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Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 29.07.1903
- Erscheinungsdatum
- 1903-07-29
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841109282-190307294
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841109282-19030729
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841109282-19030729
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungHohenstein-Ernstthaler Tageblatt
- Jahr1903
- Monat1903-07
- Tag1903-07-29
- Monat1903-07
- Jahr1903
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 29.07.1903
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Mittwoch, den 29. Juli 1903 Nr. 173. 53. Jahrgang. Eövfestrftt? Infrvirrr leben Wochentag abends für den folgenden Lag und ^WM MM M MP M MM nehmen cuycr der Expedition auch die Austräger auf lostet durch die Austräger pro Quartal Mk. 1HL MM MM dein Lande entgegen, auch befördern die Anoonceu- durch die Post Mk 1,82 frei in's Hau«. MM Expeditionen solche zu Originalpreisen. fS- Hohenftein-Ernttthal. Gberlungwitz, Gersdorf. Lugan. Hermsdorf. Kernsdorf. Ämgenberg, Falken, Langenchursdorf, Meinsdorf, Rußdorf, Wüstenbrand, Grüna, Mittelbach, Ursprung, Erlbach. Kirchberg, Pleißa, Reichenbach, Callenberg, Tirschheim, Kuhschnappel, Grumbach, St. Egydien, Hüttengrund u. s. w A NDtsblcrtt für das Königliche Amtsgericht vnd den Stadtrat zu Hohenstein-Ernstthal. Mrgcnr crllor Genreirröe-Verwcrlturrgeir öcr: rrirrlrcgenöen Grrtfchcrfterr. Tagesgefchichte. Dentfche* Keich. Berlin, 27. Juli. Daß Minister v. Hammer stein jetzt, trotz der Schwierigkeiten in Schlesien, auf Urlaub gegangen ist, gilt hier als Vorläufer der De mission. Berlin. Die für die schlesischen Ueber- schwemmungSgebiete von der Regierung als erster Teilbetrag zur Verfügung gestellten 1,6 Milli onen sollen hauptsächlich verwendet werden: 1. Zer störte uud schwer beschädigte Gebäude auS dem Ueber- schwemmungSgebiete auf die Höhe zu verlegen; 2. die erforderlichen Deichfchlüsse ungesäumt vornehmen zu lassen und 3. durch Wiederaufrichtung zerstörter Brücken und Wehre und Wiederherstellung von Wegen die sofortige Wiederaufnahme der gewerblichen Tätig- teit zu ermöglichen. BuchttM, 25. Juli. Im katholischen Kranken- hause verlangten 180 wurmkranke Bergleute stürmisch ihre Entlassung, da sie nicht krank seien und ihre Familien nicht darben lassen wollten. Den Be- mühungen der herbeigerusenen KnappschastSoberarzteS ist eS gelungen, die erregten Leute zu beruhigen. In anderen Krankenhäusern haben sich ähnliche Vorgänge abgespielt. Berlin, 27. Juli. In dem britischen Südafrika macht sich unter den Buren und den Afrikandern eine recht scharfe Mißstimmung gegen die Deutschen bemerkbar. Dieselbe ist nach bestimmten Anzeichen auf die Rede zurückzuführen, welche der Gouverneur Oberst Leutwein am 31. März im Reichs- tage bei Beratung des Etats für Südafrika hielt. Er sagte, die Buren wären bei uns nicht immer als nütz- liche Ansiedler zu betrachten, arme Buren könnten wir nicht gebrauchen, da ste keine Handarbeit und kein Handwerk treiben. Der arme Bar zöge umher wie ein Zigeuner und ruiniere Wasser, Weide, Holzbestand und Jagd. Nur wohlhabende und seßhafte Buren wären uns willkommen. Wenn die Trckburen zur Ansässigmachung aufgefordert werden, verlassen sie das Schutzgebiet. Bon 27 eingewanderten Buren zeigten sich nur 5 als brauchbare Ansiedler. Im Süden des Schutzgebietes überwiegen die Buren schon jede andere Nationalität. Im Bezirke Schürpenz wohnten neben 88 Buren nur 2 Reichsdeutsche; von den letzteren habe einer eine Burentochter geheiratet. Deren Nach- kommen würden bald wenig Gesühl mehr haben für die Wohltaten, die ihnen das Mutterland erwiesen hat. Gerade die letzteren Aeußerungen haben die Buren stark verletzt, da man sie so auffaßt, als sollte die Heirat einer Burentochter durch einen Deutschen mit der Srheiratung einer eingeborenen Frau gleich gestellt werden. AuS dem Unwillen darüber ist es wohl auch zu erklären, daß in Asrikavderkreisen jetzt vor der Einwanderung nach Deutsch - Südwestafrika gewarnt wird, während bisher eine günstige Stimmung dafür bestand. Ein vorläufiges Ergebnis der Reichs tag Swahl vom 16. Juni ist im „Reichs an zeig er" nunmehr veröffentlicht worden. Der „ReichSanz." berechnet, daß im Vergleich zu 1898 abge- geben wurden 859510 (-j-288) konservative Stimmen, 269211 (—74431) freikonserv., 122195 (-s-11806) Stimmen für den Bund der Landwirte, 1269068 (-f- 297766) für Nationalliberale, gemäßigt Liberale und die Deutsche Partei, 230796 (-s- 35114) für die Freisinnige Vereinigung, 527741 (— 30573) für die Freisinnige Volkspartei, 102508 (— 6020) für die Deutsche Volkspartei, 1873415 (-s- 418276) für das Ceutrum, 347784 (-f- 103656 für die Polen, 244561 (— 39689) für die Antisemiten und Christ lichsozialen, 3011114 (-s- 904038) sür die Sozial demokraten, 129275 (— 11029) für den Bauern- bund, 6012 (— 2359) für tue Littaner, 94252 (— 10909) sür die Welfen, 14843 (— 596) für die Dänen, 89887 (— 17528) für die Elsässer, 30204 (-s- 2996 sür die Nationalsozialen, 261327 (s-164054) für die Wilden und Kandidaten mit unbestimmbarer Parteifarbe und endlich 11884 (— 1962) zersplitterte Stimmen. Im Ganzen wurden nach dem „ReichS anz." 9495587 giltige Stimmen, das heißt 1742894 mehr als vor 5 Jahren, abgegeben. Dazu kommen noch 11884 ungiltige Stimmen. Frankreich. Pari-, 27. Juli. Der nationalistischen „Liberlä" zufolge nimmt die Unzufriedenheit unter den Offizieren immer größere und bedrohlichere Ver hältnisse an. Schon wieder ständen zwei Demissionen höherer Offiziere bevor, die noch im rüstigen ManneS- alter wären. Der Oberstleutnant Wulliam vom 26. Infanterie-Regiment in Nancy sei bereits um seine Pensionierung eingekommen und der Oberst de Castel- vau, Befehlshaber deS 37. Infanterie-Regiments, se> entschlossen, das Gleiche zu tun. Kpaair«. Madrid, 27. Juli. Ja Abgeordnetenkceisen sind nach der „Schles. Ztg." Gerüchte über einen argen Finanzfkandal verbreitet, welcher die eigentliche Ursache deS Rücktritts des Kabinetts Silvela gewesen sein soll. Bei den Verhandlungen mit dem französischen Syndikat, welches die Geldmittel zum Flottenbauplan beschaffen und dafür mehrere Berg- werke und die Marinearsenale avkaufen sollte, hätten sich zwei Mitglieder der Regierung sehr bedeutende Provisionen ausbedungen gehabt. Dies wurde infolge der Schwierigkeiten beim Abschluß des Vertrages ruchbar, woraufhin Silvela, um weitere Skandale zu vermeiden, mit dem gesamten Kabinett zurücktrat. England. London, 27. Juli. Das „Sunday Spezial" veröffentlicht eine Unterredung mit einem führenden japanischen Staatsmanne in England, der die Ge rüchte über einen bevorstehenden Bruch mit Ruß land als völlig unbegründet bezeichnete und erklärte, Japan beabsichtige jedenfalls nicht einen Krieg heraufzubeschwören, obwohl eL völlig vorbereitet sei, nötigenfalls seine Interessen zu wahren. Eine Drah tung der „Times" auS Tokio besagt ebenfalls, daß für die in England veröffentlichten beunruhigenden Tele gramme über russische Kriegsrüstungev nicht die min deste Unterlage vorhanden sei. Rußlands Vorgehen verursache sicherlich zunehmende Entrüstung in Japan, aber Volk und Regierung blieben gelassen und be sonnen. — Wie das „Sunday Spezial" erfährt, ist in London eine mündliche Verständigung zwischen England und Frankreich erzielt worden, wonach keines dieser beiden Länder sich in einen Konflikt im fernen Osten hineinziehen lassen soll. Japan ist davon ver ständigt worden. London, 27. Juli. Die dem Auswärtigen Amte nahestehende Presse gibt der Hoffnung Ausdruck, daß die in Sachen des deutsch, kanadischen Zoll streit es eingeleiteten diplomatischen Berstän- digungSversuche zu einem günstigen Abschluß sühren möchten. „Wir hoffen", schreibt der „Daily Graphic", „daß die öffentliche Meinung hier sowohl wie in Deutschland nichts tun wird, um einen guten Aus gang zu durchqueren. Da Freiherr von Richthofen bereits angedeute» hat, daß Deutschland bereit ist, seinen bisherigen Standpunkt aufzugeben, wonach die Kolonien das Mutterland nicht besser behan deln dürsten, als die übrigen meistbegünstigten Län- der, so sollte es für England nicht schwer sein, seine bisherige Ansicht zu modifizieren, daß Deutschland den Kolonien zu deren eigenen Bedingungen Meistbe günstigung bewilligen müsse. Das Mutterland sollte in diesen Fragen einen mäßigen Einfluß ausüben." Tils MnWwWliiik von Ml. Die gesamte österreichisch-ungarische Presse er- örtert das Manöverunglück von Bilek. Das „N. W. T." schreibt: „15 Tote und unter diesen Umständen gewiß auch eine größere Zahl von Schwererkranktev, das gleicht dem Rapport nach einem größeren Schar mützel, das liest sich wir ein Gefechtsbericht. Man nennt die Manöver den Krieg im Frieden, das Er- eignis zu Bilek gibt dieser Bezeichnung einen bitteren Beigeschmack. Und nun werden gewiß die Beschwich tigungshofräte auftretev und vielleicht sogar an das Wort des jüngst verstorbenen Generals Brialmovt er innern, daß Kriege notwendig seien, w il sonst eine Hungersnot auSbrcchen würde, und dann kühlen Blutes deduzieren, daß die wichtigen Aufgaben des Heeres große Anforderungen stellen, Opfer fordern, und daß mit Sentimentalitäten eine wirklich waffen tüchtige Armee für den Ernstfall nicht geschaffen werden könne. Aber auch die Stimmen jener werden laut werden, die ein Vorkommnis gar so gern genera lisieren, in Angriffen und Beschuldigungen sich dann nicht genugtun können, und in dieser Beschäftigung, die wenig Mühe und noch weniger Ueberlegung fordert, den Ausdruck einer kühnen, freien Gesinnung erblicken. W:der die tönenden Worte der Entrüstung, noch die Methode der Besänftigung ist hier am Platze; die Bevölkerung will nur einS: vollste Klar- heil, rückhaltlose M-tteilung des Sachverhaltes, denn nur diese kann erzielen, was dringend nottut, die all gemeine Beruhigung. Die Bevölkerung will authen tisch wissen, ob das Ereignis zu Bilek die Folge un vorhergesehener Zufälle, ob es eine Katastrophe war, die nicht verhütet werden konnte. . . Gerade in diesen Tagen, da die Armee mit fast elementarer Wucht in den politischen Kampf gezerrt wird, zu einem Programmpunkte der Parteien geworden ist, wäre ja auch jede andere Taktik als die der unge- sch linkten Berichterstattung unpassend, und sie ent spräche auch nicht dem modernen Wesen einer jeden Heeresverwaltung. Wir haben ein Bolksheer; was irgend einem Soldaten widerfährt, empfindet ein jeder Bürger in der ganzen Monarchie, ist ein Ereignis für jede Familie. Die authentische Klarlegung der Katastropye zu Bilek ist allein geeignet, die Beklem mung zu beheben, mißverständliche Auffassungen oder gar böswillige Deutungen ersolgreich zu bekämpfen; sie allein kann die Zuversicht wecken, daß daS Ereig nis von Bilek keine Wiederholung erfahren werde. Das Interesse der Armee und das Interesse der Be- völkerung ist auch in diesem Falle das gleiche." — Die „N. Fr. Pc." sagt am Schluß eines Leitartikels über den Vorgang: „Die Kriegsverwaltung hat ihre Pflicht nur halb erfüllt, indem sie die begangenen Mißgriffe offen einbekannte, die ohnehin vor der scharfen Kontrolle ihrer Gegner im ungarischen Reichs tage kaum zu verheimlichen waren. Das Volk, welches ihr seine Kinder anvertraut, hat ein Recht, zu fordern, daß Anordnungen getroffen werden, damit iolche Verluste an Menschenleben mitten im Frieden nicht vorkommen können, daß vor allem die in Bilek begangenen Mißgriffe mit unnachsichtlichec Strenge an denjenigen geahndet werden, dir dafür verantwort lich sind. ES scheint, daß es an manchen Stellen der! Armee an der richtigen Schätzung des Wertes eines Menschenlebens sehr bedenklich fehlt. ES scheint, daß eS militärische Befehlshaber gibt, denen das Augen maß für die richtige Abschätzung der Distanz zwischen Zweck und Mittel abgeht, die sich nicht gegenwärtig halten, daß das Leben deS Soldaten der Verteidigung drs Vaterlandes gehört und daß eS auf Kosten diese großen und einzigen Zweckes der Armee geschieht, wenn daS Leben des Soldaten schon der Vorbereitung zu seinem hohen Berufe geopfert wird. Daß der mili- rärische Dienst rauh und streng sein muß, daß di Gewöhnung an das Ertragen von Anstrengungen und Strapazen mit zur militärischen Ausbildung gehört, versteht sich von selbst. Aber wer den Befehl führt, von dem muß gefordert werden, daß er den obersten Zweck nicht aus den Augen verliert und die Grenze einzuhalten wisse zwischen militärischer Erziehung und mutwilliger Hinopferung des Soldaten. Wer das nicht versteht oder hochmütig sich darüber hinwegsetzt, der taugt nicht zum Befehlshaber und muß unnach sichtlich entfernt werden. WMes SMiinW ii SchM-kiWI vom 28. Juli 1S03. Vorsitzender: Herr Assessor Neumann. Eine außergewöhnlich große Anzahl von Zu- Hörern, meist Bergarbeiter aus Gersdorf, waren zu dem heute zuerst verhandelten Falle erschienen da es sich um eine partei politische Sache handelte. Der in Gersdorf wohnhafte Bergarbeiter Ludwig Her- mann Hildebrandt stand uvter der Anklage, am 18. Mai dS. I, gelegentlich der Beerdigung eine- ihm befreundeten Bergarbeiters, ein äußeres Abzeichen, welche» nach allgemein verbreiteter Ansicht und der unzweifelhaften Absicht de- Angeklagten republikanische Gesinnungen und Tendenzen an den Tag legen sollte, nämlich einen Kranz mit einer zirka 80 cm langen roten Schleife, welche die Inschrift trug: „Gewidmet von Mitgliedern des Verbandes deutsher Berg- und Hüttenarbeiter" öffentlich vor dem Sarge hcrgetragen zu haben und sich somit ein Vergehen gegen die Ber- ordnung vom 14- Juli 1849 haben zu Schulden kom« men lassen. Der Angeklagte bestreitet entschieden die in der Klageschrift ihm zur Last gelegte Absicht gehabt zu haben, sondern erklärt, daß die rote Schleife nur ein Zeichen der Liebe hätte fein sollen, da ja die rote Farbe die Farbe der Liebe sei- Da» Gericht war je- doch anderer Ansicht und verurteilte den Angeklagten wegen Tragens von Abzeichen republikanischer Gesin nung zu 20 Mark Geldstrafe oder 5 Tagen Gefäng nis. H. erklärte, Berufung eivlegen zn wollen. 2) Der in Schönau v. Chemnitz wohnhafte, aus Schlesien gebürtige verheiratete Kutscher Ernst Karl Mann erscheint hierauf wegen tätlicher Beleidigung der Strumpfwirkersehefrau H. auS Hüttengrund auf der Anklagebank. Der Anklage lag folgender Tatbe stand zu Grunde. Als am Morgen deS 2. Juni d. IS. (3. Pfingstfeiertag) die StrumpfwirkerSeheleute H. einen gemeinsamen Morgenspaziergang unternommen hatten, trat in der Nähe des MiveralbadeS der An geklagte, der sich zur Z-it im Bad Hohenstein-Er. auf hielt, an die Ehefrau H. heran und belästigte sie durch unsittliche Anträge, faßte sie wiederholt um die Taille und ersuchte sie ferner noch den neben ihr her gehenden Ehemann laufen zu lassen und mit ihm einen einsamen Weg einzufchlagen. Als beide Eheleute dem Ange- klagten energisch entgegentraten und sich diese Belästig ungen verbaten, erging er sich auch noch in gemeinsten Redensarten. In der heutigen Verhandlung suchte M. die Sache nun wesentlich anders darzustellen, hatte aber wenig Glück damit. DaS Gericht verurteilte den Angeklagten, der bereits vorbestraft ist, zu einer Woche Gefängnis und zur Tragung der Kosten deS Ber- fahrens. In der dritten Verhandlung, in welcher sich der in Hohenstein-Ernstthal wohnhafte Holzhändler Her mann Emil Teumer wegen tätlicher Beleidigung der Ehefrau Louise Wilhelmine Jung zu verantworten hat, wird vom Vorsitzenden wegen Gefährdung der Sittlichkeit die Oeffentlichkeit ausgeschlossen. Nach ein stündiger Verhandlung, in welcher mehrere Zeugen vernommen werden mußten, verkündete der Vorsitzende nach vorhergegangener Wiederherstellung der Oeffeut- lichkeit daS Urteil, welches wegen Begehung unsittlicher Havdlungen auf 1 Monat Gefängnis lautet. Außer dem hat der Angeklagte die Kosten deS Verfahrens zu tragen. Sächsisches. Wettervoraussage .Nach den Feststellungen de» König!, meteorol. Institut- Lhemuitz) für Mittwoch r Regnerisch. Temp.: Normal. Wind: West. Barom.: Mittel. für Donnerstag r Regnerisch. Temp.: Normal. Wind: West. Barom.: Tief. Hoheufteiu-Erustthnl. 28. Juli 1903 — Wie im vorigen Jahre der Neustädter Frauen verein, so will nun auch der Altstädter einen „Koch- kursus" einrichten. Es ist dazu vom Landesverein sür Innere Mission Fräulein Kerker auS Karlsruhe zur Verfügung gestellt worden. Der Unterricht soll etwa am 5. August beginnen und in dem Versamm lungslokal des JangfrauenvereinS, Altmarkt 39, ab gehalten werden. Es werden zwei Unterrichtskurse neben einander hergehen, einer am Vormittag für olche Mädchen, die nicht den Tag über dem Brot erwerb nachgehen müssen (BürgerStöchter) und einer am Abend sür Fabrikarbeiterinnen u. A. Der Untcr- richtSkursuS dauert etwa 6 Wochen. Für den TageS- kursus sind von jeder Teilnehmerin 7 Mark zu ent richten, der Abendkursus kostet weniger. Die Bor- teherin deS FrauenvereinS hat vereitS soviel An- neldungen entgegengenommen, daß nicht alle Mädchen diesmal Berücksichtigung finden können. Es ist jedoch U erwarten, daß im kommenden Winter weitere Koch- urse hier stattfinden können. Den Angemeldeten und Angenommenen wird in dieser Sache noch eine Mit teilung deS FrauenvereinS oder der Kochlehrerin zu- ehen über die Stunde deS Unterrichts und über die Gegenstände, die sie mitbringen müssen. Hoffen wir, daß diese Einrichtung den beteiligten Kreisen und da mit der ganzen Gemeinde von Segen sei. — Am Sonntag früh unternahm unter sehr zahlreicher Beteiligung der hiesige Gesangvereiv „Sängerlust" eine Partie inS Vogtland. Besucht vurden die Städte Reichenbach, Mylau, Netzschkau, owie Jok.ta. Die Heimreise erfolgte noch am Sonn- ag Abend.
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