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Hohensteiner Tageblatt : 15.05.1892
- Erscheinungsdatum
- 1892-05-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id184110793X-189205159
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id184110793X-18920515
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-184110793X-18920515
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungHohensteiner Tageblatt
- Jahr1892
- Monat1892-05
- Tag1892-05-15
- Monat1892-05
- Jahr1892
- Titel
- Hohensteiner Tageblatt : 15.05.1892
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Hohenlteiner Tageblatt Erscheint , jeden Wochentag abends für den folgenden Tag und kostet durch die Austräger pro ' Quartal Mk. 1.40; durch die Post Mk. 1.50 frei ins Haus. Geschäfts-Anzeiger für Inserate nehmen die Expedition biS Vorm, 1V Uhl sowie für Auswärts alle Austräger, deSgl. alle Annoncen-Expeditionen zu Original- Preisen entgegen. Hohenstein-Ernstthal, Oberlungwitz, Gersdorf, Luga«, Hermsdorf, Bernsdorf, Langenberg, Falken, Langenchursdorf, Meinsdorf, Rüßdorf, Wüstenbrand, Grüna, Mittelbach, Ursprung, Leukersdorf, Seifersdorf, Erlbach, Kirchberg, Pleitza, Reichenbach, Grumbach, Callenberg, Tirschheim, Kuhschnappel, St. Egidien, Hiittengrund u. s. w. Amtsblatt für den Verwaltungsbezirk des Stadtrathes zn Hohenstein. Sonntag, den 15. Mai 1892. 42. Jahrgang Nr. 112 Jahrmarkt in Hohenstein MyU, St» U W M. Erledigt hat sich der gegen den Handelsmann Gotthelf Emil Feig in Oberlungwitz erlassene Steckbrief. Königliches Amtsgericht Hohenstein-Ernstthal, am 12. Mai 1892. v. Feilitzsch. Den 19. Mai d. I., Nachmittag 3 Uhr sollen an der Wohnung des Fabrikanten Rother in Oberlungwitz Spul-, Strumpf- uud Randermasthinen, Möbel u. A. m. gegen Baarzablung versteigert werden. Der Gerichtsvollzieher des Königlichen Amtsgerichts Hohenstein-Ernstthal. Aktuar Kurth.(Q. 387 92.) Bekanntmachung, die öffentlichen Impfungen in Oberlungwitz betreffend. Die diesjährigen öffentlichen Impfungen finden vom 16. bis 18. Mai d. I., nachmittags von 3—5 Uhr im hiesigen Emmahospitale in der Reihenfolge statt, daß Montag, den 16. Mai die Kinder, deren Familiennamen mit Le, v, 6, 0, U, V und U ansänqt, Dienstag, den 17. Mai die Kinder, deren Familiennamen mit 4, L, I., II, O, l?, y, L und 8 anfängt, Mittwoch, den 18. Mai die Kinder, deren Familiennamen mit D, U, V, V?" und L anfängt, dem Jmpsarzt vorzustellen sind. Jmpspflichtig sind alle im Jahre 1891 und früher geborenen Kinder, welche noch nicht oder nicht mit Erfolg geimpft sind. Acht Tage «ach erfolgter Impfung sind die Impflinge dem Jmpf- arzte zur Nachschau vorzustelleu. Die Kinder sind in reinlichem Zustande zu bringen und dürfen aus einem Hause, in welchem ansteckende Krankheiten, wie Scharlach, Masern, Diphteritis, Croup, Keuchhusten, Flecktyphus, rosenartige Hautentzündung oder die natürlichen Pocken herrschen, Kinder über haupt zum Impftermine nicht gebracht werden. Es ist jedoch hiervon dem Jmpfarzte, Herrn vr. Leicher, rechtzeitig Anzeige zu erstatten. Vorschriftswidrige Hinterziehung der Impfung wird mit Geld bis zu 30 Mk. event. mit Haft bestraft. Oberlungwitz, am 11. Mai 1892. Der Gemeindevorstand. Oppermann. Tagesgcschichte Deutsches Reich. Die neuliche Meldung, daß die in einem Theil der Presse als bevorstehend angckündigte Militärvorlage, die bereits vielfach eingehend besprochen worden ist, obwohl über ihren muthmaßlichen Inhalt und ihre Tendenz bisher nur unzuver lässige und höhst vage Andeutungen vorliegen, wahrscheinlich erst im Herbst 1893, wenn überhaupt, an den Reichstag ge langen werde, erhält jetzt von verschiedenen Seiten Bestätigung. Die gcgentheilige Behauptung eines Berliner Blattes, das mit Zähigkeit an seiner früheren Meldung, die Vorlage werde schon in der nächsten Session dem Reichstage zugehen, fest hält, hat durchaus keine Berechtigung. Es wird nun zugleich betont, daß der Kaiser sich alle Entscheidungen über schwe bende militärische Neuerungen und demgemäß auch über den Hauptinhalt einer neuen Militärvorlage Vorbehalten habe. Dies, was wohl nicht zu bezweifeln ist, als richtig voraus gesetzt, haben die früheren Aeußerungen der Presse über die Vorlage um so weniger Glaubwürdigkeit, als der Kaiser kei neswegs zu denen gehören soll, die den in Aussicht gestellten militärischen Maßnahmen unbedingt das Wort reden. Auf keinen Fall kann die Initiative in dieser Frage auf den Kaiser zurückgeführt werden. Ueberhaupt sind aber, wie ver lautet, die Ansichten darüber in den maßgebenden militäri schen Kreisen sehr getheilt, und schon aus diesem Grunde gilt es als ausgeschlossen, daß die Vorlage, wenn überhaupt eine solche erfolgen sollte, schon binnen wenigen Monaten zu der Unterbreitung im Reichstage reif sein werde, ganz abgesehen davon, daß, wenn dieselbe auch wirklich schön im Prmcip feststände, die zu ihrer Ausarbeitung und Begründung er forderlichen Vorarbeiten und Erhebungen, sowie die nothwendi gen Verhandlungen mit den Regierungen der Bundesstaaten, welche eine eigene Militärverwaltung besitzen, unmöglich eine so rasche Erledigung finden könnten. Wenn demnach mit Gewißheit angenommen werden kann, daß der Reichstug auf keine« Fall schon in der nächsten Session mit einer solchen Vorlage besaßt werden kann, so ist auch darauf noch hinzu- weisen, daß neuerdings selbst in denjenigen militärischen Kreisen, die den bezüglichen Vorschlägen geneigt sind, die Ansicht immer mehr Verbreitung findet, daß angesichts des Ablaufs des Septennats aus eine besondere Vorlage des in Rede stehen den Inhalts verzichtet werden und jene Vorschläge in dem Entwurf des Gesches Aufnahme oder Berücksichtigung finden möchten, das voraussichtlich an die Stelle des Scptennatsge- setzcs zu treten bestimmt sein wird. Man wird daher gut thun, die ganze Angelegenheit, die noch völlig in der Luft schwebt, vorläufig ganz auf sich beruhen zu lassen. Berlin, 14. Mai. Zum Nachfolger der deutschen Bot- schasters in Petersburg des Generaladjutanten von Schweinitz, ist Generallicutenant von Wedell designirt. Berlin, 14. Mai. Die „Rordd. Allg." bespricht an her vorragender Stelle die jüngste Meldung, die sich auf die Er krankung des Sultans bezieht. Die Notiz läßt durchblicken, daß diese Nachricht, wie an hervorragender Stelle geglaubt wird, in Berlin zur Erreichung bestimmter politischer Zwecke entstanden sei, und bemerkt, daß diejenigen, welche derartige tendenziöse Telegramme, die aus Berlin datiren, abfassen, be denken sollten, daß cs an Maßregeln nicht fehlt, solchem Treiben ein rasches Ende zu bereiten. Berlin, 14. Mai. Der Kaiser wird anfang September an der Elchjagd, die der König von Schweden bei Henneborg veranstaltet, theilnehmen, ob sich derselbe auch an den Hasen jagden bei Bromse betheiligt, ist sehr unbestimmt. Berlin, 14. Mai. Aus Karlsbad wird berichtet, daß daS Befinden des Reichskanzlers Grafen Caprivi vorzüglich sei; derselbe wird in voller Kraft seinen Posten wieder antreten. Berlin, 14. Mai. Die Arbeiten au der Schloßterrasse an der Spree haben bereits begonnen. Stettin, 13. Mai. Das Kaiserpaar traf Nachmittags 5 Uhr mit großem Gefolge in Begleitung der Minister von Heyden, Herrfurth, v. Kaltenborn-Stauchau und des Schatz- sccretärs v. Maltzahn hier ein. Auf dem Bahnhofe wurden sie von den Spitzen der Militärbehörden empfangen. Die Majestäten begaben sich durch die festlich geschmückten Straßen nach dem Schlosse; sie hielten aui dem Denkmalsplatze, wo der Bürgermeister Haken eine Begrüßungsansprache an sie richtete. Im Schlosse wurden sie von den Civilpersonen em pfangen. Die Stadt und der Hafen sind festlich geschmückt. Thorn, 14. Mai. Bedeutende Waldbrände sanden in den königlichen Forsten von Grabia und Schiripitz statt. Mannheim 14. Mai. In den Kohlenlagern von Melling hof wurde eiuc Dynamitbombe versteckt in einem Kohlenhaufen aufgefunden. Als dieselbe von einem Arbeiter berührt wurde, explodirte sie und verletzte denselben schwer; auch zwei andere Arbeiter trugen leichtere Wunden davon. Ei» Gegenstück zu der Teufelaustreibung in Wemding wird aus Dayome berichtet, wo die Fetischpriester noch nicht unter dem Zwange der in Gesetzen sestgelegten Errungenschaften der Aufklärung stehen, der im Culturstaate Baiern glücklicher weise den Eifer der „schlichten und würdigen Ordensleute ohne Falsch" zügelt. Im Reiche des schwarzen Königs Bchanzin herrscht seit einiger Zeit die Grippe, und da die Seuche selbst die Arbeiter des Königs nicht verschonte, die ihm in Allada ein Schloß bauen sollten, so gab er Befehl, nach der Person zu forschen, die alle seine Unterthanen krank mache. Die Fetisch priester erkannten die Hexe in einer buckligen armen Frau in Weidah. Sie haben sie tödten lassen und ihren Leichnam auf gehängt. Wenn der Buckel verschwunden ist, so verkünden sie, wird auch die Seuche aufhören! Oestcrreich-Unaarn. Wien, 14. Mai. Die „N. Fr. Pr." glaubt, daß der Be such des Königs von Italien in Berlin im Lause des Juni wahrscheinlich statifinden werde, wenn Giolitti seine Absicht ausführt, die Kammer gegen den 20. Mai einzuberufen um sofort nach dem Zusammentritt derselben eine Abstimmung über die Lösung der CabinetSkrlse herbeizuführen. Giolitti werde durch diese Maßregel die Darlegung des Programms des neuen Ministeriums und ev. ein Vertrauensvotum provocireu. Wien, 14 Mai. Nach einer Petersburger Meldung der „Polit. Corresp." werden im Herbst 262,000 Mann in den activen Dienst eingestellt. Im Kaukasus werden außerdem noch 2400 Mann cinberufen werden. Budapest, 14. Mai. Infolge eines Wolkenbruchs sind in der Gemeinde Somogg zahlreiche Menschen ums Leben ge kommen. Die Fluthen drangen in das dortige Kohlenberg werk, wobei 21 Bergleute ertranken. Auch dar Szabolger Bergwerk wurde überschwemmt, doch ist die Zahl der davon Betroffenen dort noch nicht fcstgestellt. Der Eisenbahnverkehr auf der Ofen-Fünfkirchener Bahn ist gestört. Lemberg, 14. Mai. In der verflossenen Nacht erfolgte auf dem hiesigen StaatSbahnhof ein Zusammenstoß zwischen einer Rangirmaschine und einem Gütcrzug. Ein Conducteur blieb todt, mehrere Beamte sind verletzt. Schweiz. Luzern, 14. Mai. Der Bundesrath beabsichtigt die Ein führung der mitteleuropäischen Zeit für Eisenbahnen, Post und Telegraph. Italien. Rom, 13 Mai. Bis heute Abend dürfte die neue Cabi- netsbildung vollendet sein. Dasselbe soll sich, wie verlautet, folgendermaßen zusammensetzen: Giolitti Vorsitz und Inneres, Brin Auswärtiges, Pelloux Krieg, Morin Marine, Bonacci Justiz, Martini Unterricht. Außerdem Genala, Sonniuo, Ellena und Lacava für die wirthschaftlichen und financiellen Ressorts, deren Vertheiluog im Einzelnen noch nicht feststeht. Frankreich. Paris, 13. Mai. Die Leichenfeier für Vcry sand unter zahlreicher Betheiligung statt. Auf dem Friedhöfe wurden mehrere Reden gehalten. Der Ministerpräsident erklärte, die Regierung werde für die Frau und Tochter Veiys sorgen und stellte die einstimmige Verurtheilung der arnachistischen Atten tate fest. Die Bevölkerung lasse sich nicht terrorisiren und die öffentlichen Gewalten werden kein Mittel zum Schutze der Ge sellschaft vernachlässigen. Der Präsident des Gcmeinderaths dankte dem Minister Loubet und fügte hinzu, der erste Augen blick der Bestürzung sei vorüber; Jedermann sei bereit, seine Pflicht zu thun. Paris, 13. Mai. Ravachol ist in der vergangenen Nacht nach St. Etienne übcrgeführt worden. Belgien. Brüssel, 10. Mai. ES wird Ernst mit dem Feldzuge gegen die Spielhöllen. Der Senat hat einen Gesetzamrag seiner Mitglieder Montefiore-Levy (liberal) und Baron de Coninck (clerical) in Berathung genommen, der dahin geht, den Gemeinden zu untersagen, in den ihnen gehörenden Räum lichkeiten Spielsäle zu errichten oder zu dulden, de Coninck stellte dabei einen Schöffen der Stadt Spa namens Lebrun bloß; dieser gehört, wie es scheint, der clericalen Partei an; er soll von den Spielpächtern 30.000—35,000 fr jährlich als Trinkgelder beziehen. Lebrun leugnet in einem Telegramm an den Kammerpräsidenten in der entschiedensten Weise die ihm zur Last gelegte Thatsache ab und fordert seinen Gegner auf, sich der parlamentarischen Vorrechtes zu begeben, damit die Angelegenheit vor Gericht kommen könne, de Coninck er widert, er habe Beweismaterial in Hülle und Fülle. Der Minister des Innern erklärte zuerst, er könne geg<!n einen Schöffen, dessen Ernennung beim Gemcinderath liege, nicht so vorgehen, wie kürzlich gegen den inzwischen gänzlich aus dem öffentlichen Leben geschiedenen — abgesetztcn Bürgermeister von Ostende. Nach Rücksprache mit einigen Senatoren erklärt der Minister dann doch, daß er auch gegen einen Schöffen vorgehen könne; die Untersuchung werde daher sofort einge- leitct werden.
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