Loschwitzer Dorfplatz um 1806, farbige Zeichnung von Hammer Sommergast in Loschwitz, läßt es anklingen, wenn er 1857 seinem Tagebuch anvertraut: »Seit Ende Mai wohne ich nun wieder hier oben in unserem Häuslein. Dazu habe ich mir in einer sehr alten Hütte (in Kötzschens Weinberg), welche aber wunderschön liegt neben der Königin Berg, ein Stübchen zum Arbeiten gemietet. Da ist’s nun ganz stille, denn das Haus ist nur von zwei alten Leuten und deren Sohn bewohnt, welche am Tage nicht zu sehen und zu hören sind, weil sie im Berge arbeiten.« Der tätige Mensch, der still schaffende Dorfbewohner, der dem Boden die Früchte der Arbeit abringt, mit den Beschwernissen der Elbefluten lebt, sein Handwerk ausübt und noch manch Nebenerwerb wie die Lohnwäscherei für die nahe Residenz betreibt, hat aus der Landschaft eine Kulturlandschaft geschaffen. Und wird durch Anregung zuweilen selbst zur weitgeachteten Persönlichkeit: Der »Sohn im Weinberg«, von dem Ludwig Rich ter beiläufig schreibt, ist der spätere Fotograf August Kotzsch. Ein gutes Miteinander entsteht zwischen den Dörflern und den sich mehrenden Gästen. In den einfachen Häusern herrscht eine einfache, gediegene Kultur, welche durch die Zu zügler befruchtet wird. Sie logieren bei ihren bescheidenen Wirten. Nicht im Gasthof oder den Weinwirtschaften, von denen es viele gibt. Sie leben in den dörflichen Anwesen miteinander und sitzen des Abends gemeinsam in den Weinlauben der Häuser. Auch