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Hohensteiner Tageblatt : 23.08.1887
- Erscheinungsdatum
- 1887-08-23
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id184110793X-188708238
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id184110793X-18870823
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-184110793X-18870823
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungHohensteiner Tageblatt
- Jahr1887
- Monat1887-08
- Tag1887-08-23
- Monat1887-08
- Jahr1887
- Titel
- Hohensteiner Tageblatt : 23.08.1887
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Erscheint jeden Wochentag abends nir den folgenden Tag und kostet vürtcljädrlich durch die Expedition und durch die Träger M!. Ich», durch die Post M. I.öü frei ins Haus. Geschäfts-Anzeiger für Inserat» nehmen die Expedition bis Bormittag II Uhr, sowie die Austräger, desgleichen alle Annoncen-Expeditionen zu Originalpreisen entgegen. Mchm-WSU, WtÄWMij, Mti-MckWitz, Kc-Ms, 8uW», Lliiigtüdkrg, Fslkkü, MmSm, Krlhliklg, Ukülung. VtrnMf, Kilhtübüch, MhschiiüDkl, WttNM- rc. 2lintsb!aLt für den Derwaltmigsbezirk des Stadtrcrths zu Hohenstein. Nr. 193. Dienstag, den 23. August 1887. 37. Jahrgang. Witterungs-Aussicht auf Dienstag, den 23. August: Mastiger Sttdwestwind, ziemlich heiteres, trockenes und warmes Wetter. Bekanntmachung. Bei Ausführung der Cvrrcction der Zwickau-Pcniger Straße nm Schloß berge in Waldenburg macht sich die Lieferung incl. Befestigung w. von 351 m Barriörriegeln von 80 mm breitem und 9—10 mm starkem Winkelcisen erforderlich. Diesbezügliche Offerten sind mit der Aufschrift „Barri«rriegel" ver sehen, an die Königliche Bauvcrwalterei Glauchau, bei welcher vorher die Lieferungs-Bedingungen eingeschen werden können, bis znm 24. dirscs Monats, Bormittags 10 Nhr, zu welcher Zeit die Eröffnung der eingegangenen Offerten in Gegenwart etwa erschienener Bewerber stattfindcn wird, einzureichen. Bis zum 30. dieses Mo nats unbeantwortet gebliebene Offerten sind als abgelehnt zu betrachten. Die vollständige Lieferung hat bis Ende October dieses Jahres zu erfolgen. Die Auswahl unter den Bewerbern, sowie die Ablehnung sümmtlicher Offerten bleibt Vorbehalten. Zwickau und Glauchau, am 17. August 1887. Königlich- Königliche Stratzcn- u. Wasserbau-Inspektion. Ban Verwalterei. , Döhnert. Ur. Werner. Bekanntnmchung. Zur Ausführung der Correction der Zwickau-Peniger Straße am Schloß berge in Waldenburg macht sich die Anlieferung von . m»!» , ! !,,>»»«,»» I! 3A> cbm Thonschiefer znm Packlagcr aus der Umgebung von Waldenburg, 245 - Felsitporphyr zum Klarschlag aus den Lvbsdorfer Brüchen nnd 89 - Deck- und Fußwegsand eriorderlich. Die Steine sind zur ersten Halste bis Ende September nnd zur andern bis Mitte Oktober dieses Jahres anzulicfern, was bezüglich des Sandes in der Zeit vom 17.—29. Oktober desselben Jahres ebenfalls zu erfolgen hat. Diesbezügliche Offerten nebst Materialproben sind unter Benennung des Bruches bez. der Grube mit der Aufschrift „Matcrialanlicferung" versehen, an die Königliche Bauvcrwalterei Glauchau, bei welcher vorher die Anliefc- rüngsbedingungen eingeschen werden können, bis zum 24. dieses Monats, Vormittags 11 Uhr, zu welcher Zeit die Eröffnung der eingegangeneu Offerten in Gegenwart etwa erschienener Bewerber statifindcn wird, einzureichen. Bis 30. dieses Monats unbeantwortet gebliebene Offerten sind als abgclehnt zu betrachten. Die Aus wahl unter den Bewerbern, sowie die Ablehnung sämmtlichcr Offerten bleibt Vorbehalten. Zwickau und Glauchau, am 17. August 1887. Königliche Königliche Str asten- n. Wasserbau-Inspektion. Ban Verwalterei. Döhnert. l)r. Werner. Sachliches. Hohenstein, den 22. August. Auf heutigem Wochcnmarkte wurde das zum Verkauf gestellte Obst einer Revision unterworfen und bei einer Marktfirantiu unreifes Obst vorgcfunden. Der Verkauf desselben wurde beanstandet. Am Sonnabend abends in der zchntcn Stunde entspann sich zwischen Bergarbeitern aus Lugan, Oels- nitz und Hohndorf und mehreren auf dem Nachhause weg befindlichen Arbeitern aus Hermsdorf und Ders dorf auf hiesiger Goldbachstraße ein Streit, der in Thütlichkciten ausartcte nnd wobei schließlich das Messer in Anwendung kam. Einem Gersdorfcr Ar beiter wurde eine ca. t> etm lange 2 etm tiefe Schnittwunde am Unterkiefer beigebracht und mußte solche ärztlich verbunden werden. Der Betreffende, welcher den Stich geführt haben soll, wurde durch die hiesige Schutzmanuschaft fcstgeuommcn und dem Kgl. Amtsgericht zngcsührt. Vergangene Woche wurde hierselbst ein Dienst mädchen zur Hast gebracht, daß scinerHerrschaft einen Geldbetrag von weit über Hundert Mark, ebenso in einem hiesigen Laden eine größere Summe Geldes entwendet hatte. Die Diebin stammt aus der Gegend Wiens. Manchem unserer Leser dürfte cs unbekannt sein, weshalb der Monat August wie der Monat Juli 31 Tage zählt. Der Sachverhalt ist folgender: Der Monat August, welcher nach jetziger Zeitrechnung der achte Monat im Jahre ist, war bei den alten Romern, bei denen das Jahr mit dem Mürz anfing, dcr sechstc Monat, er hieß Sextilius. Diese Bezeichnung behielt der Monat iudeß so lange, bis der Kaiser Augustus zum Andenken mehrerer glücklicher Ereignisse, die ihm in diesem Monate widerfahren waren, demselben seinen eigenen Namcn beilegte oder vielmehr vom Senate beilegen ließ. Diese Schmeichelei begann bereits mit Julius Cäsar, dem zu Ehren dcr Monat Ouintilius Julius genannt wurde. Da aber der Sextilius, unser August, nur 30, dcr Julius aber 31 Tage zählte, so verordnete der Senat ferner, um Augustus nicht zurückstchcn zu lassen, daß auch sein Monat 31 Tage haben solle, wofür man einen Tag aus dem Februar wegnnhm. Diese Anordnung hat sich auch bis auf den heutigen Tag erhalten. Zu den bisher bekannten socialistischcn Candi daturen für den sächsischen Landtag ist neuerdings noch diejenige des Destillateurs Münch in Zittau hin zugekommen, der schon öfters sowohl bei Reichstags- wie auch bei Landtagswahlcn erfolglos candidirt hat und diesmal im 18. städtischen Wahlkreise Zschopau- Oederan ausgestellt worden ist. Das vor mehreren Monaten in Chemnitz gebildete socialdcmokrntische Ccntral-Comitö für die bevorstehenden Landtagswahlen, welches aus drei Personen besteht, ist kürzlich seitens des Polizeiamtes der Stadt Chemnitz aufgefordcrt worden, seine Statuten einzureichen, weil die genannte Behörde der Ansicht ist, daß jenes Comitä als ein politischer Verein im Sinne des i; l9 des sächsischen Vereinsgesetzes zu betrachten sei. Bisher hat man in Sachsen von einer Anwendung dieses Gesetzespara graphen auf Wahl-Comites noch nichts erfahren. Aus Dresdner Gegend wird geschrieben: Frau Fama spricht von allerhand drolligen Vorkommmssen, zu welchen die Sonnenfinsternis; am 19. dss., resp. die Vorbereitungen zur Beobachtung derselben, hier und dort geführt haben. Eine Fülle von Mutterwitz nnd ätzender Sattzre zeigt sich namentlich in den vom Sprecgcstade vorliegenden Berichten; an Humor fehlte es aber auch in unserem Sachsen nicht, nachdem ein mal die Sonne sich so ungnädig erwiesen, ihre Mp- terien durch weitere Wolkenschleicr zu verdecken. Zu )cr iu den Frühstundcn verfinsterten Sonne soll sich übrigens im Verlaufe des Tages noch so manche pri vate „Verdüsterung" gesellt haben, da in vielen Fällen die Schatten gurdincnpredigender Ehefrauen austauchten, nachdem der getreue Hüon im Drange der as>onomi- chcn Wissensbegierdc den kühnen Einschluß gefaßt satte, für den denkwürdigen Versinsterungsmoment ich durch resolutes Durchkneipen zu präscrvircn. Ein- clne dec betreffenden Finsternißschwärmer sollen schließ- ich sehr „erleuchtet" zu Hause gekommen sein, was dann alsbald den jähcn Eintritt des weiblichen „Schat tens" zur Folge hatte. In einem Grundstücke an der Fcldstraße in Chem nitz war am Freitag Nachmittag ein Malergehilfe mit dcr Reparatur eines über dem Hofe befindlichen Glas daches beschäftigt. Hierbei ist derselbe jedenfalls auf eine Glastafel getreten, dieselbe ist zerbrochen und dcr Maler stürzte hinab in dcr Hof. Der Verunglückte wurde iu das Stadtkrankcuhaus getragen, woselbst er noch am selbigen Abend gestorben ist. Eine seltene Reise hat Herr Rechtsanwalt Hering ans Döbeln in Begleitung seiner Gattin mit seinem Geschirr in der Zeit vom 12. bis 14. August d. I. zurückgelegt. Die Reiseroute ist folgende: Döbcln, Rochlitz, Zwickau, Reichenbach, Lvbenstcin, Coburg, Schweinfurt, Aschaffenburg, Frankfurt a. M„ Darm stadt, Heidelberg, Karlsruhe, Baden-Baden, Straß burg, Hagenau, Weißenburg, Bergzabern, Landau, Neustadt a. d. Haardt, Worms, Nassau, Limburg, Weilburg, Wetzlar, Gießen, Grünberg, Fulda, Gers feld, Bischofsheim, Kissingen, Königshofen, Coburg, Lichtcnfels, Culmbach, Münchberg, Hof, Oelsnitz, Rei chenbach, Zwickau, Rochlitz und Döbcln. Die Pferde, zwei achtjährige, ostprcußische Stuten, haben in 23 Marschtagen etwas über 1300 Kilometer zurückgelegt, und zwar die Tour von Worms bis Döbcln in dcr Zeit vom 2. bis 14. August ohne Rasttag. Dcr Wagen mit Insassen, Kutscher und Gepäck rcprüsen- tirt ein Gesnmmtgcwicht von nahezu 18 Ccntnern. Trotz der geradezu bewundernswerthen Leistung der Pferde, bei dcr namentlich die vielen und hohen Berge, die zu übcrwiuven waren, die enorme Hitze und die in manchen Gegenden geradezu massenhaften, die Pferde peinigenden Insekten in Betracht zu ziehen ind, haben dieselben in keiner Weise gelitten, sondern verrichteten vom 18. d. M. an wieder ihren regel mäßigen Dienst. Beim Ausladen eines Oldenburger Milchvieh- transportcs auf dem Bahnhofe in Döbeln wurde eine der Kühe wild, schleuderte ihren Transporteur auf die Seite, rannte nach der Zuckerfabrik, von hier über die Bahn in der Gegend nach Zschcplitz, Mockritz, Strölla weiter. Jeden, dcr sic in ihrem wilden Laufe an halten wollte, bedrohte sic mit ihren Hörnern, so daß ihr nicht beizukommen war. Unterwegs hatte sie noch einen Knecht und zwei Kinder leicht verletzt, mehrere Personen mußten sich eilends flüchten oder Deckung vor ihr suchen. Eine vom hnmanitaircn Standpunkte aus recht zu billigende Anordnung ist von dcr städtischen Einguar- tirungs-Commission zu Grimma diesmal getroffen worden. Es wird denjenigen Bürgern, welche die ihnen zugcwiescnen Mannschaften nicht selbst beher bergen und beköstigen wollen und dieselben „verkaufen".
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