Suche löschen...
Hohensteiner Tageblatt : 20.08.1890
- Erscheinungsdatum
- 1890-08-20
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id184110793X-189008205
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id184110793X-18900820
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-184110793X-18900820
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungHohensteiner Tageblatt
- Jahr1890
- Monat1890-08
- Tag1890-08-20
- Monat1890-08
- Jahr1890
- Titel
- Hohensteiner Tageblatt : 20.08.1890
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
jeden Wochentag abends für den folgenden nehmen die Expedition bis Vorm. 10 Uh», Tag und kostet durch die Austräger pro W G- sowie für Auswärts alle Austräger, deSgl. Quartal Mk. 1.40; dnich die Post Mk. 1.50 r h » V alle Annoncen-Expeditionen zu Original- frei ins Haus. Preisen entgegen. Hohenstein-Ernstthal, Oberlungwitz, Abtei-Oberlungwitz, Gersdorf, Luga«, Hermsdorf, Bernsdorf, Langenberg, Falken, Langenchursdorf, Meinsdorf, Rutzdorf, Wüstenbrand, Grüna, Mittelbach,' Ursprung, Leukersdorf. Seifersdors, Erlbach, Kirchberg, Pleista, Reichenbach, Grumbach, Callenberg, Tirschheim, Kuhschnappel, St. Egidien, Hjrttengrund u. f. w. Amtsblatt für den Verwaltungsbezirk des Stadtrathes zu Hohenstein, Nr. 19 l. Mittwoch, den 20. August 1890. 40. Jahrgang. Bekanntmachung. Wegen längerer, nothwendig gewordener Beurlaubung eines Kassenbeamten werden die Kassenstunden bis auf Weiteres in der Weise beschränkt, daß die Stadtkaste nur vor mittags von 8—IS Uhr geöffnet, dagegen nachmittags überhaupt geschloffen ist. Hohenstein, den 19. August 1890. Der Stadtrat h. vr. Ebeling, Bürgermeister. Bekanntmachung. Im Anschluß an unsere Bekanntmachung vom 2. d. M., betreffend die Verhütung von Flurschäden machen wir noch darauf aufmerksam, daß zur Vermeidung von Unglücks fällen alle Gräben und ähnliche Geländchindernisse durch Umzäunen mit Strohseilen kenntlich zu machen sind. Hohenstein, den 19. August 1890. Der Stadtrat h. vr. Ebeling, Bürgermeister. Sächsisches. Hohenstein, 19. August Gestern Abend ist unser Herr Bürgermeister l)r. Ebeling von den Körperschaften der Stadt Meerane für das dortige Bürgermeisteramt einstimmig gewählt worden. So viel uns bekannt geworden, gedenkt Herr Bürgermeister sein neues Amt am 1. November 1890 anzutretcn. Wir und ein guter Theil der Bürgerschaft bedauern den Fortgang unseres Stadtvber- hauptes aufrichtig, da die Leitung unserer städtischen Angelegen heiten seit seiner Amtirung in so fester und sicherer Hand liegt, die wir vordem leider viele Jahre vermißt haben. Gerade das Sonst mit dem Jetzt verglichen, bot sich uns gegenwärtig ein erfreulicher Ausblick in die Zukunft, besonders da Herr Bürger meister mindestens bis Ende 1892 unserer Stadt gesichert schic». Um so schmerzlicher berührt uns der frühe Abgang und dos Scheiden unseres Bürgermeisters wird jeder Bürger bedauern, der kennen gelernt hat, wie wohithuend cs ist, nach vielen Jahren der Zerfahrenheit unserer städtischen Verhältnisse wieder einen zielbewußtcn Leiter an der Spitze des Stadtwcsens zu wissen. (Siche Meerane.) Aus seinem Leserkreise erhält der „P. A." folgende Zu schrift: „Das Fenster meines Schlafzimmers liegt genau nach Osten zu. Auf dem an das Fenster anstoßenden Tische stand unter Anderem eine gefüllte runde Wasferflasche und in un mittelbarer Nähe ein Strauß von getrockneten Gräsern sowie einige Holzschnitzereien. Als ich heute früh erwachte, bemerkte ich in der Richtung nach dem Tische schwache Rauchwölkchcn, die sogleich meine Aufmerksamkeit auf sich zogen. Dicht hinter der Flasche lag ein wollenes Reisenähzeug. Bei näherer Unter suchung gewahrte ich an dem letzteren einen Brandfleck in der Größe einer kleinen Erbse, von dem der Rauch ausging. Die Flasche hatte also an ihrem Standorte die Eigenschaften eines Brennglases erhalten und der Brennpunkt fiel gerade aui das Nähzeug. Wäre ich später erwacht, so war cs ganz natürlich, daß durch die Hitze, welche sich durch die zum Brennglas ge wordene Flasche allmählich vermehrte, die Brandstelle immer größer und schließlich beim Vorhandensein reichlicher Nahrung gefährlich wurde. Es konnte somit in dem bereits vor zwei Jahren schon einmal niedergebrannten Hause abermals eine Gefahr entstehen, deren Ursache zu ergründen nicht so leicht gewesen wäre. Hieraus schließt man, wie cs zur Vermeidung von Unheil nöthig ist, runde Wasserflächen nicht so zu stellen, daß sie unmittelbar von der Sonne beschienen werden. Bei eckigen Wasserflaschen dürfte die Möglichkeit einer Gefahr der erwähnten Art ausgeschlossen sein. Die Lanvescollecte, welche am 24. August gesammelt wird, ist für den Bau einer Kirche in Gröditz bestimmt. Das außerordentliche Anwachsen dieses Fabrikortes und die weite Entfernung von der Kirche Frauenhain lassen schon lange den Bau eines Gotteshauses in Gröditz als dringend wünschens- wcrth erscheinen. Doch fehlte trotz aller Opfer, welche die Be theiligten für diesen Zweck gebracht haben, immer noch die größere Hälfte der Bausumme; mit der Ausführung aber darf nicht länger gezögert werden, da sonst stiftungsgcmäß die für den Bau gemachten Schenkungen wieder zurückgezogen werden können. Die Kirche selbst soll in der schlichtesten Weise ein schließlich Orgel, Glocken und innerer Einrichtung sür nur 30,000 Mk. fertig gestellt werden und cs ist der Gemeinde Gröditz ein recht reichlicher Ertrag der Eollecte von Herzen zu wünschen. Der sächsische GastwirthStaq wird am 20. und 21. d. M. io Pirna abgchalten. Die vom Vorstande des Verbandes Sächsischer Berg- und Hüttenarbeiter zu Zwickau angeregte Eonferenz von Dclegirtcn sämmtlicher sächsischen Bergreviere hat derselbe auf den 24. d. M. vormittags >/z11 Uhr nach Freiberg berufen. Die für diesen Delegirtentag aufgestellte Tagesordnung enthält zum Theil Gegenstände, welche die Forderungen der Bergarbeiter in der vorjährigen Mai- und Dccember-Bcwcgung bildeten, nämlich: achtstündige Schichtzeit; Wegfall getrennter Gedinge, Erhaltung eines guten baulichen Wcscns, wöchentliche Lohn zahlung; Auslöhnung nach beendigter Schichtzeit; Aufhebung des Wagennullens; freie Aerztewahl seitens der Arbeiter für die Knappschaftskrankenkasse; normale Löhne; Erlaß eines deutschen Berggesetzes; Freizügigkeit innerhalb der Knoppschafts- kassenbczirkc; Ausschließung ausländischer Arbeiter von der Bergarbcit. Ferner wird sich dieser Delegirtentag über Beschick ung des deutschen Bergarbcitcr-Delegirtentages, cvent. Anträge an denselben und Wahl von Dclegirtcn schlüssig machen. Die Verhandlung wider die Schulkunden Eduard Julius Reinhold und Otto Bruno Müller aus Hermsdorf wegen schweren Diebstahls und Hehlerei mußte vom Landgericht zu Zwickau behufs Hcrbeischaffung von Beweismitteln auf den 27. d. M.. Vormittags >„11 Uhr, vertagt werden. Meerane, 18. August. In der Aula des Schulgebäudes an der Gcorgcnstraßc versammelten sich heute Abend 8 Uhr unsere städtischen Collegien zu einer gemeinschaftlichen Sitzung, um die Neuwahl des Ersten Beamten unserer Stadt, des Bürgermeisters, vorzunchmen. Anwesend waren 7 Stadträthe und 22 Stadtverordnete; den Vorsitz übernahm Herr Stadt- rath Mehnert. Die zur Vorbereitung dieser Wahl am 17. Juli niedergesctzte, aus 2 Stadträthe» und 8 Stadtverordneten be stehende Eommission hatte Herrn vr. Ebeling, bislang Bürger meister in Hohenstein, in Vorschlag gebracht, und sich bereits Ansang voriger Woche nach Hohenstein begeben, um mit Herrn vr. Ebeling die nö:higen Vorbesprechungen zu halten. Am Sonnabend Abend weilte der neue Bürgermeister bereits kürzere Zeit in unserer Stadt, um sich in engerem Kreise vorzustcllcn. Die Wahl erfolgte aui Antrag des Herrn Stadtverordneten Menge durch Stimmzettel, und wurde Herr vr. Ebeling ein stimmig zum Bürgermeister gewählt. Das in Schneeberg erscheinende „Erzgcb. Togebl." be richtet, daß laue stadträthlichcr Verfügung vom 14. August er. der Wahlverein zu Schneeberg und Umgegend auf Grund des sächsischen Vcreinsgesctzes vom 22. November 1850 aufgelöst worvcn ist. Die Auflösung erfolgte wegen eines vor kurzer Zeit im Verein gehaltenen Vortrages über die Worte „Glaube, Wunder, Wissen, Macht". Es ist nicht zu viel gejagt, wenn man arnimmt, daß das Meteor, welches am Abend des 12. d. M. im Vorgarten der Restauration zur Waidmannsruh' in Plauen nicdcrgegangcn und von dem Wirthc, Herrn Schwarz, aufgcfunden worden, von mindestens 1000 Personen besichtigt morden ist. Der Stein, silbergrau, 997 Gramm schwer und an der Stelle, an welcher er von der übrigen Masse losgelöst schien, steinkohlenartig ver brannt, erregte das größte Interesse. Seit Sonntag Abend 7 Uhr ist aber der Stein, nachdem er von Hand zu Hand ge gangen und nachdem er der Gegenstand allgemeinster Be wunderung war, abhanden gekommen. Die Sächsische Mineralien- handlung von Carl Droop in Dresden-Plauen hatte sich an Herrn Schwarz brieflich gewendet, das Meteor zu gutem Preise zu erwerben. Ueber einen seltsamen Unfall, der sich vorgestern Mittag während der Eisenbahnfahrt auf der Strecke Hof-Marxgrün zugelragen hat, wird uns Folgendes gemeldet: Eine Dame, welche Mittags halb 1 Uhr in Hof den Zug bestiegen hatte, beabsichtigte sich nach Naila zu begeben und hatte während der Fahrt mit mehreren Herren auf dem überdachten Perron an der Stirnseite des Wagens, wie man solche an Wagen der König!. Bayrischen Staatrbahncn vielfach angebracht sieht, ge standen. In unaufgeklärter Weise gcriethen auf freier Strecke zwischen Köditz und Stegenwaldhaus die Kleider dieser Dame in Hellen Brand, worauf dieselbe, ohne einen Augenblick zu verlieren, während der Fahrt vom Wagen sprang und sich in das Gras der anliegenden Wiese warf. Gleichzeitig sprangcu auch einige der gleichfalls auf dem Wagenpcrron anwesend ge wesenen Herren nach, um durch Daraufwerfen von Kleidern, Röcken u. s. w. das Fcucr zu ersticken. Das Zugspersonal, durch das Geschrei der Mitfahrenden aufmerksam geworden, ließ den Zug halten, brachte die aufs Tiefste betroffene Frau in ein besonderes Coupo und bis auf die nächste Station Rothen burg, wo ihr durch freundliche Bereitwilligkeit dortiger Bewohner zunächst andere Kleidung beschafft wurde. Mit dem nächsten Zuge, 5 Uhr 13 Min., wurde alsdann die Frau nach Hof zurückbe fördert. Der Berzirksarzt aus Naila, welcher sofort telephonisch herbeigerufcn worden war, leistete die erste ärztliche Hilfe und legte der verletzten Dame, welche sich nur noch schwer auf den Füßen zu erhalten vermochte, während der Fahrt die noth- wendigen Verbände an. Ob dieser Unfall, der sehr schlimm hätte ausfallen können, durch unvorsichtigen Umgang mit Ci- qarrcnfcucr oder durch Funken von der Locomolive oder durch sonst welchen anderen Umstand herbcigeführt worden war, wird kaum jemals aufgeklärt werden können. Am Freitag hatten die Bewohner von Ebmath einmal Gelegenheit, sich billiges Ochsenflcisch zu verschaffen, da cs am Vorabende bei einer Viehschmuggclei zum Schießen kam und dabei einem Ochsen das Bein zerschossen wurde; die Schmuggler selbst kamen glücklich davon. Seit vicrzckmTagen sind ander fächsisch-böhmischcn Grenze 8 Stück schöne Ochsen, die ge schmuggelt werden sollten, beschlagnahmt worden. — Die Preißel- becrkäufer sind schon eingetroffen, doch geht das Geschäft sehr schlecht. In manchen Wäldern hat der Frost am 1. Juni alle Blüthcn vernichtet. Die Beeren werden einen hohen Preis behalten, und die Bevölkerung wird trotzdem gegen andere Jahre weit weniger verdienen. Unter donncrähnlichem Getöse stürzte Sonntag Nachmittag auf der neuen von Alt- nach Neuschleußig führenden Hauptstraße von einem im Bau begriffenen den Gebrüder Kabisch gehörigen Hause der größte Theil vcs Vordcrgicbcls ein, glücklicherweise kam dabei Niemand zu Schaden. Der Platz wurde seitens der Ortspolizei abgesperrt und bewacht. Am Sonnabend bedrohte ein aus Soest gebürtiger, 22 Jahre alter Handarbeiter seine im Restaurant des Berliner Bahnhofs in Leipzig bedienstete Geliebte mit einem Terzerol. Als man sich seiner bemächtigen wollte, ergriff er schleunigst die Flucht und konnte auch sofort nicht erlangt werden. In der darauf folgenden Nacht wurde der junge Mann dann m Leipzig-Eutritzsch festgenommen. Hierbei stellte cs sich denn heraus, daß er por einigen Tagen seinem 'rüheren Loqiswirth in der Blücherstraße unter erschwerenden Umständen 13 Mark entwendet hatte und daß er in der That die Absicht gehabt hatte, seine Geliebte, mit der er in Differenzen gerathen war, zu erschießen. Der gefährliche Mensch wuroe in Haft ge nommen. Im Roscnthale zu Leipzig wurde am Montag Morgen ein in einer dortigen Schuhwaarensabrik angcstelltcr Maschinist, mit Stichen am Kopie und Haise bedeckt, jedoch noch lebend, uusgefunden. Wie sich herausstcllte, hatte sich derselbe die Verletzungen selbst mittelst eines Messers in selbstmörderischer Absicht beigebracht und wurde darauf nach dem städtischen Krankenhause gebracht. Was de» Mann veranlaßt bat, Hand an sich zu legen, ist noch nicht festzustellen gewesen.* Noch immer fehlt von dem seit mehreren Wochen aus Licbcrtwollwitz verschollenen Hausbesitzer und Brunnenbauer Staub jede Spur; Nachrichten über seinen Verbleib sind bisher noch von keiner Seite cingegangcn. Nach Allem, was in den letzten Tagen dort bekannt geworden ist, gelangt man zu der begründeten Annahme, daß Staub ausgewandert ist. Von einer bedauerlichen Katastrophe berichtet man aus Dresden, woselbst vorgestern Mittag im Grundstücke Nr. 40 am See zwei kleine Knaben saft tödtlich verbrannt sind. Die Kinder befanden sich in der betreffenden Wohnung mit ihrer bett lägerigen Großmutter, welche alsdann den größeren Knaben beauftragte, Feuer anzuzünden. Der Kleine that dies mit An wendung von Petroleum; leider cxplodirte die Flasche, so daß das bcdauernSwerthe Kind sofort einer Feuersäule glich. Durch Ucberwerfen von Decken gelang cs den Hinzueilenden wohl, die Flammen zu ersticken; der Knabe hatte jedoch
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite