etwa ein Jähr alt. Falls das Tier bis zum 31. De zember 1935 nicht abgeholt wird, wird anderweit darüber verfügt werden. Schwarzenberg, am 28. Dezember 1935. Der Erste Bürgermeister — Stadtpolizekamt. Wir- sich Frankreich für Deutschland oder für Sowjelruhland entscheiden? Die Regierung Laval blelbl am Ruder. Aervvstlüt in Paris. Paris, 29. Dez. Nachdem die Sitzung der Kammer am Sonnabend von 12—3 Uhr nachmittags unterbrochen worden war, erfolgte die Fortsetzung der außenpolitischen Aussprache. Die herrschende Atmosphäre war sehr unruhig. Zahlreiche Gerüchte durchschwirrten die Luft. So hieß es, der italienische Krottprinz weile in geheimer Mission in Paris, um mit der französischen Regierung zu verhandeln. Die Absperrungen um die Kammer waren wesentlich verstärkt worden. An mehreren Stellen der Stadt waren Truppe« zusammengezogen, währ- scheinlich auf die Gerüchte hin, daß im Falle eines Regierungs- sturzes die Rechtsverbände demonstrieren würden. Ein Abge- ordneter des Zentrums verlas eine Erklärung, in. der be- häüptet wird, daß die französischen Provinzen per Ostgrenze mit arößter Beunruhigung die Gefährdung der Völkerbunds- Politik empfänden. In den Augen dieser Grenzbewohner sei Deutschland nach wie vor die einzige Gefahr^ Nur die kollek tive Sicherheit könne Frankreich vor einem Angriff Deutsch, lands retten. Gegen 4 Uhr trat wegen der anhaltenden Unruhe eine abermalige kurze Unterbrechung der Sitzung ein. Neue Rede Lavals. Nach der Pause ergriff Laval erneut das Wort. Er betonte, daß er den Bölkerbundssatzungen stets treu geblieben sei und nie gegen die Verpflichtung, dis Frankreich übernommen habe, verstoßen habe. Schon seit dem 10. September habe er mit Eden und Hoare über die Möglichkeiten der Anwendung des Systems der kollektiven Sicherheit beraten in einem Geist der Zusammenarbeit, der stets zwischen englischen und franzö- fischen Ministern herrschen müsse. Er sei mit den englischen Ministern sofort einig gewesen darüber, daß militärische Sühnemaßnahmen, eine Blockade und eine Schließung des Suezkanals nicht in Frage kommen könnten, kurz alle«, was zu einem Kriege führen könnte. Als der Völkerbund die Sühnenmaßnahmen beschlossen habe, seien sie von Frankreich ordnungsgemäß durchgeführt worden. Gemäß der Anregung des Völkerbundes habe er mit Hoare zusammen einen Ver- Mittlungsvorschlag ausgearbeitet. Das deutsch-französische Verhältnis. In seinen weiteren Ausführungen ging Laval u. a. auch ausführlich auf das deutsch-französische Verhältnis ein. So- lange eine Annäherung zwischen Frankreich und Deutschland nicht erfolge, erklärte er, gebe es keine wirksame Friedens- garantie in Europa. Er fügte hinzu, daß er kein Sonder abkommen zwischen Frankreich und Deutschland im Auge habe, sondern eine Verständigung im Rahmen der Organisie rung der kollektiven Sicherheit in Europa. Hoare habe ihm gesagt, welche Aussichten sich für die französisch-englische Poli- tik ergeben würden, wenn die deutsch-französische Verständi gung möglich würde. Dann könnten England und Frankreich zusammen Deutschland nach Genf zurückzuführen versuchen. Die Besprechungen mit Adolf Hitler und Göring. Laval berichtete ferner über die Unterredung zwischen dem französischen Botschafter und Adolf Hitler. Er wies die Behauptung zurück, daß bei dieser Gelegenheit von irgend- einem Sonderabkommen zum Schaden eines östlichen Staates die Rede gewesen sei. Francois Poncet habe in seinem Auf trage dem Führer mitgeteilt, daß in einigen Tagen das fran- zöstsch-sowjetrussische Abkommen von der Kammer ratifiziert werden würde und ihm im Auftrage des französischen Ministerpräsidenten gesagt, daß dieses Abkommen nicht gegen Deutschland gerichtet sei. Er habe allerdings auch das De- dauern Lavals übermittelt, daß Deutschland sich nicht an dem gegenseitigen Beistandspakt beteiligen wolle. Francois Pon- cet und Reichskanzler Adolf Hitler seien einig in dem Wunsch gewesen, daß zwischen Frankreich und Deutschland ein gut- Nachbarliche» Berhältni» in der gegenseitigen Achtung zustande käme. (Zwischenruf von Leon Blum: Was hat Hitler gesagt? Antwort Lavals: Er hat bestätigt, was er in Nürnberg bereits erklärt hat!) Laval fuhr fort, daß er.sich um die Reglerungs- form der einzelnen Staaten nicht kümmere. Er sei nach dem faschistischen Rom und nach dem kommunistischen Moskau ge fahren, und wenn die Annäherung zwischen Frankreich und Deutschland im Rahmen der Politik der allgemeinen Sicher heit zu einem Erfolge geführt haben werde, würde er auch nach Berlin gehen. Laval wies ferner darauf hin, daß das frauzösisch-sowiet- ruMche Abkomme« kei« Militärbüntmis sei, sondern den Bölkerbundssatzungen entspreche. Es'händele sich um ein Ab- kommen der gegenseitige« Hilfeleistung, das nicht im Wider spruch zum Locärnopakt stehe. Er, Laval, habe die selbsttätige Anwendung der Bestimmungen des Paktes ohne vorherige Prüfung des Falles durch den Völkerbundsrat abgelehnt? Während der Bestattungsfeier für Marschall Pilsüdski habe er eine dreistündige Unterredung mit General Göring gehabt und dabei die Möglichkeiten besprochen, wie beide Länder versuchen könnten, sich einander zu nähern. Er, Laval, wünsche nicht, daß auf der Tribüne der französischen Kammer Worte ge- sprochen werden, die diese Aufgabe noch schwieriger gestalten. Zum Schluß verwies Laval darauf, daß die bevorstehende Abstimmung von schwerwiegendster Bedeutung sei. Nicht das Schicksal des Kabinetts stehe auf dem Spiel, sondern es han dele sich um die künftige Haltung der französischen Außen politik. Man habe ihm schwere Aufgaben gestellt; in Zusam menarbeit mit allen seinen Kollegen habe er den Franken ver teidigt und wenn die Kammer, es gestatte, werde der Haushalt in zwei Tagen verabschiedet sein. Leon Blum habe eine wahl politische Kundgebung unternommen. Diejenigen, die sich für die Regierung ausgesprochen hätten, hätten aber Zeugnis ab gelegt von einem Geiste der Opferbereitschaft für die Inter essen des Landes. 3m weiteren Verlauf der Kammeraussprache beantragten die radikalsozialistischen Abgeordneten Delbos, Campinchi und Lot, daß zuerst über den von" ihnen eingebrachten Entschlie ßungsentwurf abgestimmt werde. Die Regierung lehnte diesen Antrag ab und stellte dagegen die Vertrauensfrage. Vertrauensvotum für Laval. Bei der Abstimmung erhielt die Regierung Laval 296 gegen 276 Stimmen. Die Mehrheit beträgt demnach 2V Stim- men. Nach der Abstimmung über die Vertrauensfrage wurde die Dertrauensentschließung des Abg. Ehappedelaine zur Ab stimmung gestellt, die folgenden Wortlaut hat: „Die Kammer ist den englisch-sranzöstschen lleberlieferungen treu, sie billigt die Erklärungen der Regierung und vertraut ihr, daß sie in der Achtung der Völkerbundssatzung ihr Werk der Aussöhnung, der internationalen Verständigung und des . Friedens fortsetzt. Sie lehnt jeden weiteren Zusatz ab und geht zur Tages ordnung über." Die Abstimmung über diese Entschließung ergab für die Regierung Laval eine Mehrheit vsn 304 gegen 261 Stimmen. Das Gesetz über die Bünde angenommen. Nachdem die außenpolitische Aussprache geschlossen war, hatte die Kammer erneut eine Sitzungspause eingelegt. Um 22 Uhr trat das Haus wieder zusammen, um sich in der Zweiten Lesung den Gesetzesvorlagen über die sog. Bünde zu roidmen. ' > Hierzu lag ein Antrag des rechtsgerichteten Abg. Dom- mange vor, die Auflösung der Bünde auch auf die geheimen Gesellschaften (z. B. die Freimaurer) auszudehnen. Der An trag wurde mit 417 gegen 104 Stimmen abgelehnt. Das Gesetz selbst würde mit 403 gegen 104 Stimmen angenommen, ohne daß die Regierung die Vertrauensfrage zu stellen brauchte. Das Gesetz über die Regelung des Waffentragens sowie das Gesetz über die Pressevergehen wurden abschließend von der Kammer durch Handaufheben verabschiedet. Die Kammer vertagte sich dann auf Montag. - Nur eine De««hrungsfrist? Der Ausgang der Aussprache in der Kammer und die unerwartet große Mehrheit, die das Kabinett Laval noch in letzter Stunde auf sich vereinigen konnte, werden in der gestri- gen Presse in spaltenlangen Artikeln besprochen. Die regierungsfreundlichen Blatter schreiben den Erfolg der Rede Lavals zu, die als diplomatisches und politisches Meisterstück bezeichnet wird. Der Ministerpräsident, schreiben einige rechtsstehende Organe, habe sich de« Ramen eine» wahren Staatsmannes verdient. Die Üppositi'onspresse sieht die Dinge mit anderen Augen. Als maßgebend für die Haftung der Kammer wird hier nicht das letzte AbstimüMttMWebNis von Ä04 ^u 261 Stimmen angesehen, sondern das Stimmenverhältnis von 296 zu 276 Stimmen, mit dein die Kammer die bevorzugte Behandlung hes. Mißtrpuensantrag?» ahlehnte. Lon diesen 20 Stimmen Mehrheit erklärte man, müsse man noch sämtliche Minister abziehen, soweit sie Abgeordnete sind, so daß schließlich nur noch eine Mehrheit von fünf Stimmen übrig bleibe. Man wirft dem Ministerpräsidenten ferner vor, einen wahren Kuh- handel getrieben und sich die Mehrheit nur dadurch verschafft zu haben, daß er die zögernden oder sogar feindlich gesinnten Abgeordneten persönlich überredete, für ihn zu stimmen. Das Schicksal des Kabinetts sei besiegelt. Es handele sich lediglich um eine Bewährungsfrist, denn bei der nächsten Gelegenheit, die sich wahrscheinlich bereits im Januar bieten werde, werde Laval abtreten müssen. Englische Hoffnungen. London, 29. Dez. „Observer* schreibt, die britische Re gierung werde erst letzt, 'nachdem das Schicksal Lavals ent schieden sei, den künftigen Kurs der Außenpolitik Englands bestimmen können. Alle Anzeichen deuteten auf eine Äficht- liche Verlangsamung der diplomatischen Verhandlungen hin mit dem ausgesprochenen Ziel, eine Abkühlung der Gemüter herbeizuführen. Die Frage weiterer Sühnemaßnahmen würde erst dann aufgeworfen «»erden, wenn sie nicht mehr umgangen werden könne. „Sunday Expreß* berichtet, in London werde angesichts der Tatsache, daß die französische Kammer sich eindeutig zu gunsten einer starken englandfreundlichen Politik ausgesprochen habe, eine Versteifung der französischen Haltung in der Sank- tionspolktik erwartet. England werd« im Mittelmeer zusätz liche Vorficht»maßnahme« treffen. Genugtuung in Rom. Rom, 29. Dez. Der Kammersieg Lavals ist hier mit fühl- barer Genugtuung ausgenommen worden. Man hält nunmehr eine weitere Zuspitzung der internationalen Lage für ver- mieden oder wenigstens für einige Wochen hinausgeschoben, wenngleich man zu weitgehenden Hoffnungen aus dem Wege geht. Ausruf an -ke christlichen Kirchen Europas. London, 30. Dez. Der Erzbischof von Canterbury teilte gestern abend in einer Rundfunkansprache mit, er habe di», christlichen Kirchen in Europa aufgefordert, gleichzeitig einen Aufruf für Frieden und Freundschaft unter de« Rattonen zu erlassen und die «kvölkrung „in frierNcher Wekse a« lhr« Verantwortung in ditsen Tage« der internationalen Besorg, nis z« erinnern*. Aua den bereits eingelaufenen Antworten gehe hervor, daß «in solcher Aufruf am 1. Sonntag des neuen Jahre» in einem großen Teil Europas veröffentlicht werde. k . - ' , Deutsch« und Frontkämpfer Gäste der Londim, so. Dez. Sieben deutsche und zwei französische ehemalige Frontkämpfer werben in der Zeit vom 4. bi» 10. Januar die Gäste der Ortsgruppe Swanseb der British Legion sein. Damit soll der auf der Jahresversammlung der British Legion geäußerte Wunsch des Prinzen von Wales in die Tat umgesetzt werden, nämlich dem ehemaligen Gegner die Hand entgegenzustrecken.
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