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Hohensteiner Tageblatt : 26.02.1887
- Erscheinungsdatum
- 1887-02-26
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id184110793X-188702267
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id184110793X-18870226
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-184110793X-18870226
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungHohensteiner Tageblatt
- Jahr1887
- Monat1887-02
- Tag1887-02-26
- Monat1887-02
- Jahr1887
- Titel
- Hohensteiner Tageblatt : 26.02.1887
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WMtiner Tageblatt Geschäfts-Anzeiger für SiiWdkT z-lke«, KtkÄirf, «WriibM, KM KMrz, »ifM,, VmÄnf, Kilstidch, AM», »Mi-Ml, ßiU«mS u. Inserat« nehme» die Expedition bis Bormittaa II Uhr, sowie die Austräger, desgleichen al!, Annoncenexpeditionen zu OriginnIPreise» entgegen. Erscheint jede» Wochentag abends für deu folgenden Tag und kostet durch die Expedition und durch die Träger Mk. I.2S, durch die Post Mk. I.KV frei ins Haus. Nr. 47. Amisbi>a!t Mr K^rwalwngsdezirr öeä StaStraths M Hohenstein. Sonnabend, den 26. Februar 1887. 37. Jahrgang. ,Witteru»„s-«ttsstcht auf Sonnabend, d-„ 2«. Februar: Mahrger «udwest, meist trockenes Wetter bei wechselnder Bedeckung ohne wesentliche Wärmeändernng. Bekanntmachung. Nachdem das Gcmeindeanlagcn-Catastcr für das Jahr 1887 gefertigt und die betreffenden Anlagezettel nunmehr zur Vertheilung gelangen, wird bekannt gegeben, daß dasselbe behufs Einsichtnahme der Betheiligten vom 26. Februar bis mit den 12. März a. c. in der Expedition des Unterzeichneten ausliegt. Etwaige Reclamationen sind mir bis zum vorgenannten Tage zulässig und sind schriftlich beim hiesigen Gcmeindevorstand anznbringen, spätere Recla- mationcn werden nicht beachtet. Von den andere Personen betreffenden An sätzen Einsicht zu nehmen, ist nicht gestattet. Gersdorf, den 23. Februar 1887. Der Gemeinderat h. Jordan, G.-V. Deutsches Reich. Der Eindruck des deutschen Wahlergebnisses auf das Ausland ist bisher überall ein der Erhaltung des europäischen Friedens sehr günstiger gewesen. Die französische und die russische ' Presse erkennen das mit saurer Miene an, die Presse i der übrigen Großmächte meist freudig. In der That hat ganz Europa diesmal nicht blos auf die Verhand lungen des Reichstags über das Militürgesetz, wir der Marschall Graf Moltke hervorhob, mit aufmerk samer Spannung gehorcht, sondern es hat auch mit steigender Theilnahme den hin- und hcrwogenden Wahlkampf und dessen Aussichten verfolgt. Blieben auch diesmal Centrum und freisinnige Opposition mit den kleineren Gruppen in der Mehrheit, so war der Schluß berechtigt, daß das junge deutsche Reich ge fährlichen Krisen in seiner inneren Entwickelung ent- gcgenging, welche schließlich auch die äußere Macht stellung des Reiches nicht unberührt lassen konnten. Wenn der jetzige Ausgang für die Franzosen einer bitteren Pille gleichkommt, die ihnen durch das Ergeb nis; in Elsaß-Lothringen nur einigermaßen versüßt wird, so sicht doch zu hoffen, daß grade die große Masse der friedensbcdürftigen Einwohnerschaft unserS westliche» Nachbarlandes gegenüber den allzu lauten Schreiern und Hetzern daselbst jetzt mehr zur Geltung gelangen werde als cs in letzter Zeit der Fall war. — Irren wir nicht, so ist auch der im vorgestrige« Abendblatt erwähnte Artikel des „Herold" in Peters burg, welcher anscheinend officiös die deutschfeindlichen letzten Ergüsse des „Nord" und der „Pol. Corr." als irrthümliche Darstellungen der amtlichen russischen Politik bezeichnet, auf die Wirkung mit zurückznsühren, welche das nunmehr bekannt gewordene Wahlcrgebniß an der Newa hcrvorgcbracht hat. Es scheint, daß Herr v. Giers, dessen Stellung eine Zeit lang sehr schwierig sein mochte, das Ruder wieder fester in die Hände zu nehmen in die Lage gekommen ist. — Sehr merkwürdig berührt die telegraphische Meldung aus Rom, wonach Depretis schließlich auf die Neubildung des Cabinets verzichtet hat. Hat er das mit oder ohne Zustimmung Robilant's gethan? Das ist zu nächst die Hauptfrage. Ist cs dem alten Chef der Regierung überhaupt Ernst mit seinem Rücktritt, oder will er damit nur gewisse widerstrebende Elcinente der Kammer sich gefügig machen? Zur Beantwortung dieser Fragen wird man nähere Meldungen abwarteu müssen. Daß die franzosenfreundliche und republikanische Partei in Italien grade jetzt Alles anstrengt, um Italien von Taxirsgrschichte. Hohenstein, 25. Februar. Aus ^er allgemeinen Begründung der dem preu ßischen Herrcnhause zugegangencn und zur Stunde in den Vordergrund des Interesses gerückten neuen kirchenpolitischen Vorlage ist zu ersehen, das mittels Schreiben des Ministers der Geistlichen Angelegen heiten eine Note des Cardinal-Staatssccretärs Jaco bini vom 4. April 1886 zur Kcnntniß der Landvcr- trctung gebracht. wurde, welche nach Annahme und Verkündigung des damals in der parlamentarischen Berathung begriffenen kirchenpolitischen Gesetzentwurfes die Erfüllung der ständigen Anzeigen für den Fall zusagte, daß der heilige Stuhl die officielle Ver sicherung erhalte, daß man in nächster Zukunft eine Revision derjenigen früheren kirchenpolitischcn Be stimmungen unternehmen werde, welche in der da maligen Vorlage nicht erwähnt worden. Die gegen seitigen Arrangements sind in ihrer weiteren Folge nunmehr inzwischen zu einer befriedigenden Verein barung gelangt, so daß jetzt die Einbringung der oben- gedachtcn Vorlage erfolgen konnte. Eine Annahme ist dabei nach dem Stande der gegenwärtigen Ver hältnisse mit aller Bestimmtheit zn erwarten. So äußerte sich auch schon gestern im preußischen Ab- gcordnetcnhause der Centrumsführer Windthorst bei der Berathung des Cultusetats dahin, daß das Cen trum angesichts der neuen Vereinbarungen zwischen Regierung und Curie principiclle Beschwerden vor läufig unterlassen wolle. Dem Ergebniß der deutschen Rcichstagswahlen wird unter lebhafter Betonung der damit sich vcr- netüt Spaniens über den Snlu-Archipcl beantwortet. Die spanischen Blätter fordern von der Regierung, in Berlin Aufklärungen über die Haltung des deutschen Marine-Offizicrs zu verlangen. Die ganze Affairc ist bis jetzt noch recht dunkel. Ueber Wien kommen Nachrichten aus Bulgarien, wonach sich dvrtselbst „große Ereignisse" vorbereiten sollen. Die Sache einer Wiederberufung des Fürsten Alexander von Battenberg wäre „im Princip" ent- chiedcn; nur wüßte man nicht, ob er von der So- wanje wicdcrgemählt oder blos zum Chef der Armee mit dein Titel Prinz-Regent ernannt werden soll. Die Regentschaft hätte hierüber mit den Cabinetten von Wien, Berlin und London lebhafte Verhandlungen gepflogen. Wir geben diese Mittheilung, wie wir sie inden; bemerken müssen wir aber auch zugleich, daß ic nach unserem Dafürhalten mit Vorsicht aufzu- schließlich, da gütliches Zureden nichts half, alle Embleme gewaltsam, worauf der Redacteur des ge nannten Blattes die dcmnächstige Veranstaltung eines großen Protest- und Revanche-Meetings in Aussicht stellte. Es sind dies,Dinge, die auch einer vollauf vom Optimismus erfüllten Natur sehr zu denken geben müssen. Nach Meldungen ans Manila soll es dvrtselbst zwischen den spanischen Behörden und dem Comman- danten eines deutschen Kanonenbootes zu einem Con- flict gekommen sein. Ein auf dem Sulu-Archipel an- gesiedelter deutscher Unterthan, dessen Etablissement von den rebellischen Eingeborenen eingeäschert und geplündert worden, habe beim Sultan und bei dem spansichenCommandanten eine Entschädigungsforderung gestellt, welche dann von dem Befehlshaber des deut schen Kanonenbootes unterstützt wurde. Im Falle der Nichtberücksichtigung dieser Forderung erklärte der Letztere zugleich, die Rebellen selbst züchtigen zu wollen. Diese Erklärung wurde hierauf vom spanischen Gou verneur der Philippinen mit dem Hinweis auf die von allen europäischen Mächten anerkannte Souverä- bindenden Friedensaussichten von dem ganzen Aus land eine sehr sympathische Würdigung zu Theil. Ringsum dominirt die Auffassung, daß mit der weiteren Annahme des Septennats die kriegerischen Befürchtungen verschwinden werde», wie nicht minder in einigen größeren Wiener Blättern der Hinweis darauf erfolgt, daß mit den erzielten Resultaten für das deutsche Wohl eine innere wie äußere Stärkung erbracht worden sei. An der Aufrichtigkeit der bezüglichen österreichischen Betrachtungen ist dabei nicht zu zweifeln, da ja die habsburgische Monarchie ein großes Interesse daran hat, das anstro-germanischc Bündniß so intim als möglich zn gestalten; zu denken gicbt jedoch die jenseits der Vogesen mit den Wahlbesprcchungen sich verbindende unbändige Freude über die bedauerliche Thatsache, daß in den Rcichslanden auf's Neue die schärfsten Protestler den Sieg davonzutragen ver mochten. Aus Paris berichtet man dabei verschiedene deutschfeindliche Demonstrationen, die der Regierung allerdings sehr unangenehm sind und bei denen es an osficiellen Entschuldigungen den, deutschen Bot schafter gegenüber nicht fehlen wird, deren Vorkommen damit aber immer nicht aus der Welt zu schaffen ist. Am schlimmsten ging es vor den Bureaus des Pariser Journal lievLuobo" zu, wo man alsbald ein großes Transparent mit Drapirung durch russische und französische Fahnen anbrachte. Die Polizei entfernte nehmen ist. Zur italicnisch-abessynischen Campagne verlautet, daß der höchstcommandircnde General Gens in seiner Antwort auf das Schreiben Ras Alulah's cs abge- lchnt habe, mit d.mselbcn zu unterhandeln, sobald nicht weitere Garantien für das Aufhören der Feind seligkeiten geboten seien. Man wird nun abznwarten haben, ob Genä auch im Stande ist, dieser stolzen Sprache den erforderlichen Nachdruck zu verleihen, falls die Truppen des Negus Johannes wieder gegen die Italiener geführt werden, wie dies nach Lage der Dinge doch wohl anzunchmcn ist, da sonst alle Be richte von dem Muthe und der Energie Ras Alulah's zu harnilosen Märchengeschichten herabsinken würden. Günstig für ihn ist allerdings der in ganz Italien eingctretene patriotische Umschwung, welcher jetzt bei der Ankunft der Verwundeten in Neapel einen so greifbaren Ausdruck erhielt und der zugleich auch zu )er Zuversicht berechtigt, daß von Rom aus nichts« unterlassen werde, um die italienische Waffenchre retten zu können. der Seite Deutschlands und Oesterreichs zu verdrängen steht fest, aber es ist jetzt wohl weniger als je anzu- nehmen, daß ihr dies gelingen wird. Berlin, 23. Februar. Im neuen Reichstage wird das Präsidium eine neue Besetzung erfahren, da die Parteiverhältnisse wesentlich sich verändert haben. Die Conservativcn behalten den Anspruch, für die Stelle des Präsidenten ein Mitglied ihrer Partei in Vorschlag zu bringen, und dem Centrum verbleibt die Forderung, den ersten Vicepräsidenten seinen Reihe« entnommen zu sehen, wogegen sür die Stelle des zweiten Vicepräsidentcn nicht mehr die Deutschsrei-
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