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Hohensteiner Tageblatt : 10.02.1892
- Erscheinungsdatum
- 1892-02-10
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id184110793X-189202105
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id184110793X-18920210
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-184110793X-18920210
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungHohensteiner Tageblatt
- Jahr1892
- Monat1892-02
- Tag1892-02-10
- Monat1892-02
- Jahr1892
- Titel
- Hohensteiner Tageblatt : 10.02.1892
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WenMner Tageblatt Amtsblatt für den Verwaltungsbezirk des Stadtrathes zu Hohenstein Mittwoch den 10. Februar 1892. 42- JadrWM ca. 620 n sollen im 565 1120 1120 904 1990 1055 726 Revier, haben. Diese Neuerung sei als keine Verbesserung zu be zeichnen. Denn die Gefahr willkürlicher Auslegung dieser Be stimmung seitens der Schulinspectoren und Kirchenvorstände sei sehr groß. Freisinnige Lehrer könnten unter Umständen als sittlich nicht unbescholten angesehen werden. Die Abstimm stimmung bei Wahlen oder das Lesen freier Bücher und Zeit ungen ließen sich als unsittliches Verhalten' auslege». Man dürfe die Alterszulagen an keine Bedingung knüpfen, das sitt liche Verhalten nicht von Geldzulageu abhängig machen. Die Denk- und Handlungsfreiheit der Lehrer müsse unangetastet bleiben. Die Deputation möge daher den betreffenden Abschnitt in § 4 streichen. — Kultusminister v. Seydewitz widerlegte die Bcvauptung der Vorredners, daß die von diesem angegriffene Bestimmung in 8 4 eine Neuerung enthalte insofern, als die Bewilligung der Alterszulazcn au die Voraussetzung geknüpft werde, daß das sittliche Verhalten der Lehrer keinen Anlaß zu Beschwerden gegeben habe. Er mache darauf aufmerksam, daß diese Vorschrift wörtlich mit der in 8 2 Abs. 3 des Ge setzes, vom J ihre 1862, die Gchaltsverhaltn'sss der Lehrer an den Elementarschulen betreffend, übereinstimme. Dieselbe Vor schrift enthalte auch das Volksschulgesetz in 8 21. Die Be stimmung sei sachlich gerechtfertigt, habe sich in der Praxis be währt und bisher zu Beschwerden keinen Anlaß gegeben. — Abg. v. Oehlschlägel: Das Eintreten des Abg. Goldstein für weitergchendere Forderungen, als die Regierungsvorlage ent halte, bezweck: nur, die Lehrer in die Netze der Socialdemo kratie zu ziehen. Er hoffe, daß die Lehrer den vorliegenden Gesetzentwurf mit Dankbarkeit begrüßen und sich namentlich vergegenwärtige» würden, welcher besonderen Fürsorge sie sich seitens des neuen Kultusministers zu erfreuen hätten. Die Lehrer müßten thunlichst verhindert werden, in das social- demokratische Lager überzugehen. Er gestehe ganz offen, die Regierung werde in Zukunft darauf zu sehen haben, daß die Volksschullehrer nur aus solchen Familien genommen werden, von denen bekannt ist, daß in ihnen die focialdemokratischen Irrlehren nicht verbreitet sind. (Lachen bei den Socialdemo kraten und auf den Tribünen.) Redner wünschte eine Ab- minderunq der in 8 2 enthaltenen Bestimmung, wonach den «-chulsirektoreu ein jährliches Einkommen von nicht weniger als 2700 M. zu gewähren ist. Bei Schuldirektoren an kleinen Orten könnte man mit dem Minimalgchalt herabgehcn. Redner bemängelte ferner die Gleichstellung der Lehrerinnen Mit den Lehrern bezüglich der Aufbesserung der Gehalte. Abg. Dr. Kühlmorgen meinte, daß in dem Kreis der obererzgelurgischen Lehrer volle Zufriedenheit mit der Vorlage herrsche und daß insbesondere auch die Hilfslehrer mit dem festgesetzten Minimal gehalt zufrieden seien. Abg. Niethammer trat für die Ueber- nahme der Alterszulagen auf den Staat ein. Dadurch würden die Lehrer beweglicher in ihrer ganzen Existenz und die Gemein den freier in der Anstellung ihrer Lehrer. Er bitte die Depu tation, diese wesentliche und nothwcndige Verbesserung mit in das Decrct auszunehmen. Abg. Uhlemann-Görlitz sprach sich gegen de» Vorschlag des Vorredners aus, welcher in Anbe ¬ tracht der Lage der Staatsfinanzen nicht angemessen erscheine. Er warne nachdrücklich davor, mit der Belastung de- Budgets und der Steuerzahler zu weit zu gehen, damit es nicht schließ lich dahin komme, daß der Wille mit der That nicht mehr übereinstimme. Er müsse daran fcsthalten, daß die 300,000 M., welche als StaatSzuschüsse den unvermögenden und nicht leistungsfähigen Schulgemeinden gewährt werden sollen, nur als Unterstützung anerkannt wurden. Abg. Starke sprach sich im Sinne des Abg. Niethammer für die Uebernahme der Alterszulagen auf den Staat aus. Der Ruf hiernach werde sort und fort wiederkchren. Abg. Horn (soc.) bedauerte die allzugroße Bescheidenheit der Lehrer bezüglich ihrer Forderungen. Bescheidenheit sei eine Zier, doch weiter komme man ohne ihr. Die Herren Geistlichen und Agrarier seien nicht so bescheiden als die Lehrer. Redner bemängelte die bereits von seinem Fraktionsgenossen Goldstein kritisirte Bestimmung, wo nach die AlterSzulagen von dem sittlichen Verhalten der Lehrer abhängig gemacht werden sollen. Er habe Beweise dafür, daß die Lehrer wegen ihrer politischen Gesinnung benachtheiligt worden seien. Redner schweifte des Weitere» von dem vor liegenden Gegenstände derartig ab, daß ihn der Präsident wiederholt ermahnen mußte, bei der Sache zu bleiben. — Kultusminister v. Seydewitz: Die vorgcbrachten Wünsche werde die Deputation wohl in Erwägung ziehen, es werde dort weiter darüber zu sprechen sein. Er glaube sicher, daß man in der Kommission zu einer Verständigung gelangen «erde. Aus genommen sei die Verständigung bezüglich des Wunsches des Abg. Niethammer, daß der Staat schon jetzt die AlterSzulagen übernehmen möge. Dies sei eine Frage von großer Bedeutung, mit welcher sich die Regierung schon seit Jahren eingehend beschäftigt habe. Für den gegenwärtigen Landtag sei es aus- geschlossen, die Frage bejahend zu beantworten. Dies würde eine Mehrbelastung des Budgets mit 1800,000 Mark zur Folge haben. Die Regierung habe sich selbst gesagt, daß das Dekret Nr. 14, welches jetzt wieder zurückgezogen worden sei, sich in bescheidenen Grenzen hielt. Zu der Zeit, wo diese Vor tage ausgearbeitet worden, konnte oie Regierung nicht weiter gehen, weil eine weitere Heranziehung der Staatskasse für oiesen Zweck damals ausgeschlossen erschien. Inzwischen habe vie Finanzlage deS Staates gestattet, daß der Dispositions fonds um die bedeutende Summe von 3M,000 Mk. jährlich erhöht werden konnte. Dies allein im Verein mit wohlwollen den Anregungen au« der Ständeversammlung habe die Regier ung zu vorliegendem Gesetzentwurf bestimmt. Nicht irgendwie bestimmend gewesen sei die ungeeignete Agitation, welche sich in letzter Zeit bemerkbar gemacht habe. Er hoffe, daß die Lehrer in ihrer großen Mehrheit in der veränderten Vorlage einen erneuten Beweis dafür erbl ckm würden, daß die Re gierung ihnen ein weitgehendes Wohlwollen entgegenbringl und bereu ist, ihre Lage zu verbessern, soweit cs die finan ziellen Verhältnisse gestatten. Er werde immer ein warmes Herz für die Bedürfnisse der Lehrer haben und dieses so weit wie möglich zu bethätlgeu suchen. Er werde bestrebt sein, die Ueber das Vermögen der Havdelifrau Julie Auguste veredel. Beyer vcrw. aew. Meyer geb. Himmelreich in Hohenstein, welche daselbst unter der Firma MeyerOo* die Strumpffabrikation betrieben hat, wird heute, am 6. Februar 1892, nachmittags ^3 Uhr das Concursverfahren eröffnet. Der Rechtsanwalt Reinhard in Hohenstein wird zum Concursverwalter ernannt. Concursforderungen sind bis zum 7. März 1892 bei dem Gerichte anzumclden. Es wird zur Beschlußfassung über die Wahl eine« anderen Verwalters, sowie über die Bestellung eines Gläubigcrausschusses und eintrctenden Falles über die in 8 120 der ConcurSordnüng bezeichneten Gegenstände auf den 28.' Februar 1892, vormittags 10 Uhr und zur Prüfung der anqemeldeten Forderungen auf den 2t. März 1892, vormittags 10 Uhr vor dem unterzeichneten Gerichte Termin anberaumt. Allen Personen, welche eine zur Concursmasse gehörige Sache in Besitz haben oder zur Concursmasse etwas schuldig sind, wird ausgegeben, nichts an den Gemeinschuldner zu verabfolgen oder zu leisten, auch die Verpflichtung auferlegt, von dem Besitze der Sache und von den Forderungen, für welche sie aus der Sache abgesonderte Befriedigung in Anspruch nehmen, dem Concursverwalter bis zum 1. März 1892 Anzeige zu machen. Königliches Amtsgericht zu Hohenstein-Ernstthal.^ Lippold. Beglaubigt: Jrmschler, G.-S. Oberwaldenburger Nicderwaldenburger Remser Nutzholz-Versteigerung Montag, den 1Z. Ftblvar IM, unter den vor der Auction bekannt zu machenden Bedingungen und gegen Anzahlung von 3 Mk. — Pf. pro Festmeter meistbietend verkauft werden. Die vorstehende Reihenfolge wird bei der Auction beibehalten werden. Sämmtliche Hölzer können an Ort und Stelle besichtigt werden und wollen sich die Herren Kaufliebhaber deshalb an die betreffenden Verwaltungen wenden. Holzkäuf«, denen noch kein speciellcs Verzeichniß über obige Hölzer zugegangen sein sollte, wollen sich gefälligst an unterzeichnete Stelle wenden. Waldenburg, den 25. Januar 1892. Fürstlich Schönburg'sche Forstinspection. Gerlach. A ächftsche? Hohenstein, 9. Februar. Das 4. Abonnemcniconcert in unserem Hüttenmühlen- Eiablisscment findet am 17. d. M. statt. Wie es scheint, hat Herr Copellmcist« Pohle sich diesmal vorgenommen, die Be sucher mit ganz Außergewöhnlichem zu überraschen, denn nicht nur, daß er die hervorragendsten Werke seinem reichen Musikalien schatze hierzu entlehnt und mit bekannter Meisterschaft uns wiederzugeben gedenkt, hat er für diesmal noch einen ganz hervor ragenden Ohrenschmaus uns zugedacht durch die gütige Mit wirkung einer der bedeutendsten Sängerinnen unseres Sachsen landes, Fräulein Elzer. Wir freuen uns, daß Herr Pohle den diesjährigen Abonncment-Concerten einen so würdigen Abschluß zu gib:» gedenkt, denn dadurch erhält er sich bei uns das beste Andenken und die nächste Abounentcnliste wird eine noch viel umfänglichere werden als die diesmalige. Wenn Herr Pohle so reiche Gaben bietet, wie in dieser Saison, wird er auch stets Dankbares Publikum finden. Die diesjährigen Concerte haben eS gezeigt und das nächste (letzte) wirb ihm in dieser Hinsicht hoffentlich ^>cn besten Beweis bringen. Wir wollen wenigstens an ostser Stelle einen dahingehenden Wunsch aussprechen. Mit der Telcphonvcrbindung zwischen hier und Chemnitz scheint diesmal wieder nichts zu werden, wenigstens sind die diesbezüglichen Anmeldungen beim hiesigen Postamte wenig Hoffnung erw ckcnd. Nicht nur bei auswärtigen, sondern auch bei hiesigen Bäckern sind die Brodpreise vielfach im Rückgänge begriff n. Landtag. Die zweite Kammer erledigte gestern dre all gemeine Vorberathung des Gesetzentwurfs, die Gehaltsverhält nisse der Lehrer an den Volksschulen betreffend. Abg. Häusel: Es sei als eine Verbesserung zu begrüßen, daß die Vorlage deu Unterschied zwischen Orten mit unter und über 5000 Einwohnern fallen gelassen habe. Mit der Klassificirung der Orte und Gehalte hätte man gewissermaßen Lehrer zweiter Klasse geschaffen. Der Wegfall des genannten Unterschiedes sei darin begründet, daß die Lebenshaltung in Orten unter und über 5000 Einwohner wenig von einander abwciche. Redner ging dann des Näheren auf die Abstufungen in den Altcrs- zulagen ein und wies darauf hin, daß verschiedene Gemeinden die Lehrcrgehalte bereits über den Höchstgehalt, wie ihn der vorliegende Gesetzentwurf festsetzte, erhöht hätten. — Abg Goldstein (soc.) bemängelte zunächst den 720 Mark betragen den Mmdestgeyult für die Hilfslehrer, wclcye nichr damit zu frieden sein könnten. Redner bedauerte ferner, daß die sonstigen Wünsche der sächsischen Lehrerschaft, wie sie in der großen Petition des Allgemeinen sächsischen Lehrervercins ausgesprochen find, kerne Berücksichtigung gesunden hätten. Besser wäre cs gewesen, wenn der Staat d,e AlterSzulagen selbst übernommen hätte. Höchst bedenklich sei die Bestimmung in 8 4 des Ge setzentwurfes, wonach auf die AlterSzulagen nur solche Lehrer Anspruch haben sollen, deren sittliches Verhalten und amtliche Leistungen zu begründeten Beschwerden keinen Anlaß gegeben I Gasthaus zum „Deutschen Kaiser" in Zwickau (Ende der Bahnhofstraße) von vormittags 11/4 Uhr an die pro 1891—92 ans nachgenanuten Fürstlichen Forstrevieren zum Verschlag kommenden Nadelholzstämme und Klötzer an ca. 8100 Festmeter, giößtcntheils noch anstehend, und zwar: Festmeter aus OelSnitzer „ „ Streitwalder „ „ Pfannenstiel« „ „ Steiner „ „ L'chtcnsteiner j-d-„ W°»-!°lg.nd.n >1aAL frei ins Haus. ' Preisen entgegen. Hohenstein-Ernstthal, Oberlungwitz, Gersdorf, Luga«, Hermsdorf, Bernsdorf, Langenberg, Falken, Langenchursdorf, Meinsdorf, Rüßdorf, Wüstenbrand, Grüna, Mittelbach, Ursprung, Leukersdorf, Seifersdorf, Erlbach, Kirchberg, Pleißa, Reichenbach, Grumbach, Callenberg, Tirschheim, Kuhschnappel, St. Egidien, Hüttengrund u. s. w.
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