»üii Brühlsche Terrasse, Gebäude des Sächsischen Kunstvereins, Aufnahme Höhle 1988 Ein Jahrhundert lang - von seinen Zeitgenossen bis hin zu Fritz Löffler - ist dieser Bau seiner Maßstablosigkeit und seines theatralischen Auftrumpfens wegen hart getadelt wor den. Wenn man sich aber die zu bewältigende Bauaufgabe vergegenwärtigt, so kann man ihm Achtung nicht versagen. Auf der Terrasse waren in drei Geschossen Atelierräume zu schaffen, um einen Hof gruppierte weitere Gebäudetrakte, nach der Frauenkirche zu kam - von Flügelbauten flankiert - der halbrunde Aktsaal zu stehen. Ein überkuppelter „Kiosk” vermittelt von dem Akademiegebäude auf der Terrasse zu dem im stumpfen Win kel anschließenden Säulenportikus, der den Eingang zum Ausstellungsbau bildet. So wird geschickt von der Flucht der Terrasse zu der des Albertinums übergeleitet. Zwischen den beiden Gebäuden erhebt sich über eine Treppenanlage das 1892 mit einer Rede von Lipsi- us eingeweihte Semperdenkmal, eine städtebaulich höchst wirkungsvolle Situierung. 19> Die das Denkmal hinterfangenden Architekturkulissen sind im Geist Sempers entworfen. Die Glaskuppel — im Volksmund — „Zitronenpresse” genannt — faßt die übereckgestellten Ge bäudetrakte in der Ansicht vom ehemaligen Salzgäßchen geschickt zusammen.