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Erzgebirgischer Volksfreund : 14.10.1940
- Erscheinungsdatum
- 1940-10-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-194010144
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19401014
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19401014
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungErzgebirgischer Volksfreund
- Jahr1940
- Monat1940-10
- Tag1940-10-14
- Monat1940-10
- Jahr1940
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 14.10.1940
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Berschweigetattik vvd Wirklichkeit machen. Dieder waren Kliniken die Ziel« der RAF. Die Die deutsche MMtLrmWo« tu RumLuie« die bei Unberechenbare SchSde«. >ems» endlich von diesen so unerwünschten, gefährlichen i auemen Gästen befreit wurden; hierüber freue sich Italien, da, England bekämpft, ja «, freut sich Welt, die die Verwirklichung einer besseren Gerecht „ einer humaneren wirtschaftlichen und politischen Neuordnung erwartet." „Corriere della Sera" erklärt, die Engländer hätten vergeblich alle, versucht, um Rumänien politisch und wirtschaftlich auf ihre Seit» zu ziehen. England sei nun auch in Rumänien, wo e, nicht da« geringste zu suchen gehabt habe, endgültig abgetreten. Die rauhe Wirklichkeit spricht demgegenüber, au» der Meldung de« Londoner Nachrichtendienste», nach der ab Montag 5000 Pioniere und ein« große Anzahl von Arbeite losen mit 500 weiteren Kraftwagen bei den Aufräumungs- arveiten im Stadtgebiet eingesetzt wurden, oder auch aus der Mitteilung des Sprecher» des kanadischen Luftfahrtministe- rium», daß ,^cht oder vielleicht mehr Königlich Britische Fliegerschulen von Britannien nach Kanada übergeführt würden, wo fi« unter besseren Bedingungen ihr« Uebunaen au» dem Rat« «ine» Lesers Genf, 13. Okt. Der „Temp," läßt sich über den gustand London- folgende« berichten: Die Schaden sind unberechenbar. Das Zentrum der Stadt, di« Ttty und die Ufer der Lhems« sind einer schweren Zerhämmerung ausgesetzt. Lausend« von Häusern find zerstört oder stark beschädigt worden, 400 Fabriken unbenutzbar. 20 v. H. der Elektrizität», und Gas werke sind außer Betrieb gesetzt. Der Verkehr ist in verschie denen Teilen der City eingestellt. Da» Hau» der Agentur Reuter mußte zum Teil geräumt werden. Die Büros des „Daily Expreß" sind zerstört. Der Buckinghampalast und die Westminsterbrücke haben Schäden erlitten. Industrie, und -andelsgebäud« find am meisten betroffen. An den beiden Ufern der Lhems» find di« Dock», di« Rohstoffvorrat«, Lag«r- einrichtungen jeder Art, metallurgische Fabriken usw. von Di- schoßspuren übersät. Jeden Tag werden ungeheure Werte, die aus der ganzen Welt etngeführt wurden, vernichtet. Die Luft- angriffe werden mit gewaltigen Mitteln fortgesetzt. Aufklärer, Jäger, Bomber, Stuka» nehmen daran teil. Dl« Wirkungen find schrecklich. Unter der Gewalt de» Luftdruck» stürzen Ge- bäude von' sieben Stockwerken in sich zusammen. Ein, neue Tatsache ist der massenhafte Einsatz der Stukas. Man versteht, in welche Phase die „Schlacht von London" eingetreten ist. London muß zwischen Zerstörung und Uebergabe wählen. Der Berichterstatter hat Flugzeuge gesehen, die die Dächer der Häuser buchstäblich streiften. Ihre Bomben hätten eine un«r- hvrt« Gewalt. Japanische Luftangriffe auf PSnna«. Tokio, 14. Okt. Einheiten d«r Luftwaffe griffen von Französisch-Indochina au» Pünnan, di« Hauptstadt d«r gleich, namigen Provinz in Südwestchina, an. Dabei wurde mehr- mal» das Arsenal getroffen. Auch ander« militärische Ein- richtungen wurden beschädigt. „Sendboten heldischen Geiste»." Bukarest, 18. Okt. „Cuvantul", der nach einer Pause von mehr als zwei Jahren -um ersten Mal« wieder al» amt- ltch«» Organ der Legionärbewegung erscheint, erklärt, di« Anwesenheit b«r deutschen Wehrmacht in Rumänien sei die natürlich« Folge der in Wien beschlossenen Zusammenarbeit. Man dürfe nicht vergessen, baß Rumäniens Eingliederung in die Achse nicht nur eine Verstärkung der wirtschaftlichen und kulturellen Beziehungen bedeute, sondern im gleichen Maße auch eine enge politische und militärische Bindung. Der Ent schluß, den Frieden im Donauraum aufrecht zu erhalten, sei «ine Warnung an alle diejenigen, die glauben, daß die fried- Dilhelminas Spend« wirkt sich au«. Di« ehemalig« Königin von Holland hat b«kanntlich der englischen Luftwaffe einen aroßen Geldbetrag zur Verfügung gestellt. In welcher Weise sich diese Spend» gegen da» hollän dische Volk auswirkt, zeigen die Bombenangriffe auf hollän dische» Gebiet, die jetzt allnächtlich stattfinden. Me englischen Flugzeuge greifen fortgesetzt holländisch« Ortschaften an, zer. stören Wohnhäuser, töten und verletzen Menschen. Am Don. nerstag wurden sieben Holländer getötet und 18 schwer ver- letzt. In der Nacht zum Freitag wurden in Amsterdam in ten Helder und bei Hilversum zahlreiche nichtmilitärische Ziele getroffen und zahlreich« Bewohner an Gut und Leben ge> schädigt. (Hierzu die neueste Meldung, die im Rundfunk kam.) Me über Stockholm gemeldet wird, varlangt di« englische Öffentlichkeit immer stürmischer, daß mit der Geheimnis. krLmeret über di« Wirkung der deutschen Luftangriffe Schluß aemacht «erben soll. Die „Times" erklären, oa» heutige System, da» -wischen verschweigen und Offenheit all« denk- baren Unannehmlichkeiten Hervorrufe, müss« möglichst schnell beseitigt werd«». Die Vorschrift, Gebäude nicht nennen zu dürfen, sei unsinnig, da alle Londoner in der Lage seien, diese in den Hauptstraßen stehenden Ruinen mit eigenen Augen -ü sehen. Dies» Kritik argen die MaulkoÄ-Poltttr hat zunächst nur die eine Folge gehabt, daß Reuter jetzt den Treffer auf das „Times"-Gebaude zugegeben hat. Im übrigen geht die Geheimniskrämerei über die beut- tschen Bergelmngsangrtff« weiter. Wenn auch die getöteten Hund« und Kaninchen der Vergangenheit angehvren, so er innern die Reuterberichte doch weiterhin an die von den britischen Illusionisten stur angegebenen Verhältnisziffern, für die erst vor kurzem wieder ein Beispiel mit den 1770 englischen Kriegsgefangenen geliefert wurde, deren nachweisbare Zahl 37 OSO beträgt. U«ber fünf Tagesalarm« am Sonnabend berichtet Duff Looper» LÜg«nbüro, «« seien „einige feindlich« Jäger mit Bomber" bi» in di« Londoner Bezirk« gelangt und hätten „«inig« Läger und Häuser" zerstört. Ausländische Berichte über in di« Luft geschleudert« Autobusse, deren Trümmer durch Bilder festgehalten wurden, lauten in der englischen Lesart: „Die Fenster eine» Autobusse» wurden zertrümmert". Wenn der Waterloobahnhof verschiedene Volltreffer erhielt, so heißt «», ein „Gebäudekomplex" sei getroffen worden, lieber die Nachtangriffe am Sonntag wird mitgeteilt, «» seien zeitweilig Pausen im Angriff entstanden, da di« deutschen Maschinen offenbar nicht wagten, di« britische Flaksperr« zu durch brechen." (l) v « rli», 18. Okt. Sm Zusammenhang mit der in Wien gegenüber Rumänien übernommene« Garantie hat die Reich», regierung, den rumänische« Wünschen entsprechend, «ine deutsch« Militärmissio« nebst den notwendigen Sehrformatione« «ach Rumänien «ntsaudt und gleich, zeitig Iagdverbände zu zusätzlichem Schutz der Oel- selber »ach Rumänien verlegt. Die deutschen Wehrmacht, formatioue« wrrden bei dem von dem Chef der rumänischen Regierung, General Antonescu, tu Angriff genommene« Neu. mtfba« der rumänische« Wehrmacht al» Lehr- «nd Snstruk- tionetruppe« dienen «nd »ach Durchführung ihrer Aufgabe wieder «ach Deutschland zurLckkehren. Me mit Deutschland befreundeten Regierungen sind unter, richtet worbe«. Bukarest, 14. Okt. Auf dem festlich geschmückten Bahnhof i« »anaessa bei Bukarest traf ein Sonderzug mit den Mitglieder« der deutsche» Militärmission ein. Zur Begrüßung wäre« erschiene«: der stellv. Ministerpräsident »nd Komma«. da«t der Legionäre» Bew«g»«g Horta Sima, Außen minister St« rb - a, der Unterstaatssekretär im Kriegsmini- sterimn Seneral Pantazt, der Generalstabschef des rumänischen Heere» Seneral Soantti« sowie andere höhere Offiziere. Ferner war der deutsche Gesandte Fabritius mit den Mitglieder« der deutsche« Gesandtschaft anwesend. Auch der italienisch» Gesandt«, di« Geschäftsträger Spaniens und Japan» »nd bi« Wafienattacht» dtes«r Länder hattr« sich zu. Begrüß««- »i«g,f»«den. Der Leiter der deutsche« Militär. Mission, General -a«s«», schritt die Front der Ehren kompanie ab. S« Emvfangssaal de« Bahnhofes richtete General Soantti» i« Austrag« de» Staatsführer» General A«to»«»e« herzliche Wort« der Begrüßung an d«« drutfchen General. Dieser erwiderte mit Dort«« de» Dankes für die Begrüßung. Di« Reichsregieruna sei b«r«itwilligst d«m An- suchen de» rumänisch«« Staatsführer« um Entsendung einer Militärmissio« «achgekomme«, um ihr« Erfahrungen dem rumäaische« Heer -«teil «erde» zu lasse«. Er ««d seine Mission würde« sich rückhaltlos in den Menst dieser Aufgaben stelle«. Anschließend stattete General Hanse« mit de« deutschen Gesandt«« u»d de« deutsch«» WaffenattachL, Geuer al Autoueseu sei«»« Besuch ab. Madrid, 18. Okt. Marschall de Bono besichtigte die Ruinen de» Alcazar von Toledo in Begleitung des Marschalls Moscardo. Dann reiste de Bono nach Sevilla. Je geringer nach den englischen Lügenmeldungen dii von den deutschen Fliegern in England angerichteten Schäden find, um so größer sind natürlich die „Erfolge" der RAF. Als in der Nacht zum Sonntag englische Flugzeuge in Deutschland einflogen, erreichten auch einige von ihnen Berlin, wo st« ver einzelte Spreng- und Brandbomben abwarfen, die jedoch keinen Sachschaden anrichteten. Meser Tatsache entgegen gab da» britische Luftfahrtmintsterium bekannt: ,Fn Berlin «ur- den mehrere Ziele getroffen, darunter ein Elektrizitätswerk, eine Gasanstalt und «in brdeuttnder Güterbahnhof." Dieses einfache Verfahren, auf jedem Fall zu einem Erfolge zu kom men, arbeitet eine immer nach dem gleichen Schema: Elektrizi tätswerk, Gasanstalt, Bahnhof, nur daß e» zum Unterschied einmal der Potsdamer, ein andermal der Anhalter Bahnhof oder wie jetzt ein GUterbahnhof ist. Anscheinend hofft man in London durch die Wiederholung doch einmal Eindruck zu bracht und in Hannover-Relßholz, Gelsenkirchen, Köln, i Magdeburg und Leuna seien Brände entfacht worden. Gleich- ' zeitig wurde behauptet, den deutschen Flugzeugen «erde dem- i ichst kein Benzin und kein Oel mehr zur Verfügung stehen. !.ie Wahrheit ist: 1. Di« vom amtlichen britischen Nachrichtendienst behaup- teten Kampferfolge gegen wichtige Einrichtungen der deutschen Tretbstoffwirtschast find samt und sonders er logen. 2. Die deutsch« Tretbstoffverforguna ist für j«d«n auftreten, den Kriegsbedarf gesichert. Di« Vorrät« an Treibstoff und Oel sind heute um Millionen Tonnen höher als bei Kriegsbeginn. Daß die deutschen Flugzeug« üb«r d«n besten Treibstoff und da» beste Oel verfügen, haben selbst britische Fachleute zu- gegeben, fortsetzen können". Ai , .. . der „New« Lhronscle" Li« Wahrheit herau«, der empfiehlt, nicht mehr di« zerstörten Häfen-ur Einschiffung zu benutzen, sondern di» Güter läng« der Küste von Leichtern an Bord der Schiffe zu bringen. Di« langgestreckte Küste würde kein so gutes Ziel für feindliche Flugzeuge bieten. Zwischen dieser Leserzuschrift und der Versicherung des Informationsmini, steriums, daß keinerlei wesentliche Beeinträchtigungen des Hafenverkehrs eingetreten seien, klafft ein unlösbarer Wider- spruch, aber daran hat sich di« Welt ja längst gewöhnt. Sie wundert sich auch nicht darüber, baß der Londoner Rundfunk wieder einmal seine Hoffnung auf di« Nebelzeit setzt, die „wahrscheinlich di« Tätigkeit der Luftwaffe beeinträchtige." Der Erste Lord der Admiralität Alexander hält sich da schon m«hr an die Wirklichkeit- wenn er neben vieler Schönfärberei in einer Rede in Manchester feststellte, daß England nicht mehr üb«r so viel« Schiff« verfüg«, wt« man sich dies wünschte, und d« britisch« Semnann „manch» L»sahr»n? --u überstehen habe^ Auch btzr chntlich« Bericht des Lustfahrtmtntstertum, über in der Nacht »ÜM Sonntag' gibt ich Segensä- zu Reuter immerhin zu, daß in London eine gewiss« Anzahl Hauser und andere Gebäude zerstört oder beschädigt wurden. Ein Untergrundbahnhof sei einer Bombe getroffen und einige Schäden seien verursacht worden. In einer Stadt ! in den Midlands seien die Schäden an Häusern, Handels- g«bäud«n und anderen Immobilien beträchtlich, auch sei eine ! gewisse Anzahl von Bränden entfacht worden. > liche Entwicklung der wirtschaftlichen und politischen Ve- ziehungen gestört werben könnt«. Die deutschen Techniker brächten Erfahrungen mit, die in jüngster Zett gesammelt worden seien, und seien Mittler des neuen europäischen Geistes. Angesichts der zahlreichen Berührungspunkte zwischen dem legionären Rumänien und den Achsenmächten könne eine militärische Zusammenarbeit niemanden überraschen. Die Anwesenheit der Sendboten heldischen Geistes in Rumänien gebe nicht nur keinerlei Grund zu unbegründeter Besorgnis, sondern sei das Bekenntnis einer aufrichtigen und vollständi gen Freundschaft mit den Achsenmächten. Rom, 13. Okt. Me neue „Römische Informationsagentur A.R.O.J." hebt hervor, die Entsendung der deutschen Flug- zeuge nach Rumänien habe den offenkundigen Zweck, die rumänische Lrdölzone zu schützen, auf die England wiederholt Anschläge unternommen habe. Me deutsche Mtlttärmfsston werde als Hilfe für den Aufbau der rumänischen Armee dienen, ein Werk, das von der glühenden Bereitwilligkeit der Eisernen Garde und von der Freundschaft Italiens und Deutschlands gestärkt wird. Einen Beweis für die Durchkreuzung der dunklen Pläne Englands sieht man hier auch in der Tatsache, daß die in Rumänien lebenden Engländer sich in überstürzter Flucht nach Istanbul begaben. „Sie hauen ab", erklärt „Messaggero" zu der Budapester Meldung, daß der britische Gesandte noch in der Nacht Bukarest verlassen haben soll. „Mit Engländern beladene Züge verließen eiligst die Stätte der Intrigen des Intelligence Service, der Balkanzentrale für Verschwörung, Sabotage und Komplotte. Me Brandstifter suchten das Wette, nachdem sie wirtschaftliche Positionen sich angeeignet und aus- gebeutet hatten, ohne dazu auch nur da« geringste Recht zu haben. In Bukarest verbleibt allein die denkbar schlechteste Erinnerung an ihrs Räuberwesen, mit dem fi« den aanzen Balkan in Brand zu stecken trachteten. Ueber bas Verschwin den der Engländer freuen sich vor allem die Rumänen, di« endlich von diesen so unerwünschten^ gefährlichen und unbe- "" aber auch - die ganze sttgkett und Anders al« all« diese Londoner Auslassungen klingen die Meldungen der schwedischen Presse, die von „kaum vorstell barer und doch noch erfolgter weiterer Steigerung" der beut- schen Dergeltungsangriff« auf London sprechen und nach denen der Nebel da« Herannahen der deutschen Flugzeug« begünstigt. Der 200. Luftangriff auf London sei von 200 deutschen Ma- schinen durchgeführt worden, wobei bi« wichtigsten Verkehrs- -entren Londons getroffen worden seien. U. A. seien zahlreiche Autobusse beschädigt oder vernichtet worben. In einer Stelle s«t«n fünf Autobusse einfach zusammengedruckt worden. Trotz aller Abwehrbemühungen der englischen Jagdflieger und Flak batterien seien immer neue Wellen deutscher Fluggeschwaber Uber London erschienen, um ihre Bombenlast abzuwerfen. Wahrlich, die rauhe Wirklichkeit sieht ander» aus, al« die zerbrochenen Autoousscheiben im Londoner Illuflonsnebel, dem die deutsche Vergeltung ein fürchterlicher Ende bereitet. In dem „Times"-Gebäude, da, von einer deutschen Bombe getroffen wurde, sind Möbel und technische Einrich tungen zertrümmert und durchetnanbergeworfen. Das Ge- bäude mußte geräumt werden. Me Bombe ist um 2 Uhr nachts eingeschlagen, al» die Arbeiten an der Londoner Aus gabe de» Blatte« gerade in vollem Gange waren. Da» Madrid«- „ABL" schreibt, 40 Stadtviertel vo:i London seien <m «inem der letzten Tage bombardiert worden. Zeitweise habe «an bi, zu 100 Leuchtbomben auf einmal lang sam herabfallea sehen. Der ganze Himmel sei hell erleuchtet gewesen. Bomben aller Kaliber hab« «s geregnet; Gan» London lieg« voller Glassplitter, zerbrochener Ziegel und Mörtel. L«en und Sterben in einer Stadt wie London sei Glückssache. Kein« andere Stadt habe btsher solche Luft angriffs erlebt. „Für mich", so schreibt der Berichterstatter, „ist London jeden Tag «ine neue Stadt. Ich verlasse mein Haus morgens im Auto. Alles, was ich sehe, sind Ueber- raschungen. Mein Weg ist immer «in anderer, weil jeden Tag neue Straßenzüge gesperrt werden und täglich neue gewaltige Krater den Verkehr erschweren. Einige Straßen sind voll- kommen verlassen, in anderen staut sich der Verkehr, da viele Straßen gesperrt sind." lluterirdische» Schlemmerleb«». Di« „Newyork Times" bringen einen Aufsatz mit der Ueberschrift: „Das unterirdische Leben im belagerten London". Darin wird «in« Szene in dem unterirdischen Vergnügung»- raum eine« vornehmen Londoner Hotels beschrieben, die sich all «nächtlich wiederhole. Hier spielt die Kapelle, so heißt es, einschmeichelnde Musik, und auf dem Parkett wird getanzt. Etwaige unangenehme Geräusche wie Bombenexplostonen oder Flakfeuer werden kaum beachtet, denn man fühlt sich hier sicher. Der Raum liegt tief unter der Erde und ist geschützt durch sieben Stockwerke aus Stahl und Beton. An den Tischen gedrängt sitzt die Londoner Oberschicht mit aufgeputzten Mäd chen und Frauen. Man bezahlt für Hummer, Schaumwein und sonstige importierte Getränke Phantasiepreise. Geht die Musikkapelle schließlich nach Hause, so begeben sich die Gaste in bequeme unterirdische Schlafräume. Mese Leute haben nur Angst vor einem, nämlich daß die Bewohner Ostlondons dahinter kommen, wie vergnüglich die Oberschicht die Schreckensnächte durchlebt. Dakar sollt« d«r W«ndepunkt d«s Krieg«» werde«. Genf, 14. Okt. Churchill hatte bekanntlich di« Schlappe bei Dakar als völlig unwichtig hingestellt. Da» Blatt Edens aber, die „Borkshire Post", war anderer Ansicht. Es ließ einen führenden Franzosen zu Wort« kommrn, der erklärte: „Wenn Dakar genommen ist, dann wird Frankreich den Krieg ge- wonnen haben. De Gaulle wird den ersten entscheidenden Schlag tun, nachdem wir bisher nur Schläge einstecken mußten." Benzin-Lüge«. Berlin, 18. Okt. Es sind in der letzten Zeit in verschie- denen Gegenden de» Reiches Bomben abgeworfen worden, die zahlreiche Todesopfer gefordert haben. Man weiß auch, daß die britische Luftwaffe derartige Terrorakte gegen die deutsche Zivilbevölkerung planmäßig verübt. Militärische Erfolge hat diese sinnlose Praxis natürlich nicht. Vielleicht hat man in London auch erkannt, daß der Kampf gegen die innere Hal- tung de» deutschen Volke» aussichtslos ist und bemüht sich deshalb, diesen Verbrechen nachträglich einen Sinn zu geben. So erklärte in diesen Tagen Reuter, Zerstörungen von Erd ölanlagen hätten da» Hauptziel der Angriffe der RAF. ge- bildet. In Hamburg seien solche Anlagen zur Explosion ge- britischen Mordflieger haben in der Nacht »um Sonntag aus die Universitätskliniken der Stadt Münster Bomben abgeworfen. Sie kreuzten einige Zeit Uber den im' Hellen Mondschein liegenden, durch große rote Kreuze gekenn zeichneten Krankenanstalten und warfen schließlich vier Sprengbomben ab, von denen eine das hygienische Institut der Klinik, die anderen drei in unmittelbarer Nähe gelegene Wohnhäuser der Universitätskliniken trafen und erheblich be schädigten. Von den Bewohnern wurde niemand verletzt, ha sie sich in die Schutzräume begeben hatten. In der gleichen Nacht wurden erneut Bomben auf Düsseldorf geworfen. Abermals wurden nur Wohnhäuser, aber keine militärischen Ziele getroffen. Es gab mehrere Tote und Schwerverletzte.
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