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Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 01.07.1903
- Erscheinungsdatum
- 1903-07-01
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841109282-190307017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841109282-19030701
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841109282-19030701
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungHohenstein-Ernstthaler Tageblatt
- Jahr1903
- Monat1903-07
- Tag1903-07-01
- Monat1903-07
- Jahr1903
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 01.07.1903
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ckr UM M Anzeiger «-scheint 1.82 frei in'- HauS. durch die Post Mittwoch, dm 1. Juli 1903 Rr. 149 53. Jahrgang. Uebung scheinen, gerufen, nachdem bekämpft angetreten war, konnte sie al« erste Wehr er- die 2. Kompagnie wurde telephonisch herbei. Gegen S Uhr wurde die Uebung abgebrochen aus 4 Strahlen der angenommene Brandherd worden war Die Wehren rückten nach der Hohrustriu-Grustthal. Oberlungwitz, Oersdorf, Luga«, Hermsdorf, Kernsdorf, ÄmgeaLerg, Falken, Langenchursdorf, Meinsdorf, Rüßdorf, Wüstenbrand, Grüna, Mittelbach, Ursprung, Erlbach, Dirchberg, Pleißa, Reichenbach, Callenberg, Tirschheim, Kuhschnappel, Grumbach, St. Egydien, Hüttengrund u. s. w. A rntsblcrtt für das KSntgttche Amtsgericht »ud de« Ttadtrat z« Hohenstein - Ernstthal Organ aller Genre rnöe-Verwaltrrngen der urnliegerröerr Ortschaftsrr. SSchfifches. Hehenstetu-Arustthal, 30. Juni 1W3 Wettervoraussage Rach den Feststellungen de» Köutgl. meteorol. Jnstitnt» Chemnitz.) für Mittwoch: Regnerisch. Temperatur: Normal. Wind: West Ba rometer: Mittel: für Donnerstag: Regnerisch. Temperalur: Normal Wind: West. Ba rometer: Mittel. Fragrn des Herrn Borsitzenden geschickt ausweichende Angeklagte entschuldigt seine Handlungsweise damit, daß die Tauben in seinem Schlage des öfteren Schaden durch Zelstören von Bruteiern angerichtet hätten. DaS Gericht schenkte den Angaben des Angeklagten jedoch wenig Glauben, zumal der Angeklagte Lockfutter vor seinem Schlage gestreut hat, er wurde wegen Sachbeschädigung in zwei Fällen zu einer Gesamtstrafe von 14 Tagen Gefängnis, sowie zur Tragung der Koste» des Verfahrens verurteil». 3) Die weiter anstehende Verhandlung beschäftigte sich mit einer Privatklagesache der HandardeiterSehefrau Anna Ida Schneider gegen die HandschuhsaktorSehefrau Selma Berta Hutschenreu.her, geb. Blechschmidt, beide au« Oberlungwitz. Nach der Klageschrift soll die Be schuldigte schwerbeleidigende Aeußrrungen anläßlich eines am 23. Mai d.J. stattgefundenen Streites gegen die Klägerin haben fallen lassen. Die Beschuldigte vermag dies nicht zu bestreiten, zumal ihr Ehemann, der als EatlastuugSzeuge geladen war, unentschuldigt auSblitb. DaS Gericht wars eine Geldstrase von 25 Mk. auS. Außerdem wurde die Beklagte zur Tragung der entstandenen Kosten verurteilt. Aus die von der Beschuldigten wider die Klägerin erhobene Widerklage spricht der Gerichtrhos die Wider- besck üldigte srei. Uebung in ihre Verein-lokale ab. DaS immerhin seltene Schauspiel hatte eine Menge Schaulustiger herangezogen, die mit gespanntem Jntereffe die Angriffsbewegungen der Feuerwehr verfolgten. — Mit heute beginnt nach sächsischem Jagd- gesetz die sogenannte hohe Jagd aus männliches Edel, und Damwild, sowie aus Rehböcke und wilde Enten. In Preußen, wo Rehböcke bereits seit zwei Monaten erlegt werden dürfen, geht am 1. Juli gleichfalls die Jagd auf männlicher Rot und Damwild, sowie aus Wildenten, außerdem aber auch auf Trappen, Schnep- feu und wilde Schwäne auf. In Oesterreich, wo Rehböcke bereit» seit dem 1. Mai abgeschossen werden dürfen, treten mit Ende Juni nur wilde Enten und Gänse au« der Schonzeit, während Edel- und Dam wild dort noch bi« Mitte Juli gesetzlichen Schutz genießt. Der am 30. Juni a. c. fällige 2. re-mir» » Rsnion » ist spätestens bi» der« 6. Juli «. e. an die hiesige Ortssteuereinnahme abzuführen. VherlNNgWttz, den 27. Juni 1903. Der Gemeivdevorstlmd. Lieberknecht. Als Rafter für Gaglaad soll die Technisch« Hochschule in Charlottenburg dienen. Die mustergiltiaen Einrichtungen dieses Institutes haben es den Engläudmn angetan. Jetzt wollen sie den «er such machen, eine ähnlich« Anstalt ins Leben zu rufen, wie au» nachstehendem Telegramm hervorgeht: Lo«dm», 29. Juni. Lord Rosebery übermittelte an den Vorsitzenden de» Londoner GrafschastSratS in nnew Gchreiben den Plan zur Errichtung einer der Technisch«« Hochschule in Charlottenburg ähnlichen — Haupt-Uebuwg der hiesigen Feuerwehren. Kaum war in dem amtlichen Teile unseres Blatter die Bekanntmachung betreffend eine Hauptübung der hiesigen Feuerwehren erschienen, als auch schon am gestrigen Montag Abend 7 Uhr 2b Minuten dar Alarmsignal ertönte. Als Brandobjekt hatte die Brand direktion da- Herrn Bäckermeister Uhlmann gehörige Wohnhaus aus der Karlstraße erwählt, und zwar hauptsächlich auS dem Grunde, um die Wafferverhält- niffe der oberen Stadt bei einer ev. ausbrechenden FeuerSaefahr auf ihre Zuverlässigkeit zu prüfen. Leider stellte sich bei dieser Uebung heraus, daß die in Frage kommenden 3 Hydranten der städtischen Wasserleitung zu gleicher Zeit nicht in Tätigkeit genommen werden können, da der Druck im oberen Stadtteile nur sür einen Hydranten ausreichend erschien. Seitens de» StadtrateS ist deshalb geplant, einen Hydranten am Eingang von der Karlstraße nach der Landgraff- straße aufzustellen, um einer eventuellen Wassersnot bei einem auSbrechenden Brande im oberen Stadtteile vorzubeugen. Beide Wehren waren in verhältnismäßig kurzer Zeit am angenommenen Brandherde erschienen. Da die Altstädter Kompagnie gerade zu einer Kompagnie- nehmen außer der Expedition amb die Austräger auf dem Lande entgegen, auch befördern die Annonce». Expeditionen solche zu Originalpreisen. AiWtS vliiflMis ji öüMi'inWI a» 30. Juwi Ivos. Vorsitzender: Herr ÄmtSgerichtSrat Käßberg. Schöffen: Die Herren Kaufmann A. Wiedner, hier und Gutsbesitzer Meier au» Hermsdorf. 1) Der im Jahre 18bb in Leubsdorf geborene, mehrfach vorbestrafte Schneidergehilfe Hermann Oswald Richter, früher hier, jetzt in Pleißa b. Limbach wohn- hast, machte sich am 24. Mai d. I. de» Hausfriedens bruch» dadurch schuldig, daß er der mehrmaligen Auf forderung seiner damaligen Arbeitgeber», deS Herrn Schneidermstr. H., da» HauS zu verlassen, nicht nach- gekommen war. Der Angeklagte glaubte am genann ten Tage noch Lohnforderung von seinem Meister be- auspruchen zu können, und erging sich, nachdem ihm solche verweigert worden war, in den gröblichsten Schimpsredkn. Erst nachdem der Wohnungsinhaber zu seiner Verteidigung eisen Bügeleisengriff zur Hand nahm und der Hauseigentümer herbeigerufeu war, entfernte sich der Angeklagte unter allerhand Schimpfen und Drohungen. Zur seinem Verteidigung gibt der allenthalben geständige Angeklagte an, daß er sich in angetrunkenem Zustande befunden habe. DaS Gericht verurteilt ihn zu einer SesängniSstrasc von 8 Tagen und zur Tragung der Kosten de» Verfahren». 2) Feindliche Gesinnung seinem Wohnungsnachbar gegenüber war wohl die Ursache, die den 17 Jahre alten, wegen Widerstandes und Erpressung vorbestrasten Handarbeiter Richard Wilhelm Uhlig au» Hohen stein-Ernstthal wegen Sachbeschädigung aus die Anklage bank sührie. Der ansänglich leugnende Angeklagte ist nach ersolgter Beweisaufnahme geständig, Anfang April und ferner am 24. Mai d. I. je eine, seinem Nach bar Schw. gehörige Taube getötet und einer «atz? hingeworien zu haben. Der geistig geweckte, den — Sächsische- Radfah-e-rvnwd. Za der in Cassel stattgefundeneu Versammlung der Vertreter der größten deutschen Radfahrer-Verbände hatte auch der Sächsische Radfahrer-Bund seinen Bevollmächtigte«, Herrn Bernhard Böhm, entsandt, welcher in einer außerordentlichen Bunde»-vorstand».Eitznug fotzende» Referat abgab: Die Hauptbeschlüffe, die in der Sitzung gefaßt wurden, lauten: Pnnktl.,Bundesgebiet istDeutsch- land, Deutschösterreich, Luxemburg, Schweiz. Punkt L., Der Bund setzt sich zusammen aus Sauen (Landes verbänden) mit selbstständiger Leitung, so wie diese» in den Satzungen festgelegt ist. Punkt 3., Die Unter» kinteilungen bleiben den Gauen (Landesverbänden) über lasten. Punkt 4., Sämtliche Mitglieder haben gleiche Rechte. Punkt 5., Aller 3 Jahre findet ein Bundes fest statt. Punkt 6., vorläufig findet alljährlich eine Delrgiertenversammlung (BundeSauSschuß) statt. Punkt 7. Jeder Gauvorfitzenoe bez. besten Stellvertreter hat auf je angesaugene 500 Mitglieder eine Stimme. Punkt 8. Der BundeSauSschuß wählt den Bundesvorstand mit nicht über 8 Mitgliedern. Punkt 9. Alle sportl. Veranstaltungen bleiben den Gauen (LandeSverbäuden) ausschließlich überlasten. Ramen hierfür stellt der drei gliedrige BundeSsportauSschuß unter dem Borfitz deS BundeSvorsitzcnden auf und schlichtet etwa entstehende Streitigketteo. Sodann verliest Herr Böhm daS ihm von feiten deS 1. Vorsitzenden deS Deutschen Radfahrer- BundeS, Herrn Boeckling, zuzegangene Protokoll über die in Castel stattgefuudene Sitzung und sind nach dem Abgang deS H:rrn Böhm verschiedene Beschlüsse her- beigesührt worden, die seine bez. des Bundesvorstandes Meinung nicht teilen. Weiter kommt eine vom LUnionS- Vorsitzenden, H:rrn Rebenack, an Herrn Boeckling in der Einigung gerichtetes Schreiben zur Verlesung, wel ches im großen Ganzen nur einige redaktionelle Aen- derungen enthält. Nach eingehender Debatte wurde auS der Mitte folgender Antrag gestellt: Trotz der anscheinind günstigen Resultate, die unser Delegierter, Herr Böhm, gelegentlich der Casseler Verhandlungen in der Einigungsangelegenheit der deutschen Radfahrer- verbände berichtet, sehen wir uns veranlaßt, aus Gruud des uns von Herrn Broeckling übermittelten Sitzungs berichte-, auS welchem zu ersehen ist, daß nach der Abreise unseres Vertreters, Herrn Böhm, Beschlüste gefaßt worden sind, die für u»S nicht annehmbar find, weil nach diesem Berich» der Bunde-zentrale de»Deutschen Radfahrer - Bunde» Befugnisse zugeschrieben find, die / der Sächsische Radfahrer-Bund unter ollen Umständen / den Landesverbänden Vorbehalten wissen will und weil insbesondere die nach diesem Sitzungsbericht vorgesehene Verteilung der Gelder zwischen Landesverbänden und Bund nicht dazu angetan ist, die Beiträge der Mit- glieder direkt in deren Jntereste zu verwenden, von einer Einigung zurückzuireten. Der Sächsische Rad- fahrer-Bund steht sich in der Lage, bei voller Selbst ständigkeit seinen Mitgliedern sür ihren Beitrag mehr zu bieten, als er dies im Landesverband dieses ueu zu gründenden Bundes im Stande sein würde. Der Sächsische Radfahrer-Buad bleibt selbstständig. — Wir sind gewohnt, unser Sachsen als ein Land anzusehen, in welchem ohne den geringsten An stand die staatliche Ordnung herrscht und in welchem daS Gesetz genau nach der BersaffungSurkunde ge handhabt wird. Und doch hat e» einen Teil deS Landes gegeben, der lange Zeit hindurch gar nicht regiert wurde, ganz republikanisch sich wohl oder übel selbst regierte und sich dabei gar nicht schlecht befand. In der Gegend von Bautzen gab eS nämlich ein kleines Gebiet, die Stadt Schirgiswalde und einige Dörfer umfassend, das zu Oesterreich ge hörte. Bei einer Grenzregulierung zwischen Oester reich und Sachsen war vereinbart worden, daß diese Enklave sortan zu Sachsen gehören solle, und Schir giswalde war demgemäß von 1809 an nicht mehr österreichisch; aber die Uebernahme deS Gebiet» sächsischerseits verzögerte sich bi- 1845, und diese 36 Jahre hindurch herrschte in Schirgiswalde der regierungSlose idyllische Zustand. - «k. 3000000.-3/, ° g «nl«th- der Stavt Glauchau. Wie aus der in unserer heuti gen Namurer veröffentlichten Bekanntmachung ersichtlich ist, gelangt am Freitag, den 3. Juli o. I obige An leihe, welche vor kurzem von der Berliner Handel»- Gesellschaft, der Rotionalbank für Deutschland m Ber- lin und dem Bankhaus Gebe. Arnhold in Dresden fest übernommen wurde, zum Kurse von 99,70 Proz. zur Zeichnung und werden bereit» jetzt Armelduuze» hier- Anstalt in London. Rosebery sagt darin, e» sei bei nahe schimpflich, daß fähige, ehrgeizige junge Eng- länder, welche da» Bestreben hätten, sich eine voll- endete technische Schulung anzueignen, gezwungen seien, die Universitäten in Amerika oder Deutschland aufzu- suchen. Die verschiedenen englische» Industrien hätten gelitten und litten noch darunter, daß England eS unterlassen habe, für einen fortgeschritteneren Unter- richt in den technischen Wissenschaften und sür Er leichterungen der selbständigen Forschung zu sorgen. DaS vollendetste Muster einer solchen Vorsorge sei vielleicht die Technische Hochschule in Charlottenburg, welcher der bemerkenswerte Erfolg der großen Indu strien zu einem beträchtliche» Teil mit zu verdunkln sei. Wegen de» Fehlens einer solchen Anstalt sanden junge Londoner die besten Plätze ost mit Deutschen besetzt. Rosebery teilt mit, daß er, sowie Werner Bei» o. Co. größere Summe» zu den Kosten ketten und Einrichtung einer solchen Anstalt stiften wollten, und auch von anderen Londoner Bürgern seien ähnliche Beiträge angeboten. Die Beschaffung einer 7 Acres großen Grundstückes in South Kensing ton im Werle von 200,000 Pfund Sterling stehe »n Aussicht. Auf demselben sollen zunächst mit einem Auswand von 300,000 Pfund Sterling die erforder lichen Gebäude errichtet werden. An jährlichen Unter- haltungskosten müßten 22,000 Pfund Sterling aufge bracht werden. Der Zweck deS Roseberyschen Schreibens an den GrasschastSrat ist daS Ersuchen, die ständigen Unterhaltungskosten zu übernehmen. ES hat sich ein vorläufiger BerwaltungSkörper gebildet, in welchem Rosebery den Vorsitz übernahm. Mitglieder desselben sind u. a. der Herzog von Devonshire, Balfur, Julius Wernher, sowie der Vizekanzler und der Präsident der Universität in London, an welche die neue Anstalt angeschloffen werden soll. Eine weitere Nachricht auS Loudon besagt: Der Plan, eine Technische Hochschule nach deutschem Bor- bild zu gründen, findet mächtigen Anklang. Die Be wegung ist eine freimütige Aoerkennung der lieber- legenheit der deutschen Institute. Von den Kaisettagen in Kiel. Die Gastfreundschaft, welche dem amerikanischen Geßtzwader in Kiel erwiesen wird, findet bei den DWerey m»d in-brsondere bei dem Befehlshaber Admiral Msm lebhafte Anertevnung. Einen Beweis hierfür gibt -er Bericht de» Kieler Herold-Korrespondenten über eine Unterredung mit Admiral Cotton. Dieser sagte: Schreiben Sie und betonen Sie so kräftig wie mög lich, daß mir wie allen anderen Kaffer Wilhelm al» ein warmer, aufrichtiger Freund Amerika» erscheint. Die Güte Ihrer Majestäten, de» Prinzen und der Prinzesfin Heinrich, sowie überhaupt jedermann» Freuvdlichkett schließt jeden Zweifel an der Ausrichtig kit der un» eatgraengetragenen Gefühle au». Die HerzenSgüte de» Kaistr» schemt grenzenlos, er gitt mir al» einer der menschlichst Empfindenden aller Menschen. Die „Sun" besprüht den Besuch der amerikani schen Flotte in Kiel und sagt, daß auf der amerikom- scheu Sette de» Ozeans jedem Wunsche der teutoni schen Raffe und zedem dargeboteneu Freundschafts gefühl in demselben Geiste entsprochen werden würde, wie e» eben dargeboten sei. Der liebenswürdige DepescheuauStausch zwischen Kaiser Wilhelm und dem Präsidenten Roosevelt werde in Amerika ohne jede» Vorbehalt begrüßt. — Die .World" bemerkt, die Rede der Kaffer» bei der Tafel sollte selbst die aus gesprochensten Kritiker deutschen Wesens in den Ber einigten Staaten zufriedenstellen. Der durchaus sym pathische Ton und daS ausgesprochene freundschaftliche Sesühl seien nicht mißzuverstehen, und die Tatsache, daß der Kaiser englisch gesprochen h br, trage nicht wenig zur Erhöhung der Bedeutung deS Besuches bei. Der Kaiser, auf allen Gebieten vollendet und gleich gewandt, sei eine der interessantesten Gestalten unter den europäischen Herrschern. Seine Gefühle würden von Amerika herzlich erwiedert. Die .Hamb. Rachr." schreiben u. a.: .Die außerordentlich anerkennenden Worte, die der Kaiser dem Präsidenten Roosevelt gewidmet hat, werden dem Selbstgesühl von Mann und Land schmeicheln und vielleicht dazu beitragen, daß in Zukunst sich mehr Bereitwilligkeit auf amerikanischtr Seite zeigt, Deutsch, land» Wünschen entgegenzukommeo. Andererseits hoffen wir, au» d«m Tone, den der Kaiser in Kiel angeschlagen hat, den Schluß ziehen zu dürsen, daß die Periode der übermäßigen Kundgebungen zu gunsten Amerika» nunmehr abgeschlosseu hinter un» liegt und von jrfst ad die Interessen der beiden Länder und Völker die alleinige Richtschnur bei der Pflege der Freundschaft zwischen den beiden Reichen bilden werden. Ein» wird vielleicht in Deutschland bemerkt werden: daß der Kaffer auf den Lrinkspruch de» amerikanischen Botschafter» in englischer Sprache erwiedert hat. Fall» ein fremder Botschafter der Sprache der Landes, bei besten Oberhaupt er akkreditiert ist, nicht mächtig ist, oder sich ihrer nicht bedienen will, wenn er bei einer feierlichen Gelegenheit einen Trinkspruch hält, so mag er in seiner Muttersprache reden, aber dann wäre doch zu überlegen, ob eS nicht richtiger sein würde, ihm ebenfalls in unserer Muttersprache zu antworten. Unter dem Fürsten BiSmarck war e» z. B. Sitte, daß, »venu fremde Kabinette an da» Berliner Au», wärtige Amt in ihrer Sprache schrieben, ihnen zur Wahrung de« prinzipiellen Standpunkte» deutsch ge- antwortet wurde."
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