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Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 14.02.1906
- Erscheinungsdatum
- 1906-02-14
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841109282-190602142
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841109282-19060214
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841109282-19060214
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungHohenstein-Ernstthaler Tageblatt
- Jahr1906
- Monat1906-02
- Tag1906-02-14
- Monat1906-02
- Jahr1906
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 14.02.1906
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WOüErOlKr WM Nr. 36. Mtwoch, den 14. Februar 1906. 56. Jahrgang. für das ULnigliche Amtsgericht und den Atadtrat zu Hohenstein-Ernstthal. Organ aller GeinernöesVerwaltnngen ösr einliegenden Ortschaften, jeden Wochentag abends für den folgenden Taa und M M — kostet durch die Austräger pro Quartal Mk. 1 bb Ml DD D^ D^ Expedlüon auch die AuSKSger auf durch die Post Mk. z yz ftei in's Haus HU U UU LaM entgegen auch beordern die Annoncen- -r- i i.!" v»u». AM Expeditionen solche zu Originalpreisen. Hohenstein Grnstthal. Oüerlungwitz, Gersdorf, Kugau, Hermsdorf, Kernsdorf, Langenberg, Falken, Langenchursdorf, Meinsdorf, Rußdorf, Wüstenbrand, Grüna, Mittelbach, Ursprung, Erlbach, Kirchberg, Pleißa, Reichenbach, Callenberg, TKMeim, Kuhschnappel, Grumbach, St. Egydien, Hüttengrund u. f. w. U«tz und Krennholz-Anktion auf Oberwaldeuburger Revier. Donnerstag, de« 15. Febrnar s. o., von Vormittags S Uhr ab sollen im Gasthofe zum Heiteren Blick in Hüttengrnnd 30 3 1 360 45 19 17 3 Nh.-Stämme bis 34 cm „ -Klötzer 10/15 - Hainbuchen-Klotz 25 - Nh.-Stangen 3/9 - - - 10/13 - Rm. L. und Nh.-Scheite, - ° - - -Rollen, - L.-Aeste, Mittenstärke, Oberstärke, Unterstärke, ca. 500 Rm. Nh.-Schneidelreistg, 51,gg Whdt. L.- u. Nh.-Reisig, 13 Rm. Stöcke, aufbereitet in den Abteilungen 2—65, versteigert werden. Fürstliche Forstverwaltung Oberwaldenburg. Kiichstfcher Landtag. Dresden, 12. Februar. Die Zweite Kammer erledigte gestern die Kapitel des ordentlichen Etats 17 und 18 (Landeslotterie und Lotteriedar- lehuskafse), sowie Petitionen, von denen die Petition des Oberregisseurs a. D. Sonnenthal in Dresden, betr. die erteilte bedingte Genehmigung zur Veranstaltung von öffentlichen dramatischen Schüleraufführungen und die Petition des säch sischen Photographenbundes um Beseitigung der Anwendbarkeit des Z 4 Abs. 1 des königl. Ge setzes, die Sonn- und Feiertagsruhe betreffend, der Regierung zur Kenntnisnahme überwiesen wurden. Nächste Sitzung morgen 10 Uhr: Etatssachen und Bahnhosserweiterung Tharandt. Deutscher Reichstag. Berlin, 12. Februar. Das ganz spärlich besetzte Haus nimmt zunächst die Gesetzesnovelle betr. Angelegenheiten der freiwilligen Gerichtsbarkeit (Gerichtsstand von Militärpersonen) in dritter Lesung definitiv an und setzt dann die Beratung des Etats des Reichs amtes des Innern beim Titel Staatssekretär fort. Abg. Stadthagen (Soz.) behauptet, daß die sozialpolitische Versicherungs-Gesetzgebung die Armen lasten nur auf Kosten der Arbeiter verringert habe. Von Wohlwollen gegen die Arbeiter sei keine Rede. WaS die bürgerlichen Parteien bei den verschiedenen Formen der sozialen Versicherung beschlossen hätten, bleibe weit hinter dem zurück, was damals seine Partei gefordert habe. Die Krankenpflege auf dem Lande sei ebenso miserabel, wie die Löhne der Landarbeiter. Auch der wirklich arbeitende Bauer stehe elend da gegenüber dem großen Grundbesitzer (Abg. v. Kardorff: Ja, den haben Sie ruiniert! Heiterkeit). Ach nein, Zollpolitik schädigt den Bauer und nützt nur den Großgrundbesitzern. Redner ver langt Ausdehnung der Krankenversicherung auf die Landarbeiter und erörtert dann den Konflikt der Remscheider Krankenkasse mit den dortigen Aerzten. Das Einschreiten der Aufsichtsbehörde daselbst sei ein schnöder Rechtsbruch und eine Vergewaltigung. (Als Redner im weiteren Verlauf wiederholt auf Zwischenrufe aus dem Hause antwortet, bemerkt Präsident Graf Ballestrem, der ihn gelegent- lich schon ersucht hatte, Zwiegespräche zu unterlassen: Ich bitte nochmals, auf Zwischenrufe nicht zu ant worten, die gehen Sie nichts an. Sie halten Ihre Rede und damit Basta! Heiterkeit.) Redner wendet sich gegen einige neuliche Auslassungen der Abgg. Eickhoff und Mugdan. Es sei ihm eigentlich wider lich, auf Auslassungen so tiefstehender Art einzn- gehen, aber wenn man über die Straße gehen müsse und die Straße sei schmutzig, so sei es eben nicht zu vermeiden, in den Schmutz zu treten. Was Mugdan über allerlei Vorgänge bei den Kranken kassen gesagt, sei unwahr. Redner ergeht sich weiter in Angriffen auf die Gutsbesitzer und auf die Re gierung. Bei der letzteren febie es offenbar an gutem Willen, den Arbeitern zu helfen. Wenn Arbeiter streiken, würden sie bestraft, große Betrüger lasse man laufen, Mörder würden vergeblich gesucht. Das Vermögen der Wohlhabenden wachse. In Preußen sei das ergänzungssteuerpflichtige Vermögen seit 21 Jahren um 19 Milliarden gestiegen, und da stellten sich diese Leute hin und klagten, daß sie die sozialen Lasten nicht tragen könnten. Da müsse die Erbitterung der Arbeiter einen Ausweg suchen. ES sei nicht zu verlangen, daß sie immer nur für Rhinozerosse arbeiteten. Abg. Beumer (natl.) erwidert dem Abg. HuS: Wenn alles, was dieser über die Arbeitsverhältnisse in der Stahl» und Eisenindustrie gesagt, wahr wäre, dann wären ja die Gewerbeaussichtsbeamten wert, ihres Amtes enthoben zu werden. Aber die Hu«- schen Angaben seien nachweisbar unrichtig. Gra Posadowsky habe bei seinen Bemerkungen über die Berechnungen unserer Industrie unsere Arbeiter ein seitig gelobt. Wie gefährlich das sei, zeige die sozial demokratische Presse. Tatsächlich hätten sich doch auch die Leiter unserer Industrie hervorragende Ver dienste erworben, und diese seien vom Staatssekretär nicht gewürdigt worden. Die Eisen- und Stahl industrie brauche eine Enquete nicht zu scheuen. Von 36stündigen Schichten, von denen Hu« sprach, sei über haupt nicht die Rede, ebensowenig von einer ununter brochenen zwölfstündigen Schicht an Hochöfen und Walzwerken. Regelmäßige Pausen ließen sich in einem modernen Walzwerke zwar nicht einrichten, aber für den einzelnen erleide die Schicht stets eine zweistündige Unterbrechung zum Speisen und Aus ruhen. Redner widerspricht ferner im einzelnen den Hueschen Angaben über die Verhältnisse bei Hoesch, Krupp, Dillinger, Hüttenwerk usw. Ministerialdirektor Casper erwidert, daß der augenblicklich nicht anwesende Sraatssekretär bereits vor einigen Tagen darauf hingewiesen habe, daß er selbstverständlich auch die Verdienste der deutschen Ingenieure um unsere Industrie anerkenne und daß er dies wiederholt ausgesprochen habe, u. a. auf dem letzten HandelStage. Der Vorredner wolle das aller dings nicht gelten lassen, weil es nur darauf an komme, was der Staatssekretär hier gesagt habe. Man könne doch nicht bei jeder Gelegenheit alles sagen, was man denkt. In dem Zusammenhänge, um den es sich hier neulich handelte, habe der Staats sekretär keinen speziellen Anlaß gehabt, neben den Arbeitern auch der Ingenieure zu gedenken. Abg. Stöcker (christl.-soz.) hält den Sozial demokraten vor, daß einige Tage vor dem 21. Jan. iei einem Waffenhändler 39 Revolver gekauft worden eien. (Lachen links ) Diese seien doch gewiß nicht gekauft worden, um Fliegen zu schießen. (Erneutes Lachen.) Diese Tatsache beweise, daß es etwas habe geben sollen. Sicher sei auch, daß an der Aufruhr bewegung in Rußland die Sozialdemokratie beteiligt sei. In der sozialdemokratischen Presse, so im „Vor wärts", komme bezüglich der Vorgänge in Rußland die reine Spitzbuben-Moral zum Ausdruck. Aber trotzdem müßten wir auf der Bahn der sozialen Reformen vorwärts; vor allem sei für die Heim arbeiter zu sorgen. Wenn man erst einmal die Resultate der russischen Revolution vor Augen sehe, die doch auf die Sozialdemokratie zurückzuführen sei, so viel verwüstetes Eigentum, so viel ermordete, so viel getötete Arbeiter, die doch alle auf das Konto der Sozialdemokraten kommen (Lachen links), so sollte man meinen, daß sich auch unsere Arbeiter wieder von den Sozialdemokraten abwenden müßten. Das Wort des Grafen Posadowsky, daß er Hilfe von den christlich-sozialen Arbeitern er warte, sei ins Land hinausgeflogen und werde in den Kreisen der christlichen Arbeiter große Bedeutung gewinnen. Zwischen den christlichen Arbeitern und den sozialdemokratischen bestehe eine Feindschaft bis zum Tode. Wenn die Sozialdemo kraten hofften, auch die christlichen Arbeiter zu ge winnen, weil beim Bergarbeiterstreik christliche und freie Gewerkschaftler zusammengegangen find, so irren sie. Die christlichen Arbeiter müßten ja ver rückt sein, wenn sie ihnen zufielen. Kein anständiger Mensch kann mit ihnen zusammengehen. Für die Arbeiter haben wir mehr Fürsorge als sie. (Lachen links.) Von ihnen scheidet uns aber vor allem unsere christliche, sittliche Idee. (Beifall rechts.) Abg. Pvus (Soz.): Stöcker habe den Sozial- demokraten schon Anfang der siebziger Jahre Kamp bis aufs Äußerste angekündigt,' seitdem habe die sozialdemokratische Wählerschaft von 100000 bis au 3 Millionen zugenommen. Wir sehen, fährt Redner fort, die russische Revolution mit ganz anderen Augen an, als er. Leben ist nicht notwendig, aber frei sein ist notwendig. Wir wollen in friedlichem Kampfe Rechte erringen. Wenn irgend einmal bei uns von einem anderen Kampfe die Rede gewesen ist, so ist das stets nur geschehen unter der Voraus setzung, daß die herrschenden Klassen uns die Grund rechte zu nehmen versuchen. Die Geschichte lehrt überall, daß, wo Revolutionen entstanden, die Re gierungen daran schuld waren durch Unterdrückung des Volkes, durch Verweigerung aller Volksrechte. So war es auch in Rußland. Wenn ein unter drücktes Volk Gewalttaten begeht, so ist das zu ent schuldigen. Auch bei uns will man dem Volke keine Rechte geben, sondern nur Wohltaten, für die das Volk „dankbar" sein soll. Redner geht weiter ein auf das Genossenschaftswesen, besonders seien die Konsumvereine als ein nicht zu unterschätzendes Mittel zur Befreiung der Arbeiterklasse anzusehen. Angesichts der Entrechtung der Arbeiter sei das Stöckersche Gerede vom Christentum nichts als eitel Heuchelei. Erst wenn die Arbeiter die Gleich berechtigung erkämpft haben, würde vielleicht die*- Sozialdemokratie als Partei überflüssig. Schluß 6^ Uhr. — Weiterberatung morgen Uhr. Aus dem Reiche. Die sächsische Wahlrechtsfrage. Die freie Wahlrechtskommission ) e r Zweiten Kammer hat gestern ihre kon kurrierende Sitzung abgehalten. Zum 1. Vorsitzenden wurde Geheimrat Opitz (kons.), zum 2. Vorsitzenden Abgeordneter Langhammer (nat.-lib.) gewählt Hauptberichterstatter ivurde der nationalliberale Ab geordnete Schulze -Dresden, zweiter Berichterstatter der konservative Abgeordnete Dr. Brückner- Leipzig. Was die an die Kommission gelangten Vor schläge zur Wahlrechts-Reform an langt, so haben wir über den Vorschlag des Abg. Hä hnel - Kuppritz bereits berichtet. Es dürfte als nicht uninteressant sein, zu erfahren, wie andere Ratschläge beschaffen sind. So will der Abg. An drä (kons.) direkte Klassenwahl, wobei die Arbeit geber nie mehr als 16 Sitze haben sollen. Der gleichfalls konservative Abg. Bahner ist für eine Zensuswahl, wobei der Zensus in Großstädten 10 M, sonst 7 M. betragen soll. Abg. Bleyer (natl.) will dagegen nur einen Zensus von 4 M. festsetzen, daneben aber mindestens einjähriges Wohnen im Wahlkreise und Stichwahlen vorsehen. Der Abg. Dr. Brückner (kons.) fordert nach preußischem Muster öffentliche Wahl und dazu Wahlpflicht, sowie einen Zensus von 7 M. Nach ihm, wie nach Bahner, würden also etwa 70 Prozent aller Staatsbürger kein Wahlrecht haben. Der Abg. Dürr (kons.) ver langt ebenfalls Wahlpflicht, direkte und geheime Wahl in 4 Klassen, während der Reformer Enke, für ein Berufswahlsystem mit Verhältniswahl ist. Abg. Förster (kons.) wünscht, daß in jedem Reichstags wahlkreise 4 Abgeordnete nach Einkommenklassen gewählt werden, wobei die erste Klasse allein reich lich drei Viertel aller Wähler umfassen würde, da zu ihr die jetzigen Einkommensteuerklassen 1—10 ge- hören sollen In den Klassen 2 bis 4 nach Förster wäre das Wahlrecht also neunmal so viel wert, wie in der ersten Klasse. Abg. Gontard (natl.) will Dreiklassenwahl, aber direkt, und zwar sollen die Abgeordneten zum Teil durch die Organe der kom munalen Selbstverwaltung gewählt werden. Abg. Heymann (kons.) will das Wahlalter auf 30 Jahre festsetzen, wobei die Wähler bis mit 1250 M. Einkommen unter sich in jeder der fünf KreiShaupt- mannschaften zwei Abgeordnete wählen, außerdem Dresden, Leipzig, Chemnitz je einen. Abg. Hübner (kons.) ist für ein Pluralwahlrecht, das nach dem Einkommen abgestuft und nur mindestens 28 Jahre alten Wählern gegeben werden soll. Abg. Kockel (kons.) wünscht 8—10 M. als ZensuS, und Haus besitzer sollen unbedingt das Wahlrecht haben. Abg. Kunath- Dresden (kons.) fordert ein berufstän disches Klassenwahlrecht, ähnlich dem, wie es jetzt in Dresden zur Stadtverordnetenversammlung besteht. Abg. Merkel-Mylau (natl.) ist für ein ZensuS- Pluralsystem mit Wahlrecht nur bei mindestens 700 M. Jahreseinkommen. Abg. Reinecker (kons.) empfiehlt ein Klassen- und Pluralwahlsystem, wäh rend Abg. Opitz das jetzige Wahlrecht beibehalten und nur in den fünf größten Städten daS Reichs- tagswahlrecht einführen will. Abg. Richter will allen Bürgern mit weniger als 800 M. Einkommen Steuerfreiheit gewähren, aber das Wahlrecht vorent- halten. Abg. Dr. Rühlmann (natl.) baut ein ÄnstlicheS Fünfklassenwahlsystem auf mit 18 Wahl kreisen. Abg. Nudelt (kons.) empfiehlt Wahlpflicht und öffentliche Wahl, verbunden mit einem Plural system. Abg. Dr. Seetzen (kons.) befürwortet ein berufsständisches Wahlrecht mit drei sehr ungleichen Klaffen (80000, 250000 und 400000 Wähler). Abg. Trüber (kons.) will zum 1868er Wahlrecht zurück kehren, aber 8 M. als Mindeststeuersatz und 28 bezw. 30 Jahre als untere Altersgrenze ansetzen. Abg. Wittig (kons.) endlich will in jedem amtshaupt mannschaftlichen Bezirk 3 Abgeordnete in geheimer und direkter Wahl wählen lassen, wobei der ZensuS, e nach dem Alter, 6 oder 4 M. betragen soll. Dresden und Leipzig sollen je 6, Chemnitz 3 und Kauen und Zwickau zusammen 3 Abgeordnete wählen. Bund der Landwirte. Der Zirkus Busch in B e r l i n, in dem der Bund derLandwirte gestern seine G e - neral-Versammlung abhielt, war von der Arena bis hinauf zu den Galerien von einer Kopf an Kopf gedrängten Menge gefüllt. Die Zahl der Teilnehmer ist auf 5000 Personen zu schätzen. Unter diesen war in erheblicherer Zahl als sonst das weib liche Geschlecht vertreten. Gegen 1 Uhr eröffnete der Vorsitzende Dr. Rösicke die Verhandlung mit einer Ansprache, in der er sagte: „Als Sie im vori gen Jahre so energisch die Frage verneinten, ob der Bund nun aufgelöst werden könnte, da haben Sie das Rechte getroffen. Das hat die letzte Zeit deutlich erwiesen. Ich erinnere an den Fleischnot-Rummel, diesen alten Ladenhüter. (Heiterkeit.) Eine verlogene Presse hat statt die Wahrheit zu enthüllen, diese ge flissentlich verhüllt. Seitdem hat sich der Segen unserer Organisation gezeigt. Auch Reichskanzler und Regierungen würden unter den heutigen Ver hältnissen ohne unsere freie Organisation nicht im stände gewesen sein, den Angriffen Widerstand zu leisten. Daß sie dem Anstürme widerstanden, dafür wollen wir ihnen an di-ser Stelle danken. (Bei fall.) Kanzler und Regierungen haben nicht nur der deutschen Landwirtschaft, sondern mehr noch dem Vaterlande die Nähr- und Wehrkraft erhalten. Be hält Deutschland seinen Bauernstand, so wird die Sozialdemokratie zwischen Ostsee und Alpen nicht herrschen. Der Thron der Hohenzollern wird nicht wankend gemacht werden können, solange der Bauer der Sozialdemokratie entgegentrcten kann. Die An- prache schloß mit einem brausend aufgenommenen ^och auf den Kaiser und die deutschen Bundes- ürsten. Darauf nahm Frei Herr v. Wangenheim >a§ Wort, dcr ausfiihrte, daß nirgends für die Arbeiterschaft soviel geschaffen worden sei wie in Deutschland. Trotzdem habe die Arbeiterschaft bis her nur mit Undank gelohnt. Rußland sei ein warnendes Menetekel, daß wir nicht gleichen Zu ständen entgegensteuern. Um so verwunderlicher sei es, daß der Minister der Sozialdemokratie in einer
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