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Hohensteiner Tageblatt : 07.10.1890
- Erscheinungsdatum
- 1890-10-07
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id184110793X-189010072
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id184110793X-18901007
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-184110793X-18901007
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungHohensteiner Tageblatt
- Jahr1890
- Monat1890-10
- Tag1890-10-07
- Monat1890-10
- Jahr1890
- Titel
- Hohensteiner Tageblatt : 07.10.1890
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HohMemer Tageblatt Amtsblatt für den Verwaltungsbezirk des ^tadtrathes zu Hohenstein. 40. Jahrgang Dienstag, den 7. Oetober 1890 Nr. 232 richten. sowie n n a h m e. i r e Bochmann, E. Karich. l in len: Enderlein s Restauration Wustlich's Tetzners Golles Wärter Schwind aus Reinholdshain von einem Rangirwagen überfahren und an dem einen Bein dadurch so schwer verletzt worden, daß ihm dasselbe im Stadtkrankenhause zu Glauchau, wohin man den Berunglückten mittels Sicchkorbes brachte, unter dem Knie abgclöst werden mußte. Wie man erzählt, hat Sch. das Gelcis, auf welchem der Waqcn hcrankam, über schreiten wollen, wobei er von den Puffern erlaßt und zu Boden geschleudert wurde. Nachdem im Monat Mai durch die Stadtgemeinde in Zwickau von dem Verein für Gasbeleuchtung der Etat Zwickau die Gasanstalt mit etwa 1'z Millionen Mark Aufwand käuflich übernommen worden ist, hat sich schon jetzt die Unzu länglichkeit dieses Gaswerkes für die Stadt herausgestellt und es hat der Rath beschlossen, mit thunlichster Beschleunigung ein zweites Gaswerk mit einem Grundraum von mindestens 3 da Giöße zu bauen, auch unbeschadet der Wahl des Platzes, mr welchen die Gegend de« projeciirten Schlacht- und Vichhofes in Frage kommt, für das zweite Gaswerk einen freistehenden Gasbehälter mit 6000 cdm Fassungsraum zu bestellen. Bei Behandlung dieser Angelegenheit im Schooße der Stadtver ordneten gab sich eine entschiedene Meinung für Beschaffung der elektrischen Beleuchtung kund, und zwar in viel lebhafterer Weise, als dies im Frühjahr beim Ankauf der jetzigen Gas anstalt der Fall war. .Die Stadtverordneten haben daher auch, trotz der Dringlichkeit der Sache, der Rathscntschließung nicht zugcstimmt und vorerst die Einholung eines umfassenden Gut achtens eines Elektrotechnikers gefordert. In der dortigen Ein wohnerschaft findet die elektrische Beleuchtung vieler Anhänger und demgemäß auch das Vorgehen der Stadtverordneten leb haften Beifall. In der Nacht zum Sonnabend zwischen 12 und 1 Uhr ist ein Herrn Kadner in Vogtsgrün gehöriger Strohfeimen niedergebrannt. Am Sonnabend Mittags Uhr wurde bei Henn Hoyer in Neuensalz ein neugebaut'cr Schuppen nebst Stallgc- bäude eingcäschert. Zwei Schweine konnten nicht gerettet werden und sind mit verbrannt. Das Feuer ist durch Kinder, welche mit Streichhölzchen spielten, verursacht worden. Am Sonnabend Vormittag kurz nach 10 Uhr brach in dem Gutsgebäude des Wirthschaftsbesitzers Eduard Mauersberger in Gchersdors Feuer aus, welches so rasch um sich griff, daß Wohnhaus und Scheune in kurzer Zeit in vollen Flammen standen. Trotz rascher Hilfe konnte von dem Mobiliar nur wenig gerettet werden. Die Entstehungsursache soll, wie be richtet wird, leider dieselbe sein, wie bei dem am Donnerstag stattgefundenen Brande in Frohnau: Verwahrlosung durch einen Knaben. Ferner heißt es, daß ein Handwerksburschc der Brandstiftung verdächtig sei. Von dem Besitzer war zur Zeit des Ausbruches des Feuers Niemand zu Hause anwesend, da Mauersberger auf dem Felde mit Erntcarbciten beschäftigt war, während seine Frau in Annabcrg zu Markte war. Die er schienenen Feuerwehren konnten sich nur auf den Schutz der umliegenden Gebäude beschränken. Der Calamitosc soll nicht versichert haben. Aus dem Erzgebirge, 3. October. Die Steigerung des Silbctprcises, die in den Vereinigten Staaten durch ein Syndicat noch weiter betrieben werden soll, hat auch in unseren Silberbcrgbau eine freudige Bewegung gebracht; denn bei der bedeutenden Ausbeute an Silber läßt sich eine weitere Besser ung der Ergebnisse des Bergbaues erwarten. Wenn das amerikanische Syndicat den Zweck verfolgt, den Preis des Silbers bis 129 Cents oder 51 el zu treiben, so läßt sich auch für unsere Silbcrgrubcn eine bessere Aera erwarten, und auch für die Staatskasse wird diese Hausse zunächst von Vorthcil Hohenstein-Ernstthal, Oberlungwitz, Abtei-Oberlungwitz, Gersdorf, Luga«, Hermsdorf, Bernsdorf, Langenberg, Falken, Langenchursdorf, Meinsdorf, Rußdorf, Wüftenbrand, Grüna, Mittelbach,' Ursprung, Leukersdorf. Seifersdorf, Erlbach, Kirchberg, Pleitza, Reichenbach, Grumbach, Callenberg, Tirschheim, Kuhschnappel, St. Egidien, Hüttengrund u. s. w. Sächsisches. Hohenstein, 6. October. In dem ziemlich unruhigen Verlause der Witterung wäh rend der vergangenen Woche zeigte sich die Einwirkung einiger barometrischer Depressionen, die im Norden vorüberzogen. Bei Beginn der Woche lag zunächst im nordöstlichsten Europa ein solches Gebiet niedrigen Luftdruckes, während der höchste Druck im Südwesten zu finden war; über Mitteleuropa wehten daher hauptsächlich südwestliche Winde, die zwar trübes Wetter, aber auch langsame Zunahme der Wärme brachten. Vom Montage zum Dienstage wanderte eine an Tiefe zunehmende Depression in genau östlicher Richtung aus das mittlere Skandinavien zu, wo sie mit der sehr beträchlichen Tiefe von 730 mm cintraf. Wurden hierdurch schon die Lustmasscn aus dem Süden in kräftiger Weise angesogen, so geschah dies in noch weit stärkerem Grade am Mittwoch (1. Oktober), als eine neue Drepression auf die Nordsee zu wanderte und sich den deutschen Küsten viel mehr näherte. In Deutschland erhöhte sich jetzt die Wärme auffällig, am Nachmittage war sie etwa so, wie sie in der letzten Zeit in Italien als gewöhnlich zu gelten hatte; wir erlebten damit noch einen eigentlichen Sommertag, denn das Thermometer stieg bei uns bis über 26 Grad 0 und erlangte damit eine Höhe, die seit 1874 im October nicht beobachtet worden ist. Am nächsten Morgen befand sich die zuletzt er wähnte Depression mit einer Tiefe von 740 mm über Seeland und dem südlichsten Theile von Schweden. Um die Stelle des niedrigsten Druckes kreisten die Luftmassen in lebhafter Be wegung. Da nun die stärkste Lustbewegung immer in den Gegenden zu finden ist, wo die Lustdruckunterschiede am be deutendsten sind und die Linien gleicher Barometerstände (Iso baren) einander besonders nahe rücken, so ist diesmal südwest lich und südlich von jener Stelle überall Sturm ausgetreten, die deutsche Nordsecküste und das nördliche Deutschland mußten dabei am meisten in Mitleidenschaft gezogen werden. Im All gemeinen erstreckte sich der heftige Wind aber bis zünden Alpen. Indem er (an der Rückseite des Tiefdruckgebietes) kühle Lust massen aus dem Norden herbeiführte, so mußte in Deutschland die Temperatur rasch sinken; bei uns war es am Donnerstage das Tagesmittel um 8,6 Grad 0 tiefer als Tags zuvor und damit hatte die Reihe der verhältnißmäßig warmen Tage, welche die Zeit vom 19. September bis 1. October umfaßte, schnell ihren Abschluß gefunden. Bis zum Ende der Woche hat dann, da nochmals ein Gebiet niedrigen Luftdruckes nach der Ostsee wanderte, kühles und trübes Wetter noch weiter an gehalten. Die schon mehrfach betonte Beobachtung, daß die länd liche Bevölkerung allmählich im Rückgänge begriffen ist, und daß der „Zug nach der Stadt" ein immer stärkerer wird — eine Thatsache, welche die herrschende Dienstboten- und Arbeiler- noth aus dem Lande hinreichend illustrirt, — wird durch einen Blick auf die statistischen Feststellungen über die procentualen Autheile der ländlichen und städtischen Bevölkerung an der Gesammtbevölkcrung wieder deutlich bestätigt. In Sachsen be trug der Antheil des Landes im Jahre 1834 67,2 Proc., im Jahre 1871 nur 60,4 Proc. und im Jahre 1885 nur 57,9 Proc. In 50 Jahren ist also ein Rückgang der Landbevölke rung um fast 10 Proc. zu constatiren und die bevorstehende neue Volkszählung dürfte diese Zahl noch wesentlich zu Un gunsten des Landes beeinflussen. Ueberdics ist bei Betrachtung dieser Zahlen noch zu erwägen, daß wir in Sachsen 5 Dörfer haben, die mit ihren 10OM Einwohnern es jeder Stadt gleich- thun, daß ferner 32 Dörfer über 5000 Einwohner zählen und daß ein großer Theil der städtischen Industriearbeiter zwar auf als Termin zu Verkündung des Bertheilnngsplans anberaumt worden. Eine Uebersicht der auf dem Grundstücke lastenden Ansprüche und ihres Rangverhält nisses kann in der Gerichtsschreibcrei des unterzeichneten Amtsgerichts cingesehen werden. Hohenstein-Ernstthal, am 19. August 1890. Königliches Amtsgericht, vr. Wanrick, Ass als Versteigernngstermin, der 20. Oktober 1800, vormittags 10 Uhr Bekanntmachung Der 2. Termin Einkommensteuer, sowie Beiträge zur Handels- und Gewcrbekammer sind bis zum 21. d. M. an die unterzeichnete Steuercinnahme zu ent- Gersdorf, den 6. Oktober 1890. Die Ortssteue dem Lande wohnt, thatsächlich aber der städtischen Bevölkerung zuzurechncn wäre. So ist eS möglich, daß von den 26 länd lichen Verwaltungsbezirken 22 durch Fortzug verloren haben! Eine weitere Illustration der Uebcrhandnahme der städtischen Bevölkerung liegt in der Zunahme der Geburten in den Groß städten und in der Abnahme derselben aus dem Lande. Während nämlich Zu- und Abgang durch Zuzug oder Fortzug nicht jähr lich constatirt werden, findet über die Zunahme der Geburten eine jährliche Feststellung statt. Diese crgicbt sür das Jahr 1888, daß die Zahl der Geborenen in den Dörfern der Amts- hauptmannschaftcn Bautzen, Löbau, Freiberg, Meißen, Grimma, Rochlitz, Marienberg, Schwarzenberg und Zwickau, desgleichen in den Städten der Amtshauptmannschaften Bautzen, Zittau, Löbau, Kamenz, Meißen, Dippoldiswalde. Borna, Annabcrg und Auerbach nicht nur relativ, sondern absolut abgenommcn hat. Die erheblichste Zunahme der Geburten dagegen entfällt wieder auf die Großstädte und ihre Vororte (Amish. Leipzig -ft 804, Stadt Chemnitz -ft 325, Amtsh. Dresden-Neustadt -ft 270, Amtsh. Chemnitz -ft 212, Amtsh. Desden-Altstadt -ft 111). Sicherlich ist dieser Bevölkerungszuwachs noch verschwindend gering gegen den Zuwachs durch Zuzug und er beweist, daß die Klagen über Mangel an ländlichen Arbeitern auch durch die Statistik gerechtfertigt werden. Aus Chemnitz wird geschrieben: Die Statistik des deutschen Reiches weist in Baumwollwaarcn eine Mehrung der Ausfuhr in der Zeit vom 1. Januar bis Ende August 1890 gegenüber derselben Periode der Vorjahres auf. Im Jahre 1889 hatte die Ausfuhr während der angegebenen Zeit 174,850 Doppel- Centncr betragen, wogegen dieselbe in 1890 sür diese Zeit 191,655 Doppel-Centner ausmachtc. Auch die Ausfuhr an Baumwollcngarn stieg von 43,880 auf 46,490 Doppel-Centner. Dem entsprechend ist die Einfuhr roher Baumwolle von 1,727,564 auf 1,750,198 Doppel-Ccntncr in die Höhe ge gangen. Freilich läßt sich für die nächsten Monate, wo die Ausfuhr nach den Vereinigten Staaten sehr unbedeutend sein wird, eine weitere Steigerung nicht erwarten; man wird viel mehr einen wesentlichen Rückgang verzeichnen müssen. Am Sonntag Abend in der 10. Stunde brannte im)obercn Ortsthcilc von Oberlungwitz das dem Fuhrwerksbesitzer Strauch gehörige Wohnhaus bis auf die unteren Umfassungsmauern nieder. Auf der zwischen Oberlungwitz und Erlbach gelegenen Anhöhe war am Abend des gestrigen Sonntags gegen Uhr ein größeres Feldfeucr angebrannt worden. Gegen derartigen Frevel, durch welchen die Bewohnerschaft der Umgegend un- nöthig in Aufregung versetzt wird, sollte die Behörde, falls sich die Urheber ermitteln ließen, strafend einschreiten. Gegen die Hebamme eines nördlich von Hohenstein ge legenen Ortes ist Anzeige erstattet worden, weil sic Pathcn- briefe theilweise des Eingebindes erleichtert. Bis jetzt sollen zwei Fälle constatirt sein. Ob sich noch mehr Fälle scststellcn lassen, wird di? Untersuchung ergeben. Dem Gemeindcrathe zu Gersdorf ist von der Königlichen Amtshauptmannschaft Glauchau folgendes Dankcsschrciben zu- gegangcn: Seiten des Königliche» Kommandos der 3. Division Nr. 32 ist die Königliche Amlshauptmannschaft ersucht worden, den betheiligle» Städten, Gemeinden mid Gutshcrrschastcn dem Danke nnd der Aner kennung des Kommandos dafür Ausdruck zu geben, dass bei den letzten Manöver» die Truppen in den belegten Ortschaften eine durchaus gute Aufnahme gesunden habe». Der Königlichen Amtshauptmannschast gereicht es zu besonderer Gcnugthuung, dies dem Gemcindcrathc bekannt geben zu können. Am Sonnabend Mittag ist aus dcm Bahnhofe zu Glauchau der daselbst bedienstete ca. 26 Jahre alte verhcirathete Auf Zwangsverfteigerung. Das im Grundbuche auf den Namen Hermann Emil Sonntag eingetragene Grund stück, Wohngebäude mit Schmiedewerkstatt, Folium 226 des Grundbuchs für Oberlungwitz, bestehend aus Parzelle 454 des Flurbuchs sür Oberlungwitz, nach demselben 11,.-, ar groß, mit 225,58 Steuereinheiten belegt und auf 21700 Mark geschätzt, soll im hiesigen Amtsgericht zwangsweise versteigert werden und ist der 13. Oktober 1800, vormittags 10 Uhr Erscheint Heden Wochentag abends für den folgenden Tag und kostet durch die Austräger pro Quartal Mk. 1.40; durch die Post Mk. 1.50 frei ins Haus. nehmen die ExpMti" bi/Vorm. 10 Uhr, W- W M W sowie für Ausw ärts alle Austräger, deW, f V ,lle Annoncen - Expeditionen zu Original- Preisen entgegen, für Einnahme st e Den 14. Oetober von vormittags 11—2 Uhr ,, 14. „ „ nachmittags 3—6 „ „ 15. „ ,, 3—6 „ „ 16. „ » 3 6 „
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