Suche löschen...
Hohensteiner Tageblatt : 10.03.1887
- Erscheinungsdatum
- 1887-03-10
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id184110793X-188703102
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id184110793X-18870310
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-184110793X-18870310
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungHohensteiner Tageblatt
- Jahr1887
- Monat1887-03
- Tag1887-03-10
- Monat1887-03
- Jahr1887
- Titel
- Hohensteiner Tageblatt : 10.03.1887
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
HohMeiner Tageblatt. jeden Wochentag -bendS für den folgend-» nehme» die ExpEo"biS Bormittag II Tag und lostet durch die Expediiion nnd ' " Uhr, jowie di-Austräger, desgleichen alle durch die Träger Mk. 1.2ü, durch die Post Anuoncen-Czpedittonen ?,u OriginalüreUen Mk. I.bO sre, ins HauS. entgegen. Hihtiisttiii-Krststtlisl, AttlmDitz, MttiÄttlVWjtz, GeBsrf, Htmsilorf, 8»W, LWtnbtrg, Mn, Meiiisüürf, Wnstenbrnnti, Wch, KirGerg, UchMk, Berns-srs, AMtLbche AMHeinl, AhschvGtl, MiM «. Amtsblatt für den VerwaltungsbezirS des Stadtraths zu Hohenstein. Nr. 57. Donnerstag, den 10. März 1887. 37. Jahrgang. Witterungs-Aussicht auf Donnerstag, den 1«. März: Meist trockenes Wetter bei wechselnder Bedeckung und mastigen Westwinden. Nachts Forst. »IMiH i_.! Holzanetion. Im Hainholze bei Hohenstein sollen Dienstag, de» 15. dieses Monats, von Vormittags 10 Uhr an 600 Stück Nadelholzstämme, von l1—37 em Mittciistürke, 43 „ Nadelyolzklötzer, „ 12—26 „ Stärke, 700 „ Oiadelholzstaugen, „ 5—15 „ Untcrstärke, lind 40 Wellenhnndert hartes / .,. 35 „ „ weiches < Rnß,g meistbietend gegen Baarzahlung an Ort nnd Stelle im Walde ver- kanft werden. Zusammenkunft im Forsthause Hainholz. Gräflich Schönburgischc Forstverwaltung nnd Rentamt Hinter-Glauchau, den 5. Mürz 1887. Goldberg. Schmidt. Sächsische». Hohenstein, !>. März. Der hiesige Verein für oolksverständlichc Gesund heitspflege und Naturheilkunde gicbt durch eine dem heutigen Blatte beiliegende Beigabe eine non dem be kannten Lehrer der Naturheilkunde, Herrn B. Hindorf, zusammcngestellte Reihe Gcsundheitslehren, welche unsern Lesern zur Nutzanwendung dienen mögen nnd Worauf an dieser Stelle aufmerksam gemacht sei. Die Vorarbeiten zur Errichtung der für unseren Ort zu erbauenden Gasanstalt sind bedeutend weiter gediehen, als vielleicht mancher Bewohner vcrmnthcn dürfte. Schon in den nächsten Wochen, wenn nicht gar in den nächsten Tagen, wird mit dem Legen der Leitungsrvhren begonnen werden. so daß schon im nächsten Winter die Petroleumlampe ihr Sceptcr nicht mehr mit früherer Kühnheit schwingen dürfte. Hoffent lich betheiligt sich auch unsere Schwestcrstadt Ernstthal an dem Unternehmen, was um so freudiger zu be grüßen wäre, als cs doch dadurch lebens- und crtrags- fähiger werden würde. Aus allen Theilen des Landes treffen Nachrichten ein über Vorbereitungen zu einer festlichen Begehung des nächsten 22. Mürz, dem Tage, an welchem vor 80 Jahren unserer erhabener Kaiser geboren wurde. Städtische Behörden, die Vertreter von Kirche und Schule, nicht minder Vereinsvorstände thun sich zu sammen um die Festfeier mit Würde zu begehen. In vielen Orten beginnt, nachdem der Tag durch Fest- rcveille eiugelcitet, die Feier durch Festgottcsdicnst und Schnlactnsj worauf dann die Vereine und Corporativnen die Festfeicr nach speciellcm Programm fortsetzen. Hoffentlich sind auch wir bald in der Lage, unseren Lesern berichten zn können, über Veranstaltungen die in unserm Orte und unsern Nachbargemcinden vorbe reitet werden. Die im Monat März auftretcnden Nebel sollen nach einer alten bekannten Bauernregel in 100 Tagen als Regen und Gewitter wicderkommen. Die hierüber von vielen Personen angestelltcn Beobachtungen haben dies in anderen Jahren auch vielfach bestätigt. Geht nun solches in diesem Jahre abermals in Erfüllung, so dürften in Mitte des Monats Juni d. I. Nieder schläge uns zahlreich nicht vorenthaltcn bleiben. Achn- liche, hierauf bezügliche Wetterregeln lauten: „Soviel Nebel im März, so viel Frost iin Mai." „Im März viel Nebel, viel Gewitter im Sommer. Der Lenz rückt immer näher und schon wird es lebendig in den Zweigen. Bon den heimischen Vö geln kommen im Monat März an, und zwar in der erste» Hälfte: die Waldschnepfen (Oculi, da kommen sie"), der Staar, wenn er nicht schon im Februar kam, der Kiebitz, mehrere Arten Raubvögel, Haide- lcrchen, wilde Gänse, Dohlen, Singdrosseln. Roth und Wachhvldcr-Drosseln, Flachs-, Bergfinken, Berg- Hänflinge und andere Vögel, die theilweise überwintern, thcils nur durchstreifen, kehren nach dem Norden zu rück. In der zweiten Hälfte kommen: die graue und gelbe Bachstelze, Rothkclchen, Hausrothschwänzchen, Störche, Kraniche, verschiedene Sumpfvögel uud Schnepfenarten, Braunellcn, Grau- und Rvhrammeru, Brachpicper, schwarzkohlige Wiesenschmätzer, Weiden- laubvo^cl. Mehrere Vogelarten machen nun Anstalt zum Nisten, und bei milder Witterung brüten schon manche. Unter den vielen Flugschriften, welche den Kricgs- gerüchtcn der letzten Monate ihr Entstehen verdanken, giebt es wenige, die eine wirkliche Belehrung des Lesers verfolgen. Eine bemerkcnswcrthe Ausnahme bildet ein Merkchen, welches vorzüglich geeignet ist, einem thatsüchlichen Bedürfnisse zu entsprechen. Wie Viele haben sich doch in den letzten Wochen gefragt: Werde auch ich von dem Aufgebote des Landsturms betroffen'? Was habe ich zu thun, wen» derselbe cin- bcrufen wird'? :c. Es haben sich in anerkennenswerther Weise verschiedene Zeitungen bemüht, belehrend in dieser Richtung zu wirken, doch genügt der den Tages- blüttcrn zur Verfügung stehende Raum nicht, um iu derartige Frage» weitläufig cinzngchen. Wir begrüße» deshalb em von Fritz Deutschmann in Berlin heraus- gegebcncs Merkchen, welches in klarer nnd leicht faß licher Weise „Die Landsturmpflicht" behandelt, als besonders zweckdienlich. Der Verfasser bespricht in seinem von Heinrich Morchel in Dresden, Hauptstraße, verlegten Schriftchcii jeden Abschnitt des Landsturm gesetzes, und beweist die Richtigkeit seiner Aufstellungen durch Anführung aller das Grundgesetz selbst erläu ternde weiteren gesetzlichen Verordnungen. Dem auch durch die Verwendung verschiedenen Druckes sehr über sichtlich geordneten Buche sind auszugsweise alle die jenigen Bestimmungen beigegcüeii, die für den Fall eintretcnden Aufgebotes auf die Landsturmpflichtigen Anwendung finden. Aus denselben wird der Leser schnell ersehen, welche Verpflichtungen ihm obliegen, welche Erleichterungen in Rücksicht der Steuern ge währt werden, ferner unter welchen Verhältnissen ihm sein aus öffentlichen Lassen gewährtes Einkommen verbleibt, welche Unterstützungen während der Ein ziehung seine Angehörigen genießen. Weiter sind bei- gegcben: Auszüge aus dem Pcnsionsgesetz, der Jnva- lidcu-Ordnung, dem Reichsmilitärgcsctzc, sowie aus den Bestimmuugen über die Zurückstellung Landsturm- pflichtiger von der Einziehung. Wir können das Schriftchcii warm empfehlen nnd wünschten nur, daß dasselbe bei einer Neuauflage durch ein Jiihaltsvcr- zeichniß vermehrt werde. Vom Reichspostamt ist für Sicherung des In haltes der Wcrthbriesc jetzt bestimmt worden, daß der Umschlag eines solchen stets aus einem Stücke herge stellt sein muß. Das finanzielle Resultat der im Krystallpalast zu Leipzig veranstalteten internationalen Ansstellung für Volksernührung rc. ist, wie bei deni colossalen An- drangc nicht anders erwartet werden konnte, ein sehr günstiges gewesen nnd hat dem „Albertvcrein" eine Summe von 5000 Mark zugeführt. Weniger erfreu lich dagegen sind die Proteste einer Anzahl Aus ¬ steller gegen das Resultat der Prämiirung. In den letzten Tagen erst erklärte eine Leipziger Firma, bei welcher sich das Generaldepot von Buschcnthal'S Fleischcxtrakt befindet, daß sie die ihr zucrkanute bronzene Medaille aus dem Grunde zurückweisen müsse, weil dasselbe Product auf anderen internationalen Ausstellungen, z. B. in Moskau, Wien, Bremen rc. mit ersten Preisen bedacht worden sei, nnd zwar auf Grund von Gutachten anerkannter wissenschaftlicher Autoritäten. Im Vormittagsgvttcsdienst des letzten Sonntages wurde in Limbach nach beendigter Predigt nnd Kanzel- gcbct eine neue kostbare Altar- und Kanzelbeklcidung, welche Herr Rittergutsbesitzer Leuschner „in der Er- mnerung an ein 'rohes Familienfest" der Kirche ge schenkt hat, in feierlicher Weise geweiht. Die neue Bekleidung ist violett und darum nach der kirchlichen Bedeutung der Farben bestimmt in der Advents- und Passionszeit aufgelegt zu werden. Der Zwickauer Polizei ist es jetzt gelungen, einer, wie es scheint, wvhlorganisirten Diebesbande, welche sich aus Lehrlingen verschiedener Stände recrutirt hat, ans die Spur zu kommen. Die jungen Burschen brauchten das übliche Manöver: sie gingen zu Zweien oder Dreien in die Läden, der Eine kaufte nach länge rem Suchen eine Kleinigkeit, während die Anderen inzwischen das „Einstecken" besorgten. Bereits sind sieben dieser frechen Diebe verhaftet, doch scheinen noch mehrere in das Complot verwickelt zu sein. Ein ganzes großes Lager gestohlener Sachen wurde bei den Verhafteten vorgefimden. Vieles haben sie ge- ständlich verkauft und von dem Erlös sich seit Langem gütlich gethan. Nun freilich kommt die verdiente Strafe. Aus Johanngeorgenstadt schreibt man untcrm 6. d. M.: Erst jetzt ist hier bekannt geworden, welch' trauriges Nachspiel die hiesige Rcichstagswahl gehabt hat. Die hiesigen Anhänger der Svcialdcmokratic hatten hier und in der Umgegend die vollste Thätig- keit entfaltet, uni für ihre» Candidaten eine Majorität zu erlangen und waren des Sieges gewiß. Sie hatten ich bekanntlich getäuscht und der Sicgcsjubel untcr- ilieb, aber ein Hoch auf die Svcialdcmokratic wurde doch ausgebracht, und zwar von einem etwa 23 Jahre alten Dispvsitionsnrlauber. Die Polizei nahm natür lich Act von diesem Vorfall. Der Bcrhcrrlicher der Socialdemokratie verschwand deshalb und hat sich den weiteren Folgen der Verletzung seines Fahneneides durch Erschießen entzogen. Bei der sehr stürmischen Versammlung reichstreuer Wähler in Neustadl bei Leipzig am 14. Februar, über welche wir s. Z. schon berichtet haben, war bekannt lich eine große Anzahl Besucher mit gefälschten Eintritts- Karten erschienen. Aus diesen Karten war auch der deuselben aufgedrückte Stempel, welcher den Na men einer Privatperson trug, gefälscht. Aus letzterem Grunde ist die Angelegenheit der Staatsanwaltschaft unterbreitet worden. In Betreff mehrerer Personen, die mit diesen Karten erschienen, ist die Namcnsscst- stellung bewirkt worden.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite