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Hohensteiner Tageblatt : 03.03.1887
- Erscheinungsdatum
- 1887-03-03
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id184110793X-188703036
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id184110793X-18870303
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-184110793X-18870303
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungHohensteiner Tageblatt
- Jahr1887
- Monat1887-03
- Tag1887-03-03
- Monat1887-03
- Jahr1887
- Titel
- Hohensteiner Tageblatt : 03.03.1887
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MtMmr Tageblatt. jeden Wochcmag abends fürden folgenden I (ÜÜ I » 9 nehmen die EMdUion bis Vormittag II Tag und kostet durch die Expedition und ' ' jF LI Uhr. sowie die Austräger, desgleichen all, durch die Träger Mt. 1.2b, durch die Post s«„ Annoncen-Expeditione» zu Originalpreiseu Äcl. ISO frei ins Haus. entgegen. NtrlNißKih, 'Ktk!-Nkllt!Utck„ GkMrf, SeriilÄsrf, ÄWS, Lsügtübtrg, Ntjlisöör^ WZsttirkanö, ßrlW, KirGtrg, Ürsprung, BtrüsSüks, Ntichtübch, Whkiin, KuhslhüGel, HöttWruid rl. Amtsblatt für d-n Nerwsttnnqsbtztrk Ses Stadtraths .M Hohenstein. Nr. 51. Donnerstag, den 3. März 1887. 37. Jahrgang. Witterungs-Aussicht auf Donner,tag, den :t. März: Meist trübes und dunstiges Wetter ohne wesentliche Niederschläge bei wenig veränderter Temperatnr. Bekanntmachung. Wegen Abschluß der vorjährigen Rechnungen werden alle Diejenigen, welche noch Forderungen an die hiesige Gemeinde haben, hiermit aufgefordcrt, die betreffenden Rechnungen binnen L Tagen zur Begleichung ciuzureichen. Jngleichen werden aber auch Diejenigen, welche sich noch mit Abgaben u. s. w. im Rückstand befinden, veranlaßt, dieselben bis zum lO. dieses Monats an her abzusührcu, da nach Ablauf dieser Zeit das Beitreibungsverfahren eingeleitet werden wird. Obcrlmigwitz, am 2. März 1887. Der G em ei n d e v o rst a n d. Oppermann. Zurückgabe des ihr anvertrautcn Spar abcr nach wohl. Nl eigene Bc Wärterin r wortnng gezogen. Aus Freiberg wird geschrieben: Am vergangenen Sonnabend erregten hier in einem von Chemnitz kom menden Güterzuge zwei neu gebaute Lokomotiven durch ihre enorme Große und Stärke Aussehen. Diese in der Sächsischen Maschinenfabrik zu Chemnitz ge bauten Maschinen waren für Rumänien bestimmt und liefen auf den eigens für den Lokomotiventransport von dieser Firma hcrgestellten, schwer tragenden TränS- portwagcn nach Bukarest. Von einer größeren An zahl für dieses Land zu bauender Maschinen war dies die erste Sendung. Begleitet wurden dieselben von eincin Monteur, welcher durch Aufstellung eines klei nen Schutzhauscs aus einer dieser Lokomotiven, wäh rend der 9 bis 10 Tage dauernden Fahrt mit Güter- zügen, in demselben seine Wohnung vezw. Aufenthalt genommen hatte. Der Transport der übrigen soll bald Nachfolgen und genannter Monteur wird alle au Ort und Stelle vollends zusammenstellen, dann mit ihnen Probe fahren und sie hierauf an die Eigcnthü- merin übergeben. Derartige Größen hat man aus ien Bahnen noch nickt acfekwn durch einen Schuß iu den Kopf zu tödtcn versucht. Der unglückliche Mensch hat jedoch seinen Zweck nicht l erreicht, wurde vielmehr noch lebeud aufgehoben und nach Anlegung eines Nothverbandcs in das städtische Krankenhaus gebracht. Eiu neues Kaiserlicd ist soeben in der Rvßbcrg'schcn Buchhandlung zu Leipzig erschienen. Den schönen Text dazu hat Herr Professor Dr. Bierbaum iu Karls ruhe geliefert, durch welchen in untadclhaftcr Form tiefempfundenen patriotischen Gefühlen beredter Aus druck verliehen wird. Kompouirt ist das Lied von C. Rübner iür dreistimmigen Schul- uud Chorgesang; die Komposition ist sehr ansprechend. Dichter und Komponist haben sich ergänzt. Der Preis des mit einem wvhlgelungenen Bildniß unseres ehrwürdigen Kaisers gezierten Liedes beträgt nur 10 Pf.; für den selben Preis ist das Lied auch für eine Singstimme mit Klavierbegleitung zu haben. Wir empfehlen das schöne Lied, besonders in „Partiebezug", aufs beste zur Anschaffung in Schulen beim Herannahcn des !X). Geburtstages unseres allvcrchrten Kaisers, zu dessen Feier sich dasselbe ganz vorzüglich eignet. Vor einiger Zeit hatte in Leipzig eine bejahrte Einwohnerin, weil sic sich krank fühlte, ihrer Aufwär terin ein Sparkassenbuch über 800 Mark und außer dem SO Mark baar zur Verwahrung anvcrtraut und dabei geäußert, daß sie wohl ein längeres Kranken lager auszustehen haben werde. Das war auch der Fall, denn die alte Frau lag längere Zeit krank, wurde und nach besser und endlich wieder ziemlich ün gedachte sie, ihr Vermögen wiederum in Kwahrnng zu nehmen und bat jene Auf ¬ kassenbuches uud des Geldbetrages. Aber zu ihrem nicht geringen Staunen mußte sie erfahren, daß hier von nichts mehr vorhanden war. Die ungetreue Auf wärterin hatte die 850 Mark in Erwartung des bal digen Ablebens der Eigenthümerin bereits als gute Beute betrachtet uud vollständig im eigenen Nutzen auf- gcwendct. Sic wurde dafür gerichtlich zur Verant- fcrnt und jede Gemeinde vor Störung sichcrgestellt weide. Um Ko mehr ist es jedes Christen Pslicht, durch Theilnahme an der Busjtcigsscicr nnd Meidling von Allem, lwas ihr Eintrag thun könnte, mitzuhelscn, daß der Bußtag iu Ehren gehalten werde. Aber ob Mich eine große Zahl es also halten, groß ist auch die Menge Derer, von dellen das Gegcntheil gesagt werden muß. Insonderheit ist es tief betrübend, daß ganze Schnarr» gerade NN den Bußtage» über die Greuzcu »useres engeren Vaterlandes tnnauöcilcn, nm dranßen Zerstreuung und Erholung zu suchen. Darm» ergeht Bitte und Ermahnung an Alle, welche ein Herz für unseres BolkeS Wohlfahrt, für Ehre uud Würde unseres Baterlandcs und der Kirche haben: „Haltet euch fern von solchem Treiben, sorget aber auch durch Mahunug uud Beispiel, daß unsere Ehre nicht mehr zu Schanden nnd das Acrgerniß gehoben werde!" Diese Bitte ergeht an Alle, welche nach Stellung. Amt und Beruf noch über dell engen Kreis des Hauses hinaus einen guten Einfluß auszuüben vermögen, in sonderheit an die Kirchenvorstände, welche es als ihre erste Pflicht erachten sollen, ans Erhaltung von Zncht und Sitte hinzuwirkcn. Durch den Ernst der Zeit mahnt Gott uns doppelt .und dreifach an den Ernst unserer Pflichten gegen Kirche, Voll . und Vaterland. Darum verstärket eure Herzen nicht, damit nicht unser Herr Christus zu uuS sagen müsse: Ihr habt nicht gewollt!" An dem heute znsammentrctcndcn außerordent lichen Landtage, der übrigens nicht länger als fünf bis sechs Tage dauern wird, wird Prinz Friedrich August, der älteste Sohn des Prinzen Georg znm ersten male als Mitglied der Ersten Kammer Theil nehmen. Den bekannten, von Angriffen und Ausfällen gegen die Rcichsregicruna strotzenden Wahlaufruf des wgenaunten Landesausschusses der deutschfrcisinnigen Partei in Sachsen hatte auch ein Volksschullehrer in I. mit einem Saisonbillet von Berlin nach Schandau nnd fuhr von dort, um seine Mission erfüllen zu können, mit einem Billet nach Dresden zurück. Dort stieg er in das vom Schaffner Ludley bediente Coupee und ließ sein Retonrbillct absichtlich nicht abstcmpeln. Als der Schaffer dieses nicht abgestempeltcn, noch lange laufenden Billets ansichtig wurde, nahm er dasselbe mit sich und gab dem Kriminalbeamten ein anderes, abgcstcmpcltes Billet, dessen Giltigkeitsdauer bald ab- liet, aber den Vermerk einer Fahrtunterbrechung zeigte. Ans seine Recherchen gerieth der Beamte nach mehreren Wochen wieder an denselben Schaffner, fragte ihn in Dresden, ob er nicht ein Billet für ihn und einen mit ihm fahrenden Frcnnd habe, und erhielt nun komischer Weise dasselbe Billet, welches er dem Beamten seiner Zeit gegeben hatte. Den anderen Herrn nahm der Schaffner bis Rödcrau ohne Entgelt mit und dort verschaffte er ihm von einem anderen Schaffner ein Billet, welches dieser auch einem Passagier abgenommen und dann zu nochmaliger Benutzung bei sich behalten hatte. In den freundschaftlichen Gesprächen, die der Beamte auf der Rückfahrt mit dem Schaffner führte, erfuhr er dann »och allerlei Interessantes über den Nebenverdienst, den sich die Schaffner durch einen der artigen betrügerischen Billcthandcl verschaffen. Bei der Ankunft in Berlin wurden die Schaffner sestgenvmmen und bei ihrer Durchsuchung fand man bei ihnen „Liebe Gemeinde! Am II. März d. I. ist der erste dics- jährige Buß- und Bettag feierlich zu begehen. Unsere Bußtage sind Tage ernstester Erinnerung an alle ans unserem ganzen Volle nnd den Einzelnen lastende Sündenschuld und an die von Gott den Unbußsertigen gedrohten Strafen. Zur gesegneten Feier gehört daher ernste Sammlung der Seele vor "Gott, prüfender Rückblick ans das eigene Leben nnd ungestörter Ein blick iu Las eigene Herz. Darum bat auch die Obrigkeit vcr- orduet, daß Alles, Ivas zur Entheiligung gereichen kann, cut- S'äch fisch co. Hohenstein, 2. März. Im Monat Fcbruar d. I. wurdcu bei hiesiger Sparkasse in 529 Posten 41219^ 80 cingezahlt, dagegen in 231 Posten 27,613 43 zurückge ¬ zahlt. Dabei wurden 71 Einlagcbücher neu ausgestellt, während 29 dcrgl. zur Löschung kamen. An Spar marken kamen 530 Stück ü 10 zur Einzahlung. Im Monat Februar 1886 betrugen die Einzahlungen bei 556 Posten 44791 -ckil 46 -H, die Rückzahlungen bei 223.Poste» 35051 -/F 74 Auf der im Mai v. I. pcrsammeltcn vierten ordentlichen Landessynodc zu Sachsen wurde über die Kollision des sächsischen Bußtages mit dem Altenburger Roßmarkt und überhaupt darüber Klage geführt, daß die Bußtage von Vielen benutzt würden, im Auslände Zerstreuung zu suchen. Aus Anlaß dieser Verhand lungen hat nun das evangelisch-lutherische Laiidcs- consistorium Sachsens, unter Zustimmung der in Lrunpoiioio beauftragten Staatsminister, beschlossen, ani 27. Fcbrnar uud 6. Mürz d. I. nach der Beichte und Absolution folgende Ansprache (die wir hier aus zugsweise mittheileft) von den Kanzeln verlesen zu lassen: Groitzsch mituntcrzeichnct. Diese offensive Bcthcili- gung au der Wahlagitation scheint sür den betreffen den Herrn ein Nachspiel haben zu sollen, indem die „Dresdner Zeitung" vom 1. Mürz Folgendes meldet: Herr Bürgerschullehrer Gehl in Groitzsch, der Nis Ver treter des 14. Wahlkreises im Landescmsschusse der freisinnigen Partei in Sachsen Leu Wablaufrus des letzteren mit uutcrzeich- nete, erhielt am 26. Februar folgende Zuschrift: .,Jn Verfolg einer Verordnung des Königl. Ministeriums dcS Kultus uud öffentlichen Unterrichts, Ihre Mitgliedschaft beim LandeSausschussc der sceisimmigen Partei in Sachsen be treffend. werden Sic hiermit zu einer Vernehmung ans Mitt woch den 2. März, Nachmittags 4 Uhr vor der Schulmspectiou hierselbst an Ratbsexveditiousstelle geladen. Groitzsch, am 26 Februar 1887. Protze ^Bürgermeister)." Im vorige» Jahre gelaugte cs zur Kemituiß der Dircctioii der Berlin-Aiihaltcr Eisenbahn, daß auf der Strecke Dresden-Berlin Seitens der Schaffner in systematischer Weise Betrügereien mit Eisenbahnbillcrs verübt wurden, und zwar derartig, daß mehrfach Fnhr- billets, deren Giltigkcitsdauer von den zuständigen Passagieren nicht ganz ausgcnntzt worden war, von den betreffenden Schaffnern behalten und von den selben an andere Passagiere noch ei» Mal verkauft wurde». Der Kriminalkommissarius Zillmann wurde mit Recherchen betraut und erzielte bald einen durch- chlagenden Erfolg. Derselbe reiste am 23. Ium v. ! mehrere Rundreise- mid andere Billets vor, Ludley icsaß außerdem mehrere Zettelchen, welche zur Be tätigung der Fahrtunterbrechung auf die Fahrscheine >cklebt werden. Die Angeklagten waren vor Gericht m Großen und Ganzen geständig, und cs wurde Ludley zu 1Vz Jahr Gefängniß verurtheilt. Auf einem Grabhügel des Annenfriedhofes zu Dresden hat sich am 28. Februar Abends ein kürzlich inerin überm erst von Berlin nach dort zugereister Fleischcrgesellc den deutsch.
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