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Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 20.11.1903
- Erscheinungsdatum
- 1903-11-20
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841109282-190311208
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841109282-19031120
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841109282-19031120
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungHohenstein-Ernstthaler Tageblatt
- Jahr1903
- Monat1903-11
- Tag1903-11-20
- Monat1903-11
- Jahr1903
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 20.11.1903
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WHÄ-ErnMr WW «rfcheiut »eben Wochentag abends für den folgenden Lag und tostet durch die Austräger pro Quartal Mk. 1^. durch die Poft Mk 1,82 frei in'L Hau«, Anzeiger fü- Hohrustri« Grustthal, Gderlungwitz, Gersdorf, Luga«, Hermsdorf Krimsdorf, Huserale nehmen autzer der Expedition auch die Austräger aus dem Lande entgegen, auch befördern die Annoncen expeditionen solche zu Driginalpreifen Amgeabcrg, Falkm, Langenchursdorf, Meinsdorf, Rußdorf, Wüstenbrand, Grüna, Mittelbach, Ursprung, Erlbach Archberg, Pleißa, Reichenbach, Callenberg, Tirschheim, Kuhschnappel, Grumbach, St. Egydien, Hüttengrund u. s. W Tt frrtsblcrtt für das Königliche Amtsgericht an» de« Stadtrat ;« Hoheustei« - Ernstthal. Organ aller Genreirröe-Verrvalturrgerr öer: »inliegenden Ortschaften. Rr. 269. Freitag, den 20. November 1903. 53. Jahrgang. KSchstscher Landtag. Dresden, 17. November 1903. Die Zweite Kammer erledigte heute in Borbe- ratung das Dekret betr. den Personal- und BesoldungS- etat der LandeSbrandverficherungSanstalt für 1904/05, sowie das Dekret betr. einen Nachtrag zum Etat für 1902/03, die Deckung des Defizits der Intern. Kunst. auSstellung zu Dresden 1901 betr. Beide Dekrete wurden nach unerheblicher Debatte den Deputationen zur Borberatung überwiesen. In der Begründung zu dem Gesetzentwurf betr. das Verbot des Spielens in außersächsischen Lotterien sind noch folgende Ausführungen von besonderem Interesse: „So erklärlich auch die Abneigung weiter Kreise gegen das ausschließlich partikulären und fis kalischen Interessen dienende Spieloerbot sein mag, so ist es doch unter den zur Zeit obwaltenden Ber- hältnisfen nicht mehr angängig, zu gunsten solcher Er wägungen aus eine im Interesse unserer Landeslotterie als notwendig erkannte gesetzgeberische Maßregel zu verzichten. Die Entschließung wird dem sächsi chm Gesetzgeber übrigens wesentlich erleichtert durch die Tatsache, daß nicht der sächsische Staat eS ist, der da- mit beginnt, das wohlberechtigte eigene Interesse gegen die anderen dem Deutschen Reiche angehörenden Staatslotterien zu wahren; die zu ergreisende Maß regel soll zu nichts anderem als zur Abwehr gegen die in Geltung befindlichen, seiner Lotterie nachteiligen außersächsischen Lotterieschutzbestimmungen dienen und findet in der den gegenseitigen Rechtsverkehr der Staaten beherrschenden Retorsionsmaxime ihre volle Rechtfertigung. Hat der sächsische Gesetzgeber bisher daraus verzichtet, dieses RetorfionSrecht in vollem Um fange auszuüben, so verbietet die jetzige Sachlage die fernere Aufrechterhaltung einer solchen B-rzichtleistung. Nicht nur Preußen, sondern auch sämtliche an der Hessisch-Thüringischen StaatLlotterie beteiligte Staaten, nämlich die Großherzogtümer Hessen, Sachsen-Weimar, die Herzogtümer Sachsen-Meiningen, Sachsen-Alten- burg, Sachsen-Coburg und -Gotha, Anhalt, die Fürsten- tümer Schwarzburg-Rudolstadt und Schwarzburg. Sondershausen, Reuß ältere Linie, Schaumburg-Lippe, Lippe-Detmold, sowie das Großherzogtum Oldenburg, das der Hessisch-Thüringischen Staatslotterie die aus- schließliche Zulassung in seinem Staatsgebiete Vertrags gemäß eingeräumt hat, bedrohen das Spielen in aus- wärtigen Lotterien, also auch in der sächsischen Landes- lotterie, mit Geldstrafen von beträchtlicher Höhe, die gegebenenfalls gegen Spieler sächsischer Lotterielose mit rücksichtsloser Strenge verhängt werden. Lästiger aber und für die Interessen unserer Lotterie schädigen der als die Durchführung jener Strafbestimmungen ist die Konkurrenz, die von den Verwaltungen einzel- ner außersächsischer Staatslotterien, insbesondere von einer erst in neuerer Zeit begründeten, zum Teil in nicht einwandfreier Weise und mittels aufdringlichster Reklame gemacht wird. Einzelheiten über dieses Ver fahren sind in der Verhandlung des preußischen Ab- geordnetenhausrS vom 11. März 1903 mitgeteilt und vom Regierungsvertreter als „unerhörter Unfug" ge kennzeichnet worden Weit eher als alle theo- retischen Bedenken könnten nach Befinden gewisse praktische Erwägungen gegen die mehrfach erwähnte Bestimmung ins Feld geführt werden. Es ist nicht zu verkennen, daß die Durchführung des Spielver- boteS insofern auf Schwierigkeiten stößt, als es an ge- eigneten Mitteln zur Entdeckung und Ueberführung der Ueberlreter gebricht. Die fraglichen Geschäfte werden meist schriftlich unter dem Schutze des Brief- geheimnisseS abgeschlossen: eS wird deshalb vielleicht nur ein geringer Prozentsatz der Zuwiderhandlungs fälle, und auch dieser mehrfach durch die häufig aus unlauteren Beweggründen erfolgende Denunziation dritter Personen, zur Kenntnis der Behörde und dem nach zur Untersuchung und Aburteilung gelangen, während die Mehrzahl der Uebertreter, im Manzel geeigneter Mittel zur Entdeckung und Ueberführung, das verbotene Spiel in auswärtigen Lotterien straflos weiter betreiben wird. Außerdem ist zu beachten, daß durch die Einreihung des Spielens in auswärtigen Lotterien in die strafbaren Handlungen die strafrecht, liche Verfolgung des Vertriebes von Lofen solcher Lotterien in gewissem Sinne beeinträchtigt werden kann. Denn wenn diejenigen Personen, die in dem Strafverfahren gegen die Losverkäufer in erster Linie als Zeugen zu dienen geeignet sind, selbst durch Be stellung oder Annahme der verkauften Lose strafbar werden und deshalb ihr Spiel zu verheimlichen An» laß haben, so wird hierdurch die Entdeckung des ver botswidrigen Vertriebs jedenfalls nicht erleichtert; auch wird das Zeugnis der Spieler als das von mit schuldigen Personen als zuverlässiges und einwand freies Beweismittel ost nicht mehr verwendet werden können. Hier könnte lediglich Vie gesetzliche Privi- legierung des Denunziantentums, wie sie in den 88 10 u. 13 des Gesetzes vom 4. Dezember 1837 eingesührt worden ist, Abhilfe schaffen; indessen kann die Bei- behaltung und weitere Verwertung dieser, vom sitt- lichen Standpunkte überaus fragwürdig erscheinenden und mit modernen Rechtsanschauungen schlechterdings nicht zu vereinbarenden Ueberführungsmittels nicht ernstlich in Frage gezogen werden. Trotz dieser nicht zu verkennenden praktischen Schwierigkeiten hat die Staatsregierung von der Einführung des aus den sonstigen oben dargelegten wichtigen Gründen sich als notwendig erweisenden Spielocrbots in den Entwurf nicht absehen zu sollen geglaubt. Es darf hierbei noch darauf hingewiesen werden, daß daL Austreten erheb licher Mißstände zufolge des Bestehens gleichartiger Strafbestimmungen in Preußen und anderen Lotterie staaten nicht bekannt geworden ist, und daß überdies das voraussichtlich durch zahlreiche Auslassung der Tagespresse vermittelte schnelle Bekanntwerden der Einführung des Verbots deS Spielens in auswärtigen Lotterien zum mindesten bei dem gewissenhafteren Teile der Bevölkern g, der die Verletzung bestehender Strafgesetze sorgfältig vermeidet, nicht ohne merkbare Wirkung bleiben wird." Iss iialiMt MiOm in WM. London, 17.Nov. Der König und die Königin von Italien trafen in Windsor ein. Ueberall bereitete ihnen die Bevölkerung einen enthusiastischen Empfang. Der König und die Königin begrüßten die hohen Gäste aufs herzlichste und geleiteten sie nach Windsor- Castel. Windsor, 18. Nov. Abends fand zu Ehren der italienischen Majestäten in der St. GeorgS-Hall des Schlosses ein Festmahl statt, au welchem außer dem König, der Königin und den Mitgliedern der königlichen Familie, die Minister mit Ausnahme des durch Unpäßlichkeit verhinderten Premierministers Balfour, Chamberlain, das diplomatische Korps und andere Würdenträger teilnahmen. König Eduard toastete auf den König und die Königin von Italien, indem er daran er nnerte, daß gerade 48 Jahre seit dem Besuch des erlauchten Großvaters des Königs, Victor Emanuel II., am englischen Hose verflossen seien. Damals, setzte der König hinzu, befanden wir uns im Kriege, unsere Heere kämpften Seite an Seite. Heute befinden wir uns Gott sei Dank im Frieden. Das Ideal, welches unsere Länder verfolgen, ist, den Frieden aufrechtzuerhalten und auf dem Wege des Fortschritts und der Zivilisation zusammenzuarbeiten. Der König gedachte sodann säncs herzlichen Empfanges in Rom und setzte hinzu, er sei überzeugt, sein Volk werde den italienischen Majestäten bei dem Besuch in London herzliche Gefühle der Freundschaft zum Ausdruck bringen. — König Victor Emanuel erwiderte mit einem Toast auf den König und die Königin von England, in welchem er sagte, daß stets wachsende Gesühle der Sympathie und Freundschaft England und Italien verbinden, sie bildeten für sein Volk eine Ueberlkserung und für seine Regierung bedeutungsvolle Faktoren bei ihrer Politik, welche gleich der Politik Englands eine Politik des Friedens und der Civilisation sei. * Hl Hl Windsor, 18. Nov. Ein Vertreter des Reuter- schen Bureaus hatte heute eine Unterredung mit dem italienischen Minister des Aeußeren, Tittow, in deren Verlauf der Minister sagte: Ich kann nur wieder holen, daß die italienische Politik eine Politik des Friedens ist. Ihre Grundlage ist die Aufrechterhaltung des Dreibundes, welcher durchaus friedlicher Natur ist. Es ist in Deutschland und Oesterreich-Ungarn wohl bekannt, daß unsere Erklärungen in dieser Beziehung durchaus ohne jeden Vorbehali oder jeden Gedanken an solchen abgegeben worden sind, und daß das italienische Kabinett über alle politischen Fragen so wohl der auswärtigen wie der inneren Angelegenheiten völlig einig ist. Die beiden mit uns verbündeten Mächte vertrauen auf unsere Mitarbeit, die noch mehr an Kraft gewinnen wird durch die neuen Handels- vertrüge, welche unsere wechselseitigen berechtigten Interessen befriedigen werden. Wir werden unser Möglichstes tun, um die Wiederherstellung herzlicher Beziehungen zu Frankreich weiter zu entwickeln und zu befestigen. WaS England betrifft, was könnte ich den warmen und aufrichtigen Aeußeruugen der Zu- neigung und Freundschaft noch hinzufügen, welche die italienische P esse kundgetan hat? König Victor Emanuel befindet sich hier als erhabener Dolmetscher dieser Gesühle. Die jüngste Rede des Premierministers Bal'vur über die Lage in Mazedonien gibt in großen Zügen auch unsere Anschauungen wieder. In der Mittelmeer frage wie in Afrika verfolgen wir eine Politik, welche mit derjenigen Englands völlig im Einklang steht. Englands Uordringen 'xM Krach Tibet. .M Die Engländer gelüstet es wieder einmal, in dem Himalaya-Reich Tibet festen Fuß zu fassen und io die Russen, die sich gleichfalls seit langer Zeit eifrig um die Gunst des Dalai-Lama bemühen, zu überholen. Diese und die Engländer selbst haben es bisher auf friedlichem Wege — vergeblich — ver sucht, die verschlagenen Mongolen in Abhängigkeit von sich zu bringen und das Land politisch und kom merziell auszunutzen, jetzt heißt eS, Albion sei die Ge duld gerissen und es wolle nun mit Gewalt nehmen, was man ihm freiwillig nicht gibt. Man berichtet unL: London, 16. Nov. Das „Reutersche Bureau" erfährt, ein wichtiger Vormarsch der englischen Tibet- Exp.'dition unter Oberst Nounghusband stehe unmit telbar bevor, das Chumbi - Tal zwischen Sikkim und Bhutan solle besetzt und ein Vormarsch nach Gjangtse, ungefähr 150 Meilen von der Hauptstadt Lhassa, un ternommen werden. Das genannte Bureau meldet weiter, infolge der letzten Nachrichten aus Lhassa, nach welchen eine friedliche Lösung unwahrscheinlich sei, habe Oberst Aounghusband vor kurzem in Simla mit dem Bizekönig konferiert. Die Regierung von Lhassa verteile große Mengen von Gewehren und fordere die Bevölkerung auf, sich zum Kriege vorzubereiten. Die Tibetaner rechneten auch auf Unterstützung durch ihre Verbündeten von Nepal, die Regierung von Nepal habe aber die Tibetaner vor geheimen Abmachungen mit Rußland gewarnt und weigere sich, Tibet im Falle des Ausbruchs von Feindseligkeiten mit Eng land zu unterstützen. In Petersburg, wo man den Verlauf der eng lischen Expedition natürlich mit größter Aufmersam- keit verfolgt, faßt man, wie der „Köln. Ztg." ge schrieben wird, die Lage so auf, daß eS sich bei der Expedition im wesentlichen darum handele, gewisse noch nicht entschiedene Grenzfragen zwischen der eng lisch-indischen und der tibetanischen Regierung zu regeln und vielleicht auch von Tibet gewisse Handels- Vergünstigungen zu erreichen. Die Handeitbezieh- ungen zwischen Tibet und Indien lasten noch viel zu wünschen übrig. Dir tibetanische Regierung hat Eng- land, ebenso wie sie dies wiederholt Rußland gegen über getan Hot, Versprechungen für die Hebung der englisch-indischen und tibetanischen Handelsbeziehungen gemacht, sie meist aber nur zu bald wieder vergessen oder sie nur scheinbar bewilligt, indem sie die ge- machten Konzessionen auf andere Weise illusorisch zu machen verstand. Jetzt verlangt Lord Curzon mit dem nötigen militärischen Nachdruck die Grenzregu lierung zwischen Indien, besonders dem Bezirk Sikkim, und Tibet und die Erfüllung der zur Hebung des gegenseitigen Handels von der tibetanischen Regierung gemachten Zusicherungen. Zu diesem Zwecke sei, wie ein russischer Gewährsmann mitteilt, zur Zeit in Kramba eine gemischte Kommission aus englisch-in dischen, chinesischen und tibetanischen Beamten zusam? mengetreten. Die Engländer hätten übrigens zu ihrer Bedeckung „nur" zwei Bataillone Pioniere und eine Sappeurkompagnie bei sich, und diese aus tech nischen Truppen bestehende Begleitmannschaft auch in der Hauptsache nur, weil die Wege in jenen Gebieten äußerst schlecht seien und einer gründlichen Besserung bedürsten, wie das auch aus dem Umstaude hervor gehe, daß im Hinterlande von Sikkim zwei Bataillone Pioniere und ein Jnfanterie-Regiment mit WegeauS« beflerungSarbeiten beschäftigt seien. Daß e- England oder der englisch - indischen Regierung gelingen sollte, in das Land des Dalai-Lama einzudringen, sich dort festzusetzen und dauernde Handelsbeziehungen zu er öffnen, daran glaubt man in Petersburg um so weniger, als bisher alle Bemühungen Rußlands, nach dieser Richtung hin mehr oder weniger festen Fuß in Tibet zu fassen, vollständig mißglückt sind. Gin Norstotz Japans. Je ohnmächtiger sich die Japaner dem beharr lichen Vordringen Rußlands gegenüber fühlen, desto energischer treten sie in Korea aus, wo sie freilich be- onderen Widerstand nicht zu befürchten brauchen. Wie jetzt der Kölnischen Zeitung aus Söul berichtet wird, fordert der dortige japanische Gesandte, daß in folge eines zufälligen Zusammenstoßes zwischen Kore anern und einigen Japanern dem Chef der Polizei und der Gendarmerie Verweise erteilt werden, und daß sie wegen Beleidigung einer japanischen Unter tanen bei der Gesandtschaft Entschuldigungen Vor bringen sollen. Die Teilnehmer an der Straßenschlägerei seien streng zu bestrafen, und dem Befehlshaber der beteiligten Soldaten sei ein scharfer Verweis zu er teilen. Falls sich ähnliches in den Hauptstraßen Söuls wiederholen sollte, droht der Gesandte, dem koreanischen Polizeiposten Japaner zu Hülfe zu senden. Die Kosten für die Behandlung der verwundeten Japaner habe die koreanische Regierung zu tragen, die auch für den japanischen Untertanen bei ähnlichen Gelegenheiten zu gefügten Schaden aufzukommen habe. Die Nordamerikaner in Panama. Die Nordamerikaner etablieren sich in der neuen Republik Panama, dem künftigen Kanalgebiet, mit all der Schnelligkeit und rücksichtslosen Zielsicherheit, wie sie den modernen Geschäftsleuten jenseits des Ozeans eigen ist. Um die Einsprüche leS bisher rechtmäßigen Besitzers, des Staates Kolumbien, scheren sie sich da bei keinen Augenblick. Wie uns au» Neuyork telegra phiert wird, ist dort bereits der Dampfer „City of Washington" mit einer Kommission, die über den Kanalvertrag verhandeln soll, von Panama einge troffen. Die Vertreter der neuen Republik haben unterdessen jede» Versuch zur Wiedervereinigung mit Kolumbien abgelehnt. Em Telegramm meldet uns: Colon, 17. Non. An Bord deS amerikanischen Depeschenbootes „Mayflower" hielten die Vertreter P mamas eine Konferenz ab und beschlossen, eine Wiedervereinigung mit Kolumbien abzulehnen. Sie erklärten der kolumbischen FriedenSkommission, daß die Versicherungen über Zugeständnisse Kolumbiens und einer erneuten Erwägung des Kanalvertrages zu spät kämen. Die kolumbischen Vertreter kehren heute nach mittag nach Savanilla zurück. Die angekündigte Geneigtheit Frankreichs, die neue Republik seinerseits anzuerkennen, hat sich bereits in einem vorbereitenden Schritte geäußert. ES wird uns darüber telegraphiert: Washington, 17. Nov. Der französische Bot- schaster Jusferand übersandte dem Vertreter der neuen Panamarepublik Buvau-Baulla eine Note, die ihn amtlich als Bevollmächtigten anerkennt. Bunau- Barilla wird demnächst in dr sranzöstschen Botschaft empfangen werden. Washington, 18. Novbr. Der Vertrag zwi schen SlaatSsekrelär Hay und dem Gesandten Pana mas, Bunauvarilla, betreffend die Erbauung deS Pa nama-Kanals ist heute abend unterzeichnet worden. Washington, 18. Nov. Die zum Abschluß des Kanalvertrags entsandte Kommission ist von New - Aork hier eingetroffen. Die Ratifikation deS zwischen Hay und Bunauvarilla vereinbarten Vertrages wird binnen 2 Tagen erwartet. Der Betrag ist weit einfacher wie der Hay - Hunan - Vertrag, obwohl er dieselben Grundzüge versolgt wie dieser. Die Ber einigten Staaten erhalten in dem Bertrag absolute Souveränität ü'er den Kanalstreifen.
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