Suche löschen...
Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 08.09.1907
- Erscheinungsdatum
- 1907-09-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841109282-190709089
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841109282-19070908
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841109282-19070908
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungHohenstein-Ernstthaler Tageblatt
- Jahr1907
- Monat1907-09
- Tag1907-09-08
- Monat1907-09
- Jahr1907
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 08.09.1907
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
KWÄ-LlMckr UM Amtsblatt für das Sinigl. Amiszerichi und dtn Aadlrat z« Sohensttin-Kraftlhal. Anzeiger für Hohenstein-Ernstthal, Oberlungwitz, Wersdorf, Hermsdorf, Bernsdorf, Meinsdorf, Langenberg Falken, Reichenbach, Callenberg, Langenchursdorf, Grumbach, Tirsch- heim, Kuhschnappel. Wüstenbraud, Grüna, Mittelbach, Ursprung, Kirchberg, Lugau, Erlbach, Pleißa, Rüßdorf, St, Egidien, Hüttengrund u. s. iv. Erscheint jeden Wochentag abends für den folgenden Tag und kostet durch die Austräger Fernsprecher !! Inserate nehmen außer der Geschäftsstelle auch die Austräger aus dem Lande entgegen, das Vierteljahr Mk. 1.55, durch die Post bezogen Mk. 1.92 frei ins Haus. Nr. 11. g auch befördern die Aunoncen-Expeditionen solche zu Originalpreiseu Nr. 210. Sonntag, den S. September 1907. 57. )abrg. Krkmmtmachrmg. Auf Anordnung der Königlichen Amtshauptmannschaft Glauchau wird die Dorfstraße in Gers dorf wegen Mafsenschüttung auf der II. und HI. Abteilung im mittleren OrtSteile vom 7. September bis mit 14. September dfS. IS. für de« gesamte« Fährverkehr gesperrt und der Der- kehr in der Richtung von Hohenstein-Ernstthal, Oberlungwitz und Hermsdorf nach den GerSdorfer und Lugauer Schächten, sowie den oberen OrtSteil von Gersdorf und umgekehrt auf die fiskalische Hohenstein-Ernstthal-Ltoüberger Straße und den Erlbach Gersdorfer Kommnnikattons Weg verwiesen. Gersdorf Bez. Chemnitz, den 5. September 1907. Der Gemeindevorstlmd. Göhler. Dekanutmachung In Gemäßheit von Z 164 deS Allgemeinen Baugesetzes vom 1. Juli 1900 wird für hiesigen Gemeindebezirk Folgendes zur Nachachtung in Erinnerung gebracht: In allen zum Aufenthalte oder Verkehr von Menschen dienenden Räumen ist vom Beginne der Dunkelheit ab auf gehörige Beleuchtung zu achten. Insbesondere bezieht sich dies auf Hausfl«re«, Gänge und Treppe«, welche vom Ein tritte der Dunkelheit ab bis abends 8 Uhr, oder, dafern die Haustüren früher geschlossen werden, bis zur Zeit deS SchließenS derselben feuersicher zu beleuchten sind. Für die Befolgung dieser Anordnung sind die Hausbesitzer beziehentlich deren Stellver treter verantwortlich. Zuwiderhandlungen werden unnachsichtlich zur Bestrafung herangezogen. Gersdorf, den 5. September 1907. Der Gemeiudevorftand. Göhler. Der deutsche Kankiertag über Reichsbankprivileg und Depositenbanken. Der III. allgemeine Deutsche Bankiertag in Hamburg setzte am Freitag seine Beratungen fort, zu denen auch der am Tage vorher verhindert gewesene Unterstaatssekretär im preußischen Handels ministerium, Richter, erschienen war, der im Auf- trage der Regierung an den Verhandlungen teil nimmt. Geheimer Justizrat Professor Dr. Ri eher wieS darauf hin, daß die Behörden, die an den Vorarbeiten für die Reform des Börsen gesetzes beteiligt sind, sowie Reichskanzler und HandelSminister den größten Wert auf die Verab schiedung des Gesetzes legten, daS berufen sei, den Börsenverkehr wieder in gesunde Bahnen zu lenken und ihm eine gesunde wirtschaftliche Grundlage zu geben. — Zu dem Thema Verlängerung des Reichsbankprivilegs sprach als »rstcr Refe rent der Präsident der Hamburger Handelskammer Mox Schinkel. Nach weiteren Ausführungen des Geheimen Oberfinanzrates von Klitzing und Bruno Edler von der Planitz, sowie nach einer eingehenden Diskussion wurde die von dem ersten Redner vor geschlagene Resolution einstimmig angenommen. Dieselbe lautet: „Der dritte allgemeine Deutsche Bankiertag wolle be schließen: 1. DaS Privileg der Deutschen Reichsbank möge in seinen Grundzügen unverändert und zwar möglichst auf einen längeren Zeitraum als zehn Jahre, etwa 25 Jahre, verlängert werden, damit die Kontinuität der deutschen Goldwährung und der Reichsbankpolitik nicht weiter in Frage gestellt wird. 2. Der hohe Reichsbank diskont steht in keinem ursächlichen Zusammenhang mit der jetzigen bewährten Verfassung der Reichsbank, sondern wird durch die wirtschaftliche allgemeine Lage bedingt. 3. Eine Veränderung der seit mehr als 30 Jahren befolg ten Währungspolitik, sei es durch Einziehung von Silber münzen als gesetzliches Zahlungsmittel, sei es durch Ein führung von Goldprämien oder durch Herabminderung der Notendeckung, würde von den nachteiligsten wirtschaft lichen Folgen sein und auf die Dauer nur noch höhere Zinssätze zeitigen. 4. Die sogenannte Verstaatlichung der Reichsbank würde ihre unabhängige Stellung und damit ihr geschäftliches Ansehen gefährden Sie würde auch die Festlegung eines niederen Zinsfußes ohne die größte Schädigung des Gemeinwohls nicht ermöglichen und ist somit sowohl aus politischen wie aus wirtschaftlichen Gründen abzulehnen. Wenngleich die Kontingentierung der Ausgabe von metallisch nicht gedeckten Noten einen Ein fluß auf die Diskontpolitik der Reichsbank nicht ausaeübt hat und nicht ausüben wird, erscheint die Beibehaltung der gegenwärtig steuerfreien Notengrenze doch zweckmäßig, da ihre Erreichung nach den gemachten Erfahrungen im allgemeinen richtig den Moment kennzeichnet, von dem ab regelmäßig mit erhöhten Ansprüchen an den Geldmarkt zu rechnen ist. 5. Eine Erhöhung des Grundkapitals und deS Reservefonds der Reichsbank ist nicht erforderlich und auch nicht imstande, den Status der Reichsbank dahin zu beeinflussen, daß infolge dieser Maßnahmen eine andere als die bisher gehandhabte Diskontpolitik befolgt werden konnte. 6. Behufs Herabminderung der Barumlaussmittel und Stärkung ihres Goldbestandes sollte die Reichsbank verwaltung den Reichsbankairoverkehr auf noch breiterer Grundlage ausbauen und ihn auch dem Kleinverkehr zu gänglich machen, gegebenenfalls unter Anlehnung an die Posteinrichtungen.' In der Nachmittagssitzung gelangten nach Re- ferat und Diskussion über die Frage „Bedarf das Depositenwesen in Deutschland einer g e- jetzlichen Regelung?" sechs von dem Geh. Oberfinanzrat Müller zusommengestellte Leitsätze zur Annahme, in denen die Vermehrung deS Natio nalwohlstandes unter anderem auf die jetzt in Deutschland bestehende Organisation deS BonkwesenS und der Kreditversorgung zurückgeführt wird. Ein Bedürfnis zur Errichtung kleinerer Depositenbanken sei bisher nicht her vorgetreten. Sollte sich jedoch ein solches herausstellen, so würden ganz ohne gesetz geberische Anregung reine Depositenbanken teils durch Umbildung bestehender Institute, teils im Wege der Neugründung in ausreichendem Umfange entstehen, und die Konkurrenz würde von selbst da zu führen, daß sie sich den in anderen Ländern üblichen Beschränkungen ihres Geschäftsbetriebes frei willig, weil im eigenen Interesse, unterwerfen. — Darauf wurde der Bankiertag mit einem Hoch auf den Kaiser und die Kaiserin geschlossen. «Äus dem PeicHe. FriedensklSnge tm konservative« Lager. In dem konservativen „Dresdner An- zeig er", der als Amtsblatt der städtischen Behörden dem Oberbürgermeister Beutler sehr nahe steht, er schien am Donnerstag unter der Ueberschrift „Die Krisis in der konservativen Partei und die sächsische Presse" ein Artikel, der nicht nur von einer Abneigung gegen das agrarische Bündlertum, die sich jetzt mehr und mehr in sächsischen konservativen Kreisen geltend wache, sprach, sondern auch in der Zusammen- tellung verschiedener Preßstimmen die Tendenz er nennen ließ, eine bevorstehende Spaltung in der konservativen Partei festzustellen. Inzwischen hat sich daS Dresdner Blatt die Sache anders über legt, denn es bringt in seiner Frei tag »Nummer im Anschluß an die Mitteilung, daß an Stelle deS Professors Dr. Grauelius der Landrichter Dr. Wagner einstimmig zum Vorsitzenden des konservativen LandeS- oereins gewählt worden sei, folgende Mitteilung: „Wenn an diesen Wechsel in der Leitung des konser vativen LandcSvereins die Vermutung geknüpft wird, daß damit die Spaltung der Partei besiegelt lei, so entspricht diese Annahme, wie wir auf Grund bester Informationen versichern können, keineswegs den Tatsachen. Der Rücktritt des Herrn Professors Dr. Gravelius beruht im wesentlichen aus persön lichen Gründen, Ueberbürdung mit Geschäften usw." Dann heißt es weiter in gesperrtem Druck: „Im übrigen lassen die jetzt schwebenden Verhandlungen innerhalb des konservativen Landesvereins erfreu iicherweise sehr wohl noch die Hoffnung zu, daß sich die Partei auf einer zwischen den bisherigen Gegensätzen vermittelnden Linie einigt, wobei der Regierungsentwurf, betreffend die Wahl- re form, in seinen Hauptzügen als eine geeignete Grundlage anerkannt wird." — Der Riß wird also voraussichtlich noch einmal verkleistert werden. Wer wird die Kosten tragen? Die Gesetzgebungsmascht«e an der Arbeit. Für den B u n d e s r a t, der seine Arbeiten Anfang Oktober wieder aufnimmt, und den Reichstag steht eine der arbeitsreichsten Tagungen bevor. Eine ungemein große Anzahl von Gesetz entwürfen ist bereits ausgearbeitet oder befindet sich noch in Vorbereitung, darunter allerdings viele, die schon dem Reichstage Vorgelegen haben, infolge der Reichstagsauflösung und der Kürze der Zeit, die dem neuen Reichstage in seiner ersten Tagung zur Verfügung stand, aber unerledigt geblieben waren. Die neue Börsengesetznooelle kommt den Wünschen, die auf dem Bankiertag in Hamburg geäußert wurden, ziemlich weit entgegen, nament lich in der Frage deS Terminhandels. Die Novelle zur Gewerbeordnung, die vor allem die Verhältnisse der Heimarbeiter regelt, enthält auch Bestimmungen zur strikteren Durchführung der bestehenden Arbeiterschutz Vorschriften. Bisher waren nur die Unter nehmer, die die Vorschriften zur Sicherung der Gesundheit ihrer Arbeiter außer Acht ließen, straf bar, jetzt soll die Strafbarmachung auch auf die Arbeiter ausgedehnt werden, die den Schutzvorschriften zuwider handeln und damit ihre und ihrer Arbeits kollegen Gesundheit aufs Spiel setzen. Womöglich kommt in dieser Tagung auch noch ein Gesetzentwurf betr. Arbeitskammern. Eine Erledigung deS vorliegenden umfangreichen ArbeitSmaterialS ist nur möglich, wenn mehrere Ausschüsse deS BundcSrates und danach Kommissionen des Reichstags gleichzeitig tagen, woduräi allerdings gewaltige Ansprüche an die Arbeitskraft der Kommissare gestellt werden. Finanzvorlagen sind in der bevorstehenden Tagung nicht zu erwarten. Staatssekretär Frei ¬ herr von Stengel wünscht in Uebereinftimmung mit ' dem Reichskanzler alles zu vermeiden, wodurch ein Zusammenarbeiten der Blockparteien gestört werden könnte. Für eine Verständigung über die Eröffnung neuer Einnahmcquellen des Reiches liegen zurzeit die Voraussetzungen ungünstig. Die Reichsfinanze«. Zü dem Finalabschluß der Reichs- Hauptkasse für 1906 schreibt die „Nat.-Ztg." u. a.: Die Gesamtbelastung der Einzelstaaten, die ihnen aus dem letztveiflossenen Jahre auch nach dem verhältnisniäßig für die Reichskasse günstigen Er gebnis noch verbleibt, setzt sich aus den gestundeten und den gleich nach der Abrechnung zu zahlenden Matrikularbeiträgen.alsv aus 28,4 und 24,3 Millionen Mark zusammen, insgesamt 52,7 Millionen. Erst wenn auch noch diese Summe über den Etatanschlag hinaus aufgekommen wäre, wäre das Ergebnis des Jahres 1906 ein befriedigendes gewesen. So aber muß festgestellt werden, daß die Finanzen des Reiches auch im Vorjahre, in dem eS die Einzel- staaten mit 52,7 Millionen hat heranziehen müssen, um seine eigenen Ausgaben zu decken, nicht in Ordnung waren. Wider das Reichsapotheke«gesetz. Aus dem deutschen Apothekertag, der in den letzten Tagen in Eisenach abgehalten wurde, bildete den Hauptgegenstand der Beratungen die Diskussion des Entwurfs eines Reichsapothe kengesetzes, gegen das entschiedene Opposition laut wurde. Der Hauptredner, Apothekenbesitzer Medizinalrat Dr. Vogt-Butzbach, gab der Entrüstung Ausdruck, die in den Kreisen darüber herrsche, daß man Magistrate und Handelskammern, Aerzte und Tierärzte, Drogisten und Krankenkassen berufen habe, den Brei zu kochen, den die Apotheker jetzt auSessen sollen. Nach mehrstündiger Debatte wurde mit allen gegen zwei Stimmen ein Antrag angenommen, in dem entschiedener Widerspruch gegen die in den Er- läuterungen zu dem Entwürfe enthaltenen ungerecht fertigten Beschuldigungen des deutschen Apothekcr- standeS erhoben wird. Die Versammlung sicht in der freien Veräußerlichkeit aller Apotheker betriebsberechtigungen die beste gewerbliche Grundlage und beauftragt den Vorstand, unter Zugrundlegung dieses Gewerbesystems den Gesetzentwurf abzuändern und den geänderten Entwurf dem Reichsamte des Innern, den Bundesregierungen und dem Reichstage zu überreichen. — Aus den sonstigen zur Beratung gestellten Antlägen ist zu erwähnen, daß man sich für ein striktes Verbot der Zurücknahme ge brauchter Flaschen, Salbenkruken, Pillengläser usw. mit der Einschränkung aussprach, daß das Verbot der Zurücknahme sich nur auf die Fälle an steckender Krankheiten erstrecken solle. Als Ort der nächsten (37.) Hauptversammlung wurde Darmstadt gewählt. Herr Erzberger macht kater pve««ri. In der Privatklagesache deS früheren Gouver neurs v. Bennigsen gegen den ReichStagSabge- ordneten Erzberger stand gestern vor der 8. Ferienstrafkammer des Landgericht I in Berlin Termin zur Hauptoerhandlung in der B er uf u n g S - instanz an. Aus einer von Erzberger während des ReichStagSwahlkampfcS herauSgegedenen Bro schüre : „Warum ist der Reichstag aufgelöst worden?" hatte v. Bennigsen den Vorwurf herauSgelesen, seine amtliche Stellung mißbraucht zu haben, um sich persönlich zu bereichern. Der Abg. Erz berger, der Widerklage wegen einiger gegen ihn gerichteter Artikel in der „Köln. Ztg." erhoben hatte, war vor einigen Monaten vom Schöffenge- richt zu einer Woche Gefängnis verurteilt worden. Gegen dieses Urteil war von beiden Seiten Berufung eingelegt worden. In der gestrigen Verhandlung, zu der Zeugen nicht geladen waren, kam nach längeren Auseinandersetzungen auf Anregung deS Vorsitzenden ein Vergleich zustande. Der Abg. Erzberger gab die Erklärung ab, er er kenne an, daß der angedeutete Vorwurf aus der Broschüre habe entnommen werden können, er habe aber einen Vorwurf nicht erheben können und auch nicht wollen, er nehme daher denselben unter dem Ausdruck lebhaftesten Bedauerns zurück. Ferner verpflichtete sich der Abg. Erzberger zur Veröffent lichung dieses Vergleichs auf seine Kosten in der „Kölnischen Zeitung" und der „Kölnischen Volks- zeitung" und übernahm sämtliche gerichtlichen und außergerichtlichen Kosten, einschließlich deS vom Kläger seinem Anwalt zugebilligten Extrahonorars. Die Klage und Widerklage wurden hierauf zurück genommen. Vo« de« Flottenmanöver«. Die Flottenmanöver sind um einen Tag ver längert worden. Der Kaiser traf infolgedessen erst Sonnabend in Wilhelmshaven ein. Die Ver leihung des Fahnenbandes an daS 2. Seebataillon war auf Sonnabend nachmittag 5 Uhr festgesetzt. — In der Nacht zum Freitag manövrierte die Hoch seeflotte vor der Jahde. Der Kanonendonner und das Spiel der Scheinwerfer lockten Hunderte auf den Deich. Interessant war die Beobachtung eines mißlungenen Durchbruches weniger Torpedo boote. Nach Mitternacht war alles ruhig. Auf dem Wege nach Helgoland war fast die gesamte ver- wcndungSbereite deutsche Seemacht auf einem Flächen raum von wenig über einer Quadrat-Seemeile kon zentriert: 333 000 t Schiffsdeplacement mit Maschinen von 650 000 Pferdestärken, 963 Geschützen mit 133 000 Schuß Gefechtsladung, 250 Torpedoaus stoßrohren mit 570 Torpedos und beiläufig 36 000 t Kohlen in einem Wert von 750 000 M. an Bord. Ein unvergleichliches Bild kriegerischer Kraft, daS malerisch verschönt wurde durch den Gischt der an den Schiffswänden emporbrandenden langen Seen der deutschen Bucht. Zur Choleragefahr. Im preußischen Kultusministerium sand wieder eine Konferenz der beteiligten Ressorts zwecks der in Sachen der Choleragefahr weiter zu ergreifenden behördlichen Maßnahmen statt. Es ist jetzt eine dritte Choleraüberwachungsstation eingerichtet worden, und zwar in Sorgorzelice an welchem Orte die Warthe aus Russisch-Polen nach Posen Übertritt. Zwei andere UeberwachungSstationen befinden sich in Schulitz und Schilnow. In Ruß land greift die Seuche in gefährlicher Weise um sich, auch an der preußischen Grenze sind, wie wir an anderer Stelle melden, bereits vereinzelte Fälle vorgekommen. Wie amtlich gemeldet wird, sind die Gouvernements Astrachan, Samara, Saratow, daS Wolga- und Weichselgebiet, sowie daS Gebiet der Don-Kosaken verseucht. Besonders bedenklich sind die neuen Meldungen von Cholerafällen in Nishni Nowgorod. RussischerseitS sind jetzt UeberwachungS- tationen errichtet an der Weichsel, Wolga und am Bug. Aus unseren Aotonien. Die Offensive gegen Morenga eingestellt. Die Bewegungen der südwestafrikanischen Schutztruppe gegen Morenga sind, wie von unter richteter Seile verlautet, vorläufig zur Einstel lung gelangt; Morenga befindet sich nach wie vor auf englischem Gebiet und verhält sich an scheinend ruhig. Oberstleutnant von Estorfs, der sich nach dem Süden des Schutzgebietes begeben hat, ließ den 70 BondelS durch ihre an ihn ge sandten Boten mitteilen, daß sie sich unterwerfen sollen. Man wartet daher ab, wie diese sich weiter verhalten werden. Die amtliche Meldung lautet t „Bis Mitte dieser Woche sollte die englische Grenz polizei östlich ArieS auf 100 Mann verstärkt sein Verabredung war, daß alsdann die Truppen i'
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite