Suche löschen...
Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 05.04.1905
- Erscheinungsdatum
- 1905-04-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841109282-190504058
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841109282-19050405
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841109282-19050405
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungHohenstein-Ernstthaler Tageblatt
- Jahr1905
- Monat1905-04
- Tag1905-04-05
- Monat1905-04
- Jahr1905
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 05.04.1905
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Anzeiger Mittwoch, den 5. April 1905 55. Jahrgang dann zögern? des Grafen Hoensbroech gegen den Zentrums- Mchi zitierten Aeußerungen jesuitischer Moralisten juristisch wie moralisch bedenklich seien. Auf derartige Zitat feststellungen komme es indessen nicht an. Wer aus solchen Irrtümern spitzfindiger Köpfe, hervorgehend aus dem Bestreben, die haarscharfe Grenze zwischen moralisch Erlaubtem und Unerlaubtem zu finden, die Moral des Ordens konstruieren wolle, der handle töricht und ungerecht. Nach seinen öffent lichen Erklärungen habe auch der Abgeordnete Dasbach in keiner Weise behaupten wollen, daß die Kasuistik, soweit sie von Jesuiten bearbeitet wurde, bezüglich des hier in Frage stehenden Punktes stets einwands freie Entscheidungen getroffen habe; hier sei nur die Frage zu prüfen, ob Moralisten der Gesellschaft Jesu grundsätzlich die These aufgestellt hatten, daß „jede an sich verwerfliche Handlung sittlich erlaubt sei", falls sie mit der Intention der Erreichung eines wirklich oder vermeintlich guten Zweckes vollbracht werde. Dafür habe der Kläger den Beweis jedoch nicht erbracht und mithin sei seine Berufung zu verwerfen und die Klage abzuweisen. Dem Grafen teht jetzt noch der Appell an das Reichsgericht offen. vom Gegenteil wieder ein neues Stück von ihren Bedingungen hat abhandeln lassen. der an- Langenberg, Falken, Langenchursdorf, Meinsdorf, Rußdorf, Wüstenbrand, Grüna, Mittelbach, Ursprung, Erlbach, Kirchberg, Pleißa, Reichenbach, Callenberg, Tirschheim, Kuhschnappel, Grumbach, St. Egydien, Hüttengrund u. s. w. Der bevorstehende Besuch des japanischen Prin- en Arisugawa am deutschen Kaiser ¬ nehmen könne, daß man ihm falsche Ab sichten zuschiebe, und daß er den Vertretern des Sultans nicht in gleichen Wendungen antworten konnte. Baron Tattenbach, der ehemalige deutsche Gesandte in Tanger, erfuhr diesen Vorgang, begab sich an Bord der „Hamburg" und bewies dem Kailer, daß es absolut notwendig sei, wenigstens für einige Augenblicke das Land zu betreten, falls man nicht eine wahrhaft moralische Katastrophe veranlassen wolle. Gut, sagte der Kaiser, aber ich werde mein Schiff nur verlassen, um mich auf deutsches Terri torium zu begeben. So fand kein anderer Empfang statt als der auf der deutschen Gesandtschaft, und kein anderer Zug als der vom Hafen zum Gesandt schaftshause. — Die Auslegung wird wahrscheinlich, wie so vieles Andere, was über den Kaiser in Tanger verbreitet wird, erfunden sein. Inserate nehmen außer der Expedition auch die Austräger auf dem Lande entgegen, auch befördern die Annoncen- Expcditionen solche zu Originalpreisen. Politik war. Wir können aber der persönlichen Eitelkeit unseres Ministers des Auswärtigen kein Opfer mehr bringen, wir müssen wissen, wie wir mit Deutschland stehen, und ob wir seine Forderungen annnehmen können oder nicht. Wenn man sich doch einigen soll, wie es mir unvermeidlich scheint, warum geben. Die Herausgeber der großstädtischen Blätter seien gestern abend zum Chef der Zensur berufen und ersucht worden, in ihren Zeitungen für eine energische Fortsetzung des Krieges Stimmung zu machen. Japan, das jetzt auf einmal wieder Kriegs entschädigung und Gebietsabtretung verlangt, scheint große Hoffnungen auf China zu setzen. Ein Tele gramm behauptet wenigstens: Washington, 3. April. Der japanische Ge sandte Takahira wiederholte in einer Unterredung seine Erklärung, daß Japan auf Zahlung einer Kriegsentschädigung und einer Gebiets abtre tung bestehen werde. Er bemerkt dabei, in zehn Jahren werde China imstande sein, Ruß land entgegenzutreten. Diese Aeußerung ist um so bedeutungsvoller, als das Staatsdepartement Nach richten erhalten hat, daß China den Bau einer großen Flotte und die Schaffung eines großen Landheeres plane. Der chinesische Zolldirektor, der Engländer Sir Robert Hart, hat der Regierung in Peking einen Plan zur Reform der Steuern unter breitet, wonach die Staatseinnahmen 200 Millionen Dollars anstatt gegenwärtig 56 Millionen Dollars betragen würden. Von diesem Gelbe sollen 20 Schlachtschiffe, 20 Kreuzer, 120 Torpedoboote und Torpedvjäger gebaut und ein Landheer von 200000 Mann mit 7340 Offizieren unterhalten werden. Marokkanern brachte. Jedenfalls erklärte Kaiser, daß er die Ansprache nicht tracht zu säen. „Die Reise nach Tanger im Zu sammenhang mit der Bremer Rede — so meint die offiziöse „Nowoje Wremju" — habe der französischen Diplomatie einen argen Streich gespielt. Was mit dem „Coup cle tkeatre" beabsichtigt ist, sei schwer zu sagen. Ob es lediglich eine Lektion sei für die Umgehung Deutschlands beim englisch-französischen Abkommen? Ob Deutschland sich zwischen Frank reich und England schieben wolle, um später Frank reich in Marokko zu protegieren und durch diesen Dienst von Rußland abzudrängen? Lange könne die Ungewißheit nicht bleiben, bald wird es sich zeigen, ob Deutschland in Nordafrika die Monroedoktrin einzuführen beabsichtigt, mit der Formel „Nordafrika Eclair" beschuldigt dl ausgelegt, daß nur ein Bruchteil der militärischen Für Deutschland sei der Besuch ein Akt besonderer Mehrerfordernisse aufgeschoben werden soll. An-Höflichkeit und würde zu einer Festigung der für die Mohammedaner!" In diesen Tagen hat der Kaiser das mohammedanische Marokko als selbst ständiges, von europäischem Einfluß freies Land bezeichnet. Morgen wird er in Algier, Tripolis, Tunis und Aegypten dasselbe wiederholen, was na türlich lediglich der Liebenswürdigkeit gegen die Türkei entspränge. Es scheint fast, daß die teutonische Rasse zu den Mohammedanern in gleiche Beziehungen treten will, wie die Angelsachsen zur gelben Rasse. Sollte allein Frankreich Schaden aus dem Besuch Tangers erwachsen und nicht auch Englands Inte ressen gefährdet sein?" Der Korrespondent des Pariser „Journal" in Tanger tischt seinen Lesern über die Ursachen, die zur Abkürzung des Kaiserbesuchs führten, folgendes Geschichtchen auf. Herr v. Kuhlmann, der sich sogleich nach Eintreffen des Kaisers an Bord der „Hamburg" begeben hatte, überbrachte den Text der Rede, die Abd el Malek im Namen des Sultans halten sollte. Es scheint, daß Abd el Aziz dem Kaiser zu herzlich für den wirksamen Beistand dankte, den der Besuch des Kaisers im Augenblicke der peinlichen Verhandlung mit Frankreich den Aus dem Reiche. Graf Hoensbroech gegen Dasbach. Das Kölner Oüerlandesgericht hat die Klage rauscht es natürlich im französischen Blätterwald. Gestern ging in Paris Clemenceau in der „Aurore" von neuem mit Delcasse ins Gericht. „Es wäre für uns", sagt er, „der schlimmste Fehler, wenn wir uns durch das Lob einschläfern ließen, das die eng- Aus dem Auslande. Die ungarische Kabinettskrise öllte durch die scheinbar schon gesicherte Bildung eines Kabinetts Andrassy nun endlich zum Abschluß kommen. Offenbar aber ist dem Grafen re Sache auch diesmal noch nicht geglückt. Kaiser ranz Josef, dessen Abreise aus Ofen-Pest nach Vien schon für den Sonnabend angesagt war, ist noch dort und empfing den Grafen Andrassy gestern abermals zu längerer Besprechung. Nach dieser er- chien Andrassy in der Sitzung des Exekutivkomitees ;er vereinigten Opposition und teilte einen von dem Monarchen genehmigten Kompromißoor- chlag mit, auf dessen Grundlage, wie Andrassy neinte, die Bildung des Ministeriums erfolgen könne. Nach des Grafen Mitteilungen wird an maßgebender Stelle der Plan, die Lösung der Krise Die Fahrt der Kaiserschiffe von Gibraltar nach Port Mahon auf den Balearischen Inseln war wundervoll, die See ganz ruhig und das Wetter herrlich. Die Schiffe fuhren Sonntag früh an Cartagena, am Abend an den Pi 1 hiusen vorüber. Sonntag vormittag hielt der Kaiser selbst Gottesdienst im großen Speisesalon ab und verlas eine Predigt, deren Textworte aus der Leidens geschichte Christi, Lukas 22, Vers 63 bis 71, ent nommen waren. Die Gemeinde sang mit Begleitung durch die Kapelle der „Hohenzollern" „Eine feste Burg ist unser Gott" und das Niederländische Dankgebet. Montag früh kam ein kleiner spanischer Kreuzer den deutschen Schiffen entgegen, er batte Flaggenparade angelegt. Er geleitete die Schiffe in den Hafen und gab dann zusammen, mit einem zweiten im Hafen liegenden spanischen Kriegsschiffe den Salut. Während die „Hamburg" die lange und schmale tiefe Hafeneinfahrt passierte, bereitete die Einwohnerschaft vom Ufer und von zahlreichen Booten aus dem Kaiser eine lebhafte Huldigung. Nach der Ankunft in Mahon kamen der deutsche Konsul und Vertreter der spanischen Behörden an Bord der „Hamburg". Um ff,11 Uhr landete der Kaiser und besichtigte in Begleitung des General- ! kapitäns und des Bürgermeisters den Palast des Generalkapitäns. In den Straßen herrschte reges. Treiben. Nach der Rundfahrt durch die Stadt. kehrte der Kaiser um 12 Uhr vormittags an Bord zurück. Er wurde überall vom Volke lebhaft be- , grüßt. Um 1 Uhr fand auf der „Hamburg" ein! Diner statt, zu welchem der Generalkapitän der. Balearen, der Bürgermeister der Stadt, der Präsekt, und der deutsche Konsul geladen waren. Am Grabe des Kapitänleutnants von Bunsen legte der Kaiser ' einen Kranz nieder, durchfuhr dann die französische, Vorstadt St. Louis und die englische Vorstadt Villa- , carlos. Der deutsche Konsul hatte Blumenkissen und blühende Topfgewächse an Bord geschickt. Nach mittags 4 Uhr hat die „Hamburg" die Ausfahrt angetreten. Auf den Uferstraßen hatte sich eine große Menschenmenge eingefunden. Zur Verabschiedung hatten sich Vertreter der Zivil- und Militärbehörden und der deutsche Konsul an Bord begeben. Wäh rend die „Hamburg", geleitet von den spanischen Kriegsschiffen „Kardinal Cisneros" und „Numancia" die Hafeneinfahrt durchfuhr, stand der Kaiser auf der Brücke, von wo sich ein herrlicher Blick auf den Hafen bot. Um 4 Uhr 40 Min. erreichte die 7,Ham burg" das offene Meer. Der Besuch Marokkos durch den Kaiser gibt unseren liebwerten Nachbarn immer noch viel zu denken und zu schreiben. Am lebhaftesten fNr Hohenstein Ernstthal, Oberlungwitz, Gersdorf, Kugau, Hermsdorf, Kernsdorf, Uom ostastatifchen Kriege liegt heute lediglich folgende Meldung vor: Petersburg, 3. April. Die „Nowoje Wremja" meldet aus Guntschulin: An der Front ist alles ruhig, nur Mischtschenko steht in fortwähren der Berührung mit dem Feinde. Täglich finden kleine Scharmützel statt. Die Gerüchte über eine tiefe Umgehung der Japaner durch die Mongolei mehren sich. Auch dem „Ruß" zufolge entwickeln die Japaner im Westen in der Nähe der mongolischen Grenze eine lebhafte Tätigkeit. Vom Frieden will jetzt Rußland Nichts mehr wissen, sobald man folgender Meldung Glauben schenken darf: Paris, 3. April. Der Petersburger Korrespon dent des „Echo de Paris" meldet, die Idee des Friedensschlusses sei absolut a u f g e- Grschelut jeden Wochentag abmds für den folgenden Tag und kostet durch die Austräger pro Quartal Mk. durch die Post Mk. 1 92 frei in'S HauS. Nr. 79 für das Königliche Amtsgericht und den Stadtrat zu Hohenstein-Ernstthal. Organ aller Oenrernöe-Verwaltrrngeir der »inliegenden Ortschaften schließen müssen. Ich gebe zu, für Delcasse ist es eine das Oberlandesgericht sich nicht auf den «eignet, als Grundlage für weitere Verhandlungen zu Frage persönlicher Eitelkeit, keine Erklärungen zu er ! Standpunkt des Trierer Landesgerichtes ge- dienen. — Somit ist nun dieser trostlose Kreislauf der bitten, die für unerheblich auszugeben gerade seine stellt, daß hier eine Wette vorliege, die Über-Iungarischen Dinge wieder da angelangt, wo er vor lische Presse der nichtssagenden Senatsrede Dslcassös abgeordneten Kaplan Dasbach in Sachen des drassy, wie gesagt, ist der Ansicht, daß auf dieser freundschaftlichen Beziehungen und zu freigebig erteilt. Der gesunde Menschenverstand ge- vielumstrittenen Jesuitengrundsatzes „Der Zweck Grundlage die Kabinettsbildung erfolgen könne einem besseren gegenseitigen Verständnis zwischen bietet, einem Gespräch nicht länger auszuweichen, zu heiligt die Mittel" bekanntlich abgewiesen. Der leitende Ausschuß der Opposition jedoch erachtete Japan und Deutschland sicherlich beitragen. dem man sich früher oder später ja doch wird ent- Wie die „Köln. Volkszeitung" jetzt mitteilt, hat diesen Plan für unannehmbar und für unge- sagt: gehässige Verdächtigungen seien seit dem Rück durch Hinausschiebung der Mehrforderungen für das von einer Prinzessin begleitet ins Ausland reise, ^eer auf eine gewisse Zeit herbeizuführen, dahin sei ohne Beispiel in der Geschichte Japans. Haupt nicht einklagbar sei. Vielmehr müsse eine Aus-«Wochen schon einmal war, nur mildem Unterschied, lobung angenommen werden. Demzufolge ist dasldaß diesmal die Krone sich trotz aller Versicherungen Oberlandesgericht auch in die materielle Prüfung der Streitfrage eingetreten. Es gibt nun dem Grafen Hoensbroech zu, daß manche der von ihm englische Presse, durch ihre scheinbar leiden schaftliche Teilnahme für Delcasse und durch ihre übereifrige Verteidigung seiner unentschuldbarsten Fehler, nur Frankreich gegen Deutschland aufhetzen zu wollen. Ein Krieg Frankreichs mit Deutschland wäre England gerade recht, da es dadurch seinen einzigen gefährlichen Gegner geschwächt sehen würde. Es sei die alte Politik Englands, die Festlandmächte sich für seine Interessen mit einander schlagen zu lassen. Auch unsere russischen Freunde rühren sich und suchen zwischen Deutschland und Frankreich Zwie- Die Matrikularb-iträg- für 1SÜ5. Die Matrikularbeiträge für 1905 sind nunmehr festgesetzt worden. Sie betragen 266,567,881 Mark, das ist gegen 1904 mehr 30,130,768 Mark. Auf Preußen entfallen davon 163,775,977 (mehr 18,305,045) Mk., auf Sachsen 19,957,812 (mehr 2,231,326) Mk., auf Sachseu-Weimar 1,723,980 (mehr 192,691) Mk., auf Sachsen-Meiningen 1,191,202 (mehr 133,148) Mk., auf Sachsen-Altenburg 926,019 (mehr 103.500) Mk, auf Neuß ä. L. 324,945 Mk. und auf Reuß j. L. 661,375 (mehr 73,925) Mk. Im Brauereigewerbe des Rheinlandes droht ein bedeutender wirtschaftlicher Kampf. In einer Kölner Brauerei war ein Streik ansgebrochen; daraus scheinen sich jetzt aber ganz weitgreifende Folgen entwickeln zu wollen. Ein Telegramm meldet uns: Köln, 3. April. Infolge der Arbeitsnieder legung der in der Brauerei Altenburg beschäftigten Brauereiarbeiter haben sich nunmehr 34 der größten Brauereien Kölns und Umgebung mit Altenburg solidarisch erklärt. Sie beschlossen, von Mittwoch an sämtliche der Organisation der Kauereiarbeiter angehörenden Personen auszu - perren. Der Boykottschutzverband der rheinisch westfälischen Brauereien erklärt, daß weitere Ab- wehrmaßnahmen gegenüber dem terroristischen Vor gehen der Arbeiter bevorstehen. Hofe, gibt der japanischen Presse Anlaß zu ebenso bemerkenswerten wie für Deutschland schmeichelhaften Kommentaren. Mit deutlicher Bezugnahme auf die unablässigen Bemühungen gewisser ausländischer Stellen, die korrekte Haltung des Deutschen Reiches gegenüber den kriegführenden Mächten als parteiisch zugunsten Rußlands zu verdächtigen, betonen die spanischen Preßäußerungen übereinstimmend nicht mr die unbedingte Neutralität Deutschlands, son- >ern erkennen die ehrliche Loyalität der deutschen Regierung mit warmen Worten an. Ein Tele gramm meldet darüber: Tokio, 3. April. Der Besuch des Prinzen Arisugawa wird in der gesamten japanischen Kesse eingehend besprochen. Kokumin führt aus, )ie Reise des Prinzen sei nicht von politischer Be deutung, doch würde der deutsche Kaiser die Beweg gründe wohl zu würdigen wissen, welche den Mikado bestimmten, einen der angesehensten Prinzen zu ent- enden. Es bedeute dies eine Anerkennung ür die von Deutschland bewiesene Neutrali tät. „Nichinchi" sagt, daß Prinz Arisugawa Zur Reift des Kaisers. Ueber den Aufenthalt des Kaisers in Gibraltar wird noch gemeldet, daß der hohe Herr sich über seinen Rundgang im Militärlazarett sehr befriedigt aussprach. In seiner Umgebung wurde die Lage des Hospitals als zu nahe einer wichtigen Batterie bemängelt. Von Europa-Point aus genoß der Kaiser später mit großem Vergnügen die Aussicht auf die marokkanische Küste und unter hielt sich mit den englischen Offizieren eingehend über die Lage von Ceuta. Jeder Besuch der Be festigungswerke, die der hohe Gast bei seinem letzten Aufenthalt genau besichtigt hatte, unterblieb. Der Monarch war ungemein liebenswürdig, aber, namentlich beim Abschied, sehr ernst. Der Schaden, den der deutsche Kreuzer „Friedrich Kart" im Hafen von Gibraltar beim Zusammenstoß mit dem englischen Schlacht schiff „Prince George" anrichtete, war, wie der „Daily Mail" gemeldet wird, schwerer, als man zuerst glaubte. Der „Friedrich Karl" traf den „Prince George" fünf Fuß unter der Wasserlinie und riß ein 8 Fuß langes und 2 Fuß breites Loch, sodaß der „Prince George" alsbald zur Reparatur eingedockt werden mußte.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite