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Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 08.08.1906
- Erscheinungsdatum
- 1906-08-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841109282-190608089
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841109282-19060808
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841109282-19060808
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungHohenstein-Ernstthaler Tageblatt
- Jahr1906
- Monat1906-08
- Tag1906-08-08
- Monat1906-08
- Jahr1906
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 08.08.1906
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Hohenstein Ernstthal» Overinngmitz, Gersdorf, Inga«, Hermsdorf, Kernsdorf» Langenberg, Falken, Langenchursdorf, Meinsdorf, Rüßdorf, Wüstenbrand, Grüna, Mittelbach, Ursprung, Erlbach, Kirchberg, Pleißa, Reichenbach, Callenberg, Tirschheim, Kuhschnappel, Grumbach, St. Egydien, Hüttengrund u. f. w, Grfcheint jeden Wochentag abends für den folgender» Ta- mid kostet durch die Austräger pro Quartal Mk. 1^ durch die Post M. ; y2 ftei in'S HauS. MM M M^ nehmen außer der Ex^dition auch die Austräger ans MM /M M MM M^ dem Lande entgegen, auch befördern die Annoncen- Expeditionen solche zu Originalpreifen. Arntsblcrtt für das Königliche Amtsgericht und den Stadtrat zu Hohenstein-Ernstthal. Organ aller GenrernöesVerrvKltungen ö« nrnliegenöen Ortschaften. ^ÄSWMM-WWWWWWWWMWWst I!M I >ü"!! I» »MWMSUMMfWMMMWSSSSSM»^»»MIWWWMSWSSSSSSSWSSSMW» Nr. 181. Mittwoch, den 8. August 1906. 56. Jahrgang. Die Allgemeine Ortskrankenkasse bleibt Mittwoch, de« 8. August ISO« wegen Reinigung geschlossen. Dringliche Sachen werden vormittag von 10—11 Uhr expediert. Hohenstein-Ernstthal, den 6. August 1906. Der Vorstand. Emil Riedel, Bors. auf ES sollen am Freitag, den 10. August a. e., von vormittag 9 Uhr ab im Mineralbade Hohenstein Ernstthal ca. 000 rm Ua-Schneidrlrristg, ausbereitet in den Abteilungen 2 bis 45, versteigert werden. Fürstliche Forstverwaltung Oberwald. «Aue dem (Kelche. Der Kaiser in Munster. Der Kaiser traf Montag früh 7 Uhr mittels SonderzugeS auf dem Bahnhof Munster ein und begab sich mit Automobil durch Munster nach dem Truppenübungsplatz. In Munster waren Ehrenpforten errichtet worden. Vereine, Schulen und Bevölkerung begrüßten den Kaiser auf das leb hafteste. Die Schulmädchen trugen Kränze von Erika im Haar. — Das Wetter ist kühl und regnerisch. Auf dem Truppenübungsplatz begann sofort eine größere Kavallerieübung. Die Leitung hatte der Generalinspekteur der Kavallerie, General der Kavallerie Edler von der Planitz. Zum „Fall Fischer" teilt das „B. T." mit, daß Major Fischer sich bei Abnahme der Lieferungen durchaus korrekt verhalten habe. Die Verfehlung des Majors Fischer beziehe sich nur auf die Beziehungen zu der Firma TippelSkirch. Zur Vorgeschichte des Falles wird noch be richtet : Der Enthüllung der Unregel mäßigkeiten im Falle Fischer-TippelSkirch liegt bezeichnenderweise Groß - Lichterfelder Damen- klatsch zugrunde, und zwar hat Frau von TippelS kirch, die mit ihrem Manne in Scheidung liegt, in einer Gesellschaft geäußert, es sei eine Schande, daß die Familie Fischer mit von Tippelskirchschem Gelde in Saus und Braus lebe, während ihr und ihren Kindern seitens ihres Mannes — des Chefs der Firma von TippelSkirch L Ko. — nur eine bescheidene Rente ausgesetzt sei. Von dieser Anschuldigung hat der Hauptmann von Rabenau, Militär lehrer an der Hauptkadettenanstalt zu Groß-Lichter- felde, mit Recht geglaubt, dienstliche Mel- düng machen zu müssen. Es hat sich nun heraus gestellt, daß schon eine frühere Anzeige gegen den Major Fischer und das Haus TippelSkirch von feiten eines früheren Tippelskirchschen Kommis Diettrich, vorlag, der jedoch nicht Folge gegeben worden war. Die vorläufige Vernehmung des Beschuldigten ist dann am 20. Juli durch den Kriepsgerichtsrat Kähen von der Garde-Kavallerie-Dioiston erfolgt, und am gleichen Tage wurde auf Befehl des Gerichtsherrn Major Fischer in Haft genommen und in der Mili- tärarreftanstalt in Moabit interniert. Stei«würfe i«S evangelische Pfarrhaus. Ein unglaublicher ultra montaner Ter rorismus scheint am Rhein evangelischen Pfarrern die Freiheit der Meinungsäußerung verkümmern zu wollen. Im Vorjahre wurde Pfarrer Röhrig in Honnef der Gegenstand der heftigsten Preßangriffe und Entrüstungskundgebungen in katholischen Ver einsversammlungen. weil er eine geschichtliche Ab handlung über die katholischen Volksmissionen ge schrieben hat. Nicht lange nachher hat man die Massen gegen den Pfarrer Lorenz in Greven broich wegen einiger Urteile in seiner Geschichte der evangelischen Gemeinde Grevenbroich derartig ver hetzt, daß das Pfarrhaus auf ekelhafte Weise be schmutzt wurde und die Behörde ernstlichst Schutz waßregeln erwägen mußte. Jetzt hat man sich wieder ein Opfer erkoren, den Pfarrvikar Dr. Matthaei in Adenau. Ueber eine Rede, die er in einer rein evangelischen Gustao-Adolf-Versamm- lung in Boppard gehalten hat, erschien in der „Bopparder Zig." ein kurzer Bericht, in dem fol gendes stand: Herr Pfarrvikar Dr. Matthaei führte die Hörer in ein dürres, armes Land, in den ärmsten Kreis der preußischen Monarchie, wo ein armes, körper lich und geistig zurückgebliebenes Volk wohnt, die Frucht römischer Er ziehungskunst. Seine Diasporawanderung über die 540 Quadratkilometer zu den 250 Evan gelischen, die unter hartem Druck von 25000 Katholiken wohnen, enthüllte erschütternde Bilder evangelischer Einsamkeit und Verlassenheit. Wegen dieses Berichtes hallte alsbald die ultra montane Presse wieder von einem wahren Ent» rüstungSgeschrei. In Adenau hat ihn der fanatische Haß bereits in entsprechende Taten um gewandelt und in einer Nacht schon vier wohl gezielte schwere Steine ins Schlaf zimmer des evangelischen Pfarrvikars geworfen In einem Schreiben an die „D. Ev. Korr." stellt Dr. Matthaei fest, daß der Bericht der „Bopp. Ztg." einige aus dem Zusammenhang gerissene und größtenteils nicht genau wiedergegebene Sätze und Ausdrücke seines Vortrages enthalte. Weiter chreibt er: Ein tatsächlicher Irrtum ist mir trotz aller Anstrengungen meiner Gegner bis jetzt noch nicht nachgewiesen; vielmehr ist mir von Kennern dieser Gegend, darunter auch von einsichtigen Katho liken, bestätigt worden, daß meine tatsächlichen Angaben durchaus auf Wahrheit beruhen. Wie ich unleugbar vorliegende Erscheinungen erkläre und beurteile, ist mein unverkürzbares Recht, und ebenso wird man es mir wohl nicht verbieten können, solche Urteile sachlich in einer geschloffenen, rein evangelifchen Versammlung zn äußern. Ich habe auch nicht etwa leichtsinnig geurteilt, sondern kann mich für meine Ansichten auf hervorragende Autoren aus dem Kreise der Kulturhistoriker und speziell der der rheinischen Kulturgeschichte berufen. Schließlich weist Dr. Matthaei darauf hin, daß er schon 3 Jahre lang in Adenau gelebt, während derer man sich davon hätte überzeugen können, daß er alleSmied, was irgendwie die Ueberzeugungen Andersgläubiger verletzen und dadurch den manchmal gefährdeten konfessionellen Frieden hätte stören können. „Es dient mir zur Genugtuung, daß eS, wie ich weiß, hier auch Katholiken gibt — und es find wahrlich nicht die schlechtesten — welche sich die Klarheit, Selbständigkeit und Ruhe ihres Urteils bewahrt haben und dieses Treiben gegen mich ver- abs cheuen." Wenn diese besseren Elemente in den vom Zentrum beherrschten Gegenden nur nicht stets in der Minderzahl wären I Lihonde südöstlich von Songea zu überraschen. Schabruma entkam, wurde aber durch einen Schu in den Arm verwundet. Der Gegner hatte 1< Tote. 15 Männer und 165 Weiber und Kinder wurden gefangen. Auf unserer Seite ist ein Ombossa gefallen. Unter den Gefangenen befinden sich sämtliche Hauptstauen, sowie Neben frauen SchabrumaS. Das ganze HauSgerät und auch 200 Lasten Lebensmittel wurden erbeutet. Die meisten Schabruma-Größen unterwarfen sich. Major Johannes bezeichnet die Lage des Bezirks Songea als günstig. «Kus dem «Auskande. Die österreichische Wahlreform kann nach dem Stande, wie er im zuständigen Aus schuß bei der jüngst erfolgten Vertagung des Reichs- rates erzielt worden ist, als gesichert gelten. Die Gesamtzahl der Mandate des Abgeordnetenhauses, die bisher 425 betrug, ist für das neue HauS auf 516 erhöht worden. Das mag auf den ersten Blick als über das normale Maß hinausgehend er scheinen, war aber nach Lage der Sache das ein- zige Mittel, den Deutschen eine größere nationale Sicherheitfür die Zu kunft zu verschaffen, insofern die Zahl der deut schen Sitze dadurch von gegenwärtig 205 auf 233 gesteigert worden ist; in Böhmen insbesondere sind 55 deutsche und 75 tschechische Mandate vorgesehen. Die slawische Mehrheit ist darnach aus der Wahl- reform nicht mehr herauszubringen. Auch die Hoff nungen, die man auf die Möglichkeit eines „deutsch- romanischen Blockes" gesetzt oder zu setzen sich den Anschein gegeben hat, sind nichts als I llus io nen, die sich nie verwirklichen werden, weil die Rumä nen und Italiener erfahrungsgemäß noch stets sich auf die Seite der Slaven geschlagen haben. Immer hin erscheint die Erwartung sachlich begründet, daß unter den 233 Trägern der deutschen Mandate, die auf Grund des von der gemäßigten Mehrheit der Deutschen geschlossenen Kompromisses im Wahl reformausschuß herausgesprungen sind, stets eine genügend starke Truppe vorhanden sein wird, welche ne Anschläge der Slaven selbst bei nur lauer Unterstützung durch die übrigen deutschen Parteien und vollends jederzeit mit durchschlagendem E r f o l g e bei der Geltendmachung der deutschen Gemeinbürgschaft zurückzuweisen vermag. Die Deutschen Oesterreichs dürfen daher mit dem Ver- trauen in die Zukunftblicken, da es ihnen gelingen wird, auch unter der Herrschaf des neuen Wahlrechts ihre bedeutsame kulturelle Stellung unter den übrigen Nationalitäten deS habsburgischen Staates durch einen ange messenen politischen Einfluß aufrecht zu er- halten. Hieran würde auch durch die nachträgliche Einfügung eines gemäßigten Pluralwahlrechts in dir Reform nichts geändert werden. Wie es heißt, haben sich verschiedene Parteien dahin geeinigt, daß die bisherigen Wähler, die nach einem gewissen Zensus gewählt haben, zwei Stimmen erhalten, die neuen, durch die Wahlreform hinzugekommenen dagegen nur eine Stimme. Rechnet man, daß auf je einen der alten ZensuSwähler je zwei neue Wähler durch die mittels der Reform bewirkte Ausdehnung des Wahlrechts entfallen, so würden sich hiernach die Stimmen der ehemaligen ZensuSwähler und die jenigen der neugeschaffenen Wähler gerade die Wage halten. Für eine derartige Regelung soll bereits die Zweidrittelmehrheit des AuSschufsts gewonnen sein. Ilan wird also damit rechnen müssen, daß in der angedeuteten Weise noch ein „mildernder Einschlag m daS allgemeine Wahlrecht hineingebracht wird. und Materialvorräte die Insel verlassen und die Regierungsgebäude wären geräumt worden. Unruhe« i« Kapstadt. Die Londoner „Times" melden aus Kapstadt, daß ernste Unruhen dort ausgebrochen sind. Eine Anzahl Leute ist gefallen. Nähere Einzelheiten fehlen noch. Die Maze in Kußtand Die Stadt Petersburg hat ihr gewöhn liches Aussehen. Der Generalstreik wurde nicht durchgeführt. Der Eisenbahn- verkehr ist ungestört. Die Pferdebahnen sind wieder in Betrieb. Auf den Fabriken dauert der Ausstand an. Bei einem heftigen Zusammenstoß zwischen Truppen und Arbeitern am Nordufer der Newa in der Umgegend des Pulverturms wurden Maschinen- gewehre aufgefahren. Der von dem Rate der Ar- ieiter-Delegierten Sonntag nacht im Prinzip be- chloffene GeneralauSstond soll diesmal ein allrussischer und sorgsam vorbereitet werden. An alle Organisationen deS Zarenreiches sind am Montag bestimmte Weisungen abgegangen. In Moskau begann am Montag der G e- neralstreik. Das gesamte Proletariat tritt in den Ausstand. In sämtlichen Fabriken und sonsti gen Betrieben wird die Arbeit niedergelegt. Die Eisenbahnen beschlossen, nachmittags den Verkehr einzustellen, ausgenommen die Nikolaibahn und die Brestbahn, deren Angestellte angesichts der drohenden Repressalien eine schwankende Haltung zeigen. Da die Bäcker ebenfalls st r e t k e n wollen, werden die Läden jetzt geradezu bestürmt: alles versorgt sich mit Lebensmitteln. Nach Beschluß des Arbeiter- deputiertenrats soll Brot an bestimmten Stellen zu gewissen Stunden ausschließlich an die Arbeiter, nicht an die bürgerlichen Elemente verkauft werden. Morgen werden keine Zeitungen erscheinen. Die Stimmung unter den streikenden Massen ist übrigens keine gehobene, eher gedrückt, da auf Erfolg wenig Aussicht ist. Der Generalstreik soll diesmal kein direktes Kampfmittel, sondern eine politische Demonstration sein und nicht in einen bewaffneten Aufstand übergehen, der für Petersburg geplant ist. Der Korrespondent der Vossischen Zeitung er fährt von einem Teilnehmer, daß eine g e heime Sitzung des Rates der Arbeiterdeputierten stattfand, in der der Generalausstand prin zipiell beschlossen wurde. Jedoch soll dies mal ein allrussischer Ausstand sorgsam vorbereitet werden, wozu alle Organisationen des gesamten Zarenreiches geheime detaillierte Weisungen erhalten. In Riga verübten die Revolutionäre auf den vorwiegend aus Deutschen bestehenden Selbst schutz der Mitauer Vorstadt einen Bombenanschlag. Unter dem Schützenstand wurde eine Höllen maschine mit Zeitzünder niedergelegt, die mit furchtbarer Gewalt explodierte als die Selbstschutz mitglieder eine Schießübung abhielten; zwei Per sonen wurden schwer, mehrere leicht verletzt. Aus Odessa wird gemeldet, daß am Montag mittag ein Pol-izeibeamter von Anarchisten überfallen wurde, weil er Anarchisten nachgeforscht hatte. Er wurde von ihnen t o t g e- ch l a g e n. Seine Tasche, die eine Namensliste rekannter Anarchisten enthält, wurde ihm abge nommen. Von den Tätern ist niemand verhaftet worden. — In einer Felsenhöhle bei Balak- lava wurde eine vollständig eingerichtete Bomben- abrik entdeckt. 60 Personen, meist Matrosen und Soldaten, die mit der Herstellung von Bomben beschäftigt waren, wurden verhaftet und unter star ker Eskorte nach der Zitadelle übergeführt. In der Nacht zum 25. Juli klingelten in Sebastopol einige Unbekannte an dem Haupt eingange des Militärgerichtsgebäudes, in dem daS Kriegsgericht seine Sitzungen abhält und das im Mittelpunkt der Stadt gelegen ist. Auf die Frage des Pförtners, wer da sei, er widerten die Leute, sie brächten ein Telegramm für den Präsidenten des Kriegsgerichts. AIS nun der Pförtner öffnete, stürzten sich drei Männer auf ihn, banden ihn und verbanden ihm die Augen und ließen ihn dann unter Bewachung im Lager des Häuptlings Schabruma, da« aus das mit Sansibar gelang es Leutnant von Lindeine r,, hiti an England abzutreten. In dieser Nachricht 7', Iwar ferner behauptet worden, alle Land- und Ma- 800 Aufständischen besetzt ist, am 25. Juni amfrinetruppen hätten unter Mitnahme der Munitions- Kei« Verkauf vo« Tahiti a« E«gla«d. Petit Paristen bezeichnet die Nachricht über den beabsichtigten Verkauf der zu Frankreich gehörendenJ ns el Tahiti an England als unzutreffend. — Auch die Agence HavaS in Paris dementiert mit größter Entschiedenheit die <Au f iamerikanischer Quelle stammende Nachricht, nach Nach einer Meldung desMajorSJohannes der Frankreich im Begriff stehen soll, die Insel Ta-
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