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Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 29.11.1903
- Erscheinungsdatum
- 1903-11-29
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841109282-190311293
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841109282-19031129
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841109282-19031129
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungHohenstein-Ernstthaler Tageblatt
- Jahr1903
- Monat1903-11
- Tag1903-11-29
- Monat1903-11
- Jahr1903
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 29.11.1903
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WeM- EmMr MlÄ Anzeiger Hohenstein Gr astttzal. Gberinngwitz, Gersdorf, Lugau, Hermsdorf, Kernsdors, . „ , Grschrmt ^eden Wochentag abends für den folgenden Tag vvd lostet durch die Austräger pro Quartal Mk. 1,^ durch die Post DA !.8L frei m'S Haus Knserare aeymer, c.ußer der Expedition auch die Au-träger auf dem Lande entgegen, auch befördern die Annonce». Expeditione!, solche zu r^riginalpreisew ÄMgeab-rg, Falken, Langenchmsdors, Meinsdorf, Rußdorf, Wüstenbrand, Grüna, Mttelbach, Ursprung, Erlbach Kirchberg, Pleißa, Neichenbach, Callenberg, Tirschheim, Kuhschnappel, Grumbach, St. Egydien, Hüttengrund u. s. w für das Königliche Amtsgericht «ud den Stadtrat ;» Hohenstein - vruftthal. Organ aller Geinenröe-Verrvaltungen der uinliegenben Ortschaften. Nr. 277. Sonntag, den 29. November 1903. 53. Jahrgang. St- Die Gemeindeattlagen p r iv. Termin d. I. sind nunmehr bis spätestens zum 30. November d. I. bei Vermeidung der zwangsweisen Beitreibung an unsere Stadtsteuereinnahme abzusühren. Stadtrat Hohenstein-Ernstthal, den 21. November 1903. Fd--. Polster, Bürgermeister. Wir bringen hiermit die Bezahlung des Schulgeldes und Aortbildnugsschulgeldes aus die Mouate Oktober bis mit Dezember lsdn. Js. nochmals in Erinnerung mit dem Bemerken, daß das bezeichnete Schulgeld nunmehr längstens bis bis zum 7. Dezember er. an unsere Stadtsteuereinnahme abzustihren ist. Kür alle «ach Ablauf dieses Termins verbleibenden Rückstände wird die zwangsweise Einziehung angeordnet werde« Stadtrat Hohenstein-Ernstthal, am 24. November 1903. Ur. Polster, Bürgermeister. Die Sparkasse zu Hohenstein-Ernstthal ist Sonnabend, den 5 Dezember 1993 wegen Reinigung der Geschäftsräume geschlossen. Hohensteiu-Ernstthal, am 27. November 1903. Der Stadtrat. vi. Polster, Bürgermeister. W. Dekarmtmachrmg. Der am 1S. November 1903 lällige IV. Termin Gemetndeanlage« ist spätestens bis zum 30, November 1903 an die hiesige Gemeindekasse bei Vermeidung der nach Ablauf dieser Frist vorzunehmenden Zwangsmitteln abzuführen. Gersdorf, am 14. November 1993. Der Gemeindevorstand. Göhler. 1300 Mark Stiftungsgelder sind zum 1. Januar 1904 zu 4 Pcoz. miindelsicher auszuleiheu. Anerb. bald erwünscht. Ortsarmenverband zu Gersdorf. Göhler, Gemeinde vorstand. AUgem. Ortskrankenkasse Oersdorf. QsnsrsI vsi-ssm mIunZ TieuSt-g, den 1. Dezbr. 1S03, abends 8 Uhr im „Gasthof znm grünen Thal." Tagesordnung: 1) Nochmalige Beschlußfassung über einige Paragraphen des neuen Kossenstotuts. 2) Anträge. ES ladet hiermit zu einem recht zahlreichen Erscheinen freundlichst -in Der Vorstand. H. Kretschmar, Vorst Bekanntmachung. Mittwoch den 2. Dezember Einnahme ds 4. Termins Gemeindeanlagen in der Gemeinde- expeditiou, außerdem von Vormittags 9 bis Mittags 1 Uhr in Röders Restauration. Hermsdorf, den 27. November 1903. Der Gemeindevorstand. Müller. Gemeindesparkasse Grüna k. Elch Einlagen-Zinsfutz r L/, «/« Geschäftszeit: Werktag- 8-12 u. 2-8 Uhr Fernsprecher Amt Siegmar Nr. 60. — Bis mit 4. des Monats bewirkte Einlagen werden für den laufenden Monat voll verzinst. (Garantie der Gemeinde.) expediert täglich von 8—12 Uhr vormittags und 2—6 Uhr nachmittags. WM" Einlagen werden mit Ä */, "/« — die bis zum 3. des Monats geleisteten noch für den vollen Monat verzinst. WM- Das heutige Blatt umsaßt 18 Seiten. "MW I Im Dezember Von August Schöpf. (Nachdruck verboten). Im Dezember wird die Stimmung völlig vom Weihnachtsfeste beherrscht. Es ist eine Zeit geschäft igen Getriebes,- die Großen haben zu schaffen und zu wirken, die Kleinen leben und weben im Feste und in den Freuden, die eS ihnen bringen soll. Kaum beachten wir daS Wetter, und wenn dies geschieht, so ist's auch nur in Beziehung zum Weihnachtsfeste. Wir sind mißmutig, w-nnS nicht recht kalt werden will, der Schnee nicht liegen bleibt, denn zum WeihnachtS feste muß Schnee aus den Spaßen liegen, der Weih- nachtstannenboum muß mit einer Schneeschicht überdacht sein, denn wennS weiße Weihnachten gibt, gibt's auch grüne Ostern, wie der Bo'.ksmund sagt, ohne daß diese WntergelehrsamkUt irgendwelche wissenschaftlich oder durch die Erfahrung begründet- B-deutung hätte. Der Landmann beachtet nur wenig daS Wetter; er freut sich zwar des ShneeL, aber auch jeder andern Feuchtigkeit, die den Boden tränkt, nur werden zu starke Fröste gefürchtet, die auch selten eintreten. Der alte Bauernspruch : „Die Lutzen macht den Tag stutzen" hae eine Wrlterbedeutung auch nicht und heißt nichts anderes, als daß der St. Lucio, d. i. der 13. Dezember gleichsam den Tag stutzig mache, der bis dahin bergab laufende Tag scheint stille zu stehen ,ur d seinen Lauf zurückzunehmen. Die altdeutschen Namen d-S Monats nehmen denn auch zumeist nicht, wie bei den anderen Monaten Bezug au das Wetter,sondern auf die fest liche Zeit. Karl der Große nannte ihn den heiligen Monat; später erhielt er die Bezeichnung Christmonat. Daneben finden sich die Namen Julmond, nach dem oltgermanischen Julsest, fermr Letztmonat,Wintermonat, oder angelsächsisch: Mittw ntermonat, AdoentSmooat nach der AdventSzeit, aus die unten noch zurückgekommen werden soll. Auch Windelmonot wird er genannt, waS so viel heißt, wie Monat der Wende, das ist der Sonnenwende. DaS Fest der Wintersonnenwende wurde schon bei den heidnischen Germanen in fest lichster Weise begangen; es begann an unserem heiligen Abend und dauerte bis zum 6. Januar. Aber schon vor diesem Feste der zwölf Nächte beging man aller hand Vorfeiern, und manche alten Gebräuche, die an verschiedenen Tagen deS Dezembers noch heute in verschiedenen Gegenden im Schwange sind, geben da von Zeugnis. Am Barbara-Tage, dem 4. Dezember, werden Barbara-Zweige gepflanzt; der Nikolaustag, der 6. Dezember, wird heute noch in vielen Gegenden nicht minder festlich begangen wie da- Weihnacht fest, und man könnte Bücher schreiben über die zahlreichen, oft sehr sinnigen Gebräuche, die da und dort in dies r Zeit ausgeübt werden. Auch die Völker des Altertums begingen um diese Zeit ähnliche Feste wie wir. Die Römer weihten den zehnten Monat ihrer Iah: esrechnung — daher der Name Dezember, was der zehnte heißt — dem Saturnus und feierten am 17. desselben die Sa- turnalien, denen die Faunalien und Konsunalicn voran- gingen und die Lareatinalicn folgten. Die Juden feierten und feiern noch heute in dieser Zeit ihr Chanukafest, bei dem fröhliche Spiele gespielt werden, und mau Lichter anzündet, was ein charakteristische- Moment aller dieser verschiedenen Feste zur Zeit der Wintersonnenwende ist. So haben sich die Menschen von jeher einen von der Natur recht wenig bevorzugten Monat zu verschönen gesucht. Die Witterung ist so ungemütlich wie möglich; eS wechseln naßkalte mit kalten Tagen, dem Regen folgt Schnee, der selten noch liegen bleibt, an manchen Tagen scheint eS überhaupt nicht hell werden zu wollen. Aber in den Herzen der Menschen ist es licht und hell; die Liebe brennt darin wie ein heiliges Feuer, man denkt und sinnt nur darüber, anderen Freuden zu bereiten. Freilich wird in unserer modernen Zeit die Vor- Weinachtsfreude der Festbercitung allzu sehr von geschäht, lichen Interessen in Anspruch genommen. In früheren Zeiten war da- anders. Da gab eS gleich wie die Fastenzeit vor dem Osterfeste auch eine Vorbereitung-zcit für die Weihnachtsfeier, die sogenannte Adventszeit, — was soviel heißt wie Zeit der Ankunft, — welche bei der griechisch-katholischen Kirche vierzig Tage dauert, bei der l ateinischen aber nur vier Sonntage vor Weihnachten um faßt, deren erster zugleich Anfang des Kirchenjahres ist In der katholischen Kirche sind übrigen- heute noch in der AdventSzeit laute Lustbarkeiten sowie auch Trauungen »erboten, in früheren Jahrhunderten war diese Zeit auch mit Fasten und Kasteiungen verknüpft, was dann aber nach und nach abkam, wie denn auch jene auS heidnische, Zeit stammenden Lustbarkeiten am Nikolaustage sich überall trotz der Adventszeit erhalten haben. Das Aepsel- und Nüsfewersen an diesem Tage kommt schon im ger manischen Altertum vor und gehörte speziell zum Kultus der Göttin Tanfana, der Bewohnerin des Walde-, die man auch durch Verehren von Zweigen, die man dem Walve entnahm feierte. Und wie diese Göttin in Heid- nischer Zeit den Kmdern Aepsel und Nüsse warf, so später der heilige Nikolaus und in unseren Tagen der Weihnachtsmann. Viele Gebräuche des Nikolaustage- sind auf daS Weihnachtssest übergegangen, viele Eigen schaften de- heiligen Nikolaus werden dem Christkinde und dem Weihnachismann zugeschrieben. In vielen Ge genden ziehen oder zogen der heilige Nikolaus und da- Chnstkmdchcn zu P'crde herum, und die Kinder legten deshalb oder legen noch vor dem Zubettegehen ein Bündel Heu und etwas Hafer vor die Schlafstubenlür und singen vazu ein Liedchen: „Christkindchen, (oder: Nikolaus) komm' in unler Haus, schütt' die große Tasche aus; jag' oen Schimmel an den Tisch, daß er Heu und Hafte ft ißt " Was der Dezember in kulinarischer Beziehung b«- deutet, weiß alle Welt. Auch in dieser Hinsicht beherrscht hu das WeihnachtSiest. Nirgends und niemals in der Welt find fröhliche Feste gefeiert worden, ohne festliche Essen herzurichten. Beim Weihnachtsfeste ist es nicht so im besonderen der Festdraten als die mancherlei Speisen und Näschereien, welche den Festgebräuchen entstammen. Man bäckt Weihnachtsstollen, welche die Form eine- in Windeln liegenden Ende« nachahmen sollen. Pfefferkuchen, Marzipan, die erwähnten Aepsel und Nüsse vervoll ständigen das Menu der Weihnachtsnmchereien. Am Heiligen Abend selbst aber speist nun Nch»! öße urd Karpfen-, die letzteren aber müssen Rogen haben Dieser sowie der Mohn der Mohnklößs entsprechen altheidnischen Gebräuchen. Die Kugelsorm dieser Speisen wie auch »er Aepsel und der Nüsse sollen die Sonne darstellen, ocren Wiedergeburt sich in den zwölf Nächten vollzieht. Im übrigen und allgemeinen steht der Dezember, was »ie Tafeltreudcn aubetnfft, >m Zeichen reichlicher Fülle, wie der Novemkec schon. Zu dem zahlreichen Zucht- gefliigel kommen noch Vie nicht allzuteuren Schneehühner. aß man sich bei allen diesen Tafelsreuven nicht ven Magen verderbe, ist eine der weseutlichsten Sorgen, sie wir in hygienischer Hinficht haben müssen, dann auch, saß wir rmS an den Näschereien nickt die Zähne ruinieren, was bei den WeihnachtSsüßigkriten leicht der Fall ist, da sich der Pfefferkuchen und der Marzipan an der Glasur tesisetzen und diese leicht ruinieren. Daß auch Erkältungen in diesem Monat stark grassieren, ist leicht erklärlich. Beim Einkauf der Weih nachtsgeschenke sieht man in den Läden, >m Paletot ein- gehülli, und erhitzt ,sich. Die Feuchtigkeit der Ucher- kleidung überträgt sich dabei auf den Körper, unv sobald wir dann ins Freie kommen, ist die Erkaltung schnell da. Also größte Vorsicht ist geboten, damit das Freudenfest nicht durch Sarge i nd Krankheit gestört werde. Ja der Geschichte spielt der Dezember insbesondere ,n Frankre ch und Rußland cine Rolle. Da Napmcon l. sich au einem 2. Dezrmbcr im Jagrc 1804 als Kaiser der Frinzoscn krönen und in der Notre-Dame Kirche von Papst Piu- VN salben ließ, ein Jahr später am selben Tage aber seinen großen Sieg über die Russen und O-sterreich-r errang, so glaubte sein Neffe, Na poleon HI., diesen Tag dazu auserseheo zu müssen, 'eine verschiedenen Staatsstreiche an demselben auSzu- führen. Am 2 Dezember 1851 sprengte er die Na tionalversammlung und machte sich zum Präsiventen; ein Jahr später ließ er sich zum Kaiser erwählen. Und daher nennt man in Frankreich die Anhänger Napo leon- die Dezember-Männer oder Dezembristen. Ur sprünglich freilich wurden nur die Getreuen Napoleon- >o genannt, welche ihn bei dem Staatsstreich unter stützten. Bon den mannigfachen Gedenktagen, die uns der Dezember de- laufenden Jahre- bringt, ist vor allem der hundertjährige Todestag des Dichter, Herder zu ermähnen, der am 18 Dezember 1803 m Weimar starb. Allgemein gefeiert wird auch der hundert- jährige Geburtstag de- französischen Komponisten Hek- tor Berlioz werden, »er auf den 11. Dezember fällt, war doch Berlioz der Begründer der modernen Musik. Siu bekannter deutscher Uoterhaltunglschriftsteller Gustav von Strueusee, der unter dem Namen Gustav von See zahlreiche Romane schrieb, erblickte am 13. Dezember 1803 da- Licht der W-lt. drei Tage später Robert Stephenson, »er berühmte Ingenieur. Und endlich,st am 14. Dezember der vierhundertjährige Geburtstag des berühmten Astrologen Nostradamus zu erwähnen-
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