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Erzgebirgischer Volksfreund : 15.05.1943
- Erscheinungsdatum
- 1943-05-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-194305156
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19430515
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19430515
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungErzgebirgischer Volksfreund
- Jahr1943
- Monat1943-05
- Tag1943-05-15
- Monat1943-05
- Jahr1943
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 15.05.1943
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KMMK NWW «r. 112 Sonnabend So«utag, de» 15./16. Mal 1943^ Mtd SchrvarAeWbekgOP Tageblatt I «»»lagr«.». ««» Sachsen Sahrg. v« Sowjetische Krastegruppe am Kuban Vernichtet. Der Feind verlor wieder 30 Flugzeuge bei Lerrorangriffe«. Lonker vor Bone versenkt. Der Mittelmeerwall, Europas Südfront Ä MM DK Afrtkakämpfer Generalmajor Willibald Borrowietz (links) und Hpt. Hans-GüNther Stötten wurden mit dem Eichenlaub ausge zeichnet. Scherl-Bilderd.-M. Generaloberst von Arnim, der die deu stalienischen Truppen in Nordafrika b< ligte. PK-Kriegsber. Mullin ( ' '.Wg Linkst Zwischen Ruinen am Wolchow. Pk-Kriegsd^ Schmidt-Scheede-r LPBg^Sch- SiDB. Au» dem Führerhauptquartier, 13. Mai. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Am K«ba«brückenkopf durchbrache« Grenadiere bei einem örtlichen Angriff-Unternehmen mehrere Stellungen der Sowjet» und vernichteten dabei ein« feindliche Kräfte- gruvpe. Schwere Artillerie des Heere» setzte südlich des Ladogasee» und vor Leningrad die wirkungsvolle Bekämpfung von Bahn» «nd Industrieanlage« sott. Das Hafengebiet von Bone wurde in der vergangenen Nacht von deutschen Kampfflugzeugen angegriffen. Dabei wurden ein Tanker versenkt «nd ein Handelsschiff mittlerer Gröhe durch Bombentreffer beschLdigt. Feindliche Fliegerverbände stießen am gestrigen Tage in die besetzten Westgeblete «nd zur norddeutsche« Küste vor. Durch Bombenwürfe auf die Stadt kiel «nd einig« belgische Orte, darunter die Stadt Antwerpen, hatte die Bevölke rung Verluste. Bei diese« Angriffe« wnrde« 3 0 fei ad- licheFl»gze«gever«ichtet, ««ter de«ea sich 14 vier, motorige USA -Bomber befände«. Siebe« deutsche Jagdflug zeuge ginge« verlöre«. Sicher««gsstreitkrSste der Kriegsmarine versenkte« i« der Nacht zum 14. Mai vor der niederländische« Küste bei el«em Gefecht mit feindlichen Seestreitkräften ein britisches Schnellboot «nd schoflen zwei weitere 4a Brand. Eigene Berluste traten dabei nicht ein. i Bewegung gesetzt werden, so steht alles zu seinem Empfang bereit. Diese europäische Südfront ist nicht — wie Strategen am grünen Tisch in London sich einmal auszudrücken beliebten — der weiche Unterleib der Achse, den aufzureißen es keiner großen Anstrengung bedarf. Wie die Kundgebungen in Italien zum Fall von Tunis zeigen, ist der fanatische Wille des um sein Lebensrecht ringenden italienischen Volkes nur noch härter geworden. Neben der italienischen Millionen- armee aber stehen an der Südfront die Trup pen der deutschen Wehrmacht. Sie werden jedenZollitalienischenBodensgenausover- teidigen, wie den ihrer eigenen Heimat. Die auf den Schlachtfeldern Afrikas und des Ostens erprobte deutsch-italienische Waffenbrüderschaft wird in ihre letzte und höchste Bewährung treten, wo immer der Feind die Südfront angreift. Praktisch kann sich dies umso eher auswivken, als durch den vorläufigen Abschluß der Kämpfe in Nordafvika eine sehr beachtliche Zusammenballung d«r Achsenstrektkräfte im Mittelmeerraum möglich geworden ist. Dies gilt vor allem für den Lu st und Seekrieg. Die zur Sicherung des Nachschubs nach Libyen und Tunis eingesetzt gewesenen Lust- und Seestreit- kräfte der Achse werden nunmehr für andere Ausgaben frei. Welcher Natur diese sind, braucht hier nicht angedeutet zu werden. Es mag der Hinweis genügen, daß das Mittelmeer nach wie vor ein Niemandsland ist. Die Gefahr, es zu über queren, ist für den Feind nicht geringer geworden. Die An nahme, daß durch den Fall von Tunis der Seeweg durchs Mittelmeer nach Aegypten und dem Nahen Osten freigeworden wäre, ist eine Täuschung, die daran vor- beisieht, daß die gesamte Nordküste des Mittelmeeres in der Hand der Achse ist. Die Lage am Aermelkanal zeigt, daß ein Durchgangsmeer nur dann ungehindert benutzt werden kann, wenn beide Anrainer dies gestatten. Der wichtigste Anrainer des Mittelmeeves ist nach wie vor die Achse. Sie ist es, die die Mehrzahl der Lust- und Seestützpunkte dort in der Hand hält. Daß dies« Problematik dem Gegner vertraut ist und daß auch der Fall von Tunis daran nichts Wesentliches ändert, zeigt die neuerliche Reise Ehurchills nach Washington, Wenn Roosevelt und Ehurchill sich in Easablanca darüber einig gewesen wären, was nach dem von ihnen damals als viel früher angenommenen Fall von Tunis hätte geschehen sollen, so brauchte der britische Premierminister nicht jetzt zum fünften Mal zu Roosevelt zu reisen. Man kann im Gegenteil annehmen, daß die Erfahrungen, die die Achsen gegner im Tunisfeldzug machten, diese ursprüng lich für viel später geplante neuerliche Aussprache schon jetzt herbeigeführt haben. Dafür spricht das starke militärische Gefolge, das Churchill begleitet. Tunis war der erste Feldzug, in dem die Engländer Gelegenheit hatten, die militärischen Qualitäten ihrer amerikanischen Verbündeten aus direkter Anschauung kennenzulernen. Erst in Tunis haben die Briten herausfindvn können, ob und inwieweit die amerikanischen Streitkräfte, ihre Führung, ihre Menschen und ihr Material überhaupt für eine Invasion in Euvova geeignet sind. Den Schlüssen, zu denen die britische Kriegführung gelangt ist, braucht hier nicht vovgegviffen zu werden. Die gedämpften Kommentare der britischen Presse zu Tunis lassen darauf schließen, daß es in England genügend Leute gibt, die erkennen, daß di» eigentlichen Schwierigkeiten über ¬ haupterstbeginnen. Auch ist es auffällig, daß Churchill die britischen Militärbefehlshaber in Indien zu den Bespre chungen in Washington hinzuzieht. Dies kann man nur damit erklären, daß man in London allmählich gelernt hat, den Krieg als ein zusammenhängendes Ganzes zu begreifen. Diese Erkenntnis aber zwingt die Angelsachsen dazu, die Lage an de» übrigen Fronten zu prüfen, bevor neue Aktionspläne in die Tat umgesetzt werden. In Washington wird also zunächst mal ausgehandelt werden müssen, wer wen zum nächsten Angriff vorschickt, Chur- chill die Amerikaner gegen Europa oder Roosevelt di« Eng- länder gegen Burma. Der burmesische Kriegsschauplatz ist in der amerikanischen Presse kürzlich als die „vergessene Front" bezeichnet worden. Auch wird der angelsächsische Kriegsrat in Washington kaum dadurch erleichtert, daß Stalin ihm aber- mals ferngeblieben ist. Die Stellungen der Achse in Europa und Japans in Ostasien sind heute so stark wie jemals. Ereig nisse am Rande wie in Tunis oder Neuguinea mögen dem Fend gelegentlich einen taktischen Erfolg bringen, auf die Gesamtstrategie dieses Krieges haben sie keinen Einfluß. Feste Ostfront. Die Kämpfe an der Ostfront hatten vorgestern in allen Ab- schnitten nur örtliche Bedeutung. An der Ostflänke des Kuban- brückenkopfes blieb es bis auf ein erfolgreiches eigenes Unter nehmen weiterhin ruhig. Unseren Kampfgruppen gelang es, im Handstreich vorgeschobene feindliche Gräben zu nehmen und dadurch die eigene Stellung zu verbessern. Bei allen Ge fechten, die sich tM Raum von Krymskaja entwickelten, lag der Erfolg eindeutig auf unserer Seite, während gleichartige Unternehmen der Sowjets jedesmal abgewiesen wurden. Die Verluste der Bolschewisten betrugen dabei in den letzten drei Tagen über 650 Tote, an die 80 Gefangene, rund 50 Ma schinengewehre, mehrere Flammenwerfer, Hunderte von leich ten Infanteriewaffen und erhebliche Bestände an Munition und Gerät. Unsere Luftwaffe war weiterhin mit starken Verbänden am Feind und bombardierte Truppenansammlungen, Panzer bereitstellungen und Versorgungslager des Feindes, vor allem km Raum von Krymskaja. Im Seegebiet nördlich Temrjuk versenkten oder beschädigten schnelle Kampfflugzeuge weitere 36 Boote und zwei mit Truppen besetzte Flöße. Von den in diesen Gewässern zusammengezogenen 300 feindlichen Ueber- setzfahrzeugen sind seit Beginn unserer Luftangriffe am 5. Mai 110 Boote und Flöße versenkt und 50 schwer beschädigt wor den. Weitere Angriffe unserer Stukas hatten die Bahn anlagen hinter der feindlichen Front zum Ziel. Bei Tage bombardierten die Sturzkampfflugzeuge u. a. den Bahnhof von Abinskaja und setzten mehrere Betriebsstoffwagen in Brand. In der Nacht stießen starke Kampfflugzeugverbände gegen die Strecke Bataisk—Armavir und gegen Kropotkin, den Kreu zungspunkt wichtiger Bahnlinien am mittleren Kuban, vor. Bei günstigen Sichtverhältnissen warfen die Flieger ihre Bomben in Materialdepots, Stellwerke und abgestellte, mit Kriegsgerät beladene Transportzüge. Die Treffer riefen mehrere Brände hervor, die sich rasch ausdehnten. Im Raum nordwestlich Lissitschansk versuchten die Bolsche- misten von neuem den von schlesischen Grenadieren um die feindlichen Stellungen am Donezufer gelegten Ring aufzu sprengen. In den letzten Nächten hatte der Feind im Schutze der dichten Waldungen beiderseits des Flusses weitere Ver stärkungen herangeführt und mit ihnen die Lücken der in den letzten Kämpfen hart mitgenommenen Stoßabteilungen aüfge- füllt. Mit zwei frischen Kompanien führten die Sowjets dann nach heftiger Artillerievorbereitung zwei Angriffe. Trotz der Erschwerung des Abwehrkampfes durch Geschützfeuer und An griffe starker Schlachtfliegerkräfte scheiterten die bolschewisti schen Vorstöße am Widerstand unserer Grenadiere. Erneute Bereitstellungen wurden von unserer Artillerie zerschlagen. Um den feindlichen Nachschub für die Donezfront zu stören, bombardierten Kampfflugzeuge in der Nacht erneut die An lagen der Bahnstrecke Swoboda—Waluiki. Zahlreiche Brände und Explosionen bewiesen den Erfolg der Luftangriffe. Südlich des Ladogasees beschossen unsere Batterien feind- liche Bewegungen und Schanzarbeiten sowie den Versorgungs verkehr auf Bahnen und Straßen. Schwere Geschütze setzten trotz starker Gegenwehr die Beschießung kriegswichtiger An lagen in Leningrad fort. Durch zahlreiche Treffer würden im Hafengebiet weitere Oeltanks zerstört und Speicher für Trup penversorgung in Brand geschossen. Auch die Luftwaffe be teiligte sich an der Zerstörung kriegswichtiger Betriebe in Leningrad. Di« Deutsche Diplomatische Korrespondenz schreibt: Durch den Verlust des Brückenkopfes von Tunis ist der Vorhang Wer dem afrikanischen Kriegsschauplatz zunächst niedergegangen. Daß er eines Tages wieder hochgehen wird, steht außer Zweifel. Europa braucht den afrikanischen Raum. Es kann und wird nicht auf ihn verzichten. Seine Sicherung für alle Zukunft ist ein unumstößlicher Programmpunkt in der Kriegführung der Achse. Dies hat die Verlautbarung anläß lich der letzten Begegnung zwischen Führer und Duce unmiß verständlich zum Ausdruck gebracht. Militärisch gesehen, besteht die Möglichkeit, daß nunmehr der Krieg an die europäische Südfront herangetragen wird. Nordafrika war das Vorfeld dieser Front. Allein dies kennzeichnet die Lage. Die beiden angelsächsischen Weltmächte haben unter Einsatz ihrer vollen Kraft nahezu drei Jahre benötigt, um dieses mit verhältnismäßig schwachen deut schen und italienischen Kräften besetzte militärische Vorfeld Südeuropas in Besitz zu nehmen. Von der nächsten ungleich stärkeren Bastion, hinter der nicht schwache Expeditionstruppen, sondern die geballte militärische Kraft von über 40 Millionen Italienern und 80 Mil lionen Deutschen und die Millionenzahl ihrer Bundesgenossen steht, wird der Feind durch den breiten Graben des Mittelmeeres getrennt. Dieses natür liche Hindernis, das an Breite und Tiefe mit dem des Aermel- kanals nicht zu vergleichen ist, muß der Feind überwinden, bevor er an irgendeiner Stelle der europäischen Südfront zum Sturm ansetzen kann. Der bisherige Verlauf des Krieges hat die angelsächsischen Mächte, ungeachtet ihrer Macht zur See, nicht als Meister amphibischer Operationen gezeigt. Auf das Gallipoli des Weltkrieges sind in diesem Kriege die Jnvasionskata- strophen von Norwegen, Dünkirchen, Grie chenland und schließlich Dieppe gefolgt. Die Unternehmungen in Norwegen, Nordfrankreich und Griechen land wurden zu Katastrophen für den Feind, obwohl die Ab wehr zunächst nicht vorbereitet war. In Norwegen hatten die Engländer viele Tage, in Frankreich ein halbes Jahr, in Griechenland noch länger zur Verfügung, um militärisch Fuß zu fassen, bevor der Gegenstoß einsetzte, der mit dem schnellen Hinauswurf des Feindes endete. Diese Z«it steht einem Ein dringling heute nirgendwo mehr zur Verfügung. Wo immer in Europa die Angelsachsen den Versuch einer Invasion auch unternehmen mögen, sie treffen auf eine vorbereitete Verteidigung. In Nord- und Westeuropa schirmt der Atlantik-Wall die europäischen Küsten. An der europäischen Südfront hat dieser seine Fortsetzung in einem Mittelmeerwall gefunden, der, aus Beton, natürlichen Hindernissen und hunderttausen den lebender Leiber zusammengesetzt, sich dem Angreifer ent- gegensteltt. Die lückenlose Südfront von der Pyrenäengrenze bi« nach Thessalien ermöglicht zu haben, ist das Verdienst der deutsch-italienischen Streitkräfte in Nordafrika gewesen. Sie haben den Feind Jahre hindurch und nach der Landung der amerikanischen Streitkräfte noch einmal sechs Monate in Afrika festgehalten und es damit verhindert, daß er die europäische Südfront in einem Augenblick ergreifen konnte, wo dies mit geringerem Wagnis allenfalls noch möglich gewesen wäre. Der berühmte Autobus, der in der angelsächsischen Kriegführung eine so große Rolle spielt, der Invasionsautobus nach Südeuropa, ist um viel« Monate verpaßt worden. Sollte er doch noch in
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