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Hohensteiner Tageblatt : 08.09.1892
- Erscheinungsdatum
- 1892-09-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id184110793X-189209088
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id184110793X-18920908
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-184110793X-18920908
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungHohensteiner Tageblatt
- Jahr1892
- Monat1892-09
- Tag1892-09-08
- Monat1892-09
- Jahr1892
- Titel
- Hohensteiner Tageblatt : 08.09.1892
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Hohensteiner Tageblatt Erscheint . jeden Wochentag abends für den folgenden Tag und kostet durch die Austräger pro Quartal Mk. 1.40; durch die Post Mk. 1.50 frei ins Haus. Geschäfts-Anzeiger für Inserate nehmen die Expedition bis Vorm. 10 Uhr sowie für Auswärts alle Austräger, deSgl. alle Annoncen-Expeditionen zu Original- Preisen entgegen. Hohenstein-Ernstthal, Oberlungwitz, Gersdorf, Lugau, Hermsdorf, Bernsdorf, Langenberg, Falken, Langenchursdorf, Meinsdorf, Rüßdorf, Wüstenbrand, Grüna, Mittelbach, Ursprung, Leukersdorf, Seisersdorf, Erlbach, Kirchberg, Pleitza, Reichenbach, Grumbach, Callenberg, Tirschheim, Kuhschnappel, St. Egidien, Hüttengrund u. s. w. Amtsblatt für den Verwaltungsbezirk des Stadtrathes zu Hohenstein. Nr. 209 Donnerstag den 8. September 1892. 42. Jahrgang» Bekanntmachung, die Ergänzungswahl für den Kirchenvorstand der Parochie Gersdorf betr. Im Laufe dieses Herbstes hat die Hälfte der Kirchcnvorstandsmitglieder auszuscheidcn und zwar diesmal die Herren: Johan» Hermann Uhlig, Ernst L-üis Schulze, Johann Christlieb Jordan, Ernst Otto Fanghänel. Es sind demnach vier Mitglieder zu wählen. Die AuSschcidenden sind wieder wähl bar. Die Wahl gilt auf 6 Jahre. Stimmberechtigt sind alle selbstständigen Hausväter evang.-lutherischer Confefsion, welche da« 25. Lebensjahr erfüllt haben, sie seien verheiralhct oder nicht, mit Ausnahme solcher, welche durch Verachtung des Wortes Gottes oder unehrenhaften Lebenswandel öffent liches, durch nachhaltige Besserung nicht wieder gehobenes Aergerniß gegeben haben, oder an? Grund des Kirchcngesetzes vom 1. December 1876 oder bei Wahlen der politischen Gemeinde von der Stimmbercchtigung ausgeschlossen sind. Aber nur die Stimmberechtigten können sich an der Wahl betheiligcn, welche sich mündlich oder schriftlich zur Eintragung in die Wähler listen angcmeldct haben. Die Wählerlisten liegen von Montag, den 12. Septem ber, bis mit Montag, de» 25. September, für die Gcrsdorfer außer aus der Pfarre bei den Herren Kirchenvorstandsmitgliedcrn Schulze, Wolf, Bochmann und Seber, für den eingcpfarrten Theil von Oberhermsdorf bei Herrn Mühlenbesitzer Uhlig aus. Der Tag der Wahl wird später bekannt gegeben werden. GerSdorf, den 8. September 1892. Der Kirchenvorstand daselbst. G. Böttger, Pfarrer, Vorsitzender. Sächsisches. Hopenstem. 7. September. Der gestrige 6 September, welcher in dem Falb'schcn Kalender als kritischer Tag erster Ordnung aufgesührt ist, ver band sich mit einer Reihe von Miltheilungen über einen hef tigen Wettersturz, der namentlich in deu Alpenländern einen jähen Wechsel herbeisührte. So berichtet der Telegraph aus Tyrol und dem Salzkammcrzute von eingetretenem Schneefall, während in Pontafel-Pontebra ein Wolkenbruch die dortige Brücke wegriß und den Fußverkehr mit Italien störte. Bei uns in Deutschland dürfte der kühlende, luftreinigende Wind, der schon seit einigen Tagen zur Herrschaft gelangt ist, wohl geeignet sein, der weiteren Ausbreitung der Choleragesahr in erwünschter Weise ein Ziel zu setzen. Die Witterung hat den Charakter deS Spätherbstlichen angenommen. Aus bleigrauem Himmel sprüht wie Nebel der Regen, daS Tageslicht ist beeinträchtigt und der Abend bricht bereits zeitig herein. Kalt streicht die Luft aus Nord, so daß bereits aus das Heizen des Zimmers Bedacht genommen werden möchte. Das durch die anhaltende Dürre des vorigen Monats stark vergilbte oder bereits gefallene Laub der Bäume vervoll ständigt die herbstliche Scenerie, in die wir gänzlich unver mittelt mitten aus Sommersglanz und Sommersgluth versetzt worden sind. Bei der Eröffnung der Jagd möchten wir die Besitzer von Hunden darauf aufmerksam machen, daß es gesetzlich verboten ist, dieselben auj'S Feld mitzunehmen, wo sie herumstöbern und der Jagd Schaden zufügen können. Die Jagdbercchtigtcn können jederzeit die Besitzer zur Bestrafung anzeigen und die herumlaufenden Hunde ebenso gut wie die 300 Schritte vom nächsten Gehöft entfernt streichenden Katzen todtschießen. Was die letztere« anbetrifft, so ist es ja bekannt, welch' großen Schaden einzelne Hauskatzen unter dem jungen Wild an- richtcn, und man kann es wahrhaftig keinem Waidmann ver denken, wenn er den hcrumstrcichendcn Räuber aus dem Wege räumt. Die überseeische Auswanderung aus dem deutschen Reich über deutsche Häfen, Antwerpen, Rotterdam und Amsterdam belief sich nach den Zusammenstellungen des kaiserlichen stati stischen Amtes in den Monaten Januar bis Juni 1892 auf 70,454 Personen. Hiervon kamen auS der Provinz Posen 11,830, Wcstprcußcn 9532, Pommern 7461, auS Bayern rechts des Rheins 4677, der Provinz Hannover 4216, Brandenburg mit Berlin 3789, auS dem Königreich Württemberg 3316, der Provinz Rheinland 3299, aus dem Königreich Sachsen 2799, der Provinz Schleswig-Holstein 2768, dem Großherzogthum Baden 2289, aus der Provinz Schlesien 1787, Hessen Nassau 1507, Westfalen 1472, Provinz Sachsen 1326, Ostpreußen 1138, aus der Rhcinpfalz 1066, dem Großherzogthum Hessen 895, Oldenburg 805 und Mecklenburg-Schwerin 630, Der Rest von 3851 Personen entfällt auf die übrigen Gebictstheile des Reichs. Oeffentliche Versteigerungen in den König!. Amtsgerichten. Montag, den 12. September. Leipzig: Schmiedemeister Conrad Christian Heinrich und dessen Ehefrau Henriette Lina Stahl geb. Chemnitz gehör. Haus grundstück doselbst, 84,000 M. Chemnitz: Emil Arthur Bern- hardt's Grundstück: „Union-Hotel" daselbst, 102,240 Mark. Chemnitz: Karl Gotthilf Löschner's Grundstück (Wohnhaus, Seitengebäude, Hofraum und Garten) daselbst, 39,391 Mark. Dienstag, den 13. September. Leipzig: Maurerpolier Karl Louis Großc's Hausgrundstück daselbst, 102,000 M. Glauchau: Schneidermeister LouiS Max Rüppel's Hausgrundstück (Brand stelle) und Garten daselbst, 4600 M. Mittwoch, den 14. Sep tember. Dresden: Tischlermeister Robert Bernhard Theobald Richter's Grundstück (Wohnhaus und Hofraum) in Pieschen (Ringstraße Nr. 21), 44000 M. Glauchau: Julius Acker mann uno Gottlieb Dölling gehör. Grundstücke (zwei Wohn häuser in Rothenbach, 18.125 M. Annaberg: Posamenten- vcrlegcr und Bauunternehmer Heinrich Bernhard Ncstler's Grundstück: Stadtparkrcstauration daselbst, 22,500 M. Brandt: Carl Friedrich Thümmet's Gartennahrungsgrundstück in Ober laugenau, 3263 M. Zahlungseinstellungen. Offene Handelsgesellschaft: C. F. Löffler", sowie deren Inhaber Buckskinfabrikanteu Georg Eduard und Carl Roben Löifler, Werdau. Johann August Emil Kleppel, Flcischermcister, Leipzig. Franz Friedrich Wöllner, Weißwaarcnhändler, Nachlaß, Glauchau. Karl Richard Horn, Hutmacher, Glauchau. Georg Paul Philipp, Baumeister, Löbau (Zwangsvergleichs- und Schlußtermin 19. September dieses Jahres). Ernst Wilhelm Hensch, Cigarrcnfabrikant, Ncujonsdorf (Schlußtermin 30. September d. I.) — Auf - geh oben: Heinrich Altermann, Barbierstubenbesitzer und Cigarrenmacher, Freiberg. Clemens Studcmann, Bäckermeister, Marienberg. Die Wittwe Marie Louise Hoffmann, geb. Sänger, aus Greiz, wohnhaft in Grüua. Mutter von 7 Kindern, 42 Jahre alt, wegen Diebstahls und Unterschlagung vorbestraft, spulte in ihrer Wohnung für einen Handschuhfabrikanten in Grüna und entwendete von dem ihr anvertrauten Garn nach und nach ein Pfund im Wcrthe von 1 Mk. 80 Pf. Weiter stand sie unter der Anklage, ihre 17 Jahre alte Tochter Lina Karoline Hoff mann und den bei ihr wohnende» 17 Jahre alten Karl Ono Richtsteiger, welche beide in der Fabrik, für welche die verw. Hoffman» spulte, mit Spulen beschäftigt waren, zu Diebstählen aus dieser Fabrik angestistet zu haben. Die Tochter brachte der Mutter auch aus der Fabrik Seide und Garn — 60 Zahlen Garn und 7 Docken Seide — mit, und 100 g Seide hatte sie im März d. I. bereits wiederum gestohlen, als sie beim Stehlen ertappt wurde. Richtsteigcr hatte mehrere Pfunde Garn und ein 10 m langes Stück Garn, wie Seidenatlas, daS Garn auf verschiedene Male aus der Fabrik mitgenommen und der Wittwe Hoffmann eingehändigt. Diese schaffte Garn und Seide zu dem Strumpfwirker und Händler Karl Ferdi- »and Koch in Niederrabenstein, 64 Jahre alt, wegen Dieb stahls und Hehlerei vorbestraft, und dieser kaufte alles für einen verhältnißmäßig niedrigen Preis. Die Wittwe Hoff mann wurde wegen gewohnheits- und gewerbsmäßiger Hehlerei und Unterschlagung am 27. August von der ersten Straf kammer des Königlichen Landgerichts Chemnitz zu 1 Jahre 1 Tage Zuchthaus, Koch wegen gleicher Hehlerei zu 1 Jahre Zuchthaus, beide auch zu Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte auf 3 Jahre und zu Stellung unter Polizeiaufsicht nach ver büßter Strafe, die Tochter der Hoffmann und Richtstciger wegen Diebstahls zu je 6 Wochen Gefängniß verurtheilt. Auf der Bahnstation Neumark bei Werdau gerieth vorigen Mittwoch gegen Mittag ein freistehender Gepäckwagen in Be wegung und kam durch den ziemlich starken Fall, den die Bahn strecke Neumark-Werdau hat, schließlich ins Rollen, so daß Niemand vermochte, denselben aufzuhalten und wieder an Ort und Stelle zu bringe». Erst an der sogenannten Curve bei SteinplciS, wo die Gefahr vorhanden war, daß der allein laufende Wagen in den fahrplanmäßig 11 Uhr 58 Minuten von Werdau nach Neumark abgehenden Courierzug hinein fahren könnte, brachte man denselben nur mit Mühe zum Stehen und schob ihn vorläufig auf das sich dort abzweigende Zwickauer GcleiS. Der aber schon herangckommene Courier zug mußte einstweilen anhalten. Inzwischen passirte auch der Punkt 12 Uhr von Werdau nach Zwickau fahrende Personen zug die Curve, welcher ebenfalls seine Fahrt unterbrechen mußte- Als dann der Courierzug weiter fahren konnte und der unver hofft angckommene Wagen auf dem Neumärker GcleiS nach dem Werdauer Bahnhof transportirc worden war, konnte erst der Personenzug seine Fahrt fortsetzen. Beide Züge insbe sondere der letztere, erhielten hierdurch bedeutende Verspätungen. Ein beklagenswerther Unfall hat sich in der Nacht vom Sonntag zum Montag in Hammer-Unterwiesenthal zugetragen. Der 48jährige KalkwerkSarveiter Albert Louis Päßler stand gegen 2 Uhr Nachts auf, verfehlte aber die Treppe und stürzte dieselbe hinab. Er fiel so unglücklich, daß er sich das Genick brach, wodurch sein sofortiger Tod herbeigciührt wurde. Päßler war verheirathet und hinterläßt elf Kinder, von denen daS jüngste erst 3^ Jahre alt ist. Einen jähen Tod hat am Montag Nachmittag der Kutscher eines Reichenbacher Farbwagens auf der Heimfahrt von Netzschkau nach Reichenbach erlitten. DaS Geschirr befand sich auf der Fahrt von Netzschkau nach Mylau, als unterwegs die Pferde scheuten und durchgingen. Dabei ereilte den Kutscher in dem Bemühen, die aufgeregten Thiere zur Ruhe und das Fahrzeug zum Stehen zu bringen, das Verhängniß, so unglück lich zu stürzen, daß er vielfache, namentlich am Kopfe schwere Verletzungen davolltrug, welche anscheinend deu augenblicklichen Tod zur Folge hatten. Seit ungefähr zwei Wochen herrscht in Netzschkau der Typhus. Es sind bis jetzt seit dem Auftreten dieser Krankheit 16 Erkrankungsfälle vorgekommen, von denen aber nur einer lödtlichen Ausgang hatte. Aus diesem Anlaß war auch ver gangenen Sonnabend Herr Bczirksarzt Medicinalrath Or. Busch beck aus Plauen daselvst, um mit den beiden dortigen Aerzten die nöthigen diesbezüglichen Anordnungen zu treffen. AuS Reichenbach wird geschrieben: Vom königlichen General kommando ist Sonntag Abend telegraphisch Weisung anher ergangen, daß die gesammte für Montag der Stadt Netzschkau angesagt gewesene Einquartierung wegen dortsclbst vorgckom- mencr TyphuSerkrankangenvon dort weg nach hier zu verlegen sei. Dadurch erhält die unserer Stadt bevorstehende Ein quartierung eine Verstärkung von 3 O'siciercn, 103 Manu, 114 Pferden (5. Eskadron des Karabmler-RegimevtS). Da ein derartiger Fall nicht vorgesehen war und cs an Stallungen fehlt, hat man zu außergewöhnlichen Maßnahmen greifen müssen und wird zur Unterbringung der Pferde Remisen, scheunenge- käude und dcrgl. Herrichten und zu Ratye ziehe» müssen. Im Uebrige» aber wird, wie zu jeder Zeit, auch diesen Truppen eine gastliche Aufnahme in unserer Stadt beschicken sein. Gestern Dienstag ist die im Schneider'schen Himcrhause in Plauen untergcbrachte königliche Feldschlächterci für einen Theil der im Vogtlande im Kantonnement bifindlicheo Truppen eröffnet worden. Am ersten Tage wurden 6 Ochsen geschlachtet. Im Ganzen werden 40—45 Ochst" und ungefähr 200 Schöpse geschlachtet werden. Am Montag ist von Oederan eine mit vielen Unter schriften versehene Petition nach Dresden abgegangen, in wel cher um Alffhebung deS ministeriellen Verbots der Jahrmärkte im Königreich Sachsen gebeten wird. In der Petition wird ausgcsührt, daß die betr. Verordnung eine liefeinschneidende Schädigung spccicll für einen großen Theil dortiger Fabrikanten mit sich bringt, weil deren Erzeugnisse in erster Linie ihr Ab satzgebiet durch die Jahrmärkte behaupten. Die dortige, ohne hin mit größter Concurrenz zu kämpfen habende Stammindustrie würde alle ihre Arbeiter entlassen müssen, würde ihr das er wähnte Absatzgebiet, welches Heuer mehr als seit Jahren günstig liegt, verschlossen. Die aus Neuhausen stammende Magd eines Gutsbesitzers in Cämmerswalde bei Freiberg ist dringend verdächtig, ihr
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