Suche löschen...
Hohensteiner Tageblatt : 17.12.1887
- Erscheinungsdatum
- 1887-12-17
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id184110793X-188712179
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id184110793X-18871217
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-184110793X-18871217
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungHohensteiner Tageblatt
- Jahr1887
- Monat1887-12
- Tag1887-12-17
- Monat1887-12
- Jahr1887
- Titel
- Hohensteiner Tageblatt : 17.12.1887
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
WMemer Tageblatt. jeden Wochentag abend» jur den folgenden I f »«»«en d>e Si,pcai>l°v bis Ä-nmittay 10 Tag und tostet durch die Aon Btt. l.dü ' Upr, sowie die Änöträger, dedgleichen nu» Irci ins Haus. kN» Vimencen-Eroeditione» ;u Originatprelie« ' knttzetz-n. hrht^m-ßrsKAl, ^erluDitz, Wei-NkckWitz, stlZUsrs, HttU»Zsrf, Äzsr, 8li««tnbtrg, Mn, MtinsLorf, Hkißeiiörllnz, Wach, Kirchbera, Wrung, ZtrirsSors. Wcheahsch. Ärsähei». SabschaMl, Wnmi^ Mittklbach, 8rüas, Ltaktrsdorf, Stiftrsliörf, Plchs, Krumbach, Rutzbarf, kalltübtrg b. N., Langtnchursbarf rr. Amtsbüatt ?Sr den Verwaltungsbezirk des Stadtraths zu Hohenstein. Nr. 291. Sonnabend, den 17. December 1887. 37. Jahrgang. m—M-DI",— An Bezahlung der Communanlaaen pro IV. Termin l»»7 wird zn Vermeidung von Weiterungen hiermit nochmals erinnert und bemerkt, daß, dafern die Rückstände nicht längstens bis 2«. December UM7 abgcftthrt sein sollten, alsdann mit der Hilfsvollstreckung verfahren werden wird. Hohenstein, de» 14. December 1887. Der Stadtrat h. Pfotenhauer, Brgrmstr. Beck. Bekanntmachung. Mittwoch, den 21. December, soll der IV. Termin Renten Vormittags in Engel's Restauration, Nachmittags im Gasthof zum grauen Wolf und Donnerstag, den 22. d. M., in der Gcmcindeexpeditio» vereinnahmt werden. Oberlungwitz, den 17. December 1887. Lindner, Einnehmer. Sitzung des Reichstags. Perlin, 15. December. Der Reichstag bericth heute in Fortsetzung der zweiten Lesung der Zollvvr- lagc über den Z 2 des Gesetzentwurfs, welcher die Sperrmaßregel enthält. Es sollen, wie bekannt, nach der Vorlage die nenen Zollerhöhungen auf Körner früchte nnd Mühlenfabrikate aus Getreide „vom 26. No vember d. I. ab gültig sein", also bis dahin rück wirkende Kraft haben. Die Commission hat diese Be stimmung dahin gemildert, daß die Einfuhr, welche auf Grund von nachweislich vor dem 26. November abgeschlossenen Verträgen bis zum 3I. Mürz 1888 bewerkstelligt wird, den neuen Zöllen noch nicht unter liegen soll. Der Abg. Windthorst beantragt, daß sich diese Zeitsrist, statt bis zum 31. März, nur bis zum 15. Januar erstrecken möge. Die conservativen Abgg. v. Wedell-Malchow nnd Graf Behr wollen die mit den alten Zöllen zulässige Einfuhr beschränken auf das bis zum 26. November schon „verladene Getreide" und das Centrumsmitglicd Frhr. v. Landsberg bean tragt hierzu, statt des Wortes „verladene" zu setzen „zur Verladung aufgegeben". Der Nachweis (daß die Verträge vor dem 26. November abgeschlossen sind) kann nach der Commissionsfassung durch alle in der deutschen Civ.-Prov.-Ordnung zugelassencnBeweismittel erbracht werden, nnd zu dieser Bestimmung beantragen die liberalen Abgg. Bulle und Wörmann, sic möge auch auf solche Waaren Anwendung finden, welche über Häfen der Zollausschlüsse eingeführt werden, wenn der Nachweis erbracht sei, daß aus der Zeit vor dem 26. November d. I. Thalsachen vorlicgen, aus denen hervorgcht, daß die Waaren schon damals zur Ein fuhr in das Zvllinland bestimmt waren. Der Berichterstatter, Frhr. v. Ow, erkannte die Strenge der Regicrungs-Sperrmaßregcl an, aber be tonte auch die Nothwcndizkeit einer solchen, da ohne sie die Wirkung des ganzen Gesetzes noch mindestens ein Jahr ausbleiben würde. Er empfahl die Fassung der Commission. In ausführlicher Rede wies hierauf der Abg. Struckmann (nativnalliberal) nach, daß der konservative Abänderungsantrag, der das Verladen zur Bedingung der Zollbefreiung mache, sich auf ein ganz äußerliches unzutreffendes Merkmal stütze nnd daher durchaus ungerecht in seiner praktischen Wirkung sich geltend machen würde. Redner empfahl die durch den Antrag Windthorst veränderte Commissionsfaffung, wonach die Vergünstigung blos bis zum 15. Januar statthaben soll. Minister Lucius bat dringend, alle Abänderungen der ursprünglichen Vorlage abzulehucn und es bei der einfachen strengen aber wirksamen Sperrbestimmung derselben bewenden zu lassen. Un erwartet sei die Sperrmaßrcgel übrigens nicht gekom men, da schon seit langer Zeit (nach seinen Erklärungen im Abgeordnetenhaus^ die Geschäftswelt aus die neuen Zölle vorbereitet gewesen sei. Außerdem theilte der Minister mit, daß ihm vertrauliche aber immerhin amt liche Mittheilungen Vorlagen, wonach bei ausländischen Konsulaten der Versuch gemacht worden sei, für be kannte Firmen spätere Abschlüsse als vor dem 26. No vember geschehene zu bezeugen. Der Minister erntete nur aus der Rechten Beifall, deren Standpunkt als dann Herr v. Wedell-Malchow nach dem von ihm cingebrachtcn Amendement (siehe oben) entwickelte. Windthorst erblickte in der Regierungsvorlage einen reinen Gcwaltact, man dürfe nicht Alles thun, was zu thun man die Gewalt habe, sondern die Verträge achten, besser, wenn einmal ein nicht richtig abge schlossener Vertrag durchgeht, als wenn ein recht mäßig abgeschlossener gestört wird. Für die durch Antrag Windthorst veränderte Commissionsfassung mit Ausnahme des Antrags Bulle-Wörmann trat in sehr sachlicher Weise seitens der Freisinnigen der Abgeord nete M. Meyer ein. Aus der weiteren Besprechung waren von besonderem Interesse die Ausführungen des Abgeordneten für Magdeburg, des Herrn Duvigneau, welcher im Namen seiner politischen Freunde erklärte, daß sie loyal genug seien, der Thatsache der Korn- zollcrhöhnng Rechnung zu tragen und nicht nach Mit teln zu suchen, das Gesetz zu untergraben. Mit be sonderem Nachdruck wandte er sich dann gegen die im Hause laut gewordenen Meinungen, als ob man es hinsichtlich der Moral und Ehrlichkeit im kaufmänni schen Stande leichter nähme, als in anderen Ständen. Ließe sich das wirklich Nachweisen, so würde der ganze Kanfmannsstand dadurch schwer geschädigt. Im Wei teren führte Herr Duvigneau aus, daß die Einfuhr »on Getreide sich sehr wenig gehoben habe, wolle man die Getreidcspeculation wirklich treffen, so Hütte man früher Maßregeln dagegen ergreifen müssen, denn die Speculation sei bei Einbringung der Vorlage bereits beendet gewesen, weil man im Jnlande in der Hoff nung aus höhere Preise mit dem Verkaufe zurückge- halteu habe. Alles, was man mit der Vorlage erreiche, würde das sein, daß man eine Reihe von Geschäfts leuten um bedeutende Summe» schädige. Einige Aeußcrungen des antisemitischen Abgeordneten Böckel, der unter der Heiterkeit des Hauses das jüdische Treiben an der Kornbörse angriff nnd die Behauptung auf stellte, daß die internationalen Getreidcspeculanten die besten Verbündeten der Socialdemokraten seien, wies darauf in scharfer Weise der Abg. Wörmann zurück. Derselbe legte gleichfalls Verwahrung gegen die Be hauptung des Ministers Lucius ein, daß man im Handclsstandc Handlungen, welche sonst als nicht moralisch betrachtet würden, durchgehen lasse, denn dann würde die ganze Grundlage des Handels, das Vertrauen erschüttert. Herr Lucius erwiderte, daß ihm ein Angriff auf die Ehre des Kaufmannsstandes fern gelegen habe; er habe nur ausgeführt, daß eine Masse von Gebräuchen existirtc», die unter der Loupe der strengen Rechtmäßigkeit vielleicht zweifelhaft, aber er laubt seien, und führte als Beweis dasür an, daß eine gewisse Firma, die er nicht nannte, versucht habe, den betreffenden Consul unter Zusicherung der Theilnahme an dem Geschäft zur Legalisirung eines angeblich ab geschlossenen Originalvertrages zu veranlassen. Nach dem der Abg. Reichensperger seine gestrige Abstimmung noch kurz vertheidigt hatte, wurde die Discussion ge schlossen nnd der Antrag der Commission mit der Acnderung des Abg. Windthorst angenommen. Es folgte darauf die erste und, da ein Antrag auf Ucberwcisung au eine Commission nicht gestellt wurde, sogleich die zweite Verathung des Abkommens zwischen dem Reich nnd Oesterreich-Ungarn wegen Bcrlängernng des Handelsvertrages vom 23. Mai 1881. An der Besprechung nahmen die Abgg. Diendorfer, v. Kardorff, Windthorst und Bamberger Theil. Die Ersteren sprachen den Wunsch aus, mit Oesterreich ein gutes Zolleinvernehmen herzustellen, während Herr Bamberger beklagte, daß die Politik der Handelsver träge begraben sei. Man habe sich getäuscht, als man durch unsere jetzige Handelspolitik, Selbstständigkeit und Unabhängigkeit in unseren Tarifen habe schassen wollen; man treibe vielmehr jetzt eine Handelspolitik der Ohnmacht und Ideenlosigkeit. Betreffs der zu diesem Gegenstände vorliegenden Petitionen erklärte Staatssccretär v. Bötticher noch, daß dieselben bei den dcmnächstigen Verhandlungen über die Gestaltung des handelspolitischen Verhältnisses mit Oesterreich in Er wägung gezogen werden sollten. Daraus wurde die Vorlage angenommen. Morgen findet die dritte Lesung des Handelsvertrages und die erste Lesung derWchr- vorlage statt. Las-evgelchichte. Hohenstein, 16. December. Aus Madrid kommt die Nachricht, daß die Königin am 8. December die Decrete unterzeichnet hat, durch welche die spanischen Missionen in Berlin, Wien und Rom znm Range von Botschaften erhoben werden sollen. Es erscheint zweifellos, daß Gras Benomar, der sich in Madrid eines ebenso guten Rufes erfreut wie in Berlin, den zukünftigen Bot schafterposten daselbst bekleiden wird. Auch hört man, das Rascon in Roin blciben soll; fraglich dagegen ist es noch, ob nicht in Wien ein Personenwechsel eintreten wird. Auch nach England ist nun die An frage gerichtet worden, ob daselbst die Umwandlung der beiderseitigen Missionen in Botschaften gewünscht werde. Eine Antwort ist aus diese Anfrage noch nicht erfolgt. Diese Nachricht würde, wenn sie sich richtig er weist, gleichbedeutend sein mit dem Eintritte Spaniens in die Reihe der Großmächte. Spanien hat unter dem verstorbenen König Alfons XII. einen so viel versprechenden Anlauf zu seiner politischen Wieder geburt gemacht, die jetzt an der Spitze der Regierung stehende Königin-Regentin Christine hat das Werk ihres einsichtsvollen Gemahls mit so glücklicher Hand weitcrgeführt, daß der Entwickclungsgang des Staates ich mit dem in Rede stehenden Plane recht wohl vertragen würde. Spanien scheint aus seiner Jahr hunderte alten politischen Jsolirtheit endgiltig heraus- zetreten zu sein und trachtet nach Einnehmung der hm zu sagenden Stellung im Kreise der europäischen Mächte. Die Erweiterung des jUmfangcs seiner inter nationalen Interessen hält mit dem wachsenden Selbst bewußtsein des spanischen Volkes gleichen Schritt und legt der spanischen Diplomatie entsprechend größere
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite