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Erzgebirgischer Volksfreund : 16.04.1937
- Erscheinungsdatum
- 1937-04-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-193704168
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19370416
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19370416
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungErzgebirgischer Volksfreund
- Jahr1937
- Monat1937-04
- Tag1937-04-16
- Monat1937-04
- Jahr1937
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 16.04.1937
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enschen des „Die kräftigst« Ohrfeige für die Regierung Blum ge begab 'sich daraufhin ' zur Polizeiprafektut'üM '^ daß das neue Aufziehen der revolutionären Fahnen "erklärte, daß «e." rbefehls- komman- mie und und der Landes hten, zu ial aus- mutzten. Schriften as sich in nd Stutt. lesten Er- ienge der ' erkennen ewahrung eckenfliegcr vormittag Sie wur- . A. Beck eichischen Direktor chskriegs- chen Ge- rktor des Rom, 16. April. Die Erklärung des Vertreters der Sow jetunion im Nichteinmischungsausschuß wird hier als ein oe. ormittag lusberge, en Feier ralsozialis- rs heraus- ieden vom schämt der adschaftlich ölaise-Hor- der Grün- m worden E. D. „Morning Post" spricht von einer allgemeinen Entspan- nang der Lage. Der Nichteinmischungsausschuß habe etwas erreicht, was dem Völkerbund unmöglich gewesen wäre. Viel leicht könne der Ausschuß später eine Vermittlung im spa- nlschen Bürgerkrieg versuchen. Pari«, 1S. April. Auf Baustellen der Weltausstellung wurden erneut rote Fahnen und erstmalig die schwarze An archistenfahne gehißt. Der zur Opposition gehörende Mg. .Dvmmmn und würde eine Mitarbeit der deutschen Regierung in dieser Hinsicht begrüßen." Großer Streik i« England. London, 16. April. Heute streiken auf den Schiffswerften längs des Clyde zur Unterstützung für die in Glasgow und Westschottland streikenden 12 500 Arbeiter, etwa 120 000 Ar beiter. „Daily Telegraph" tadelt die Zügellosigkeit der Ge werkschaftsmitglieder und weist darauf hin, daß die Streiks gegen die Anweisungen der Gewerkschaften ausgerufen wur den. Sie behinderten den Fortschritt der Aufrüstung und würden von kommunistischen Zellen geschürt. Die Regierung müsse eingreifen, um eine Stillegung lebenswichtiger Betriebe zu verhindern. Nach einer Meldung aus Montreal hat auch in Kanada die Streikbewegung weiter um sich greifen. Rund 6000 in der Bekleidungsindustrie beschäftigte Frauen und Mädchen verließen ihre Arbeitsstätten und stellten Streikposten auf. Sie verlangen die Anerkennung der Gewerkschaft. Auch die Angestellten der Bekleidungsindustrie in Toronto, Nen niper und Vancouver legten die Arbeit nieder. Der Streik in den General-Motorwerken von Oshawa wird fortgesetzt. Der Ministerpräsident von Ontario, Hepburn, erklärte, daß er die volle Unterstützung der Regierung im Kampf gegen die Streikenden habe. nant Dr. r Heeres. General- 'oltke und ; Bildung Heer in über die >er Vater- Versamm- rbkommen, it gefähr- len Oppo- ehr durch- :, daß alle eitschriften munismus Gorbacht: taiserkrone Zolles und zwingen. mußte die , wie ver- leit wieder- rei für den die Meige- ung Straf- in anderen . In drei ldgebungen wohl die kräftigste Ohrfeige sei, die die Regierung seit ihrem Machtantritt habe einstccken müssen. rran, daß vergeblich aß dieser sonal der bedeuten nutzer bei en Wehr. lulriter >en der wieder ler und hen, in rrankert h. Wir w Pro- Lcklicher : letzten rstaaten Die Maxgrube in Michalkowitz wird seit Dienstag von ihrer 800 Mann starken streikenden Belegschaft besetzt ge- halten. Nachdem am Donnerstag 16 Bergleute, von der Unter- tagbelegschaft, die in den Hungerstreik getreten ist, wegen Er schöpfung ins Krankenhaus gebracht worden waren, zogen etwa 3000 Angehörige der Streikenden, vor allem Frauen und Kinder, vor die Grubenverwaltung und warfen die Fenster ein. Polizei wurde mit Steinen beworfeü. Der llebenvachungspla« ab Moatag tu Kraft. Beffermtg der italienisch - englische« Beziehnnge«. Meder amerikanischer Seemann»streik? Reuyork, 15. April. Man befürchtet ein Wiederauflackern des Seemannsstreik», der bekanntlich seinerzeit die nordaineri- kanische Schiffahrt auf Monate lahmlegte und der Wirtschaft unermeßlichen Schaden zufügte. Jetzt ist das Personal des Ueberseedampfers „President Roosevelt" in den Streik ge- treten, und die 300köpfige Besatzung des Dampfers „Califor nia" hat sich aus „Sympathie" angeschlossen. 250 Fahrgäste gingen wieder an Land, ein Teil fuhr mit dem Dampfer „Hamburg" ab. Hauptschrtftletter: Dr. jur. Paulu»Ostarhtldtn Schnee berg; Stellvertreter und verantwortlich für »olitik, Aus Statt und Land, Sport und Bttderttenst: Schriftleiter He 1 nrtch Gchmidt in Au «r für den übrigen Bert: Schrift- leiterin Anna Martina Gottjchick in Schneeberg: für den Anzeigenteil: Albert «eorgi in Zschorlau' Druck und Verlag: T. M. Gärtner in Aue. D-A.lll. 37: über 10 300. Bezirk-bci lagen Hl. 87: Auer Unt«rhältungS- für den Anzeigenteil: Albert Geor Druck und Verlag: T. M. Gärtn« . über 10 300. »e-irttb-ilagen Hl. L7. blatt (einmal wöchentlich -.Donnerstag«) über 3100, Lößnitzer Aadtanzeiger keinmal wöchentlich: Donnetttaa«) über 1300, Schn"Ager Anzeiger (einmal wöchentlich: Aettaa») über Berlin, 16. April. Für das deutsche Winterhilfswerk ver anstalteten der Verband Deutscher Faustkämpfer und das Reichsfachamt Boxen im Sportpalast einen Kampfabend. Der Leiter des Fachamtes Boxen, Ministerialrat Dr. Metzner, gab bekannt, daß der'Titel eines Deutschen Meisters aller Klassen geschaffen worden sei den Max Schmeling erhielt. Au«, 16. April. In der gestrigen Verhandlung vor den: Amtsgericht wurde H. von hier wegen Vergehens gegen die Arbeitszeitordnung in insaemmt 6 Fällen zur Minvestgeld» strafe von im ganzen 18 RM verurteilt. Di« übrwen Fälle fielen unter den Straferlaß vom April 1936. (Wir berichteten gestern über den Beginn der Verhandlung.) Verschmelzung der Sozialdemokraten und Kommunisten in Frankreich? Pari», 16. April. In Zusammenhang mit der großen innerpolitischen Rede, die Ministerpräsident Blum am Freitag in geschlossenem sozialistischen Kreise gehalten hat, sind die Oppositionsblätter allgemein der Ueberzcugung, daß über kurz oder lang eine Verschmelzung der sozialdemokratischen «nd der kommunistischen Partei eintreten werde. „Figaro" meint, man müsse den Kommunisten zugestehen, daß sie mit Ausdauer und Geschicklichkeit ihr Ziel verfolgten, sich einen Teil der Macht zu verschaffen — erst den kleinen Finger und dann die ganze Hand. Sie betrieben die Taktik des trojanischen Pferdes. Die Verschmelzung würde wahrscheinlich eine Regierungsumbil- düng mit sich bringen. Würde Thorez der künftige Führer der neuen Einheitspartei sein? — „Jour" spricht von einem Zusammenbruch der Volksfront. Die Einheitspartei würde 250 Vertreter im Parlament haben. — „Echo de Paris" fragt, was geschehe, wenn Blum gestürzt werde. Würde der Sturz das Signal für einen marxistischen Aufstand sein? Wetterbericht Le» Steichswetterdieuste» von» 1». April Ausladeort Berlin. DageSzelt oer Ausgabe 10.30 Uhr. Im ganzen Reich unbeständig, strichweise Regenschauer, lebhafte, im Küstengebiet der Nordsee stärkere westliche Winde, wenig Temperaturänderung. Wie sich manche Leute die ^Verständigung" denke«. Kattowitz, 15. April. Der Aufständischenver- band in Ostoberschlesien, dessen Ehrenvorsitzender der höchste Sic isbeamte dieses Gebietes, der Woiwode Dr. Grazyinski, ist, hielt eine Versammlung von Vertretern zahlreicher pol- nischer Organisationen ab. Cs wurde beschlossen, den 20. Juni dieses Jahres, den Tag, an dem sich der Einmarsch polnischer Truppen in Ostoberschlesien zum. 15. Mal jährt, als Rational, feiertag in der Woiwodschaft zu begehen (!). Den Höhepunkt des Tages soll die feierliche Einweihung eines „Freiheits- Hügels" dicht an der deutsch-polnischen Grenze bei Piekar bil- den. Er wurde aus Erde aufgeschüttet, die polnische Wall fahrer — Piekar ist Wallfahrtsort— aus allen Teilen Polens zusammengetragen haben. Bezeichnenderweise befindet sich darunter auch Erde aus dem „unerlösten Gebiet", vor allem vom Annaberg! Ministerpräsidenten General Skladkowski soll die Schirmherrschaft übernehmen. Re«e E«thüll«»ge« über die französische Nichteinmischung. Pari», 16. April. „Action Franeaise" berichtet, daß die Freiwilligenwerbung für die spanischen Bolschewisten in Frank- reich in gleichem Maße wie bisher durchgeführt werde. Die Anwärter würden auf die Arbeitsbörse in Marseille geschickt, wo ihre Angelegenheiten von italienischen Kommunisten be- arbeitet würden. Die Freiwilligen Würden in Autobussen^ bi» an die Grenze gebracht. Der Grenzübertritt erfolge zu. Fuß und im Einverständnis mit den Zollbeamten. Auch der Waffe«- schmuggel werde eifrig fortgesetzt. In Perpignan, befinde sich ein Ausschuß des marxistischen Gewerkschaftsverbandes CGT., der für die Weiterleitung der Waffen nach Sowjetspanien sorge. Der „Militärattache" der spanischen Bolschewisten in Paris soll mit einer englischen Firma wegen Lieferung von Gewehren und Munition in Verbindung stehen. Der Unterausschuß der NlchtelnMischuugsaurschuffer hat beschlossen, die Ueberwachung an den spanischen Grenzen am nächsten Montag um Mitternacht in Kraft zu setze«. Die Frage zur Zurückziehung vo« Freiwillige« ist eine« Sonderausschuß übergeben worden. Auf die Bitte des Vorsitzenden, an die Mitglieder des Ausschusses, weiterhin mitzuarbeiten, erklärte der italienische Vertreter, daß er bereit sei, die Erörterung der Frage der Zurückziehung der Freiwilligen aus Svanien wieder aufzu nehmen, vorausgesetzt, daß andere Vertreter de» Ausschusses eine ähnliche Antwort geben würden. Der Vertreter der Sowjetunion betonte, er bestehe nicht darauf, daß der Unter- ausschuß in der Erörterung der Vorschläge fortfahre, die er auf der Vollsitzung des Ausschusses am 24. März gemacht habe. (Der Herr hatte damals u. a. verlangt, es solle nachgeprüft werden, ob geschlossene italienische Truppenverbände in Spanien kämpften. E. D. Beziehungen zu Rossaint ab. Als Zeuge wurde nun der 32jährige Kayser ver nommen, der inzwischen wegen Vorbereitung zum Hochverrat vom Volksgerichtshof zu zehn Jahren Zuchthaus verurteilt worden ist. Ebenso wie die Karg wurde er aus der Strafhast vorgeführt. Aus seiner Vernehmung ergab sich, daß er von Rossaint die Zustimmung zur Herausgabe eines ge meinsame »Aufrufes für die kommunistisch- katholischeJugendf ro n t erhalten wollte. Der Kaplan habe eine Reihe von Vorbehalten gemacht, ehe er sich bereit erklären wollte, mit dem Kommunismus zu arbeiten. Offen bar hätte er den Verhandlungspartnern nicht getraut. Zu bindenden Abmachungen hinsichtlich der Einheitsfront wäre es daher nicht gekommen. Auch bei Kayser hat man den Eindruck, daN ddsWM MhNkn Bundesgenossen kn Kampf gegen den Staat nach Möglichkeit zu schonen sucht. Neue Forderungen «nd Drohungen. Paris, 15. April. Obwohl den Bauarbeitern vor kurzer Zeit zahlreiche Forderungen bewilligt worden waren, will ihr Verband neue Forderungen nach Einführung des gleitenden Lohns und feste Mindestwochenlöhnen aufstellen. — Der Ver band der Angestellten in der Nahrungsmittelindustrie beschloß, einen Warnungsstreik durchzuführen, falls bis zum Mai nicht die 40stündige Arbeitswoche auch in diesem Wirtschaftszweige eingeführt worden sei. Die Brauereiarbeiter beschlossen, ihren Sreik weiterzuführen. Eigenartige Bekehru«g»Vers«che. VerN«, 15. April. Am achten Derhandlungstaae im Rossatnt-Prozeß ging die Vernehmung der kommunistischen Funktionärin BerthaKarg weiter. Nach dem 1. Novemoer 1938, dem Allerheiligentage, ist sie bis zu ihrer Verhaftung am 31. 1. 1934 noch fünf- oder sechsmal in der Wohnung Rossaint» gewesen und hat mit ihm „diskutiert". Sie hat dem Kaplan die Anschrift einer „Anlaufstelle" in Düsseldott ge- geben und ihm mitgeteilt, daß sto auf diesem Wege ständig zu erreichen sei. Umgekehrt hat sie auch die Anschrift des Kaplans, die sie als „besonders sicher" ansah, einer Düssel- dorfer „Anlaufstelle" weitergegeben. Sie behauptet, der Priester habe versucht, sie für den katholischen Glauben zu gewinnen. Die Fragwürdigkeit dieses Entlastungsversuche» enthüllt die Tatsache, daß die Karg im Dezember 1984 eigens nach Berlin fuhr, um dem für das Lanze Reich zuständigen kommunistischen Jugendfunktionär Ewald Kayser Bericht über ihre Zusammenarbeit mit Rossaint zu er- statten. Nach ihrer Rückkehr schlug sie dem Kaplan Besprr- chungen auch mit Kayser vor. Zur Verwirklichung der kommunistisch-kätholischen Ein- keitsfront regte .die Karg die Einrichtung von Abenden an, bei denen jeweils fünf bis sechs junge Katholiken mit einem jungen Kommunisten zusammenkommen sollten, um von diesem „politisch unterrichtet* zu werben. Bei dieser Gelegenheit sollten auch Hetzschriften verteilt werden. Während die Zeugin früher behauptet hatte, der Kaplan habe 100 bis 150 Stück einer verbotenen Zeitschrift bestellt, stellt sie jetzt diese frühere Bekundung als Irrtum hin und meint, die Bestellung habest« selbst vorgenommen. Die Schriften hätten aber nicht beschafft werden können. Im Laufe der Vernehmung bringt der Nor- sitzende mehrmals sein Erstaunen darüber zum Ausdruck, daß die Karg so häufig von ihren früheren Aussagen abweicht. „Sie sind die typische kommunistische Funktionärin", stellt er fest, „und glauben, daß Sie mit Ihren in Moskau eingetrich- terten Methoden weiterkommen. Das hat bei uns aber gar keinen Zweck!" Das letzte Glied in der langen Kette des Umganges Rossaints mit den Kommunisten war sein von der Karg vor- bereitetes Zusammentreffen mit Ewald Kayser am 29. Januar 1934 in Köln. Man hielt den politisierenden Kaplan für wichtig qenug, um die geschicktesten Funktionäre auf diesen „Iugendführer" im Priestergewande anzusetzen. Kayser kam aus Paris. Um ungestört zu sein, gingen die drei Verschwörer in die Wohnung eines Rossaint befreundeten katholischen Geist- lichen, der bei oer Unterredung aber nicht zugegen war. Zwei Tage später wurde „Friedel", die mit allen Wassern gewaschene Funktionärin Bertha Karg, verhaftet, und damit brachen ihre General Hertzogs Antwort ans die deutsche Protestnote. Pretoria, 16. April. Der Vorsitzende der Regierung der Südafrikanischen Union, General Hertzog, hat dem deutschen Gesandten eine Antwortnote auf den deut- schen Protest vom 5. April überreicht, in der es heißt, daß die Unionsregierung die Vorstellungen der deutschen Regierung mit größter Sorgfalt geprüft habe, und daß die Unions- regierung bei ihrer Maßnahme nicht von irgendwelcheen un freundlichen Beweggründen gegen das Deutsche Reich geleitet worden sei, sondern von der Notwendigkeit, eine geordnete Verwaltung des Territoriums, für welches sie verantwortlich sei, zu gewährleisten und von dem ernstlichen Wunsche, seine geordnete Entwicklung und seine friedlichen Fortschritte zu fördern. „Die Unionsregierung", so heißt es weiter, „bedauert des halb aufrichtig, daß die deutsche Regierung sich zu der Erklä- rung genötigt gesehen habe, die Verlautbarung müsse als eine Kampfmaßnahme gegen das Deutschtum im Territorium be trachtet werden. Insofern als die deutsche Regierung die Ver lautbarung als eine Kampfmaßnahme betrachten mag, sei fest gestellt, daß sie gegen Umtriebe gerichtet ist, welche die Unions regierung auf Grund der vor der Südwestafrika-Kommission abgegebenen Aussagen und auf Grund anderer Informationen als erwiesen erachtet hat. Da die Unionsregierung der An sicht ist, daß diese Umtriebe eine Ausdehnung zwischen ver schiedenen Teilen der Bevölkerung unmöglich machen und den Interessen der Deutschen ebenso wie der übrigen Einwohner des Gebietes zuwiderlaufen, betrachtet sie den Erlaß dieser Proklamation nicht als Bruch der ihr durch das Mandat auf erlegten Treuhänderpflicht, sondern als Maßnahme zur Er füllung dieser Pflicht. Es wird zugegeben, daß die Betätigung einiger deutscher Reichsangehöriger im Mandatsgebiet, die nicht britische Staats bürger sind, unmittelbarer Anlaß für den Erlaß der Prokla- matton gewesen ist. Die Unionreaierung glaubt jedoch, daß berücksichtigt werden sollte, daß die Proklamation gleicher maßen auf alle Personen Anwendung findet, welche nicht britische Staatsangehörige sind und ihrem Wortlaut nach keine Diskriminierung gegen Deutsche enthält. Die Unionsregierung ist überzeugt, daß sie bei Verwaltung des Mandatsgebietes stets in weitestem Umfange die Bestimmungen des Londoner Abkommens von 1923 durchgeführt hat. In den letzten Jahren ist jedoch die Durchführung der im 1. Artikel des Abkommens festgelegten Politik schwierig geworden, da in Territorien Auf- fassungen gefördert worden sind, welche manche Deutsche im Territorium davon abhalten, sich mit Südafrikanern entspre- chend dem Geiste und dem Sinne des Abkommens zusammen- zuschließen. Die Aussöhnung der verschiedenen Teile der europäischen Bevölkerung des Territoriums ist eine Angelegenheit, welche die ungeteilte Aufmerksamkeit der Unionsregierung findet, die Regierung will im Geist friedlichen Wohlwollens für das Deutschtum als Ganzes fortfahren, alles in ihren Kräften Liegende zu tun, um die erwünschten Beziehungen herbeizu- führen. Hie Unionsregierung vertraut darauf, daß die deut schen Reichsangehörigen keine Veranlassung zur Anwendung »er Bestimmungen der Proklamation gegen st« geben werden, Rückzug Sowjetrußland» bezeichnet. Nach „Messagers" habe sich der sowjetruffische Botschafter angesichts der Haltung Frankreichs und Englands schließlich allein gesehen. Die ver- änderte Haltung Frankreichs und besonders Englands führt da» Blatt die Besserung der ««glisch-italienische» Beziehung«» zurück. Berlin, 15. April. Der Staatssekretär im Auswärtigen Amt, v. Mackensen, wurde von Reichsminister Freiherrn v. Neurath in sein Amt eingeführt. Belgrad, 15. April. In der Agramer Universität kam es zwischen Nationalisten und Kommunisten zu Schlägereien. Ein Student wurde durch einen Messerstich getötet und zwei andere wurden schwer verletzt. ' Athen, 15. April. Reichsminister R u st gab ein Abschieds essen, an dem u. a. auch der griechische Kultusminister, der Präsident der Deutsch-Griechischen Gesellschaft, der deutsche Gesandte, Landeskreisleiter Dr. Wrede und namhafte Ver- treter der griechischen Wissenschaft teilnahmen. London, 15. April. Der König hat bei einem Besuch in Schloß Windsor angedeutet, daß die zwei deutschen Kanonen, die auf der Ostterrasse des Schlosses stehen, entfernt werden. Ls handelt sich um Kanonen, die 1918 an der Westfront er- beutet uyTden. Haifa, 15. April. Ein höherer arabischer Polizeioffizier, der die Beteiligung der arabischen Terroristengruppen an den letzten Unruhen untersuchen sollte, wurde von drei Arabern erschossen. Auch sein Begleiter, ein Polizist, wurde getötet. Veracruz, 15. April. Bei Streikunruhen wurde hier der britische Vizekonsul Harrison tödlich verletzt, als er versuchte, die kämpfenden Parteien zu trennen. Aus Stadt und Land * Die Kreisleitung Aue ver NSDAP, bittet uns mitzu teilen, daß die Dienststellen der Partei und ihrer Gliederungen am Dienstag, 20. Zlpril, geschlossen bleiben.
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