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Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 21.04.1907
- Erscheinungsdatum
- 1907-04-21
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841109282-190704210
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841109282-19070421
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841109282-19070421
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungHohenstein-Ernstthaler Tageblatt
- Jahr1907
- Monat1907-04
- Tag1907-04-21
- Monat1907-04
- Jahr1907
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 21.04.1907
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DaS Ml-Ttautverk tu Afsuan. Talare und Barette. Und so weiter und so weiter! 44 sich. und Freilich, — nur nicht mit Deinen Augen. an. Die Zipfel! Sie liebe und Weltverbesserungssucht mit einem de« Liede«: „Kennst du da« Land? trag fa«ziniert! Sie tritt näher an die Rampe und Wangen in die kühlen Blütenkelche. s 1 1^1111ion s Herzen Frühling werden fühlte. Sie trat an den Flügel, schlug einige Akkorde impulsiv an und Ich sah ihn mit einem maßlosen Erstaunen „Hast Du Karikaturen gezeichnet, damit die große sollte waltigen Hüten, langen Schleppen und Schinken- ärmeln, die wuchtigen Großen mit fragmentarer Kopfbedeckung, fußfreien Röckchen und Kniehöschen; die Mastdamen im Reformkletd; die Künstler und Gelehrten mit den strähnigen und blusterigen Mäh- nen und den ärmellosen Radmänteln; die Gecken mit ihren ganz kurzen oder ganz langen, geschweiften, glockenförmigen oder pluderigen Röcken, im beständi gen Kampf um die Balance ihre« Monocle« und um die Erhaltung ihrer Bügelfalten — und tausend andere Bariationen. An dritter Stelle nenne ich Dir die Karikaturen von berufSwegen. Die uni formierten, livreetierten und beamtstrachteten Kari katuren. Den jungen Leutnant mit der Mannesbrust, dem schwindsüchtigen Portemonnaie, der schülerhaften Harmlosigkeit und dem rächenden Schwert an der Hüfte. Den martialischen Major mit einem halben Säkulum von Lenzen, einem Spitzbauch und der koketten Husarenjacke. Den ehrwürdigen altrn Ge neral mit wehenden Federchen und zahllosen bunten Bändchen. Den Staatsminister mit PetruSkopf und Storchbeinen in Eskarpins und goldgesticktem Frack. Den Droschkenkutscher, dem Wind und Wetter das Fell gegerbt haben, in seiner durch die mehrfache Be kleidung bedingten massigen Unbeholfenheit. Richter und Anwälte mit dem würdelosen Firlefanz ihrer Sie dm Er die diese Der aus« 62'/,, der des rechten Ufers 87Vr Fuß, während der Mittelbogen zwischen den Mittelpunkten der Träger volle 500 Fuß oder rund 150 Meter umfaßt und eine Steigung von 90 Fuß besitzt. Die ganze Brücke wiegt 1 500 Tonnen, wobei jedoch die Hauptträger nicht eingerechnet sind. Gewiß gibt es nach Höhe, Länge, Tragfähigkeit großartigere Brückenbauten auf der Erde, aber die weite Entlegenheit des Platzer, der sich dennoch jetzt schon von Kapstadt und viel leicht in nicht langer Zeit auch von Kairo aus er reichen läßt, gibt der Brücke an den Viktoria-Fällen, die bekanntlich an Wassermenge und Pracht mir dem Niagara konkurrieren, eine einzigartige Stellung. Zeit. Bei Hofe darf man nicht warten lassen, macht eine Bewegung nach dem Stuhl, über ihr pelzverbrämter Umhang leicht geworfen ist. nimmt ihn auf und legt ihn ihr langsam um Schultern. ES klopft. Sie hört eS nicht. Die Tür öffnet „Lyda!" Der Strauß gleitet an ihrem Kleid entlang fällt zu Boden. Ihre Hand faßt krampfhaft starken Schuß Sentimentalität. Wo ich Dich ein reihe, sage ich Dir nächstens. — Prosit, Karikatur!' mir zu, HZ? Nächsten. ein, da sich Leute in sich gehen und weinen sollten?" Er nickte ganz ernsthaft mit dem Kopf. „Sicher- lich! Mag eine Kunst sich noch so übermütig und humoristisch gebärden, ihr Lebenszweck muß ein ernster, muß die Läuterung und Erhebung sein." Er machte eine Pause, die mir zu lang erschien „Na und? Die vierte Kategorie?" „Dahin gehören die Karikaturen im Geiste, mein Lieber. Die sind schwerer zu erkennen, — in dieser besonderen Eigenschaft wenigstens. Gewöhn lich gehören sie übrigens gleichzeitig zu einer der anderen Kategorien. Es gibt da eine Menge von Unterabteilungen. Vielleicht findet sich einmal eine Gelegenheit, daß ich Dir auch diese komplizierte Ma terie entwickle." Er streckte die Beine weit von sich und blies blaue Rauchringel in die Luft. „Auf Ehrenwort frag' ich Dich", sagte Band meier, „hast Du nicht alle soeben von mir ange deuteten Typen schon einmal gesehen?" über die Stirne, als wolle sie etwas wegscheuchen; ; ein weheS Lächeln zuckt um ihre Lippen. Dann setzt > ihre volle Stimme ein: „Dahin möcht' ich mit Dir, o mein Geliebter, ziehn!" Im Zuschauerraum atmet man erleichtert auf. Lyda Heinz singt und spielt wie sie eS noch nie getan. Man jubelt ihr zu. Man ruft sie bei offener Szene. — Der erste Akt ist zu Ende. Der Vorhang fällt, um sich immer wieder zu heben. Die Bühne ist in einen blühenden Garten verwandelt. Lyda Heinz steht inmitten der Kinder Floras. Sie verneigt sich mit lächelndem Munde. Ihre Augen strahlen. In ihrer behaglichen Garderobe sinkt sie er mattet auf den Stuhl vor ihrem Toilettentisch. Sie starrt einen Augenblick wie in Gedanken verloren vor sich hin. Dann springt sie auf und durchmißt mit hastigen Schritten den engen Raum. Ihre Pulse fliegen. — Endlich, endlich hat sie erreicht, was sie seit Jahren erfleht. Sie hat ihm zeigen können, daß sie eine Künstlerin ersten Ranges ist, daß die Kunst den Flecken getilgt, der ihren Namen ent ehrt hat. Nein, eS war keine Hallucination, als sie vor- hin das sehnsuchtsvolle Lied gesungen! Sie hat ihn am Schluß deS Aktes bei hellerleuchtetem Hause wiedererkannt. Groß und schlank, etwas vorgebeugt, hatte er an der Brüstung der Loge gestanden, seine Augen tief in die ihren bohrend. O, wie er alles wieder in ihr wachries! All das Glück, all das Elend längst verflossener Tage ! Ein bitteres Lächeln , zuckt um LydaS Lippen. Sie läßt sich auf die Couchette, die quer durch den kleinen Raum gestellt ist, nieder und verbirgt ihr Gesicht in den Händen. „Du bist wirklich ein närrischer sagte ich. „Nicht wahr?!" stimmte Bandmeier „Kategorie vier, Buchstabe K. Nummer Größenwahn in idealer Konkurrenz mit deS Pendels fix ert, das mit seinen Spitzen eine fast 1 geschlossene Kurve beschrieb. Im allgemeinen ent- > sprach der um 2 Uhr morgens fixierte Punkt dem abends vorher ausgezeichneten. Daß das Pendel eine Kurve beschrieb, schien also auf Veränderung der Ctahlnadel zurückgeführt werden zu müssen, die im Innern der hohlen Turmspitze als Pendelräger befestigt war. Die Berechnungen ergaben, daß der größte Winkelausschlag der Spitze während der ganzen Beobachtungszeit nur etwa einen Grad betragen hat. Selbst die heftigsten Stürme haben nur eine ganz geringe Wirkung hervorgerusen, denn bei dem Orkan, der am 5. Juli 1905 mit einer Geschwindigkeit von 70 Icm in der Stunde über Mailand hin megbrauste, konnte nur eine Spitzenabweichung von 8 mm be obachtet werden. Demnach ist keine Gefahr vor handen, daß der Mailänder Dom das Schicksal des Campanile teilen könnte. Graziös, naiv, in den Augen die leiSgeahnte, un gestillte Sehnsucht. Mit Spannung folgt man ihrem fährt fort: „Kennst du das Haus, das Haus?" Ihre tiefen, schwarzen Augen find fragend in die Ferne gerichtet. Da! Was ist's? — Sie bricht mitten in der Strophe ab. Sie ist totenbleich. Line Bewegung geht durch den Zuschauerraum. In der fürstlichen Loge erhebt sich der Thronfolger, Lyda Heinz wird ohnmächtig. Doch nein l Ihre Hand fährt leicht ! sem Bau verbundenen Schwierigkeiten waren groß genug und stellten dem Ingenieur Aufgaben, wie er sie nicht alle Tage findet. ES mußte auch ziem lich lange hin und her beraten werden, ehe man sich über den besten Plan einigen konnte. Doch ergab sich aus den Beratungen der Fachmänner schließlich mit großer Übereinstimmung, daß eine doppelt auf gehängte Bogendrücke den Anforderungen an diesen besonderen Platz am besten entsprechen würde. Über die Brücke, wie sie entstanden ist und jetzt fertig da- teht, hielt Hobson vor dem Londoner Institut der Zivilingenieure einen Vortrag, der für die F.chmän- ner von besonderem Reiz gewesen sein muß. Aus den darin erwähnten Tatsach-n sei nur berichtet, ihrem geächteten Namen wieder allen Makel nehmen. ES folgten für sie arbeitSoolle Jahre, die jetzt reichen Lohn trugen. Ihr Name wurde unter den ersten Größen der Sangeskunst genannt. — Lyda Heinz erhebt sich. Sic sieht wie geisteS- abwesend um sich und betrachtet dann ihr kurze« braunes Röckchen, w ichtig, sie spielt die Mignon und muß sich schnell für den zweiten Akt umkleiden. Da, es klingelt schon! Aunst und Mssenschafk. Ein diluviales RhinoceroS. Nach einer Mitteilung aus Aussig, stieß man dort bei Grabungen auf dem Baugrunde de« abge tragenen Gasthauses „Zum weißen Schwan" in der Teplitzer Straße bei einer Tiefe von 3 Metern auf einen starken Knochen, der nach vorsichtigem Ab decken der oberen Lehmschicht als Oberkiefer und Schädeldecke eines diluvialen RhinocerosseS erkannt wurde. Der Knochen, so wird berichtet, hat ein Längenmaß von 88 Zentimetern und eine mittlere Breite von 30 Zentimetern und ist in allen seinen Teilen, als Oberkiefer, Zähne, Jochbeine und Schä- deldccke vollkommen erhalten; auf dem Nasenbeine soll sich sogar noch ein Teil des HorneS befinden. Wir geben die Mitteilung mit der gebotenen Reserve wieder, weil bei derartigen Funden auch dem fach- kundigen Beurteiler die Phantasie oft schon einen Streich gespielt hat. Wir entsinnen uns einer Falles, in dem mehrere gelehrte Herren in einigen bei Bauarbeiten ausgegrabenen Knochenstücken das Ge- weih eines Elches erkannt haben wollten, während eS sich in Wirklichkeit um den — Beckenknochen eines Pferdes handelte, daS nachgewiesenermaßen an der betreffenden Stelle wenige Jahre vorher ver-- scharrt worden war. Di- Festigkeit deS MattLuder Do«S. Der Einsturz des Campanile hat die italienischen Gelehrten veranlaßt, eingehende Untersuchungen Uber die Festigkeit der Denkmäler der italienischen Architekten anzustellen. Unter anderm hat sich der Professor Vicentini, der schon 1904 zahlreiche Unter- suchungen am Dozenpalast in Venedig gemacht hat, während der l tzten Zeit mit Untersuchungen über die Festigkeit des Mailänder Doms beschäftigt. LS hatte sich nämlich gezeigt, daß die höchste Spitze deStDomS Schwan kungen unterworfen war, von denen man annahm, daß sie auf eine Gefährdung dieses herrlichen Bau werks Hinweisen könnten. Die mittelste Spitze hat eine Höhe von 33 m. Man brachte hi r einen Registrierapparat an, der aus einem 18 m langen und 45 schweren Pendel bestand. Auf einem rauchgeschwärzten Papier wurden die Bewegungen tnS Ohr: „Sie haben Gold in Ihre Hals, werden sein eine große Künstlerin!" O, wie hatte sie gejubelt! Ja, eine Künstlerin wollte sie werden! Die Kunst dünne Hälse, hängt an da« Gesicht einer Aphrodite den Mahlkiefer eine« Nilpferds. Dann kommen die entwickelten Karikaturen. Die unförmigen Dick wänste, die das Wohlleben züchtet, die Bindfaden- figuren deS Hungers oder der zerrütteten Verdauung, die Zerrbilder der Mode- und der Unmode-Eitelkeit. Al» da sind: die zappeligen Kleinen mit den ge- Damals, vor sechs Jahren, war sie die viel- beneidete Tochter des reichen BanquterS Heinz und die strahlende Braut jenes vornehmen Mannes, der all' diese Erinnerungen wieder heraufbeschwor. Und dann brach daS Unheil über sie herein. Lyda stöhnt leise. Es war zuviel auf einmal! Ihr Vater ein Ehrloser, ein Betrüger. Ihr guter Name in den Staub getretei, durch sensationslüsterne Zeitungen gezerrt. Ihre Mutter, zart und leidend, überlebte zum Glück nicht die Schande. Sie starb am Herz schlag, als sie die Nachricht von ihres Mannes Selbst mord erhielt. Und sie, die in den Tagen deS Glückes sich kaum der Freunde erwehren gekonnt, stand allein — gemieden — verlassen. Dann kam noch die schwerste Erfahrung für sie. Sie mußte ihn, der um sie geworben, als der Name ihres Vaters makellos, frei geben. Sie hatte mit Bangen und leisem Hoffen seiner Antwort geharrt. Er, der ihr heiße, ewige Liebe geschworen, konnte sich in dieser Zeit, in der sie des Halles mehr denn je bedurfte, nicht von ihr lossagen. Doch er hatte eine Position in der Welt, er mußte Rücksichten nehmen. Sie hatte es ja auch verstanden und korrekt gefunden, als auch er sie ver- ließ. — Lyda schauert bei der Erinnerung an die harten Schicksalsschläge jener Zeit fröstelnd zusam men. Sie war damals in wenigen Tagen um Jahre gealtert. Aus dem verwöhnten, tändelnden Mädchen reifte sie zum denkenden Weibe, daS nur noch einen Lebenszweck kannte, den Namen ihres Vaters wieder zu Ehren zu bringen. Doch wie? Elend und grau lag das Leben vor ihr. In dem Hause einer Tante fand sie zuerst Aufnahme. Und diese energische Frau war eS, die sie wieder zur Daseinsfreude erweckte und sie ihrem Ziel um soviel näher brachte, als sie je zu hoffen gewagt. Es war an einem Märztag. Sie entsinnt sich dessen genau. Die Sonne schien so warm in die Fenster de« kleinen Salons, in dem sie mit einer Handarbeit beschäftigt war, daß auch sie eS in ihrem schmetterte „Die Firken schlagen, der Lenz ist da!" hinaus, so ganz aus voller Seele. Als sie daS Lied geendet, hatte ihr die Tante, die hereingetreten, zu- genickt und noch mehr gefordert. Und da hatte sie gesungen ein Lied nach dem andern. Dann hatte ie sich zum Ausgehen fertig machen müssen, — und eine Stunde später war sie bei der berühmten Signora Contini und trug ihr die Mignon-Lieder vor. Und die große Sängerin klopfte ihr die Backen und flüsterte ihr mit ihrem ausländischen Akzent nach der Tischkante. „Bernd!" Ihre Lippen bewegen sich wider ihren Willen. Sie wendet ihm ihr Gesicht zu. Es ist marmorbleich. „Was wünschen Sie?" Sie will sich zur Ruhe zwingen, doch zittert ihre Stimme leicht. „WaS ich wünsche? — Sie sehen wollte ich, Ihnen sagen, wie Sie mit Ihrem Gesang mein Herz bewegt. — Lyda,Sie sind eine große Künstlerin I" In Lydas Wangen steigt eine zarte Röte. Sie richtet sich stolz auf. Ihre Augen strahlen sieges bewußt. Er hat ihr sagen müssen, worauf sie seit Jahren gehofft. „Wie schön Sie sind!" Er nimmt ihre Hände. Sie entzieht sie ihm langsam. Sein heißer Blick, seine tiefe, warme Stimme faszinieren sie wie einst. Und sie will nicht nachgeben. Sie will festbleiben. Sie sieht unruhig nach der Uhr. Es ist die höchste road Company" beabsichtigen in der Church-Street ein Zwillingsgebäude aufzuführen, in dem die End station der im Bau begriffenen Untergrundbahn un tergebracht werden soll. Diese Gebäude sollen die größten Geschäftshäuser der Welt werden. Sie wer den 22 Stockwerke enthalten und eine Höhe von etwa 85 Metern, bei einer Frontausdehnung von 63 respektive 47 Metern erhalten. Die beiden Häu ser zusammen werden Raum für 4000 Bureaus bie- ten. Die - uSstattung der Bauwerke soll geradezu glänzend werden. Die „Halls" sollen vollständig in Marmor gehalten werden, während in der Fassa de hauptsächlich polierter Granit zur Verwendung gelangen wird. Als Stil ist italienische Renaissance vorgesehen. Die Kosten deS ZwillingSbaueS dürften sich auf etwa 24 Millionen Mark belaufen. * Die «rück- »der die Viktoria-Fäll-, in deren unmittelbarer Nähe die große TranSafrika- nische Eisenbahn den Sambesi-Strom überschreitet, hat als eines der wunderbarsten Bauwerke nach ihrer landschaftlichen Lage wie nach ihrer technischen Bau art eine rasche Berühmtheit erlangt. Die mit die- „Lyda!" flüstert er dabei hieß „es ist die letzte Frist für mich — Sie verlassen uns schon morgen — Lyda, darf ich Ihnen sagen, wie sehr ich Sie liebe?" Lyda Heinz macht eine abwehrende Bewegung „Können Sie die Vergangenheit nicht ver gessen ?" LydaS Gestalt scheint zu wachsen: um ihre Lippe spielt ein ironisches Lächeln. „Sie irren sich! Ich will die Vergangenheit nicht vergessen. Sie hat mich den Weg zum Ruhm geführt." Sie rafft graziös die Schleppe auf. Er hört ein diskretes Rascheln seidener Gewändter, — dann ist er allein. Der Vorhang fällt zum letzten Mal. Der Zu- schauerraum leert sich nach und nach. Lyda steht wieder in ihrer kleinen Garderobe. Sie hat das schlichte weiße Gewand der Mignon mit einer eleganten Gesellschaftstoilette vertauscht. Sie ist noch an den Hof befohlen. Die hohen Herrschaften wollen persönlich von ihr Abschied nehmen. Lyda betrachtet die duftigen Spenden, die man ihr hier aufgebaut und liest die Karten und parfümierten Briefchen der Verehrer und Verehrerinnen ihrer 'uns:. Hier dieses geschmackvolle Arrangement aus Maiglöckchen ist von der lieblichen Prinzessin Alice, und jene seltenen Orchideen vom jugendlichen Prinzen Er nickte. „Du wirst sie fortan mit meinen Augen sehen. Du wirst dahinter kommen, daß in den Reihen der arroganten Ebenbilder Gottes die Karikatur weit aus die Regel ist. Hand aufs Herz! Denk' mal darüber nach Wie oft bist Du einem Menschen begegnet, der nicht aus irgend einem Grunde zum Spott reizte?" „Na, na!" opponierte ich bescheiden. „Ich bin keinem begegnet," erklärte Band- meier kategorisch. Ich nehme Dich nicht aus, wie ich mich selbst nicht ausnehme. Wir beide haben unU mvkr vvrMvuüe» KMe-tnem la vorn OrlxliuNm»»»«. auch unsern Pferdefuß." „Gesetzt, Du hättest recht," wandte ich „Dir als Künstler kann eS ja nur recht sein, so zahllose Objekte Deinem kaustischen Griffel darbieten. Ich verstehe nicht — " „Nein, mein Lieber," erwiderte Hihikiki entrüstet, „ich vermisse das erzieherische Moment in meiner Kunst; die unerläßliche ethische Mission, die jeder Kunst den Adelsstempel aufdrücken muß, mangelt mir. Meine Gegeißelten bekehren sich nicht, sondern amüsieren sich weidlich Uber ihre Porträts, in denen sie immer den lieben Nachbar, niemals aber sich selbst erkennen. Das hat mich erbost. Darum bin ich unter die Photographen ge gangen. Wenn ich einem seine Photographie unter die Nase halte, dachte ich, wird er doch die Jdenti- tät nicht leugnen können, und manch einer wird vielleicht einen heilsamen Schreck kriegen. Bewahre! Sie finden sich alle wunderschön und sehr voll- kommen. Lohnt eS sich etwa, den Blinden einen Spiegel vorzuhalten? Ich bin mir zu gut als Spaß macher." Eine Künstlerin. Skizze von A. von Bülow. (Nachdruck verboten.) Das Haus ist bis auf den letzten Platz aus verkauft. In dem kleinen aber exklusiven Theater herrscht festliche Stimmung. Alles, was zur Gesell schaft zählt, ist erschienen; auch der Hof hat sich vollzählig versammelt. Lyda Heinz, die gefeierte Sängerin, nimmt heute Abschied von den kunstliebenden Einwohnern der herzoglichen Residenz. Der Kapellmeister hebt jetzt den Taktstock. Die Mignon-Ouvertüre beginnt. Mit mattem Interesse folgt man dem feinabgetönten Vortrag des Orchesters und dann dem koketten Spiel der reizenden Philine. Man will heute nur Lyda Heinz sehen und hören; ihretwegen ist man hier. — Aller Augen richten sich jetzt auf die Bühne. Sie muß gleich auftreten. Da ist sie! DaS ist Mignon, wie sie Goethe gedichtet (Vermischtes. * Neue Wolkenkratzer tu New York Architekten der „Hudson and Manhattan Rail< DaS Ministerium in Kairo hat beschlossen, den Damm von Assuan zu erhöhen, um auf Weike den Wasserstand des Nils um sieben Meter über die augenblickliche Höchstflut zu erhöhen, dadurch geschaffene neue Waffervorrat wird zur Bewässerung von etwa einer Million Morgen reichen. In den nördlichen Gegenden Aegyptens, zum großen Teil Regierungsland, sind augenblicklich 950 000 Morgen wegen Dürre unbebaut. Diese Gegend soll bewässert werden. Man berechnet, daß die Baumwollernte, der so gewonnenen Gebiete jährlich zwischen 3, 5 und 4 Millionen Pfund Sterling abwerfen wird. Die Kosten der Dammerhöhung find auf 1'/, Millionen Pfund Sterling geschätzt worden. Die Durchführung des Baues wird sechs Jahre dauern. Waldemar. Und zwischen all' den weißen, rosa und violetten Blüten leuchten Rosen, rot wie BlutS tropfen. Sie nimmt die Blumen in die Hand. vollendeten Spiel. Jetzt erklingen die ersten Töne Schade! Es ist keine Karte zu finden. Wie Herr- daß die Brücke aus drei Spannungen besteht, von' Wie ihr Vor- lich sie duften! Sie drückt ihre plötzlich erglühten denen jede eine verschiedene Länge besitzt. Der Bo-I - cmnnnsn in ki- eiMl-n Rrne-nkoliei-. gen aus dem linken Ufer des Sambesi mißt nur
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