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Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 22.01.1907
- Erscheinungsdatum
- 1907-01-22
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841109282-190701221
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841109282-19070122
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841109282-19070122
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungHohenstein-Ernstthaler Tageblatt
- Jahr1907
- Monat1907-01
- Tag1907-01-22
- Monat1907-01
- Jahr1907
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 22.01.1907
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Sächsisches. nack würden, kein Hindernis mehr vorliege, stellt sein werde diese Kolonie eine wirklich deutsche nur dann g e daß die deutsche Frau dem deutschen Manne nach Südwestasrika folge. Denn Ecke der Lungwitzer- und Schubertstraße zu. Das auf den Kopf. Als sich zwei Spaziergänger näher 6jährige Mädchen eines dort wohnenden Lehrers ten, ergriffen die rohen Patrone die Flucht, feuerte- fuhr mit einem Ruschelschlitten auf dem Trottoir aber auf die Leute noch im Fliehen, glücklicherwein zum 13. Januar gelang es einem Polizeibeamten, einen Einbrecher auf frischer Tat zu ertappen. Durch grab Waü Iah' ihm Schv kaseri Bekle stehu mess: kehr Aw naä tug stat den 0H1 dei Na ein vor Tod Gutt Kneö ein j AlS und die z reißu war Man evai wir und Nae paffen Gesche Heut. Berh. bürg, vorig einen garte hat. das < Gesch nicht New- die . Press. Kamr miete Nä des der daß ein Er an« anst Fest besri Eta dies, mir der mal dan! aus§ zwis gesel du« dadi Fan Es verg tüch das scha! Bor' bei, land lang imm Schi und In zu i Nack Sche min sann als und — Mit Rücksicht darauf, daß zu Ostern wieder- . um eine große Anzahl von jungen Leuten bei Hand werkern in die Lehre tritt, weist die Gewerbe» : kammer Chemnitz darauf hin, daß die Lehr linge von Nichtinnungshandwerkern nach Antritt der Lehre bei der Gewerbekammer unter Einreichung eines Exemplars des abgeschloffenen Lehrvertrags anzitmelde« sind. Hierbei ist an die Gewerbe, kammer von dem einer Innung nicht angehörigen . Lehrherrn eine Gebühr von 3 Mark für die Ein schreibung jedes Lehrlings in die bei der Kammer bestehende LehrlingSrolle zu entrichten. Nötigenfalls kann die Einschreibegebühr im Wege der Zwangs vollstreckung eingezogen werden. In dem Lehrver- trag muß nach den Bestimmungen der Kammer bei Jnnungslehrlingen wie bei Nichtinnungslehrlingen die Beipflichtung des Lehrlings zur Ablegung der Gesellenprüfung am Ende der Lehrzeit enthalten sein. Die Lehrzeit darf nicht unter 3 Jahre be tragen; im Uhrmacher- und Buchdruckerhandwerk ist sie zwangsweise auf 4 Jahre festzusetzen. Gleichzeitig mit der Anmeldung ihrer Lehrlinge haben die be treffenden Nichtinnungshandwerker, soweit dies nicht schon früher geschehen ist, der Kammer die Befugnis zur Anleitung von Lehrlingen nachzuweisen. Zu widerhandlungen gegen die von der Gewerbekammer erlassenen Lehrlingsvorschriften werden gemäß ß 103 n. Abs. 2 der Gewerbeordnung mit einer Geldstrafe bis zu 20 Mark geahndet, soweit nicht andere ge setzliche Strafen vorgesehen sind. LehroertragSformu- lare, die den gesetzlichen Bestimmungen und den be sonderen Vorschriften der Kammer entsprechen, können zum Preise von 5 Pf. das Stück von der Gewerbe- tammer bezogen werden. — Da kommende Ostern eine erhebliche Anzahl von Handwerkslehrlingen aus- lernt, so erscheint eS angezeigt, an dieser Stelle auch auf die demnächst stattfindenden Gesellenprü fungen aufmerksam zu machen. Laut 8 131 e Abs. 1 der Reichsgewerbeordnung ist der Lehrherr verpflichtet, seine Lehrlinge zur Ablegung der Ge sellenprüfung anzuhalten, und er wird strafbar, wenn er dieser seiner Verpflichtung nicht nachkommt (ß 148 Abs. 1 Ziffer 9 der Gewerbeordnung). Die aus- lernenden Lehrlinge von Nichtinnungshandwerkern ver geb schl wa haß Sch stör Selb im l Curl hat Tod neben dem Basthause zur Linde. Dabei geriet sie aber direkt unter da- Pferd einer die Schubertstraße herkommenden Geschirr-. Nur dem Umstand, daß der Beschirrführer sofort anhielt und das Pferd auf die Seite trat, ist eS zu danken, daß das Kind mit leichten Verletzungen davon kam. —* Auch wir brachten vor einigen Tagen die Mitteilung, wonach im Reichspostamt die Ei«» ftev««g de- Schalterdienstes au de« S»««- tage« beabsichtigt sein soll. Demgegenüber erklärt die „Nordd. Allg. Ztg.«, daß eine derartige Maß nahme weder beabsichtigt ist, noch je tu Aussicht ge nommen war, und daß sie überhaupt niemals auch nur den Gegenstand von Erwägungen gebildet hat. Die Nachricht ist im ganzen und im einzelnen voll ständig aus der Luft gegriffen und entbehrt jedes tatsächlichen Anhalts. Ruhetages waren — so wird uns auS PariS oom gestrigen Sonntag telegraphiert — umfassende Sicherheitsmaßregeln getroffen worden. Die Garde röpublicaine und Infanterie in großer Stärke waren in der Kaserne an der Rue du Chateau d'Eau konsigniert. Die Arbeitsbörse, in deren Räumen vormittags verschiedene Syndikate Versammlungen abgehalten hatten, war auf behördliche Anordnung gegen Mittag geräumt und geschloffen worden. Nach mittags fanden verschiedene Kundgebungen statt, über die folgende Einzelheiten gemeldet werden: Beim Einschreiten gegen einen Haufen von Mani festanten, die einen Laden in der Nähe der Place de la R^publique plündern wollten, wurden drei Schutzleute verwundet, einer davon schwer. Auf dem Platz selbst wurden von der Menge einige Leute niedergetreten. 1500 Personen, darunter meh rere Ausländer, die eine Kundgebung auf dem Quay de Valmy veranstalteten, wurden von Drago nern auseinandergetrieben; dabei wurden mehrere Verhaftungen vorgenommen. In einem Cafä in der Nähe der Arbeitsbörse kam eS zu einem regelrechten Kampfe mit der Polizei, die mit Stühlen, Gläsern und anderen Gegenständen beworfen wurde, wobei verschiedene Polizisten ver wundet wurden. Auch noch einige andere Scharmützel zwischen Manifestanten und der Polizei haben in der Nähe der Place de la Röpublique stattzefunden. Im übrigen ist die Stadt völlig ruhig geblieben. Das schöne Wetter hatte zahlreiche Spaziergänger und Neugierige auf die Boulevards gelockt, auf denen , Patrouillen jede Menschenansammlung verhinderten. > Bewacht waren auch das Elysse, die Ministerien < und die Hauptdenkmäler. Gegen 5 Uhr nachmittags , wurde auf Veranlassung des Polizeipräfekten die vergangener Woche zwei wertvolle Pferde Ver endet. Das eine litt an Bornaischer Krankheit, während das andere an einem Nierenschlag einging. — Ein U«fall, welcher aber glücklicherweise noch gut ablief trug sich heute gegen mittag an der -* Die amtliche Ermittelung des Wahlergebniffes in nuferem 17. Reichstags Wahlkreis findet Dienstag, den 29. Januar, Vor mittags 11 Uhr im Sitzungssaal« der Königlichen Amtshauptmannschaft zu Glauchau statt. 8 Ei« Stück alter Jn«u«gSherrlichkeit wird sich morgen hier wieder einmal zeigen. Haben auch viele Innungen auf die alten Herkommen ver zichtet, so hält die Fleischerinnung an den alten Sitten zähe fest. Herr Paul Ritter, de: Wirt der Garküche, wird morgen sein Meisterstück ublegen. Der hierzu bestimmte Ochse wird wie üblich mit Guirlanden und Blumen geschmückt, be gleitet von Fleischerburschen und Lehrlingen durch unsere Stadt geführt werden, um dann in dem Schlachthause des Fleischermeisters Leopold Richter sein Dasein zu beenden. Ist auch mit dem „Meister stück machen" morgen keine besondere Festlichkeit verbunden, so wird doch zu dieser Handlung der übliche Imbiß mit Freitrunk nicht fehlen. x— Der Altstädter Turnverein hielt am Sonnabend abend seine Generalversammlung ab, welche sehr zahlreich besucht war. Nach herzlicher Begrüßung der Erschienenen durch den Vorsteher Herrn Fabrikant Karl Ebert fand zunächst eine Aus sprache über den Jahresbericht von 1906 statt. Den Kaffenbericht erstattete dann der Kassierer Herr Ferdinand Meinelt. Des weiteren wurden 4 Anteilscheine auSgelost. Hierauf fanden die Neu wahlen statt. Einstimmig wiedergewählt wurden die Herren Karl Ebert, Ferdinand Meinelt, Richard Wöllner und Karl Pöhlmann. Auch der übrige Kolonie werden, wenn sich dort deutsches Familien- übcn und deutsche Gesittung entfalte. Dem Vortrag, welcher von dem zahlreich ver- sammelten Publikum mit lebhaftem Beifall ausge nommen wurde, wohnten die Minister Frhr. von Hausen, Graf von Hohenthal, Dr. Otto und von Schlieben, HauSminister von Metzsch, der preußische und der bayrische Gesandte, der Kommandierende General des 12. Armeekorps von Broizem sowie andere Spitzen der Behörden und viele Vertreter der Wissenschaft, der Kunst, der Finanz- und der HandelSwelt bei. Der Vorsitzende deS Komitees Oberbürgermeister Beutler dankte dem Redner in herzlichen Worten und schloß mit einem Hoch auf den Kaiser und den König von Sachsen. Am Nachmittag wurde Gouverneur v. Lindequist oom Könige im Residenzschlosse in Audienz empfangen. Bereitschaft der Truppen aufgehoben; weitere Zwischenfälle sind nicht vorgekommen. Die Gesamt- zahl der Verhafteten beträgt etwa 150 bis 200, von denen zahlreiche übrigens nicht aufrecht erhalten wer den dürften. Die Neuwahlen vollzogen sich schnell. Wiederge- wählt wurden als Vorsteher Herr Adam Hering und als Schriftführer Herr Max Spindler. Da Herr Ernst Koch eine Wiederwahl als Kassierer ablehnte wählte man Herrn Karl Nagler als solchen. Die übrigen Vorstandsmitglieder wurden teils wieder, teils neugewählt. —r. Der Mundharmonikaklub „Vorwärts" hielt gestern im Saale deS Gasthofes zum „grauen Wolf« sein Christbaumverg«ügeu, bestehend in einem Tänzchen und Verlosung, ab. Die Mitglieder mit Angehörigen hatten sich hierzu zahlreich einge- funden und nahm der Abend einen animierten Ver- lauf. — Auch der 4. Zug der freiwillige« Feuer wehr II. Komp, hatte gestern im Stadthuuse ein Chrtstbaumvergnügen veranstaltet. Der Besuch war auch hier ein sehr guter und die Stimmung die beste. Der Abend wurde besonders verschönt durch GesangSvorträge. —* Einem hiesigen Fuhrwerksbesitzer sind in haben ihr Gesuch um Zulassung zur Gesellenprüfung spätestens bis zum 15. Februar an die Gewerbe- kammer zu richten. Dem Gesuche sind beizufügen: 1. ein von dem Gesuchsteller selbständig verfaßter und eigenhändig geschriebener Lebenslauf, 2. der Lehrvertrag, 3. das vom Lehrmeister auszustellende Lehrzeugnis oder die Bescheinigung des Lehrherrn, daß der Lehrling bei ihm in der Lehre steht, 4. daS Zeugnis der Fortbildungsschule und 5. die Prüf ungsgebühr von 10 Mark. Ganz besonders mag betont werden, daß die Ablegung der Gesellenprüfung durchaus im Interesse des Lehrlings selbst liegt, da das Gesetz an die Unterlassung der Prüfung für den Lehrling später gcwisse nachteilige Folgen hinsichtlich des Rechtes zur Lehrlingsanleitung, der Meister prüfung usw. knüpft — Die Sächs. StaatSbahnverwaltung gewährt auf den ihr unterstellten Linien frachtfreie Rück beförderung für die Tiere und Gegenstände, die auf folgenden Ausstellungen ausgestellt werden: Ge flügel- und Kaninchenausstellung in Rodau i. V. am 20/21. Januar, Kaninchenausstellungen in Geyer am 27. Januar, in Kamenz oom 2.-4. März, in Gera oom 16.—18. März und in Dresden oom 30. März bis 2. April, Geflügel- ausstellungen in A r n S d o r f bei Böhrigen am 20./21. Januar, in Borna (Bez. Leipzig) vom 20.—22. Januar, in Einsiedel oom 26.—28. Januar, in OelSnitz i. E. am 27./L8. Januar, in Eisenberg i. Th. oom 1.—3. Februar, in Froh- bürg vom 10.—12. Februar und in Neustadt (Herzogtum Coburg) am 24 /25. Februar. — Chemnitz, 19. Jan. Eine nationale Ge- denkfeier veranstalteten gestern Abend die hiesigen Evangelischen Arbeitervereine auS Anlaß der Wieder kehr des Tages der Reichsgründung. Unter den Tausenden von Teilnehmern befanden sich der Ober- bürgermeister Or. Beck, sowie andere Vertreter der Behörden und zahlreiche Angehörige des Offizier korps. Stürmischen Jubel löste ein packender Vor trag des Herrn Or. weck. Ritter aus Dresden auS. Zum Schluß mahnte der Redner an die Pflicht, bei der bevorstehenden ReichStagSwahl von dem wichtigsten iecht des deutschen Staatsbürgers, der Stimmabgabe, Gebrauch zu machen. — Thalheim, 20. Januar. In der Nacht inen verdächtigen Lichtschein in der Baubude ssathauSneubaueS aufmerksam gemacht, drang Beamte in das Grundstück ein und entdeckte, ein Fenster der Bude eingedrückt war und remder Mann sich darin zu schaffen machte, satte sich Gegenstände im Werte von 30 Mark auch diejenigen Mittel aufgebracht ' werden, di notwendig seien für die Verkehrswege, du«! die unsere Kolonien aus der beschämenden Ab- hängigkeit von fremden Mächten befreit werden sollen. So habe in Ostafrika zur Beförderung der für die schleunige Unterwerfung des Aufstandes am Kilima- Ndscharogebiet bestimmten Truppe die englische Ugan dabahn benutzt werden müssen, und in Südwest afrika müsse für jeden Sack Reis, für jede Tonne Mehl zur Verpflegung der im Süden fechtenden Truppen ein Einfuhrerlaubnisschein von einer frem den Macht gelöst werden, die jederzeit durch Sperrung der Grenze in der Lage sei, die militärischen Opera- tionen in diesen Gegenden zu unterbinden. Wäre dagegen die B a h n v o r l a g e der Verbündeten Regierungen im Mai vorigen Jahres bewilligt worden, so wäre man nicht in dieser unwürdigen Lage, und dem deutschen Steuerzahler wären 2^ Millionen erspart worden. Zur Erhaltung und Sicherung unseres kolonialen Besitzes s ien aber auch die Machtmittel notwendig, die erforderlich seien, den in die Kolonien hinausgehenden Deutschen die Sicherheit ihres Lebens und Eigentums zu gewähr leisten. Das gelte aber besonders sürS ü d w e st- a f r i k a, weil hier nach der Natur des Landes und der Art des Farmbetriebes die Ansiedelungen weit auseinander liegen. Es sei daher die Pflicht des verantwortlichen Gouverneurs, soviel Truppen im Lande zu behalten, als nach gewissenhafter Ueberlegung erforderlich seien. Von gleichfalls weit tragender Bedeutung sei die Entschädig ungs- frage der Ansiedler, die durch den Aufstand Hab und Gut verloren haben. Es sei von be sonderer Wichtigkeit für die Entwicklung der Kolonie, wenn man diesen erfahrenen Ansiedlern die Mittel zur völligen Wiederaufnahme ihres Wirtschastsbe- triebes gewährt, damit sie die neu Zuwandernden unterweisen könnten. Zum Schluß bemerkte Redner noch, daß, nachdem in dem weitaus größten Teile des Schutzgebietes Ruhe und Ordnung wiederherge- Vorstand wurde bis auf die Zeugwarte Kramer und Wolf, welche neugewählt wurden, wiedergewählt. t Der Turnverein von 185« veranstaltete am gestrigen Sonntag in seiner Turnhalle an der Oststrabe ein Schauturnen gleichsam als Nach feier deS Gedenktages der Wiederaufrichtung des Deutschen Reiches. Nachmittags ^z4 Uhr begann das Turnen mit Freiübungen der Zöglinge, welche unter Leitung des stellvertretenden TurnwartS Herrn W. Drescher exakt auSgeführt wurden. Daran schloß sich Riegenturnen der Mitglieder und der Zöglinge mit einmaligem Gerätewechsel. Daß auch hier die älteren Turner treu zur Sache halten und den Nutzen geregelter Leibesübung an sich selbst er fahren, bewies die zahlreiche Beteiligung derselben an den Uebungen. Unter ihnen befinden sich Herren, die, obwohl bereits im 62—72. Jahre stehend, sich doch die turnerische Rüstigkeit erhalten haben. Im Anschlusse an den Aufmarsch der Mitglieder zu den Freiübungen hielt der Vorsitzende des Vereins, Herr Karl Feldmann, eine Begrüßungsansprache, in welcher er die Gäste herzlich willkommen hieß und im besondern der Vorkämpfer für die Einigung Deutschlands, der Gründer deutschen Turnens, ge dachte. Mit einem dreimaligen „Gut Heil« auf das gemeinsame Vaterland, in welches die Turner und Gäste lebhaft einstimmten, schloß der Vorsteher seine Ansprache. Hierauf folgten unter Leitung des Turn wartS Herrn Emil Schulze die von 62 Mit gliedern gut ausgeführten Freiübungen. DaS Turnen der Vorturnerschaft am Sprungtisch beschloß die Vor führungen, welche, teilweise ziemlich schwierig von Gewandheit und Sicherheit Zeugnis ablegten. Mit großemJnterefse folgten die Anwesenden denUebungen. U. a. hatten sich erfreulicherweise die Herren Ober- amtsrichter Rößler, Postdirektor Seidel, Stadt verordneten - Vorsteher RedSlob und mehrere Herren Lehrer der 2. Bezirksschule eingefunden, um sich von der turnerischen Tätigkeit deS Vereins zu überzeugen. Auch Vertreter verschiedener anderer Turnvereine beehrten das Turnen mit ihrer An- Wesenheit. Alles in allem genommen, verlief das erste Winterschauturnen als eine echt turnerische Veranstaltung, das am Abend seinen Abschluß fand mit einem geselligen Beisammensein im Neustädter Schützenhaus. — Der Mieterverein hielt gestern abend im Vereinslokal Stadtkeller seine 1. diesjährige sehr gut besuchte Generalversammlung ob. Den Jahresbericht erstattere der Vorsteher Herr Adam Hering und den Kassenbericht der Kassierer Herr Ernst Koch. Der Kassenstand ist ein sehr günstiger zu nennen. geeignet. In dem nächtlichen Einbrecher erkannte man den Handarbeiter Karl Märtel auS Gornsdorf. — Oberhohndorf, 19. Januar. Ueberfallen und arg zugerichlet wurde gestern abend in der achten Stunde der hier wohnhafte Porzellanmaler Hofmann. In der Nähe der sog. Tautenhahnschen inde stürzten zwei unbekannte Männer auf ihn zu. )ie RowdieS stachen mit Messern auf Hofmann ein, auch schlugen sie ihn mit einem harten Instrument nicht populär war, wie ein Mann hinter der Regierung stand, al« e« den Engländern anfänglich schlecht ging, da» alles bewilligte und alle Lasten deS Kriege- willig auf sich nahm, weil sein Nationalstolz verletzt war. Auch Frankreich in Algier und Madagaskar biete uns ein leuchtende- Vorbild; für beide Länder seien von Frankreich schwere Opfer gebracht worden, und auf Madagaskar haben in dem Unterwerfung-kriege nicht weniger al- sechstausend französische Soldaten ihr Grab gefunden. Die Versagung der sür die Fort- sührung eines Kriege- notwendigen Mittel sei aber auch unwürdig der Stellung einer Großmacht. Es müßten aber H-henftet«.Er«ftttzal, 21. Januar 1907 Wettervaran-fage de« Kgl. Sächs. Meteorologischen Institut« zu Drerden. Für Dien-tag r Mäßige östliche Winde, vor wiegend heiter, meist trocken, kühler. 22. Ja««arr Tagermittel —1,1", Maximum -s-0,6 ", Minimum —4,2". —* Der Wi«ter hat sich nochmal- auf sein Amt besonnen und un« abermals mit Schnee und Kälte aufgewartet. Wie lange wird die Herrlichkeit wohl dauern? Äus dem «Auskande. Unruhe« in Paris. Mit Rücksicht auf die beabsichtigten Kund' bungen zugunsten deS wöchentlichen besondere Deutschsüdwestafrikas. Er gab zunächst seiner Freude darüber Ausdruck, sich in der Hauptstadt Sachsens über die nationale uud wirt schaftliche Bedeutung von Deutschlands Kolonien verbreiten zu können, denn gerade aus Sachsen sei mancher tüchtige Mann nach den Kolonien gegangen, und über 30 tapfere sächsische Krieger seien bei der Verteidigung des kolonialen Besitzes in Südwest afrika gefallen. Redner wies dann auf die unbe dingte Notwendigkeit kolonialen Besitzes für Deutsch land hin, gedachte der Veränderung, die sich seit den 70er und 80er Jahren vollz> gen haben, des Beitritts von Amerika und Japan zu dem Konzert der europäischen Großmächte und der Entwicklung von England und Frankreich zu überseeischen Welt mächten. Deutschland stehe vor der Frage, ob eS ve» Schritt zur Weltmacht machen wolle. Auch der gewaltige Aufschwung der deutschen Industrie fordere gebieterisch die Erschließung größerer kolonialer Ge biete deS Reiches, damit Deutschland zu einer von Auslands unabhängigen Wirtschaft gelangen und sich hinsichtlich eines Teiles der sür die nationale Industrie notwendigen Kolonialprodukre, wie Baum wolle, Kautschuk, Hanf, Wolle und Straußenfedern, unabhängig mache. Die Erhaltung und Entwicke lung eines kolonialen Besitze- sei aber ohne die Ent wicklung der nötigen Machtmittel und ohne Flüssig machung von Geldmitteln nicht möglich. Redner verwies dabei auf daS Beispiel des engli schen Paria nientes und Volkes, das, .rotzdem der Krieg gegen die Buren Gouvrrueurv.Kindrqnist 1« Dresden. Der Gouverneur von Deutsch-Südwestafrika von Lindequist hielt Sonntag mittag auf Ein ladung eines Komitees der Bürgerschaft im Aus stellungspalast einen etwa anderthalbftündigen Vor trag über die nationale und Wirtschaft- liche Bedeutung unserer Kolonien, ins- Meine Herren, Sie werden nicht ohne Airreiz zum Nachdenken beobachtet haben, welche Hoffnungen der Deutschland übel gesinnte Teil der ausländischen Presst auS der deutschen Wahlbewegung schöpft. (Hört, hört!) Der Deutsche Kaiser, die verbündeten Regierungen, sollen in diesen Wahlen einen Denkzettel erhalten. (Hört.) Alle guten Wünsche begleiten die Sozialdemokratie und das Zentrum in die Wahlkompagne. Es ist, als ob man einen Rückfall des Volkes der Dichter und Denker in die früheren Zeiten politischer Zerrissenheit und Ohnmacht für möglich hielte. Jedenfalls herrscht die Ueberzeugung, daß jeder Sieg der Opposition vom 13. Dezember die Entfaltung der natio nalen Kräfte des deutschen Volkes, deutschen Unter nehmungssinn und deutschen Geist hemmen und hindern werde. Solche Stimmen dringen aus Ländern und Völkern zu uns herüber, die selbst bewunderungswürdige Beispiele von stoischem Gleichmut und heroischem Opfer mut im Durchhalteu großer Kolonialkriege gegeben haben. (Sehr wahr!) Es ist auch klar, daß in der Tat die im Auslande erhoffte Entscheidung der deutschen Wähler zu gunsten der internationalen Sozialdemokratie und des Fraktionsegoismus des Zentrums eine Schädigung des Ansehens und eine Gefährdung des Friedens des deutschen Volkes bedeuten würde. Und nun, meine Herren, ich will Ihnen auch sagen, warum es mir eine besondere Freude war, Ihrer Ein ladung zu folgen. Gerade Sie, Vertreter von Wissen schaft und Kunst, Denker und Forscher, Dichter und Bild ner, sind am besten berufen, im Dienste der politischen Forderung des Tages dem alten deutschen Schicksal des Parteigeistes und Fraktionshaders entgegenzuwirken und den Glauben zerstören zu helfen, daß wir wieder bloß ein Volk von Denkern und Dichtern und Träumern werden und nicht auch eine große, friedlich strebende und in schweren Zeiten einige und tapfere Nation bleiben könnten. (Lebhafter Beifall.) Mögen so, wie Sie hier, meine Herren, alle nationalen Elemente von der konservativen Rechten bis zur fortschrittlichen Linken ohne Ansehen der Religion, bei den Wahlen ihre Sonderintereffen zurückstellen hinter die nationale Pflicht nud Schuldigkeit. (Anhaltender Beifall und Händeklatschen.) Meine Herren, Programme sind Zukunftsmusik. Zur Musik gehören Musikanten. (Sehr wahr!) Nun sehen Sie sich, meine Herren, daS Orchester im Reichstage an, wie viele Tonarten da durcheinander klingen. Mögen die Minderheitspatteien vom 18. Dezember jetzt zeigen, was sie vermögen, nicht bloß an Zahl in der Kapelle, sondern auch an Gefühl für Rhythmus und Harmonie. (Heiterkeit und Zustimmung.) Nächstes Ziel ist, eine Mehrheit von A-nstrrattve« und zideralen r» schufst« und dem Zentrum die Möglichkeit zu nehmen, an der Seite der gruiidsätzlich auf Dissonanzen bedachten Sozialdemokratie zumSchaden desVater- landes Machtpolitik zu treiben gegen die ver- bündeten Regierungen und gegen alle anderen Parteien. P^jM« Reichstag, »esst« Mehrheit t« nationstrn Lrage« nicht versagt — das ist die „Forderung de* Tage»". Wer dieser Ueberzeugung ist, der folge ihr nach und warte nicht auf Anerkennung und Versprechungen für die Zukunft, sondern sei Mannes genung, sich selber Geltung zu verschaffe». DaS Zentrum ist auch zurzeit seiner ausschlaggebenden Stellung im Reichstag geblieben, was es immer war — eine unberechenbare Partei. Es vertritt aristokratische und demokratische, reaktionäre und liberale, ultramoutane und nationale Forderungen. Nur eine politische Richtung ist nicht vertreten, die sozialdemokratische. Um so auf fälliger ist es, daß das Zentrum bei den Wahlen der religwns- und staatsfeindlichen Partei der Sozialdemokratie Vorschub leistet. Wie patriotische Katholiken darüber denken, beweist der Düsseldorfer Aufruf Die deutsche Politik darf nicht zum Spielball der Interessen einer Fraktion gemacht werden, die von ihrem religiösen und konfessionellen Standpunkt aus die Sozialdemokratie auf das schärfste bekämpfen müßte, ihr aber gleichwohl aus die Sozialdemokratie aus das schärfste bekämpfen müßte, ihr aber gleichwohl taktischen Gründen zu Einfluß in Lebensfragen der Nation verhilft. sM,-- - Die strtaldemokratische Partei hat positiv nichts geleistet. Selbst die großen sozialpolitischen Reichsgcsetze sind ohne ihre Zustimmung zustande gekommen. Wo sich ihren Reihen Neigung zur Mitarbeit an positiven Re formen zeigt, sucht sie der Despotismus, der revolutionäre Uebermut der Führer zu ersticken. Wie lange wird d i eche Kn echt schaft.von Millionendeutscher A r b e i t e r n o ch d a u e rn'? Es wäre ein großes Glück, wenn endlich dieser Bann sich lockerte, wenn die deutschen Arbeiter mehr und mehr einsähen, daß die Sozialdemo kratie die Interessen der Arbeit schlecht vertritt, weil sie selbst keine positive Arbeit leistet, (lebhafte Zustimmung), wenn namentlich die große Zahl der Mitläufer sich klar machte, daß der gegenwärtige Zustand der Ordnung und des Gesetzes, verfassungsmäßiger Freiheit und wach senden Wohlstandes, der Fürsorge für die Armen und Be drängten jedenfalls besser ist, als der rohe Zwang, ohne den die Verwirklichung und der Bestand kommunisti scher Zukunftsutopien überhaupt nicht denkbar wäre. (Bravo!) Die Bestrebungen für Volkswohlfahrt erachte ich als staatilche Pflicht. Die sozialen Reformen werden hoffentlich trotz der nichts als Verhetzung schaffenden Gegnerschaft der sozialdemokratischen Partei nicht still stehen.
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