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Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 31.10.1907
- Erscheinungsdatum
- 1907-10-31
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841109282-190710316
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841109282-19071031
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841109282-19071031
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungHohenstein-Ernstthaler Tageblatt
- Jahr1907
- Monat1907-10
- Tag1907-10-31
- Monat1907-10
- Jahr1907
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 31.10.1907
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Amtsblatt für las Knill. WsgtrW unS Scn ZiaSlrat zu Huhtußck-Krußihul. Anzeiger für Hohenstein Ernstthal, Oberlungwitz, Gersdorf, Hermsdorf, Bernsdorf, Meinsdorf, Langenberg Falken, Reichenbach, Callenberg, Langenchursdvrf, Grumbaib, Tirsch- heim, Kuhschnappel, Wiistenbrand, Grüna, Miltclbach, Ursprung, Kirchberg, Lugau, CrUach, Pleißa, Rußdorf, Sl. Egidien, Hüttengrund u. s. io. Erscheint jeden Wochentag abends slic den folgenden Tag und kostet durch die Austräger das RierteUabr Mk. l.55, durch die Post brwgeu Mk. 1.92 frei iuS Haus. Fernsprecher Nr. U. Inserate nehmen außer der Geschäftsstelle auch die Austräger auf dein Lande entgegen, auch befördern die Aunoncen-Erpedinoueu solche zu Originalpreisen Ar. 255. Donnerstag, den Zf. Oktober ,907. 57. Zahrg. Die Neuwahle« der Beifitzer de- Gewerbegerichts für die Stadt Hohenstein-Ernst, thal finden Dienstag, den 12. November 1907, von vormittags 11 bis nachmittags 2 Uhr im Rathause, Zimmer No. 8, statt. Die Arbeitgeber s., der Strumpfwaren- und Trikotagenindustrie wählen 1 Beisitzer, b, der Weberei „ 1 „ c., der Maschinen- und Nadelfabrikation „ 1 „ 6., alle übrigen Arbeitgeber „ 3 „ Die Arbeitnehmer zu »., b. und c. „ je 1 » ü. „ 3 „ Hausgewerbetreibende wählen mit den Arbeitgebern, dafern sie außer ihrem Ehegatten und ihren weniger als 14 Jahre alten Kindern regelmäßig mehr als 3 Lohnarbeiter beschäftigen, sonst wählen sie mit den Arbeitnehmern. Zur Teilnahme an den Wahle« ist nur berechtigt, wer 1 ., Deutscher ist, 2 ., daS 25. Lebensjahr vollendet und 3 ., in der Stadt Hohenstein-Ernstthal Wohnung oder Beschäftigung hat, daferu 4 ., gegen ihn nichts vorliegt, was zum Amte eines Schöffen unfähig macht. Unfähig zum Amte eines Schöffen sind Personen, die die Befähigung infolge strafgerichtlicher Verurteilung verloren haben, b., Personen, gegen die das Hauptoerfahren wegen eines Verbrechens oder Vergehens eröffnet ist, das die Aberkennung der bürgerliche» Ehrenrechte oder der Fähigkeit zur Bekleidung öffentlicher Ämter zur Folge haben kann, e., Personen, die in Folge gerichtlicher Anordnung in der Verfügung über ihr Vermögen be schränkt sind. Wählbar ist, wer 1 ., Deutscher ist, 2 ., das 30. Lebensjahr vollendet, 3 ., in dem der Wahl vorangegangenen Jahre für sich oder seine Familie Armenunterstützung aus öffentlichen Mitteln nicht empfangen oder die empfangene Armenunterstützung erstattet hat, 4 ., in Hohenstein-Ernstthal seit mindestens 2 Jahren wohnt oder beschäftigt ist und 5 ., gegen den nichts vorliegt, was zum Amte eines Schöffen unfähig macht (stehe obeni. Weder wahlberechtigt «och wählbar sind die Mitglieder der Bäcker-(Zwangs-)Jnnung für Hohenstein-Ernstthal und Umgebung und deren Arbeitnehmer, da für diese ein JnnungSschiedS- gericht besteht. Jeder Wähler hat sich bet der Wahl auf Erfordern über seine Stimm- berechtigung auszuwetfe«. Als Ausweis für die Arbeitgeber genügt die Bescheinigung über die nach tz 14 der Gewerbeordnung erfolgte Anmeldung des Gewerbebetriebes, für di? Arbeitnehmer eine Bescheinigung des Arbeitgebers, der auswärts Beschäftigte eine Bescheinigung des PolizeimeldeamteS über ihre Wohnung in Hohenstein-Ernstthal beizufügen haben. Jede Abteilung hat die Beisitzer aus de« zu ihr gehörige« Perfo«e« z« wähle«. Die Wahl erfolgt durch persönliche Abgabe verdeckter Stimmzettel. Die Stimmzettel der Arbeitgeber und der Arbeitnehmer, die den eingangs unter »., b. und a. genannten Erwerbszweigen angehören, haben je 1 Namen, die übrigen je 3 Namen zu enthalten. Die zu Wählenden sind so deutlich zu bezeichnen, daß über deren Person kein Zweifel übrig bleibt. Insoweit Stimmzettel Vieser Vorschrift nicht entsprechen oder Namen Nichtwählbarer enthalten, sind sie ungültig. / Hohenstein-Ernstthal, am 26. Oktober 1907. Der Stadtrat^ Gemäß Z 48 der Ausführungsverordnung zum Einkommensteuergesetze in Verbindung mit 8 16 der Ausführungsverordnung zum Ergänzungssteuergesetze wird hierdurch bekannt gemacht, daß auch denjenigen Beitragspflichtigen, welchen eine Aufforderung zur Deklaration «icht zugestellt wird, es freisteht, eine Deklaration über ihr Einkommen und bez. ergänzungssteuerpflichtiges Verinögen bi» z«m 21. November 1S67 hier einzureichen, zu welchem Zwecke Deklarationsformulare unentgeltlich bei der Stadtfieuerbttch" Halterei — der Annahmestelle für Deklarationen — auf Verlangen verabfolgt werden. Alle Vertreter von Personen, die unter Vormundschaft oder Pflegeschaft stehen, ingleichen alle Vertreter von juristischen Personen (Stiftungen, Anstalten, eingetragenen Vereinen, eingetragenen Ge nossenschaften, Aktiengesellschaften Kommanditgesellschaften auf Aktien, Gesellschaften mit beschränkter Haftung, Berggewerksschaften usw.) sowie die Vertreter von sonstigen, mit dem Rechte des DermögenS- erwerbs auSgestattcten Personenoereinen und Vermögensmassen werden gleichzeitig hierdurch aufgefordert, für dis von ihnen Vertretenen, soweit sie ein steuerpflichtiges Einkommen haben und bez. ergänzungS- steuerpflichtiges Vermögen besitzen, Deklarationen bri der Gemeindebehörde auch dann einzureichen, wenn ihnen deshalb besondere Aufforderungen nicht zugehen sollten. Hohenstein Ernstthal, am 30. Oktober 1907. Der Stadtrat. Deckreistg und Kesrnreistg-Auktio» auf Obvr- waldenüurger Revier. ES sollen im Mineralbad HohsnsteimEr., am Mittwoch, de« 6. November a. c., von Vormittag 9 Uhr ab ca. 200 Rm. fichtenes Deckreisig, aufbereitet in den Abteilungen 8—63, sowie das iin Reviere anstehende Besenreistg parzellenweise versteigert werden. Fürstliche Forstverwaltung Oberwald. Das Wichtigste. Der sächsischen Zweiten Kammer ist ein nationalliberaler Antrag zugegangen, die Regierung zu ersuchen, außerordentliche Teuerungsbei- Hilfen auf die Jahre 1907 bis 1909 den im Staatsdienst Angestellten zu gewähren und einen Gesetzentwurf betr. einheitliche Regelung der Be amtenbesoldung vorzulegen. - Die Anträge zur Reform der Ersten Kammer wurden der Gesetzgebungsdeputation überwiesen. * *) In der Hebelstraße in Leipzig-Linde nau ist am DienStag nachmittag infolge Gas- explosion ein Haus eingestürzt. Ein Kind wurde getötet und eine Anzahl von Personen wurden lebensgefährlich verletzt. * In Berlin findet zurzeit eine Konferenz der Finanzmini st er der deutschen Bundes staaten statt. Es heißt, daß es sich um die Frage der Reichfinanzreform handelt. * *) Frau Toselli hat sich am Dienstag in Bologna von der Prinzessin Pia Monika getrennt und ist mit ihrem Gatten nach Salzburg gefahren. Die kleine Prinzessin ist nach Deutschland gebracht worden. * *) Graf Moltke wird wahrscheinlich B e - rufung gegen daS Urteil des Schöffengerichts einlegen. * *) Große Wasserschäden werden aus Welschtirol gemeldet. * Die Lova-AuSbrüche des Vesuvs nehmen be drohlichen Umfang an. * *) DaS spanische Königspaar ist von Paris in London eingetroffen. In Frankreich erlitt der Zug, in dem sich das Königspaar befand eine Entgleisung. * *) Durch ein Erdbeben wurde die bucharische Stadt Karatag vollständig zerstört. 15000 Personen sollen ums Leben gekommen sein. * Ein neuer heftiger Erdstoß in Kala brien hat sich am Montag gegen 6 Uhr abends ereignet. ES wurden die Gemeinden Monteleone, *) Rüheres an anderer Stelle. Santeufemia, Bagnaro und Sinopoli betroffen. Der Bevölkerung hat sich eine Panik ermächtigt. Aus dein (Reiche. Die Erhöhung de- Reichsbank-Diskonts, die übrigens nicht, wie wir gestern unter dem Ein- druck der ersten telegraphischen Meldung schrieben, eilt halbes, sondern ein ganzes Prozent (von 5^/, auf 6>/,) beträgt, kommt den deutschen Bankkreisen zwar nicht überraschend, trifft aber unsere industriellen Kreise insofern hart, als man nach den letzten Erklärungen des Reichsbankdirektors Koch trotz der Geldsteifheit in Amerika annahm, daß für unS sich eine Erhöhung des Diskonts nicht nötig machen werde. Für die deutsche Geschäftswelt bedeutet eS demgemäß eine höchst unerquickliche Last, wenn sie Heuer schon jetzt, Ende Oktober, ihre Wechseldiskon tierungen mit 6i/z Prozent bezahlen muß. Dies umsomehr, als sie die Geldteuerung jetzt seit 12 Monaten und länger keinen Augenblick losgeworden ist. Der Monat Oktober 1906 brachte bekanntlich zwei Diskontaufschläge, woraufhin der 6proz. Satz den ganzen Winter 1906/07 hindurch (etliche Wochen sogar verschärft bis ans 7 Prozent) und bis in den April 1907 hinein hartnäckig stehen blieb. Auch da gab der Diskontfuß nur zögernd auf 5*/, Prozent nach, diesen letzter» Satz vermochte aber die Reichs bank auch den ganzen Sommer hindurch nicht abzn- streifen, bis wir nun eben jetzt schon wieder auf 6'/, Prozent hinaufschnellen. Wie immer in solchen Fällen, wird dieser empfindlich teuere Satz Unbehagen aus der ganzen Linie auSIösen und sich dem sonst noch regen Fluß der Konjunktur ohne Frage als Ballast anhängen; die Ursache dazu, die schon erwähnte Kreditkrise in den Vereinigten Staaten rollt unS also einen höchst unerwünschten Stein in den Weg. Warum die Vereinigten Staaten mit aller Macht Geldmittel brauchen, und trotz aller Not- und Hilfs aktionen, trotz Schatzamt und Clearinghouse-Zerti- fikaten ihr Augenmerk auf Europa werfen müssen, bedarf nach den Vorgängen der letzten acht Tage kaum erst noch der Erörterung. In wilder Hast haben dort Deponenten der Trust-Gesellschaften Ein lagegelder von mehr als 200 Millionen Dollar« von diesen Instituten zurückgefordert, sie tun es noch jetzt und würden offenbar noch weitere Masten Gelder zurückholen, wenn anders diese nur überall vorrätig wären und ihnen ausgehändigt würden. So aber stecken verschiedene Institute selbst in der Klemme, sie sehen zudem, daß die Gärung von Newyork nach der Provinz übergegriffen hat, und daß dort bereits zwei Dutzend kleinere Banken ihre Schalter geschloffen haben. Darum suchen die Rewyorker Banken nach allen Mitteln, um die unruhigen Einleger zu be schwichtigen und hinzuhalten. Ordre parieren! Der Ausschluß von 6 Genossen aus der sozialdemokratischen Partei wurde in einer sozialdemokratischen Wahlkreisversammlung, die in Zehlendorf stattfand, beantragt und be schlosten. Die ausgeschlossenen „Genossen" hatten die Todsünde begangen, in einem von der Sozial demokratie boykottierten Lokale ein Glas Bier zu trinken. Äus dem Zustande. Unregelmätzigreiten bei der Filiale der Oesterreichifcheu Lä«derbank. Wie die Direktion der Oesterreichischen Länder bank bekannt gibt, hat sich die Leitung ihrer Lon doner Filiale eine Reihe schwerer Verfehlungen durch eigenmächtiges Eingehen großer spekula- tiver E n g a g e m en ts zu schulden kommen lassen, namentlich in amerikanischen Werten, die dann auf die Bank abgewälzt wurden. Durch die amerikanische finanzielle Krise hat sich aus diesem Gffek'.enbesitz bei einem heutigen Kurswerte von 4 Millionen Kronen ein Verlust von 4>/, Millionen Kronen auf der Basts der Kurse vom 26. Oktober ergeben. Man erwartet angesichts der wiederkehrenden Beruhigung auf dem amerikanischen Effektenmärkte eine Verminderung dieser Verlustziffer, da fast aus schließlich bestfundierte amerikanische Papiere in Be tracht kommen. Die aus dem regulären Geschäft eventuell erwachsenden Verluste dürften 500 000 Kronen kaum übersteigen und sind durch die vor handene Reserve gedeckt. Die obigen Verluste dürften ferner durch die Mehrerträgnisse des laufenden Jahres eine wesentliche He abminderung erfahren. Eisenbahnunsall des spanische» Köuigs- paares. König Alfons von Spanien befindet sich wie berichtet, mit seiner Gemahlin auf der Reise von Paris nach England. Diese Reise ist durch einen Unfall gestört worden, der den Eisenbahnzug betraf, in dem das Königspaar die Fahrt von Paris nach Cherbourg machte. DaS Ereignis rief unter den königlichen Fahrgästen eine starke Gemütsbe wegung hervor. Der Zug, in dem sich daS Königs paar befand, entgleiste in deni Augenblick, als er auf daS für Militärzüge bestimmte Gleis übergehen sollte.. Auf dem Gleise wurde ein Diener der Westbahnge sellschaft schwer verletzt aufgefunden. Der König! und die Königin blieben unverletzt, waren aber sehr erregt. Im übrigen war der Unfall so harmloser Art, daß der Schlaf des kleinen Prinzen ungestört blieb. Eine böse Absicht von irgendwelcher Seite hat die Untersuchung nicht nachgewiesen. Der Zug traf in Cherbourg mit großer Verspätung ein. Neue Untaten bulgarischer Bande«. Aus Mazedonien laufen weitere Nach richten Über Ausschreitungen bulgarischer Banden ein. In der Nacht zum 25. ermordete eine bulgarische Bande sechs griechische Bauern, deren Leichen verstümmelt wurden. Eine andere bul garische Bande ermordete zwei griechische Bauern. Acht griechische Soldaten, die sich auf dem Marsche von Pelepe nach TizfeS befanden, fielen einer starken bulgarischen Bande in die Hände und wurden von ihr gefangen genommen. Zur Finanzkrists i« den Vereinigte» Staaten Schatzsekretär CorteIyou beriet nach einer gestern abgehaltenen Kabinetlssitzung mit Roose velt über die f i n anzi e l l e La ge. Es steht fest, daß Cortelyou im Laufe der letzten 7 Geschäfts- tage ungefähr 50 Millionen an die Nationalbanken im ganzen Lande verteilt hat, um der drohenden Geldknappheit vorzubeugen. Seit Anfang September, als Cortelyou mit wöchentlichen Geldunterstützungen der Banken begann, sind 70 Millionen von der Re gierung deponiert worden. Niemals vorher hat der Staat in Zeiten ungewöhnlicher Stürme auf dem Geldmarkt eine solche Summe an die Banken ver teilt. — Die Union Pacific-Eisenbahn gesellschaft hat zwischen 4000 und 8000 ArbeiterihrerWerkstätten und Bauabteilungen entlasten, ihre Betriebsabteilung dagegen vollzählig aufrecht erhalten. — Auch die Louisiana and New- OrleanSCompaniy hat ihren Geschäftsbe trieb am Montag vollständig eingestellt. Die Lage in Vußtand Aur Ermordung des Chefs der russische« Gefäng»isverwaltu»g. Die Mörderin MaximowSkis ist ein junges Mädchen, frühere Konservatoristin, namenS Sago- inikow. Sie ist aus einer Irrenanstalt ent- prungen, wo sie zur Beobachtung ihres Zustandes interniert war. Bei der Untersuchung wurde noch ein weiterer, stark geladener Revolver, sowie eine Höllenmaschine mit 13 Pfund Dynamit gefunden. Die Maschine sollte nicht im GefängnisverwaltungS- gebäude explodieren, sondern nach dem Plane der Kampforganisation erst in der Kanzlei derStaatSpolizei.
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